Lieben und ... Lieben lassen -  Louisa Beele

Lieben und ... Lieben lassen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
380 Seiten
Wild Books by Latos Verlag
978-3-96415-116-2 (ISBN)
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Katie hat das geschafft, wovon viele nur träumen. Als berühmte Sängerin jettet sie um die Welt, trifft die interessantesten Leute und kehrt in den luxuriösesten Hotels ein. Leider macht sie das alles nicht glücklich. Sie sehnt sich nach etwas anderem, ohne genau zu wissen, was das ist, und möchte aus dem Leben in der Öffentlichkeit ausbrechen. Die Gelegenheit dazu bietet sich, als sie wegen eines Schicksalsschlags in der Familie an den Ort zurückkehrt, von dem man sie vor langer Zeit vertrieben hat. Eigentlich wollte sie nie wieder dorthin, denn Adam lebt in dieser Stadt. Bis heute ist er ihre einzige und unerfüllte Liebe und außerdem der Mann, dem sie einst das Jawort gab. Doch jetzt kann sie einer Begegnung nicht mehr aus dem Weg gehen und sieht sich mit Gefühlen konfrontiert, die sie jahrelang versucht hat zu vergessen. Zwei Menschen, die so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht, können niemals zueinanderfinden, oder?



Unter ihrem Pseudonym schreibt und veröffentlicht Louisa bereits seit 2015 erfolgreich ihre Bücher. Ihre Storys drehen sich immer um die große Liebe und spielen meist an Sehnsuchtsorten, vorrangig in den USA. Ohne Happy End geht es nicht, denn Louisa liebt das gute Gefühl, das bleibt, wenn man ein Buch nach der letzten Seite zuklappt. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie in Nordrhein-Westfalen und ist ständig damit beschäftigt, Geschichten zu erschaffen, die das Herz berühren. Manchmal fällt es ihr schwer, an etwas anderes zu denken, bevor sie nicht selbst weiß, wie sie enden. Louisa hat zahlreiche Einzelbände und mehrere Reihen geschrieben, wie die 'Forrest Plaza'-Reihe, in der es um die Schicksale mehrerer Geschwister geht, oder die 'Touch of Darkness'-Reihe - eine düstere, aber auch leidenschaftliche Trilogie. Zuletzt verfasste Louisa die 'Magnolia Springs'-Reihe - Cowboy Romance zum Verlieben. Man möchte sofort in den kleinen verschlafenen Ort in Georgia reisen, an dem die vier Jungs zu Hause sind, und dort vielleicht sein Herz verlieren.

Kapitel 2


 

Katie

 

Das anhaltende Klingeln des Telefons weckte mich auf. Das Display verriet, dass bereits später Nachmittag war und außerdem Rachel versucht hatte, mich zu erreichen. Ich beschloss, sie später zurückzurufen, erst einmal musste ich richtig wach werden.

Gähnend streckte ich mich. Ein Blick zur anderen Bettseite erinnerte mich daran, dass ich nicht allein nach Hause gegangen war, und ich zog mir stöhnend die Decke über den Kopf. Als könnte ich dadurch die letzte Nacht ungeschehen machen. Glücklicherweise hatte ich den freundlichen Kellner abgeschleppt und nicht dessen an Selbstüberschätzung leidenden Freund. Doch so nett das kleine Abenteuer auch gewesen sein mochte, war das noch lange kein Grund, mein Bett dauerhaft in Beschlag zu nehmen. Zum wiederholten Mal stellte ich mir die Frage, warum sie nicht einfach gehen konnten, nachdem die Nummer vorbei war. Besaßen die kein eigenes Bett? Und sah ich vielleicht so aus, als wäre ich die Wohlfahrt oder würde danach auf eine Kuscheleinheit Wert legen?

Leise stand ich auf und durchsuchte seine Hosen nach dem Handy. Zum Glück wurde ich sofort fündig und musste mich auch nicht von einer komplizierten Tastensperre aufhalten lassen. Schnell checkte ich, dass er keine kompromittierenden Fotos von mir gemacht hatte, und legte dann erleichtert das Telefon wieder zurück. Vertrauen ist gut, doch in solchen Fällen war Kontrolle immer die bessere Entscheidung. Schlüpfrige Schnappschüsse konnten mich meine Karriere kosten, das Risiko durfte ich einfach nicht eingehen. Rachel hatte mir das im Laufe der Zeit eingebläut, und das zu Recht, wie ich gerne zugab. Bisher konnte ich auf eine skandalfreie Karriere zurückblicken, und mir lag daran, dass es auch so blieb.

Bevor ich ins Bad verschwand, weckte ich Tim – oder Tom – in der Hoffnung, er wäre verschwunden, wenn ich geduscht hatte.

Das Glück war auf meiner Seite, ohne ein weiteres Wort und ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, ging er. Es war, als hätte die Nacht nie stattgefunden.

»Gut«, sagte ich zu mir selbst, registrierte aber gleichzeitig dieses flüchtige hohle und leere Gefühl in meinem Körper, wie ich es immer verspürte, wenn ich mich mal wieder auf einen One-Night-Stand eingelassen hatte. Nicht dass das besonders häufig vorkam, aber weil eine feste Beziehung für mich nicht infrage kam, ließ ich mich ab und zu hinreißen und nahm einen Mann mit nach Hause. Nur wenn ich ein gutes Gefühl dabei hatte, selbstverständlich. Rachel raufte sich jedes Mal die Haare, während sie mich mal wieder über die möglichen Konsequenzen aufklärte. Von dem hier brauchte sie nichts zu erfahren.

Schon beim Gang ins Bad hatte ein flüchtiger Blick zur Kommode mir den schicksalsträchtigen Umschlag ins Gedächtnis gerufen. Auf dem Rückweg konnte ich ihn nun nicht mehr ignorieren. Ich nahm ihn an mich und kroch wieder ins Bett.

Ein paar Minuten wollte ich mich noch der Illusion hingeben, ich wäre weiterhin mit meiner großen Liebe verheiratet, die ich ironischerweise jahrelang nicht zu Gesicht bekommen hatte. Was würde sich durch eine Scheidung ändern? Gar nichts, oder?

Ich seufzte. Es würde mir auch die letzte noch so kleine Hoffnung genommen werden, es gäbe irgendwas, das mit Familie zu tun hatte und das in meinem Leben noch zu mir gehörte. Einen noch so kleinen Halt, irgendwo da draußen. Es gab diesen einen Menschen, der mir etwas bedeutete, dem ich aber tragischerweise egal war. Was also sollte das ganze Theater? Es wurde Zeit endlich aufzuwachen.

Entschlossen riss ich den Brief auf und zog mit zitternden Fingern die Papiere heraus. Nach ein paar tiefen Atemzügen konnte ich mich dazu durchringen, mal einen Blick darauf zu werfen, und bekam vor Überraschung große Augen.

Keinesfalls war es Erleichterung, die ich empfand, weil der Umschlag nicht die befürchteten Scheidungspapiere enthielt. Im Gegenteil, ich fühlte gar nichts, nur diese furchtbare Leere. Das Schreiben und die beiliegenden Zeitungsausschnitte und Berichte stammten von Adam Bradley – meinem Ehemann – und bezogen sich nicht im Geringsten auf mich … oder ihn.

Nachdem ich jedes einzelne Blatt ausführlich durchgelesen hatte und auch die Berichte der lokalen Tageszeitungen kannte, die ebenfalls in dem Umschlag gewesen waren, war ich zumindest ein wenig schlauer, wenn auch schockiert und gleichzeitig ziemlich ratlos.

Die Tankstelle meines Vaters, die er seit mehr als zwanzig Jahren betrieb, war überfallen worden, während er hinter dem Tresen gestanden hatte. Infolgedessen hatte mein Vater einen Schlaganfall erlitten, was ihn zur absoluten Handlungsunfähigkeit verdonnerte. Er war fortan nicht mehr selbst in der Lage, den Tankstellenbetrieb aufrechtzuerhalten. Zum Glück hatte man die Verbrecher schnell geschnappt, es waren vorbestrafte Männer, doch der Schreck hatte schwerwiegende Folgen bei ihm hinterlassen.

Ich war froh, dass mein Vater nicht lebensgefährlich verletzt war, und mein erster Gedanke, ihm anonym Geld zukommen zu lassen, wurde schon von mir verworfen, bevor ich ihn überhaupt zu Ende geführt hatte. Adam, der meinen Dad gut kannte, gab in seinem unpersönlichen, lediglich auf die Tatsachen beschränkten Schreiben zu bedenken, dass dieser niemals Geld, auch von unbekannten Spendern, annehmen würde, und schon gar nicht von mir. Nur für den Fall, ich würde mit dem Gedanken spielen, ihm so etwas sagen zu wollen.

Natürlich nicht. Dazu war er viel zu stolz. Doch warum schrieb er mir dann? Was sollte ich seiner Meinung nach anderes tun, als ihm finanzielle Unterstützung zuzusagen?

Unser Verhältnis war seit dem Tod meiner Mutter zerrüttet. Weil er nie über ihren Verlust hinweggekommen war, hatte er mich immer spüren lassen, dass er meine Anwesenheit kaum ertrug. Er sonnte sich in seinem Unglück, denn außer ihm hatte ja niemand diesen Schicksalsschlag zu verschmerzen, ich war ja nur … die eigene Tochter! Nein, so weit gingen seine Gedanken nicht. Lediglich sein Befinden war von Interesse gewesen.

Ich war meiner Mutter immer sehr ähnlich gewesen, und nach ihrem Tod konnte er mich nicht mehr ansehen, ohne an sie erinnert zu werden. Das war meine Theorie, von der ich fest überzeugt war. Auch mit dem Auftauchen einer neuen Frau in seinem Leben, einige Jahre später, änderte sich das nicht. Im Gegenteil, diese Person hatte von der ersten Minute an beschlossen, mir feindlich gegenüberzutreten, und sah lediglich eine Konkurrenz in mir, die es schnellstmöglich aus dem Weg zu schaffen galt. Was ihr ja auch recht bald darauf durch ein paar kleine Intrigen gelungen war.

 

***

 

Am Abend ließ ich mir etwas zu Essen kommen. Ich hatte nicht die Lust, geschweige denn die Energie, mir selbst etwas zuzubereiten, außerdem hätte ich dafür einkaufen gehen müssen, wozu ich zwangsläufig auch erst mal Brian hierher bestellen müsste. Als ich mir wenige Bissen von meinem chinesischen Essen reingezwungen hatte, drückte ich die Kurzwahltaste, um mit Rachel zu sprechen.

»Na endlich!«, lautete ihre freundliche Begrüßung. »Das wird auch langsam mal Zeit. Kannst du nicht umgehend zurückrufen? Es könnte schließlich wichtig sein.«

»Ich hatte zu tun«, erwiderte ich lahm. Ein beginnender Kopfschmerz machte sich bemerkbar und ich wollte jetzt nicht diskutieren.

»Was war denn?«, fragte sie mit ihrer gewohnt schrillen Stimme.

»Nichts Wichtiges. Private Sachen.«

»Ach so. Folgendes, hör zu: Die Plattenfirma hat mir endlich einen neuen Vertrag vorgelegt. Der Alte läuft ja Ende des Jahres aus, wie du weißt, und sie wollen dich für weitere drei Jahre verpflichten. Drei Jahre. Drei Alben. Jedes Jahr eins, und jeweils inklusive einer landesweiten Tournee, versteht sich. Ist das nicht großartig? Wir werden natürlich unterschreiben. Ich habe ihnen schon so gut wie zugesagt. Das ist jetzt alles nur noch Formsache. Über die Konditionen verhandle ich noch mit den Anwälten, aber es geht hier um mehrere Millionen. Pro Jahr! Was sagst du? Es hat sich gelohnt, dass wir sie hingehalten und Interesse an der Konkurrenz bekundet haben. Sie sind ganz heiß drauf, dass du verlängerst. Wir haben sie an der Angel. Jetzt sag schon was!«

»Das ist ja nicht so leicht, wenn du die ganze Zeit redest«, entgegnete ich nur mäßig begeistert.

»Ein wenig mehr Euphorie hätte ich schon erwartet«, erwiderte sie pikiert.

»Sorry, mir ist gerade nicht so gut. Natürlich freue ich mich, aber ich muss mir das durch den Kopf gehen lassen, okay?«

»Was gibt es da nachzudenken? Genau darauf haben wir hingearbeitet. Natürlich wirst du unterschreiben. Bisher waren sie immer nur bereit, dir einen Jahresvertrag anzubieten, aber nach zwei Top-Ten-Hits in Folge, von dem einer seit vier Wochen sogar auf Platz eins ist, würden sie alles tun, um dich zu halten.« Rachel sah sich am Ziel ihrer Wünsche und sie hatte ja auch recht. Auf dieses Angebot hatten wir uns fokussiert, doch auf einmal klang das für mich nicht mehr sonderlich attraktiv. Wollte ich weitere drei Jahre so...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96415-116-5 / 3964151165
ISBN-13 978-3-96415-116-2 / 9783964151162
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