Bianca Spezial Band 15 (eBook)

Meine Heimat ist, wo du bist
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1699-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bianca Spezial Band 15 -  Linda Lael Miller,  Leigh Greenwood,  Charlotte Douglas
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SO FREI WIE DER HIMMEL von LINDA LAEL MILLER
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Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.

1. KAPITEL


Das Land der McKettricks, dachte Cheyenne Bridges.

Sie stand neben ihrem Mietwagen auf dem Seitenstreifen und schirmte ihre Augen mit einer Hand gegen die Sonne ab.

Ein bittersüßes Gefühl stieg in ihr auf, eine Mischung aus Einsamkeit und Heimweh und noch mehr, was sie nicht benennen konnte. Vor Jahren hatte sie sich geschworen, nie mehr zurückzukehren.

Ihr Handy klingelte.

„Wird auch Zeit, dass du rangehst“, zischte Nigel Meerland, bevor sie sich überhaupt melden konnte. „Hast du ihn schon gesprochen?“ Nigel hielt sich nie lange mit Höflichkeiten wie „Hallo, wie geht es dir?“ auf, weder von Angesicht zu Angesicht noch am Telefon. Er sagte einfach, was er wollte – und meistens bekam er es auch.

„Nigel.“ Cheyenne versuchte, ruhig zu bleiben. „Ich bin eben erst angekommen. Also, nein, ich habe noch nicht mit ihm gesprochen.“ Er hieß Jesse McKettrick und war der letzte Mensch auf dieser Welt, den sie sehen wollte.

„Nun, dann mal ran an den Speck“, rief Nigel. Ihr Chef war Ende dreißig und Engländer. „Ich muss dir ja wohl nicht sagen, wie erpicht unsere Investoren darauf sind, dieses Apartmenthaus endlich auf den Weg zu bringen.“

„Jesse wird nicht verkaufen“, sagte sie.

„Er muss verkaufen“, versetzte Nigel. „Du darfst auf keinen Fall versagen. Alles, und ich meine wirklich alles, hängt von diesem Geschäft ab. Wenn die Investoren sich zurückziehen, geht die ganze Firma den Bach runter. Du verlierst deinen Job, und ich muss auf den Knien zu meiner Familie kriechen und um mein karges Erbe als zweitgeborener Sohn betteln.“

Cheyenne schloss die Augen. Auch für sie stand eine Menge auf dem Spiel. Nicht nur ihr Job. Sie musste auch an ihren jüngeren Bruder Mitch denken. Und an ihre Mutter. Der Erfolgsbonus, den Nigel ihr schriftlich zugesichert hatte, würde ihnen eine Sicherheit bieten, von der sie bisher nur geträumt hatten.

Ihr Magen verkrampfte sich.

„Ich weiß“, sagte sie düster. „Ich weiß.“

„Dann leg dich ins Zeug, Pocahontas“, befahl Nigel und legte auf.

Die Stadt hatte sich nicht sehr verändert, seit sie mit siebzehn weggezogen war, um in Tuscon aufs College zu gehen. Am alten Bahnhof, der schon vor langer Zeit in ein kleines Einkaufszentrum umgebaut worden war, bog sie links ab.

Das Haus war in den letzen Jahren ziemlich heruntergekommen. Überall wucherte Unkraut, rostige Stacheldrahtspulen lagen verstreut auf dem Boden. Die Veranda war ein paar Zentimeter abgesackt.

Gram war so stolz auf ihr Haus und den Garten gewesen. Es würde ihr das Herz brechen, es jetzt so zu sehen. Der alte Lieferwagen ihrer Mutter, genauso ein Flickwerk wie das Haus, stand mit offener Tür in der Auffahrt.

Cheyenne stellte den Motor ab und musterte das einzige Heim, das sie je gekannt hatte.

„Ich könnte dir mein Erbteil zeigen, Nigel“, murmelte sie. „Du müsstest nur in deinen Bentley hüpfen und nach Indian Rock in Arizona fahren.“

Die Eingangstür schwang auf, und Ayanna Bridges trat in einem ausgebleichten Baumwollkleid, Turnschuhen und zaghaft lächelnd auf die Veranda. Ihr glattes schwarzes Haar reichte ihr bis zu den Hüften, locker zusammengehalten von einer silbernen Spange, die sie vermutlich schon seit den Sechzigerjahren besaß. Als ihre Mutter die wackelige Treppe hinunterlief, sprang Cheyenne aus dem Auto.

„Sieh nur“, rief Ayanna. „Ich habe ein paar alte Bretter hinter dem Schuppen gefunden und eine Rampe gebaut. Mitch saust rauf und runter wie nichts!“

„Gute Arbeit“, bemerkte Cheyenne.

Ayanna hatte inzwischen die Mitte des Gartens erreicht und schloss Cheyenne derart liebevoll in die Arme, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie musste ein paar Mal blinzeln, bevor sie den zärtlichen Blick ihrer Mutter erwidern konnte.

„Wo ist Mitch?“, fragte Cheyenne.

„Drinnen“, antworte Ayanna leise. „Mal wieder am Grübeln. Er vermisst seine Freunde in Phoenix. Aber er wird schon wieder, wenn er erst mal eine Weile hier ist und sich eingewöhnt hat.“

Cheyenne verstand ihren Bruder. Auch sie selbst dachte sehnsüchtig an ihre Einzimmerwohnung im sonnigen San Diego, eine halbe Meile vom Strand entfernt, die sie nun untervermietet hatte.

„Komm hinein, Liebling“, sagte Ayanna, und nahm Cheyenne am Arm, die am liebsten umgedreht und mit dem Mietwagen davongebraust wäre. „Deine Sachen können wir später holen.“

Nurleen Gentry mischte und teilte aus – zwei Siebener und eine Königin. Sie legte die Karten verdeckt auf den mit grünem Filz bezogenen Tisch.

Jesse lehnte sich in seinem angestammten Stuhl im Hinterzimmer von Lucky’s Main Street Bar and Grill zurück und tat, als überlegte er. Durch den blauen Zigarettenqualm spürte er die Blicke der anderen Pokerspieler auf sich ruhen, ließ sich aber nichts anmerken. Er war ein Meister im Verbergen der sogenannten Tells, womit im Poker alles bezeichnet wird, was die Stärke des Blatts eines Gegenspielers verrät.

„Setzen oder passen, McKettrick“, grummelte Wade Parker.

Daraufhin hob Jesse einen Mundwinkel und schenkte ihm sein berühmtes Fahr-zur-Hölle-Grinsen, das er seit seinem elften Lebensjahr perfektioniert hatte. Dann warf er einen Seitenblick auf seinen Cousin Keegan, der mit verschränkten Armen an der Jukebox lehnte. In seiner maßgeschneiderten Hose, der Weste und dem perfekt gebügelten Hemd sah er wie ein Anwalt aus.

„Ich muss mit dir sprechen“, sagte Keegan, der zugleich distanziert und unerbittlich wirkte. „Vielleicht könntest du eine Runde aussetzen.“

Nach diesem Vorschlag sahen Wade und Don so erwartungsvoll aus, dass Jesse mit Nurleen einen Blick wechselte und dann seinen Stuhl nach hinten schob. Er durchquerte den Raum, dessen Boden Erdnussschalen und Sägespäne bedeckten.

„Was ist so wichtig, dass es nicht warten kann?“, fragte er. Seine tiefe Stimme mischte sich unter Kenny Rogers berühmtes Vibrato aus der Jukebox.

Keegan war genauso groß wie Jesse. Aber damit hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Im Gegensatz zu Jesses dunkelblondem Strubbelkopf hatte Keegan ordentlich geschnittenes, rotbraunes Haar. Außerdem besaß er die marineblauen Augen der McKettricks, während Jesses himmelblau wie die von Jebs Ahnen waren.

„Wir hatten eine Konferenz, schon vergessen?“, zischte Keegan.

„Ich dachte nicht, dass es dir wichtig ist, Keeg“, erwiderte Jesse schleppend.

„Verdammt noch mal“, brummte Keegan. „Du hast denselben Anteil an der Firma wie ich. Wie wäre es, wenn du mal etwas Pflichtgefühl an den Tag legen würdest?“ Keegan arbeitete zwölf Stunden pro Tag für McKettrickCo, studierte Tabellen und strich ein siebenstelliges Gehalt ein.

Jesse hingegen ritt Rodeos, jagte Frauen hinterher, spielte Poker und löste seine Dividendenschecks ein. Er betrachtete sich als Glückspilz, und gelegentlich tat Keegan ihm leid.

Beide waren zusammen auf Triple M aufgewachsen, hatten im Sommer gezeltet und Fische gefangen und waren im Winter Ski gefahren. Zusammen mit Rance, einem dritten Cousin, der das unheilige Trio vervollständigte. Sie besuchten alle die Northern Arizona University in Flagstaff, wo Keegan Betriebswirtschaft und Rance Hochfinanz studierte, während Jesse nur gelegentlich zwischen Rodeowettbewerben und Kartenspielen zu Vorlesungen erschien. Trotz ihrer Gegensätzlichkeit hatten sie sich gut verstanden – bis Rance und Keegan heirateten. Danach hatte sich alles verändert.

„Kann ich dich zu einem Bier einladen?“, fragte Jesse, der einen Moment hoffte, dass Keegan vielleicht doch noch der Alte wäre.

Sein Cousin sah auf seine Rolex. „An diesem Wochenende ist Devon bei mir“, sagte er. „Ich muss sie um halb sieben abholen.“

Devon war Keegans neunjährige Tochter. Seit er und Shelley sich vor einem Jahr hatten scheiden lassen, pendelte das Kind zwischen der schicken Eigentumswohnung von Shelleys Freund und dem Farmhaus auf Triple M hin und her.

Jesse zögerte, dann legte er eine Hand auf Keegans Schulter. „Ist schon gut“, sagte er sanft. „Ein anderes Mal.“

Keegan seufzte. „Ein anderes Mal“, stimmte er resigniert zu. Er ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. „Und Jesse?“

„Was ist?“

Das altbekannte Grinsen breitete sich auf Keegans Gesicht aus. „Werd endlich erwachsen, ja?“

An der Rezeption bei McKettrickCo fragte Cheyenne nach Jesse. Die Frau hinter dem Schalter musterte Cheyenne mit mildem Interesse.

„Jesse könnte überall sein“, sagte sie nach einer Weile, „aber wenn ich raten sollte, würde ich darauf tippen, dass er im Hinterzimmer vom Lucky’s sitzt und Poker spielt.“

Unwillkürlich versteifte Cheyenne sich. Natürlich war er bei Lucky’s. Wie oft war sie als Kind von der kleinen Gasse aus durch die Hintertür der Kneipe geschlüpft, um ihren Vater vom Pokern abzuhalten?

Sie holte eine Visitenkarte aus der Tasche. „Vielen Dank für den Tipp“, sagte sie.

Draußen stieg Cheyenne wieder in ihren Wagen und fuhr zu Lucky’s Main Street Bar and Grill.

Für ein paar Sekunden war sie wieder das Kind, das von seiner Mutter losgeschickt worden war, um ihren Daddy aus der Kneipe nach Hause zu holen. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihr Fahrrad neben der Mülltonne gegen die Wand gelehnt hatte. Anschließend hatte sie noch einmal wiederholt, was sie sagen wollte. Dann stieg sie die zwei Stufen hoch und trat durch...

Erscheint lt. Verlag 9.9.2023
Reihe/Serie Bianca Spezial
Übersetzer Tess Martin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-1699-9 / 3751516999
ISBN-13 978-3-7515-1699-0 / 9783751516990
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