Frieden, nur eine Atempause (eBook)

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2023
234 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-8057-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Frieden, nur eine Atempause - Manfred Chaluppa
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Warum gibt es Kriege? Kann es endgültig einen Frieden geben? Gibt es sowas wie Heimat? In ihr angekommen zu sein!

Geboren 1944 im damaligen Ostpreußen, besuchte Manfred Chaluppa die Volksschule und wurde von Beruf Maschinenschlosser. Nach einer Berufsqualifizierung studierte er an einer Fachhochschule und Universität. Die meiste Zeit seiner Berufsjahre war er als Sozialpädagoge mit der Betreuung neuro-psychisch Erkrankter beschäftigt. Gegenwärtig ist er als Honorardozent bei verschiedenen Bildungsträgern tätig.

Kriege durch Begreifen


»Ja, darüber berichtend gibt es sehr vieles in der Literatur Geschriebenes. So habe ich erfahren können: Es muss eine evolutionäre Höherentwicklung gewesen sein. Wahrscheinlich als sie begriffen, dass man zum eigenen Selbsterhalt den anderen, die zum Leben notwendigen Sachen, auch mit Gewalt, wegnehmen kann. Bekämpften so die anderen und töteten sie auch. Sie müssen aber bestimmt in dieser Entwicklungsstufe, unterscheidend zu den Tieren, schon begreifen könnend gehandelt haben. Die sogenannten Raubtiere, welche auch töten, begehen dieses deswegen, um ihren Hunger zu stillen, ohne dass ihnen bewusst ist, dass sie anderes Leben damit auslöschen. Es ist ihr Instinktverhalten. Die Menschen unterschieden sich von diesen, waren schon eine komplexere, vielschichtige Stufe weiterentwickelt. Ihnen muss zu diesem Zeitabschnitt schon bewusst gewesen sein, dass sie rein durch ihre Arbeit, dem Produzieren, gezwungen sind, die für ihr Dasein notwendigen Sachen herstellen zu müssen. Somit kann man auch annehmen, dass es ihnen sicherlich bewusst war, dass sie gegenüber anderen gewaltanwendend, die notwendigen Sachen wegnehmen müssten. Damit auch begriffen, verstanden, vernichtend, tötend zu handeln, zur eigenen Daseinsabsicherung, um sich damit auch selbst, ohne eigene Arbeit, auf das Beste zu verwirklichen«.

Neugierig fragte der Sohn: »Was versteht man denn unter Produzieren, um sich selbst zu verwirklichen.«?

Damit ist das Herstellen von lebenswichtigen Sachen gemeint. Eine Eigenschaft, nur bei den Menschen vorhanden. Umschreibend heißt es dazu, dass die Menschen nur durch ihrer Hände Arbeit existieren können. So heißt es auch allgemein, dass das Lebewesen Mensch, damit er sich so von anderen Lebewesen komplexer unterscheiden kann, als einziges in der Lage sei, durch Arbeit sein Dasein zu gestalten. Er sei, wie man es nennt ein planendes, entwerfendes, herstellendes Lebewesen.

Hier in einem Buch wird dies sehr gut dargestellt: »Arbeit ist die zweckmäßige, bewusste Tätigkeit des Menschen; ein Prozess zwischen Menschen und Natur … …, Worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur (Atmen, Essen, Verdauen, Auf-, Abbau) durch seine eigene Tat (Handlung) vermittelt, regelt und kontrolliert«. So heißt es treffend bei beiden Philosophen, K. Marx/Fr. Engels. (zit. Lit. 3-Bd.1, S. 110-Arbeit)

»Puh, frohlockte der Sohn, dass klingt ja so echt nach Kämpfen zwischen den Menschen gegen die Natur. Also ist der Kampf doch was sehr Lebenswichtiges für uns Menschen!

Das ist es tatsächlich auch, meinte sein Papa. Damit wir Menschen in unserem Dasein bestehen können, brauchen wir die Produkte der Natur. Wir entnehmen sie aus der Luft, dem Wasser, der Erde und anderen Quellen. Eigentlich echt ausbeutend, sogar auch zerstörerisch vorgehend.

Das kann man ja so richtig, wie unser Kampfspiel auffassen, meinte der Sohnemann.

Ein reines Spiel wird es bestimmt nicht sein. Doch vielleicht gibt es zwischen beiden etwas Verbindendes. Im Spiel empfindet man meist so etwas wie Lust, Freude. Diese Gefühle kann man auch beim Arbeiten haben. So wenn man schöpferisch in der Herstellung der Dinge vorgeht. Doch in der Arbeit kann auch schmerzendes, leidvolles Fühlen vorhanden sein. Das habe ich schon als Quälendes erfahren müssen, wenn ich nach Schulende noch die Hausaufgaben erledigen musste, meinte dazu die Tochter.

Apropos Schule: Das steht auch schon, so wie wir es in der Schule gelernt haben, in der Bibel, im Alten Testament. Als Adam und Eva für immer aus dem Garten Eden, dem Erdenparadies, wegen ihrer Versündigung gegenüber Gottes Befehl vertrieben wurden. So sprach die Mama, so heißt es im 1.Buch Mose, Kap.3, Vers 17-19:

» ….. verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren, dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest

Ja das könnte der reinste schmerzhafte Leidensweg auch in meinem Leben werden, meinte die Tochter, etwas traurig ausschauend dazu.

Nein, nein meinte die Mama, denn es steht auch in der Bibel, obiges weitergeschrieben im Vers 28: »Seid fruchtbar und mehret euch … füllet die Erde, machet sie euch untertan …herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und alles Getier, das auf Erden kriecht«.

Mit dem ersten Halbsatz kannst du im Moment noch nichts anfangen meinte ihre Mama etwas ironisch. Doch mit dem Weiteren, als werdende Frau, sollst du die Kraft schöpfen, wenn es sein muss, auch mal energisch vorzugehen.

Schon der Dichter J. W. Goethe reimte unter anderem in einem Gedicht: … …«du musst steigen oder sinken, du musst herrschen und gewinnen. Oder dienen und verlieren. Leiden oder triumphieren, Amboss oder Hammer sein«. (Lit.S.34; Goethe-Lesebuch)

Ach, ich möchte aber doch an erster Stelle meine Liebe jemanden schenken, meinte das Mädel.

Die Mutter fuhr dann fort:

Vielen anderen von uns Erdenbürger kam der Satz in der Bibel auch sehr gelegen. Sie beuten, verbrauchen, zerstören sogar all das in der Natur, was so zu verwerten ist. Vieles, sehr vieles, wurde von ihnen schon vernichtet. Sogar unwiederbringbar.

Doch auch erfahrend, dass man bei diesen Raubzügen nicht alle umbringen soll, da man diese als Gefangene gut, als Arbeitende für den eigenen Bedarf einsetzen kann. Man brauchte dann selbst keine, sich unangenehm fühlenden Körperanstrengungen erbringen. Seine innerlichen Bedürfnisse damit besser zufriedenzustellen. Dass sie diese Vorgehensweise schon als etwas Unrechtes, Böses oder sogar als rechtens annahmen, wird man wohl nicht genau klären können, führte die Mutter, redefreudig wie sie nun mal war, aus.

Nun wollte der Papa, mit seinem Wissen darbringend, seiner Frau nicht nachstehen: So wird es wohl gewesen sein, als das Kämpfen, Krieg führen, unter den Menschen seinen Lauf nahm. Diese Handlungen blieben bestehen und nahmen auch immer weiter zu.

Es wird hier in dem Geschichtsbuch so beschrieben, ergänzte er weiter. Es geschah so vor ca. 9000 Jahren. Eine, aus späterer Zeit, darüber entstandene Erzählung:

»Der Kampf der Bewohner Uruks gegen die benachbarte Stadt Kisch (Mesopotamien, heute Iran). Der Fürst Gilgamesch führte die Männer Uruks, musste aber erst die Ältesten und die Versammlung der Krieger befragen.

»Der Herr Gilgamesch, den Ältesten seiner Stadt, legte er die Frage vor, wirbt um das Wort: Unterwerfen wir uns nicht dem Hause Kisch, schlagen wir es mit unseren Waffen. Nachdem die Ältesten bereit waren, sich zu unterwerfen, wandte sich Gilgamesch mit derselben Frage an die versammelten Kämpfer der Stadt. Unterwirf dich nicht dem Hause Kisch, schlagen wir es mit unseren Waffen.

Die Kriegszüge weisen darauf hin, dass die Ackerbauern und Viehzüchter größere Vorräte produzierten. Das versprach gute Beute. Besonders die Ältesten trachteten danach, sich die Produkte fremder Sippen und Stämme anzueignen. Sie fanden es lohnend, Kriegszüge zu unternehmen. Stämme schlossen sich gemeinsam zu Stammesverbänden zusammen, um gemeinsam zu kämpfen. Sie eroberten auch befestigte Siedlungen«. (zit. Lit.4, Bd.5, S.39ff)

Ja, lasst uns weiter in den Geschichtsbüchern nachschauen.

In weiterer Zeitspanne vermehrten sich die Menschen immer mehr. Aus den Horden waren nun Sippen, Stämme und zahlenmäßig sogar Völker entstanden. Aber, und das ist auch wieder etwas rätselhaft, es gewannen einzelne ihrer die Führung. Wurden deren Herrscher, welche die vielen anderen Zugehörigen beherrschten. Es waren ihre Untertanen. Es vollzog sich eine Ungleichheit unter den Menschen. Warum sich das so vollzog, darüber ist ja sehr vieles geschrieben worden. So wird angenommen, dass der Mensch so etwas wie ein Herdentier sei, welches sich seinem Stärksten, »dem Alpha-Tier« gerne unterordnet. Wiederum heißt es, dass dies in der Natur der Sache, somit beim Menschen vom Bedürfnis seiner Triebbefriedigung gesteuert werde. Dann auch, als einzelne begriffen, andere auszubeuten, sich an ihnen zu bereichern, entstanden Machthaber und Untertanen. Der Kriegführende, dessen Armee, deren Krieger gewannen immer mehr an verherrlichender Glorifizierung. Man stellte sie als ihre Helden, sogar als Götterboten, sogar Gottgleiche, Unsterbliche dar.

Schon eigenartig meinte das Mädchen, diese Totschläger, Mörder, werden als die »vorbildlich Handelnden« dargestellt.

So unter den Germanenstämmen. Für sie war der Krieger, der Kampf, das höchst Erstrebenswerte, wie erzählt wird. Nur die im Kampf, im Töten sich hervorgetan hatten, waren ihre sagenhaften Helden. Kamen sie dabei auch selbst um, dann waren sie diejenigen, die von den Walküren, den Totenwächterinnen auserkoren waren, in Odins Reich, das Walhall, einziehen zu dürfen. Dort lebten sie dann ewiglich weiter. Der Tod eines Menschen wurde damals schon als erfüllende Hoffnung erhoben, zum ewigen Weiterleben...

Erscheint lt. Verlag 5.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Frieden • Geschichtliche Ereignisse • Gesellschaftsentwicklung • Gesellschaftsroman • Gesellschaftsstrukturen • Gründe für Kriege • Heimat • Kriege und Kämpfe
ISBN-10 3-7578-8057-9 / 3757880579
ISBN-13 978-3-7578-8057-6 / 9783757880576
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