Romana Weihnachten Band 23 (eBook)

Wie ein Stern in dunkler Winternacht
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1728-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Weihnachten Band 23 - Nika Maiwald, Emma Winterberg, Lilli Wiemers
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HAPPY END IN DER KLEINEN WEIHNACHTSMANUFAKTUR von NIKA MAIWALD
Alte Bräuche und traditionelles Kunsthandwerk? Nichts für Berliner Unternehmer Ruben Veltmann! Doch mitten im Erzgebirge wird er von einem Schneesturm überrascht und landet in der kleinen Weihnachtsschmuck-Manufaktur der bezaubernden Luisa. Kann sie den nüchternen Städter vom wahren Geist der Weihnacht überzeugen?
WINTERZAUBER MIT ZUCKERGUSS von EMMA WINTERBERG
Konditorin Hanna backt die besten Lebkuchen in ganz Salzburg. Nur für die Liebe hat sie noch nicht das richtige Rezept gefunden. Da schneit kurz vor Weihnachten der charmante Felix in ihr Leben - und stürzt Hanna in ein Chaos der Gefühle. Schon träumt sie von einem Happy End, da erfährt sie, wer Felix wirklich ist ...
DREI WÜNSCHE NUR FÜR DICH von LILLI WIEMERS
Weihnachtsball auf Schloss Moritzburg! Wie gerne würde Johanna dabei sein, aber für sie als einfache Illustratorin nur ein ferner Traum. Als sie unerwartet ein Ballkleid und eine Eintrittskarte bekommt, fühlt sie sich wie im Märchen. Der Tanz mit dem attraktiven Gastgeber Adrian von Müritz macht das Cinderella-Gefühl komplett. Doch was passiert, wenn die Uhr Mitternacht schlägt?



Nika Maiwalds Herz schlägt für Romantik, schöne Orte und mitreißende Geschichten. Sie fühlt sich überall dort wohl, wo Menschen miteinander und mit der Natur in Einklang leben, was sich in ihren gefühlvollen Geschichten niederschlägt - auch wenn die Heldinnen und Helden dort immer erst einige Turbulenzen überstehen müssen, bis sich am Ende die wohlverdiente Harmonie einstellt. Privat lebt sie in einer weltoffenen Universitätsstadt mit grüner Umgebung - und egal, ob sie schreibt, malt oder töpfert: In jedes ihrer Werke legt sie stets ihr ganzes Herz.

1. KAPITEL


Schnee. Wohin er sah, nichts als Schnee. Nur dass die Flocken nicht leise vom Himmel rieselten, wie es in diesem albernen Weihnachtslied hieß, mit dem Geschäfte und Kaufhauspassagen in Berlin seit Tagen ihre Kundschaft beschallten, sondern lautlos. Absolut lautlos sogar. Nun, wo der Motor seines Wagens mit röchelndem Geräusch zum Stillstand gekommen war, herrschte eine nahezu unwirkliche Stille.

Und zu sehen gab es auch nichts in dieser schweigenden Welt, die ihn jetzt umgab – nichts außer einem grauen Himmel, aus dem unaufhörlich große Flocken herabschwebten. Sie legten sich auf Tannen, Kiefern und Fichten und bedeckten die Umgebung allmählich mit einem dicken weißen Mantel, der alle anderen Geräusche schluckte.

Unwillig machte Ruben den Sicherheitsgurt los, öffnete die Autotür und spürte im selben Augenblick, wie die Kälte in den Wagen drang. Da der Motor nicht mehr lief, arbeitete die Heizung natürlich auch nicht mehr. Die Temperatur im Wagen fiel so rasch, dass es ihn erschauern ließ.

Als moderner Städter hatte er sich während der Fahrt natürlich ordentlich mit frisch aufgebrühtem Bio-Tee aus seiner doppelwandigen Thermosflasche versorgt, sodass seine coole Designerjacke längst auf der Rückbank lag, weil ihm zu warm geworden war. So machte er es generell: Er nahm sein bequemes Loft quasi mit auf die Reise, heizte sich und den Wagen gehörig auf und schützte sich auf diese Weise vor den Elementen. In der Stadt ließ er die Natur generell eher vor der Tür, erfreute sich durch die großen Fenster seines Industrieapartments am Wechsel der Jahreszeiten und lief gut abgesichert in schicken Outdoorklamotten durch den Schneematsch zum nächsten Kiosk.

Dummerweise hatte er ausgerechnet heute Morgen danebengegriffen und seine relativ dünnen Boots angezogen, mit denen es sich zwar sehr komfortabel Auto fahren ließ, in denen er aber sofort eiskalte Füße bekam.

Damn! Ein Motorschaden. Ausgerechnet in dieser weißen Einöde, damit war nun wirklich nicht zu rechnen gewesen. Und auch nicht damit, dass seine Sohlen heute außer dem Boden eines alten Fabrikgeländes noch Kontakt mit einer archaischen Schneelandschaft bekommen würden. Klar, das verschneite Erzgebirge war nicht das ordentlich schneegefegte Berliner Umland, aber mal ehrlich, schafften es die Räumfahrzeuge hier nicht mal innerhalb mehrerer Stunden die Straßen freizumachen?

Wo genau befand er sich überhaupt? Das blendende Weiß vor der Windschutzscheibe sorgte dafür, dass er trotz der vorangeschrittenen Tageszeit die Augen zusammenkneifen musste, als er zum wiederholten Mal auf das Display seines Handys schaute. Das hatte er in der letzten Stunde schon mehrfach getan, leider immer mit dem gleichen Ergebnis: Nichts. Auch jetzt suchte das Gerät vergeblich nach einem Signal.

Kein Empfang. Und damit auch kein Navi. Und, so wurde ihm klar, auch kein Abschleppdienst, auf dessen Erscheinen man im Notfall in aller Ruhe warten konnte, während man sich in der nächsten Raststätte mit einem Latte Macchiato über die kalten Füße hinwegtröstete. Genauso gut hätte er am Nordpol gestrandet sein können. Hier gab es buchstäblich nichts.

Und nun? Die Uhrzeit immerhin zeigte sein Handy an: Vierzehn Uhr fünfundvierzig. Früher Nachmittag also. In Berlin hätte er jetzt kurz vom Schreibtisch seines Büros, das in einem dieser himmelhohen Bürotürme aus Glas und Stahl in der oberen Etage lag, durch die riesigen Glasscheiben auf die weihnachtlich geschmückten Straßen hinuntergeblickt und sich auf den kommenden Feierabend gefreut. Hier jedoch bedeutete die Anzeige, dass es in einer Stunde stockdunkel sein würde. Dunkel im wahrsten Sinne des Wortes. Hier gab es nicht mal Laternen am Wegesrand. Nur die Schneedecke würde ein schwaches Licht reflektieren; vorausgesetzt, dass der Mond und die Sterne sich in einer Stunde nicht mehr hinter einer dichten Wolkendecke verbargen.

Bei diesen Gedanken wurde es Ruben zum ersten Mal richtig mulmig. In Island, so hatte er gehört, gab es Straßen, auf denen im Winter Schilder aufgestellt waren: Ist jemand informiert, dass Sie diesen Weg nehmen?

War jemand informiert, dass er hier, in dieser Einöde, unterwegs war? Außer vielleicht Jennifer, seiner … Wie nannte man eigentlich eine ständige On-Off-Freundin? Partnerin wohl eher nicht. Außerdem hatte er ihr nicht genau gesagt, wann er wieder zurück sein würde, sondern etwas von ein, zwei Tagen gemurmelt. Und sein Chef, der gerade wieder am Hauptsitz der Firma in den USA weilte, wusste lediglich, dass Ruben ihm in den nächsten Tagen Bericht erstatten wollte.

Was, wenn er hier jetzt nicht mehr wegkam?

Warum, verdammt noch mal, hatte er seinen eigenen Sportwagen für die Fahrt benutzt und sich nicht auf Firmenkosten einen winterfesten Mietwagen mit Allradantrieb gegönnt? Die Antwort lag auf der Hand: Weil es sich in seinem Ford Mustang so ungemein cool über die Autobahn sprinten ließ. Ein Sportwagen, der Ihnen aufgrund des Heckantriebs vor allem viel Leistung bietet, wobei die Kurvendynamik weniger im Mittelpunkt steht als die Beschleunigung auf gerader Strecke.

Na super. Heckantrieb. Beschleunigung. Alles Dinge, die er hier im verschneiten Erzgebirge so gar nicht brauchen konnte. Der Heckantrieb versprach zwar ein besseres Handling des Wagens, war aber im Winter eher kontraproduktiv, denn bei glatten Straßenverhältnissen konnte das Heck schnell mal ausbrechen. Was auf den eis- und schneegeräumten Berliner Straßen normalerweise keine Rolle spielte. In dieser Gegend sah die Sache allerdings anders aus.

Es half alles nichts. Darauf zu warten, dass hier heute noch jemand vorbeikam, war genauso illusorisch wie zu glauben, dass an Heiligabend tatsächlich ein Weihnachtsmann durch den Kamin rutschte und die Geschenke brachte. In der letzten Stunde hatte Ruben keine Menschenseele mehr gesehen. Wahrscheinlich hatte er den Hauptfehler schon begangen, als er auf diese schmale Straße abgebogen war. Um ein paar läppische Minuten Zeit zu sparen, nachdem er die vierhundert Kilometer von Berlin bis zum Erzgebirge in drei Stunden und fünfundzwanzig Minuten geschafft hatte.

Na toll. Das hatte ja fantastisch geklappt. Inzwischen in seine Designerjacke gehüllt, stapfte Ruben missmutig zum Heck, öffnete den Kofferraum und schaute auf den Rollkoffer, der dort lag. Den würde er tragen müssen, wenn er ihn mitnehmen wollte, denn die schicken gummigepolsterten und damit geräuscharmen Rollen nutzten ihm hier gar nichts. Die waren für Stadtpflaster gemacht und nicht für holprigen Waldboden oder verschneite Straßen.

Perfekt mitgedacht, Ruben Veltmann!

Verärgert packte er ein paar Sachen in seine Umhängetasche um, von denen er annahm, dass sie wichtig werden könnten: ein paar warme Unterhosen, Zahnbürste und Zahnpaste, einen weiteren Pullover, die Brandschutzfolie aus dem erste-Hilfe-Kasten, weil sie im Notfall Körperwärme speicherte, Ausweis, Fahrzeugpapiere, Geld. Ein paar Werbeartikel kamen auch noch mit in die Tasche, man wusste ja nie.

Und nun? Mit zusammengekniffenen Augen sah Ruben sich um. Das flimmernde Weiß der Schneedecke stach ihm in die Augen, verbarg aber nicht die Tatsache, dass die Schatten der Bäume schon ziemlich lang geworden waren. Ein bläulich-violetter Farbton hatte sich in die Atmosphäre geschlichen, und die Sonne, von der er nur vage vermuten konnte, wo sie zurzeit stand, warf ein ziemlich fahles Licht in die Landschaft.

Hier noch länger zu warten, machte keinen Sinn. Also losgehen. Was aber, wenn er die falsche Richtung nahm? Dann würde er sich hoffnungslos verirren. Wer weiß, in welchem Zustand man ihn dann später fand. Und vor allem: wann. Von einer eisigen Winternacht im Gebirge hatte er auch als überzeugter Städter eine ausreichend realistische Vorstellung, um es nicht auf einen Versuch ankommen zu lassen.

Fröstelnd zog sich Luisa die Schöße der langen Schaffelljacke um Taille und Hüften, während sie durch die geöffnete Haustür in den Flur und schnell weiter in die warme Stube schlüpfte. Dort empfing sie das anheimelnde Bollern des Kamins. Er war so etwas wie das Herzstück der Stube, zumindest im Winter, denn um ihn herum zog sich eine gemauerte und grob verputzte Sitzbank. Um sich aufzuwärmen, setzte sie sich auf die Planken aus duftendem Kiefernholz, die jetzt im Winter zusätzlich mit Fellen belegt waren.

Den Kamin hatte ihr Ururgroßvater noch selbst gesetzt. Es saß sich fantastisch hier nach getaner Arbeit, mit einem wollenen Tuch um die Schultern, der Wärme des Ofens im Rücken und einem Glas dampfenden Glühweins in den Händen. Auch Barbarossa, Luisas vierzehn Jahre alter Golden Retriever, liebte den Ofen und hatte die kuscheligste Stelle unter der Ofenbank zu seinem Lieblingsplatz auserkoren. Damit seine alten Knochen auf dem Steinboden unter der Bank nicht auskühlten, hatte Luisa ihm zusätzlich ein flauschiges Fell bereitgelegt.

Barbarossa war Luisas Ein und Alles. Mit fünfzehn hatten ihr die Eltern den Welpen geschenkt. Es war jene Zeit gewesen, als sich die kleinen Kümmernisse ihrer Kindheit zu ersten Pubertätsproblemen ausgewachsen hatten, als eine nicht erwiderte Jugendliebe das Ende der Welt bedeutete und das Zerbrechen einer langen Mädchenfreundschaft fast noch schlimmer gewesen war. Der flauschige quirlige Barbarossa, das hatten ihre Eltern ganz richtig eingeschätzt, war knuddelig, aufgeweckt und anstrengend genug, um Luisa die ganzen Schwierigkeiten zumindest zeitweilig vergessen zu lassen. Zusammen mit ihm hatte sie die Umgebung unsicher gemacht, war sowohl in hellen Sommernächten als auch an kalten Wintertagen unterwegs gewesen. Er war ihr bester...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2023
Reihe/Serie Romana Weihnachten
Romana Weihnachten
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-1728-6 / 3751517286
ISBN-13 978-3-7515-1728-7 / 9783751517287
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