Weihnachten in Briar Creek (eBook)
368 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2150-2 (ISBN)
Small-Town-Romances für jede Jahreszeit: Willkommen in Briar Creek
Wenn Kara Hastings ihre kleine Bäckerei vor dem Ruin retten will, muss sie den weihnachtlichen Dekowettbewerb von Briar Creek gewinnen. Nate Griffin hat ihr da gerade noch gefehlt. Der arrogante - und unverschämt attraktive - Großstädter tritt mit der Frühstückspension seiner Tante gegen sie an. Leider ist er bekannt dafür, immer zu bekommen, was er will. Dabei kann er Weihnachten nicht ausstehen! Kara sagt dem Grinch den Kampf an - auch wenn dieser ihr Herz bei jeder Begegnung zum Schmelzen bringt ...
»Leser, die nach einer pfefferminzgefüllten, herzerwärmenden und weihnachtlichen Liebesgeschichte suchen, werden Nate und Kara lieben.« PUBLISHERS WEEKLY
Dieser Roman ist ein Remake des in einer früheren Ausgabe bei LYX.digital erschienenen Titels WEIHNACHTEN IN BRIAR CREEK
<p><strong>Olivia Miles</strong>gewann 2011 den<strong>HARLEQUIN HAPPY HOLIDAYS CONTEST</strong>. Seitdem schickt sie ihre Protagonistinnen mit Vorliebe aus der Großstadt in idyllische Einöden. Denn obwohl die Autorin schon immer in großen Metropolen lebte und arbeitete, weiß sie den Kleinstadt-Charme zu schätzen. Ihre Romane wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt. Miles lebt mit ihrer Familie in Illinois.</p>
1
Der Wind peitschte die Main Street entlang und wirbelte Schneeschwaden auf, ließ sie im Schein der Straßenlaternen tanzen und auf die frischen Fichtenkränze niedersinken, die mit roten Seidenschleifen an allen Masten angebracht waren. Im Sugar and Spice roch die Luft warm und süß, die Musik war leise, aber festlich, und die Stimmung geradezu ausgelassen.
Nun, meistens jedenfalls.
Jeden Morgen, wenn Kara Hastings sich ihre gestärkte Baumwollschürze umband und das erste Cookie-Blech des Tages in Angriff nahm, war sie aufgeregt und sprühte vor Energie. Aber wenn es draußen zu dämmern begann, fragte sie sich manchmal, was sie sich eigentlich dabei gedacht hatte, ihre Bäckerei so kurz vor dem Feiertagsrummel zu eröffnen.
Unsinn. Genau das hatte sie doch gewollt! Ein eigenes Cookie-Geschäft. Den ganzen Tag in der Backstube stehen, wo sie neue Sorten ersann und Kostproben herstellte. Doch die vielen Stunden im Laden forderten ihren Tribut, und ach, sie sehnte sich danach, unter ihre warme, kuschelige Bettdecke zu schlüpfen, einen Weihnachtsfilm einzulegen, sich vielleicht einen kleinen Weihnachtspunsch zu genehmigen und …
Aber nein. Keine Zeit. Nicht, wenn sie heute Abend mit ihren Lebkuchenhaus-Bausätzen loslegen wollte. Ihre Schwägerin Grace hatte angeboten, einige von ihnen bei Main Street Books anzubieten, und in Briar Creek stand der erste Weihnachtsbasar des Jahres kurz vor der Tür. Kara hatte sich ausgemalt, wie sie Dutzende Lebkuchensets präsentieren würde, alle hübsch verpackt, mit einer großen Satinschleife umwickelt, bereit zum Verkauf. Und dazu etliche große Teller voller Cookies in allen möglichen Formen und Geschmacksrichtungen.
Kara musterte ihre Verkaufsvitrine mit kritischem Blick. Es war schon wieder fast alles ausverkauft, und den Rest würde sie sich für einen Mitternachtsimbiss einpacken, sofern sie nicht schon vor dem ersten Bissen todmüde ins Bett fiel. Sie dachte stirnrunzelnd an den Albtraum der vergangenen Nacht zurück, in dem sie den Mehlbehälter umgeworfen hatte und nirgends neues Mehl auftreiben konnte, und dann hatte sie auch noch versehentlich Zucker und Salz verwechselt … Und daraufhin waren die Kunden ausgeblieben und sie hatte das Geschäft schließen müssen.
Genau damit rechneten doch alle, dachte Kara, während sie in einen kernigen Hafercookie biss. Er schmeckte süß und buttrig, mit einem Hauch Zimt und weiteren Gewürzen. Die Sorte hatte ihr Vater immer am liebsten gemocht, entsann sie sich, und eine verschwommene Erinnerung stieg in ihr auf, wie sie mit ihm in der Küche Teig anrührte. Er konnte nicht gut kochen und war als Putzmann eine Niete, aber er liebte es, mit seinen drei Kindern zu backen, vor allem zu Weihnachten.
Kara lächelte voll Trauer, als sie an ihren Dad dachte. Wegen ihm hatte sie diesen Laden eröffnet, und wegen ihm arbeitete sie so hart daran, dass er ein Erfolg wurde.
Sie schluckte das letzte Stückchen Cookie hinunter, wischte sich die Hände an der Schürze ab und sah zur Decke auf. »Hafercookies mit Gewürzen. Nur für dich, Dad.«
Sie drehte das Schild am Eingang auf GESCHLOSSEN und ging energisch zurück in die Backstube, wo gerade der Ofenwecker zu schrillen begann und sie darauf aufmerksam machte, dass das nächste Blech Lebkuchen fertig war. Sie streifte ihre Ofenhandschuhe mit den roten Ziernähten über, holte die Charge aus dem Ofen und legte die Lebkuchen einen nach dem anderen mit äußerster Sorgfalt auf ein Kühlgitter.
Ein Blech war fertig … blieben noch vier, dachte sie, während sie die nächste Fuhre in den Ofen schob und den Wecker stellte. Sie unterdrückte ein Gähnen und presste sich den Handrücken vor den Mund. Trotz der vielen Öfen würde sie hier noch ein paar Stunden beschäftigt sein. Sie bereitete sich einen Becher heiße Zimtschokolade zu und setzte sich an einen der kleinen Tische vorn im Laden, um die Deko für ihre Bausätze zusammenzustellen: hohe Zellophantüten gefüllt mit buntem Flitter, Päckchen voll glänzender Weingummis und anderen Süßigkeiten, und dazu eine von ihr selbst entworfene Bauanleitung, eingerahmt von Stempeln kleiner Lebkuchenmänner, die das Blatt hinabtanzten.
Ein Klopfen an der Tür schreckte sie aus ihren Gedanken auf, und vor Schreck ließ sie ein paar Süßigkeiten zu Boden regnen. Es war nicht das erste Mal, dass sie einen verspäteten Kunden verscheuchen musste, der auf den letzten Drücker eine Kleinigkeit für eine Weihnachtsfeier oder ein Schulfest besorgen wollte. Leicht irritiert blickte sie auf und entdeckte ihre Schwester Molly, die ihr durch das Schaufenster hindurch zuwinkte. Mollys Hand steckte in einem dicken, roten Fäustling, der fast so grell leuchtete wie ihre Nase. Kara eilte zur Tür und schloss auf.
»Ich dachte, du kommst erst morgen!«, rief sie aufgeregt. Sie umarmte ihre Schwester und spürte die Kälte von Mollys Wollmantel auf der Haut.
»Ich hab beschlossen, einen Tag früher nach Hause zu fahren.« Molly grinste Kara an und trat einen Schritt zurück. »Wow, du hast hier wirklich was geschafft, seit ich zuletzt zu Besuch war.«
Das stimmte. In den drei Monaten seit Unterzeichnung des Mietvertrags hatte Kara den Laden nach und nach verschönert und ihm langsam neues Leben eingehaucht. Für die Weihnachtszeit hatte sie alles mit Zuckerstangen geschmückt und sich für glitzernd rote und rosafarbene Deko entschieden, passend zu ihrem rosa-weißen Logo. Die meisten Kunden kauften Cookies für zu Hause, aber einige blieben auch ein Weilchen und aßen sie im Geschäft. Zu Beginn hatte Kara das nervös gemacht, aber eine Beschwerde war ihr bisher nicht zu Ohren gekommen, und inzwischen freute sie sich über die Gesellschaft.
Irgendwann wollte sie gern eine Aushilfe einstellen, die vorn bediente, während sie in der Backstube arbeitete. Aber für den Moment, bis sie es sich leisten konnte, war sie allein.
In jeder Hinsicht, dachte sie ein wenig betrübt. Ihre Freunde und Verwandten fanden einer nach dem anderen Partner und heirateten, während sie selbst … tja, sie wartete immer noch auf Mr Right, auch wenn sie schon länger nicht mehr aktiv Ausschau nach ihm hielt.
Sie verscheuchte den Gedanken. Was sollte das Gejammer? Doch die Weihnachtszeit bot sich dafür natürlich geradezu an. Man konnte die vielen Pärchen kaum übersehen, die Händchen haltend die Main Street entlangspazierten oder sich einen Cookie in ihrem Laden teilten und liebevoll darüber zankten, welche Sorte sie probieren wollten. Und in der Folge war auch kaum zu übersehen, wie leer und still ihre Wohnung allabendlich wirkte.
Vermutlich sollte sie dankbar sein, dass sie so beschäftigt war. Fast zu beschäftigt, um all diese Dinge zu bemerken. Fast.
»Ich schätze, das hab ich davon, weil ich an Thanksgiving nicht nach Hause gekommen bin.« Molly lächelte Kara reumütig an und ging dann vor zur Verkaufsvitrine, die um diese Zeit wie üblich fast leer war. Auf ihrer roten Wollmütze lag noch immer ein wenig Schnee, und sie schüttelte rasch den Kopf, während sie sich hinabbeugte und Karas neueste Weihnachtskreationen bewunderte. »Diese Lebkuchenhäuser sind einfach zu niedlich. All die vielen Einzelheiten!«
Kara grinste. Sie gab sich besonders viel Mühe, damit jedes Häuschen einzigartig aussah. So blieb es auch für sie selbst spannend, und sie konnte sich ein wenig fordern. Es gab noch eine Menge zu lernen, sie experimentierte derzeit ganz schön viel herum, und es lag noch ein weiter Weg vor ihr. Hoffentlich.
»Machst du mir auch eins?«, fragte Molly und wandte sich mit hoffnungsvollem Lächeln zu Kara um, sodass diese lachen musste. Molly war es als Jüngster von drei Geschwistern nie schwergefallen, ihre Wünsche deutlich zu machen. Diesmal würde Kara ausnahmsweise nicht nachgeben. Die Zeit lief ihr davon, und das Weihnachtsgeschäft war anstrengender, als sie erwartet hatte. Auch wenn sie sich so manchen Stress, wie den mit den Lebkuchenhäusern, selbst zuzuschreiben hatte.
»Wenn nach Weihnachten noch welche übrig sind, kannst du eins haben, ja.« Die Chancen dafür standen allerdings denkbar schlecht. Kara hatte das erste Haus eigentlich nur als Ausstellungsstück angefertigt, zur Dekoration, aber die begeisterten Reaktionen ihrer Kunden hatten ihr ein ganz neues Geschäftsfeld eröffnet, und eine Menge Arbeit obendrein beschert. Sie verkaufte jetzt täglich mehrere Häuser, zusätzlich zu ihren Bausätzen und Cookies.
»Vielleicht kannst du mir eins zurücklegen«, schlug Molly vor.
Kara lachte erneut auf, allerdings schon etwas weniger amüsiert. »Netter Versuch. Komm mit in die Backstube, du kannst mir helfen, den Teig auszurollen.«
»Okay, aber ich hab nicht viel Zeit. Mom erwartet mich zum Abendessen.«
»Ihr hast du also gesagt, dass du einen Tag früher kommst, und mir nicht?« Kara blieb abrupt neben der Theke stehen und starrte ihre Schwester entgeistert an, die in den Türrahmen zur Backstube getreten war, den Schal noch immer um den Hals.
»Ich hab versucht, dich anzurufen.« Molly nahm sich einen Cookie von einem der Teller, zögerte aber, nachdem sie ihn zum Mund geführt hatte. »Darf ich?«
Kara winkte ab. Der Laden war geschlossen, sie wollte die Ware nicht verkommen lassen, und dieser Cookie war ohnehin ein klein wenig braun an den Rändern, deshalb hatte sie ihn nicht verkauft. »Klar, iss nur.« Sie holte eine in Klarsichtfolie gewickelte Teigkugel aus dem Kühlschrank und legte sie auf die Mittelinsel. Seufzend dachte sie an all die Arbeit, die noch vor ihr lag.
»Hast du meine Nachrichten nicht gekriegt?«, fragte Molly und leckte sich die...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2023 |
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Reihe/Serie | Briar Creek | Briar Creek |
Übersetzer | Yvonne Eglinger |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Christmas on Main Street |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Amerika, USA, Vermont, Stars Hollow, Sweet Home Alabama • enemies to lovers • feelgood • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Hollywood • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nicholas Sparks • opposites attract • PS ich liebe dich • Romance • romantisch • Romantische Komödie • Smalltown, Kleinstadt, Briar Creek, Blumen, Floristin, Arzt, gefühlvoll, Cecilia Ahern, Winter in Briar Creek, Neuanfang in Briar Creek, Frühlingsgefühle in Briar Creek, Kuss, Hochzeit, Gilmore Girls, • tatsächlich liebe • wohlfühlen |
ISBN-10 | 3-7363-2150-3 / 3736321503 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2150-2 / 9783736321502 |
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Größe: 2,2 MB
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