Julia Ärzte Spezial Band 14 (eBook)

Weihnachten ist die beste Medizin
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1908-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Ärzte Spezial Band 14 - Scarlet Wilson, Alison Roberts, Karin Baine
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WIE EIN HOFFNUNGSSCHIMMER IN DUNKLER WINTERNACHT von SCARLET WILSON
Wenn Weihnachten naht, fühlt sich der attraktive Arzt Brad Donovan besonders verloren. Ein Flirt mit der hübschen Cassidy scheint da die perfekte Ablenkung - bis er sich heimlich verliebt. Doch wenn er ihr sein trauriges Geheimnis gesteht, ist er wieder allein ...
WEIHNACHTSSTERN ÜBER VENEDIG von ALISON ROBERTS
Tausend Lichter auf dem Markusplatz: Die romantische Atmosphäre in Venedig verzaubert Charlotte restlos! Als ihr dann auch noch der attraktive Arzt Nico Moretti über den Weg läuft, ist es um sie geschehen. Es muss an der vorweihnachtlichen Lagunenstadt liegen. Oder an Nico?
IM FUNKELNDEN LICHT DER LIEBE von KARIN BAINE
Der Duft von Lebkuchen, ein Berg Geschenke und eine Ehefrau, so bezaubernd wie ein Engel! Eigentlich der perfekte Heiligabend für Kinderarzt Dr. Lucas Brodie. Doch er weiß genau, wenn er Freyas Leben nicht zerstören will, muss er sie noch diese Nacht verlassen ...



Scarlet Wilson hat sich mit dem Schreiben einen Kindheitstraum erfüllt, ihre erste Geschichte schrieb sie, als sie acht Jahre alt war. Ihre Familie erinnert sich noch immer gerne an diese erste Erzählung, die sich um die Hauptfigur Shirley, ein magisches Portemonnaie und eine Mäusearmee drehte - der Name jeder Maus begann mit dem Buchstaben 'M'. Heute kann Scarlet neben den Kindheitserinnerungen auf über 27 Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen zurückblicken: Sie hat zum Beispiel als Krankenschwester und Gesundheitsbeauftragte gearbeitet. Ihr angeeignetes medizinisches Wissen nutzt sie jetzt für ihre romantischen Arztromane! Sie vermag es, ihre Figuren individuell anzulegen und durch viele persönliche Details zum Leben zu erwecken, nicht bloß in den Arztromanen, sondern auch in all ihren anderen, vielseitigen Geschichten! Mit ihrem Verlobten und ihren zwei Söhnen lebt sie glücklich an der Westküste Schottlands.

PROLOG


30. September

Cassidy hob die Hand und klopfte an die schäbige Tür. Hinter ihr kicherte Lucy nervös. „Bist du sicher, dass das hier die richtige Adresse ist?“

Cassidy drehte sich zu ihr um. „Du hast die Sache eingefädelt. Woher soll ich es dann wissen?“ Sie warf einen Blick auf das zerknitterte Blatt Papier in ihrer Hand. „Das hier ist eindeutig die Nummer siebzehn.“ Sie lehnte sich zurück und betrachtete die Vorhänge im Sechzigerjahre-Stil vor den zweitklassigen Doppelglasfenstern, die jedes Mal rappelten, wenn ein Bus vorbeifuhr. „Vielleicht ist niemand zu Hause?“, äußerte sie hoffnungsvoll.

Es war wohl die dümmste Idee, die sie jemals gehabt hatte. Nein. Berichtigung: Es war nicht ihre Idee gewesen. In einem schwachen Moment hatte sie lediglich zugestimmt, mit ihren Kolleginnen herzukommen, um zu sehen, was all der Wirbel sollte.

„Wo hast du diese hier aufgestöbert, Lucy?“

Lucy hatte das vergangene Jahr damit zugebracht, ihre Freundinnen zu so vielen verschiedenen Wahrsagerinnen wie nur möglich zu schleppen. Nach übereinstimmenden Berichten waren einige gut, andere schlecht und wieder andere regelrecht unheimlich. Cassidy war es stets gelungen, sich aus der Affäre zu ziehen – bis jetzt.

„Das ist die Frau, die meine Cousine Fran aufgesucht hat. Sie sagt, sie sei fantastisch.“

Cassidy zog die Brauen hoch. „Cousine Fran, die in dieser Reality-TV-Show aufgetreten ist und sich dann eine Woche lang im Schrank versteckt hat?“

Lucy nickte.

„Ja, toll“, seufzte Cassidy.

„Möchte wissen, ob sie mir sagen kann, wie viele Kinder ich bekomme“, sagte Lynn verträumt. Sie stieß Cassidy ihren spitzen Ellenbogen in die Rippen. „Lizzie King hat sie Zwillinge prophezeit, und jetzt kann es jeden Tag so weit sein.“

„Ich will einfach nur wissen, ob Frank mir jemals einen Heiratsantrag macht“, seufzte Tamsin. „Wenn sie das nicht in der Zukunft sieht, mache ich Schluss mit ihm. Fünf Jahre sind genug.“

Cassidy zog die Nase kraus und schüttelte den Kopf. „Du kannst doch nicht mit Frank Schluss machen, weil eine Wahrsagerin dir irgendwas erzählt hat.“

Doch Tamsin hatte dieses Gesicht aufgesetzt, das besagte: Leg dich nicht mit mir an. „Wart’s ab.“

Hinter der Tür war ein Schlurfen zu hören, dann folgte ein Knarren, und die Tür öffnete sich. „Hallo, meine Damen, treten Sie ein.“

Cassidy blinzelte. Der Geruch von Katzen überrollte sie wie eine Dampfwalze.

Sie ließ die anderen vorgehen, nahm noch einen tiefen Atemzug von der frischen Luft und schloss dann die Tür hinter sich. Eine räudig aussehende Katze strich um ihre Beine. „Husch!“, zischelte Cassidy.

„Komm schon, Cassidy!“

Sie setzte ein Lächeln auf und folgte ihren Kolleginnen ins Wohnzimmer der Stinke-Katzen-Frau.

Ihre drei Freundinnen drängten sich auf einem braunen Sofa zusammen. Hinter ihren Köpfen kroch eine weitere Katze über die Rückenlehne. Cassidys Augen begannen zu tränen, und sie wehrte sich gegen den Drang, sie zu reiben. Wenn sie einmal damit anfing, konnte sie nicht wieder aufhören. Katzenallergien brachten so etwas mit sich.

„Nun, wer möchte zuerst?“

Cassidy warf einen Blick auf ihre Uhr. Wie hatte sie sich nur zu dieser Sache breitschlagen lassen können?

„Du zuerst, Cass“, sagte Lucy und wandte sich an die Wahrsagerin. „Sie müssen Ihre Sache gut machen, Belinda. Unsere Cassidy ist eine Ungläubige.“

Die kleine, rundliche Frau musterte Cassidy von oben bis unten. Ihre Stirn war genauso zerknittert wie ihre Kleidung. „Hier entlang, meine Liebe“, brummte sie und ging durch den Flur zu einem anderen Zimmer.

Cassidy schluckte nervös. Vielleicht war es das Beste, es einfach hinter sich zu bringen. Dann konnte sie zumindest draußen im Auto auf die anderen warten.

Das Zimmer war vollgestellt mit Gerümpel. Und es wimmelte von Katzen.

Während Belinda sich an einem Tisch niederließ und Karten mischte, betrachtete Cassidy den zerdrückten Polstersessel der Frau gegenüber. Eine riesige orangerote Katze hatte dort den Ehrenplatz eingenommen, blinzelte Cassidy an, forderte sie heraus, es zu wagen und sie zu verscheuchen.

„Weg da, Lightning!“ Belinda trat gegen den Sessel, und die Katze bedachte sie mit einem strengen Blick, bevor sie die Beine reckte, von der Sitzfläche sprang und sich zu Belindas Füßen niederließ.

Belinda fixierte sie. Wie konnte eine so mollige, rundliche Frau einen derart stahlharten Blick haben? Sie zuckte nicht einmal mit den Wimpern. Sie starrte so durchdringend, dass Cass glaubte, sie würde ein Loch in ihren Schädel bohren.

„Also, wie gehen wir vor?“, fragte sie rasch.

Belindas Gesicht hatte freundlich, reizlos gewirkt, als sie die Tür öffnete. Doch in diesem Raum, wo sie allein waren, sah sie aus wie eine kalte, durchtriebene Geschäftsfrau. Cassidy fragte sich, ob Belinda die Gedanken lesen konnte, die ihr zurzeit durch den Kopf gingen. Das wäre eine Erklärung für diesen Blick, der sie zu erdolchen drohte.

Belinda mischte noch einmal die Karten. „Wie es Ihnen am liebsten ist.“ Sie breitete die Karten verdeckt auf dem Tisch aus. „Ich kann Ihnen die Karten lesen.“ Sie griff nach Cassidys Hand. „Ich kann Ihnen aus der Hand lesen. Oder …“, sie sah sich im Zimmer um, „… ich kann ein paar Geister heraufbeschwören und hören, was die zu sagen haben.“

Die Vorstellung jagte Cassidy eine Gänsehaut über den Rücken. Irgendwie glaubte sie nicht so recht an diesen Kram, wollte aber dennoch nicht das Risiko eingehen, unerwünschte Geister zu rufen.

Die Karten waren ihr auch nicht geheuer. Bestimmt hatte sie Pech und drehte die Todeskarte um oder das Gegenstück zum Joker.

„Dann lesen Sie mir bitte aus der Hand.“ Das erschien ihr als die einfachste Lösung. Was konnte man schon in den Linien einer Hand erkennen?

Belinda beugte sich über den Tisch, ergriff Cassidys schmale Hand samt Handgelenk und umspannte beides mit ihren molligen Fingern. Es war ein beinahe wohltuendes Gefühl. Belinda forschte nicht in Cassidys Handfläche, sie hielt nur ihre Hand. Strich ein paar Minuten lang schweigend mit den Fingern über ihren Handrücken, drehte ihre Hand dann um und berührte die Innenfläche.

Ein breites Lächeln trat auf ihr Gesicht.

Die Spannung war mörderisch. Cassidy mochte ausgedehntes Schweigen nicht. „Was ist?“

Belinda ließ ihre Hand los. „Sie sind ganz schön miesepetrig, nicht wahr?“

„Wie bitte?“ Cassidy war verblüfft, hatte sie doch gehört, dass Wahrsager ihren Kunden nur Gutes berichten. Und ganz bestimmt nicht ihren Charakter einschätzen.

Belinda nickte. „Oberflächlich gesehen sind Sie der Spaßvogel für Ihre Arbeitskolleginnen. Andererseits ist für Sie das Glas immer halb leer. Sie sind sehr selbstkritisch. Lauter Zeichen von Unsicherheit.“ Sie holte tief Luft. „Aber Sie nehmen es sehr genau mit der Arbeit. Wegen Ihrer Detailversessenheit ist es nicht leicht, mit Ihnen zu arbeiten. Einige Ihrer Kolleginnen wissen Sie einfach nicht zu nehmen. Und was Männer angeht …“

„Ja?“ Im Augenblick waren Männer das Letzte, woran sie dachte. Und das Wort „Unsicherheit“ hatte einen Nerv getroffen, den sie nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Es war schlimm genug, wenn die Eltern ständig um die Welt jetteten, ohne dass man einen Verlobten hatte, weil der einfach auf und davon war. Das Letzte, was sie wollte, war, dass irgendeine Zufallsbekanntschaft ihr das unter die Nase rieb.

„Sie sind ein kluges Mädchen, aber manchmal sehen Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Belinda schüttelte den Kopf. „Sie haben ein paar äußerst fixe Ideen, und die Kunst, Kompromisse zu schließen, liegt Ihnen nicht sonderlich. Trotzdem rückt das Weihnachtsfest näher.“

Jetzt wurde Cassidy sauer. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Weihnachten ist erst in drei Monaten.“

Belinda verschränkte die Arme vor der Brust und machte ein selbstzufriedenes Gesicht. „Zu Weihnachten sind Sie eine Braut.“

„Wie bitte?“

Die Frau hatte eindeutig ihren Verstand verloren.

„Wie um alles in der Welt sollte ich denn zu Weihnachten eine Braut sein? Morgen fängt der Oktober an, und ich habe keinen Freund. Und es gibt auch keinen Mann, der mich nur im Entferntesten interessiert.“

Belinda klopfte sich seitlich an die Nase und zuckte auf irritierende Weise leicht mit den Schultern. „Ich sehe nur die Zukunft. Ich beschreibe Ihnen nicht den Weg dorthin.“ Sie beugte sich vor und berührte Cassidys Handteller. „Ich sehe Sie als Braut zu Weihnachten an der Seite eines sehr gut aussehenden Bräutigams, der nicht aus dieser Gegend stammt. Sie Glückliche.“

Cassidy schüttelte mit Nachdruck den Kopf. Sie hatte Monate gebraucht, um über die gelöste Verlobung mit ihrem spanischen Freund hinwegzukommen, und diese Erfahrung wollte sie nicht wiederholen. „Da sind Sie völlig auf dem Holzweg. Es ist ausgeschlossen, dass ich zu Weihnachten eine Braut bin. Und schon gar nicht mit einem Bräutigam, der nicht von hier stammt. Der nächste Mann, mit dem ich mich einlasse, wird ein waschechter Schotte sein, Schotte durch und durch, wie ich.“

Belinda fixierte sie mit diesem Blick. Dem Blick, der besagte: Du hast ja keine Ahnung, wovon du redest.

„Das war’s dann.“

Cassidy war entgeistert. Das war’s für zwanzig Pfund? „Das war alles?“

...

Erscheint lt. Verlag 25.11.2023
Reihe/Serie Julia Ärzte Spezial
Julia Ärzte Spezial
Übersetzer Elisabeth Hartmann, Gudrun Bothe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arztroman • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Ärzte Spezial • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1908-4 / 3751519084
ISBN-13 978-3-7515-1908-3 / 9783751519083
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