Romana Extra Band 139 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1752-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 139 - Rona Wickstead, Traci Douglass, Suzanne Merchant
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RENDEZVOUS IM WEINBERG von RONA WICKSTEAD
Nichts wie weg aus London: Die junge Sängerin Elise flieht vor ihrem übergriffigen Manager ins herrliche Burgund. Wo sie dem breitschultrigen Winzer Alain begegnet! Erst ist er verschlossen, dann zärtlich und sinnlich - aber warum hat Alain Angst vor der großen Liebe?
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Geschichten über menschliche Beziehungen gehören zu Rona Wicksteads Leben wie die Luft zum Atmen, vor allem wenn sie zu einem Happy End führen. Deshalb war es geradezu unausweichlich, dass sie irgendwann selbst begann, Romances zu schreiben - die natürlich an den traumhaften Orten spielen, zu denen sie mit ihrem Mann gern reist.

1. KAPITEL


Der goldfarbene SUV raste viel zu schnell über den vom Regen ausgewaschenen Feldweg. Es tat Alain fast körperlich weh, mitanzusehen, wie das teure Auto polternd all die Schlaglöcher traf, die er selbst immer vorsichtig umfuhr. Was zum Teufel dachte sich der Fahrer dabei? Warum hatte er es so eilig? Das hier war ein Privatweg zwischen den burgundischen Weinbergen und nicht die Autobahn Richtung Mittelmeer!

Der Geländewagen kam kurz hinter seinem Traktor zum Stehen. Englisches Kennzeichen und das Steuer auf der rechten Seite – Touristen also. Ärgerlich zog er die Stirn in Falten. Wenn die Leute ihm jetzt schon mitten am Tag bis auf seine Felder folgten, nur um ein paar Flaschen Wein zu kaufen, dann ging das endgültig zu weit. Schließlich standen die Öffnungszeiten der Probierstube groß und deutlich auf dem Werbeschild!

Die Fahrertür öffnete sich, und eine Frau stieg aus. Sie war so dünn, dass er ihre Taille vermutlich mit beiden Händen umspannen könnte. Das weite Shirt, das sie zu ihren Jeans trug, ließ keine weiblichen Formen erkennen. Die ursprünglich blonden Haare, in die sie jetzt ihre Sonnenbrille schob, waren rosa gefärbt. Alain verfolgte missmutig, wie sie näher kam. Die Frau war keine der typischen Weinkunden, die, ohne mit der Wimper zu zucken, die Preise für seine teuren Lagen zahlten.

„Sind Sie Monsieur Charpentier?“, fragte sie mit leichtem englischen Akzent.

Alain nickte schweigend. Bloß nichts tun, was sie ermutigte, ihm länger als nötig auf den Wecker zu fallen.

„Ich habe gehört, Sie haben ein kleines Ferienhaus“, fuhr sie fort und wies mit der Hand auf das Gebäude hinter ihm. „Ist es das?“

„Wer hat Ihnen das gesagt?“

„Angelique aus dem Office de tourisme“, antwortete sie unbeeindruckt. „Ich möchte es gern mieten. Für zwei Wochen. Mindestens.“

„Es ist im Moment nicht zu vermieten.“

Sie sah ihn bestürzt an. „Was? War jemand schneller als ich? Ich bin sofort hergekommen!“

„Nein, ich vermiete schon seit drei Jahren nicht mehr“, knurrte er.

„Aber das heißt, das Haus ist frei?“ Ihre leuchtend blauen Augen strahlten ihn hoffnungsvoll an. „Könnte ich es mir mal ansehen?“

„Mademoiselle, das Haus wurde seit drei Jahren nicht benutzt. Sie können da nicht wohnen.“ Er kreuzte abweisend die Arme vor der Brust.

„Lassen Sie mich wenigstens mal einen Blick hineinwerfen“, bat sie und ging an ihm vorbei auf das Haus zu. „Haben Sie den Schlüssel?“

In der Tat trug er den immer noch an seinem Schlüsselbund. Und da sie jetzt mit energischen Schritten auf das Häuschen zustrebte, blieb ihm nichts anderes übrig, als hinterherzugehen. Immerhin konnte er so ihren wohlgeformten, wenn auch schmalen Po begutachten. Ihre Füße steckten in klobigen Schnürstiefeln, mit denen sie ordentlich Tempo machte. Die Frau hatte einen Plan.

„Das sieht doch super aus!“, rief sie, als sie das Haus erreichte und dessen Fassade gründlich in Augenschein nahm. „Kann ich mal hineingehen? Bitte!“

Er hatte keine Ahnung, wie es innen aussah, weil er sich seit Langem nicht darum gekümmert hatte. Vermutlich war in den letzten drei Jahren darin nichts passiert, und das würde hoffentlich diese merkwürdige Engländerin vertreiben. Zumindest dicke Staubschichten würden sie erwarten, vielleicht auch Schlimmeres. Wahrscheinlich war es an der Zeit, dass er endlich mal nachschaute. Er schloss die Haustür auf und ließ sie eintreten.

Staubig war es in der Tat. Und es roch muffig, kein Wunder. Aber in der Küche schien es keine Katastrophen gegeben zu haben. Der Kühlschrank war ausgeschaltet, die Tür stand ein Stückchen offen. Alain schloss daraus, dass sich Stella, die Haushälterin seiner Familie, darum gekümmert haben musste. Offensichtlich erzählte sie ihm nicht alles – vielleicht wollte sie keine alten Wunden aufreißen, denn dieses Häuschen hatte viel zu viel mit Madeleine zu tun, und die Erinnerung an sie schmerzte nach wie vor.

„Ist doch bestens!“, fand die Engländerin und lief weiter in den Wohnraum. Auch dort sah es bis auf ein paar vertrocknete Zimmerpflanzen erträglich aus, aber darin standen ja auch nur eine Sitzgruppe und das Sideboard mit den gewellten Taschenbüchern. Die Fenster mussten dringend geputzt und jede Menge Spinnweben entfernt werden, das zeigte die Nachmittagssonne sehr deutlich.

Schon hatte sie die Holztreppe entdeckt, die nach oben führte. „Da geht es zum Schlafzimmer?“

Es war überhaupt nicht nötig, ihr die Räumlichkeiten zu erklären. Sie erkundete sie schneller, als Alain hinterherkam. Er hatte auch überhaupt kein Interesse daran, die Vorteile anzupreisen – sie sah ja selbst, was hier los war. Sie warf einen schnellen Blick auf das Doppelbett mit dem nicht bezogenen Bettzeug und den Kleiderschrank. Blieb nur noch das Badezimmer.

Er schluckte. Das hatte er damals selbst gefliest, schlichte weiße Kacheln, die sich gegen den dunklen Fußboden abhoben. Aber jetzt sah es nicht mehr neu aus. Im Waschbecken saß eine dicke Spinne, und auf der Fensterbank lagen jede Menge tote Fliegen.

„Sie sehen, es ist nicht in einem Zustand, in dem man es vermieten kann“, sagte er.

Die junge Frau schüttelte den Kopf. „Das stimmt doch gar nicht. Hier muss nur ein wenig geputzt werden, aber das würde ich selbst erledigen. Kann ich direkt hierbleiben?“

„Sie haben mich nicht verstanden“, entgegnete er. „Ich vermiete das Haus nicht mehr.“

„Aber Sie könnten es mir vermieten“, widersprach sie. „Ich habe kein Problem damit, dass es nicht vorbereitet ist. Ich werde Ihnen weder eine schlechte Bewertung im Internet schreiben noch Sie bei der Touristeninformation anschwärzen. Ich brauche nur Bettzeug und Handtücher, sonst werden Sie gar nicht merken, dass ich hier bin.“

Alain starrte sie ungläubig an. Er hatte schon lange niemanden mehr getroffen, der mit solcher Selbstverständlichkeit all das ignorierte, was er sagte. „Hören Sie, Mademoiselle …“

„Ich heiße Elise und Sie?“

„Alain“, antwortete er automatisch, bevor ihm klar wurde, dass sie das überhaupt nicht wissen musste. „Und ich will dieses Haus nicht vermieten, also …“

Sie fixierte ihn eindringlich mit ihren blauen Augen. „Ja, das sagten Sie schon, Alain, aber ich brauche einen Platz, wo ich bleiben kann. Vielleicht wissen Sie, dass in Beaune gerade dieses Jazzfestival stattfindet, und es gibt einfach keine freien Zimmer mehr. Deshalb hat Angelique mich hergeschickt, es war das Letzte, was ihr eingefallen ist. Also springen Sie endlich über Ihren Schatten und lassen Sie mich hierbleiben. In der Liste stand, es kostet dreihundertfünfzig pro Woche in der Nebensaison?“

„Elise, verstehen Sie doch …“, versuchte er es erneut, doch sie funkelte ihn ärgerlich an und schnitt ihm das Wort ab.

„Nein, ich verstehe nicht. Sie haben eine leere Ferienwohnung und müssen nichts weiter tun, als mir den Schlüssel zu geben. Ich bin bereit, mich um alles zu kümmern. Ich war den ganzen Tag unterwegs und bin seit über zwei Stunden auf der Suche nach einer Unterkunft. Und Sie wollen mich nur aus Trotz wegschicken?“

„Es ist immer noch mein Haus“, gab er unwillig zurück.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann helfe ich Ihnen mal ein bisschen dabei. Denn mein Auto steht immerhin Ihrem Traktor im Weg, und ich werde es nicht wegfahren, bis Sie eingewilligt haben.“

Alain traute seinen Ohren nicht. „Sie wollen mir Druck machen? Meinen Sie nicht, dass Sie da ein bisschen zu hoch pokern?“

„Ist das eine Drohung, Alain? Was wollen Sie tun? Mir den Autoschlüssel mit Gewalt abnehmen?“

Elise hoffte, dass der Franzose nicht mitbekam, wie ihr Herz pochte. Tatsächlich musste sie sich schwer zusammenreißen, um angesichts seiner finsteren Miene nicht einzuknicken. Aber sie hatte keine Wahl. Sie brauchte diese Bleibe, denn für die Weiterfahrt nach Mâcon oder sogar Lyon hatte sie nicht mehr genug Benzin, und wenn sie den SUV volltankte, fehlte ihr wiederum Geld für die Übernachtung.

Tapfer hielt sie Alains Blick stand. Die Frage war, wie lange sie das durchhalten konnte. In dieser Beziehung ging es ihr wie früher im Sportunterricht: Sie war eine Sprinterin, schnell auf der Kurzstrecke, aber auf längeren Distanzen ging ihr rasch die Puste aus. Das hatte auch Ritchie gewusst und ausgenutzt, und ihr war klar, dass er sie vermutlich schnell nach London zurückholen würde, sobald er herausfand, wo sie sich gerade befand.

Aber im Moment wusste er es nicht, und wenn sie in diesem Haus unterkommen könnte, würde es noch eine Weile so bleiben. Vielleicht würde ihr dann auch einfallen, wie es weitergehen sollte. Aber das Wichtigste zuerst – ein Dach über dem Kopf, ein Bett, in dem sie sich unter der Decke verkriechen und erst einmal zwölf Stunden schlafen konnte.

Dieser Alain war ein ziemlich kräftiger Kerl. Bestimmt einen Meter neunzig groß, und er hatte breite Schultern wie ein amerikanischer Footballspieler. Dass er viel im Freien arbeitete, verriet seine wettergegerbte Haut – Elise vermutete, dass er jünger war, als er auf den ersten Blick schien. Seine rötlichblonden Haare und sein wilder Bart hätten mal wieder einen Friseurbesuch vertragen können. Seine Erscheinung erinnerte sie sehr an einen kriegerischen Gallier, dessen Vorbild er mit seinem Gesichtsausdruck alle Ehre machte: stolz und unbezwinglich. Stand nur zu hoffen, dass er sich nicht benahm wie ein Gallier und das tat, was sie gerade so spöttisch...

Erscheint lt. Verlag 28.10.2023
Reihe/Serie Romana Extra
Übersetzer Dorothea Ghasemi, Melanie Fricke
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-1752-9 / 3751517529
ISBN-13 978-3-7515-1752-2 / 9783751517522
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