Julia Extra Band 540 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
450 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1820-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Extra Band 540 - Lorraine Hall, Joss Wood, Jennifer Faye, Lucy King
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KALTE RACHE, HEISSES BEGEHREN von LORRAINE HALL
Vergeltung! Das ist es, was Milliardär Lysias Balaskas will! Um Zugang zum Palast des Königs zu erhalten, der seiner Familie Unrecht antat, lässt er die schöne Spionin Al seine adlige Verlobte spielen. Ein Fehler? Plötzlich begehrt er Al wirklich, da entdeckt er ihr Geheimnis ...
EINE UNVERNÜNFTIG SINNLICHE VERSUCHUNG von JOSS WOOD
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Künstlerin Willow sollte Leo Stanhope hassen! Der reiche Grieche will verhindern, dass sie ein skandalträchtiges Aktbild seiner Mutter verkauft, von dem sie sich den Durchbruch erhofft. Doch ungewollt verzehrt sie sich nach ihm und sehnt sich immer mehr nach seinen Küssen ...



Schon mit acht Jahren schrieb Joss Wood ihr erstes Buch und hat danach eigentlich nie mehr damit aufgehört. Der Leidenschaft, die sie verspürt, wenn sie ihre Geschichten schwarz auf weiß entstehen lässt, kommt nur ihre Liebe zum Lesen gleich. Und ihre Freude an Reisen, auf denen sie, mit dem Rucksack auf dem Rücken, abenteuerliche Ziele in Südafrika, Europa und Amerika besucht. Beim Schreiben taucht sie ganz in ihre Geschichte ein, verliebt sich auch heute noch in die Helden ihrer Romane und flirtet beim Schreiben mit ihnen. Wenn Joss Wood nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Kinder kümmert, nutzt sie ihre Erfahrungen in Business und Marketing, um mit Hilfe einer ehrenamtlichen Organisation, die Wirtschaft ihres Heimatstädtchens an der Ostküste Südafrikas anzukurbeln. Umgeben von Farmen und einer atemberaubenden Berglandschaft, gehört die Gesellschaft von wilden Steppentieren vor der Haustür genauso zu ihrem glücklichen und etwas chaotischen Leben, wie ihre Familie, Freunde und natürlich ihre Bücher.

1. KAPITEL


Natürlich wusste Al, dass sie früher sicher einen richtigen Vor- und sogar einen Nachnamen gehabt hatte, aber sie kannte weder den einen noch den anderen. Vage erinnerte sie sich, als Kleinkind Alexandra genannt worden zu sein. Verschiedene Leute auf der Straße hatten ihr beigebracht, wie man überlebte. Manche waren nett gewesen, manche grausam, manche gleichgültig. Aber sie hatte überlebt, und das war alles, was zählte.

An eine Zeit vor dem Leben auf der Straße konnte sie sich nicht erinnern, also nahm sie an, dass ihre Eltern tot oder zumindest unbekannt waren. Genau wie bei den meisten anderen Straßenkindern. Nicht, dass es darauf ankam.

Eine der besten Überlebenschancen in den gefährlichen Straßen von Athen war, sich als Junge auszugeben. Selbst jetzt, mit vierundzwanzig, konnte sie aufgrund ihrer schmalen Gestalt und mittleren Größe immer noch als Junge durchgehen. Sie musste sich nur so kleiden und verhalten.

Und genau das tat sie. Sie zog ausgebeulte Hosen an, die den Schwung ihrer Hüften verbargen. Über ihren Hemden trug sie einen übergroßen Mantel, der ihre Schultern breiter machte. Dazu noch die abgewetzten Stiefel, eine Kappe und das mit einem schmalen Band zurückgehaltene struppige Haar, und niemand stellte ihr männliches Geschlecht infrage.

An eine Hausecke gelehnt musterte sie die Menge in der Straße, die vor Touristen nur so wimmelte.

Sie war mit jemandem verabredet, und für solche Treffen zog sie belebte Straßen vor, was es ihr ermöglichte, im Zweifelsfall schnell zu entkommen. Beim Handel mit Informationen konnten so manche Geschäftspartner unangenehm werden, besonders jene Männer, die sich selbst als mächtig betrachteten.

Normalerweise nahm Al keine Aufträge von Leuten an, die sie nicht im Vorfeld sorgfältig überprüft hatte. Sie war stets vorsichtig und wollte alles über einen Klienten wissen, bevor sie sich mit ihm traf. Doch an diesem besonderen Nachmittag wusste sie nicht wirklich, mit wem sie es zu tun hatte. Aber der versprochene Lohn war einfach viel zu hoch, um widerstehen zu können.

Er reichte, um das Spionagegeschäft vielleicht für immer hinter sich zu lassen. Anfänglich hatte sie dieses Geschäft spannend gefunden. Niemand achtete auf einen kleinen Bettler auf der Straße, und so war ihr klar geworden, dass sie viele Dinge hörte und sah, die für andere Leute nützlich waren.

Und für die sie bezahlten.

Aber seit sie nicht nur Informationen verkaufte, die sie zufällig hörte, sondern auch Aufträge annahm, um andere auszuspionieren, war das Leben komplizierter geworden. Genau wie heute.

Es war möglich, dass dieses ganze Treffen eine Falle war. In letzter Zeit waren die Dinge gefährlicher geworden. Vielleicht hatte sie die Missetaten von einem wichtigen Mann zu viel aufgedeckt, und dieser war jetzt auf der Suche nach einem Jungen, der in Athens Straßen spionierte. Und so ein Mann würde Al lieber tot sehen.

Sie konnte natürlich die Identität des Straßenjungen ablegen und als die junge Frau leben, die sie war. Oder in einer anderen Stadt als Junge weitermachen. Doch diese Optionen schienen genauso gefährlich wie die Männer, die hinter ihr her waren.

Denn diese waren zumindest die Feinde, die sie bereits kannte.

Solange Al denken konnte, hatte sie auf der Straße überlebt, doch sie war die Täuschungen und Lügen, die Geheimnisse und die Gefahr leid. Sie wollte ein Leben, das angenehmer war. Entspannter.

Sicherer.

Dieser Lohn konnte ihr all das verschaffen. Um ihn zu bekommen, musste sie nur ein paar ihrer eigenen Regeln beugen und hoffen, dass der geheimnisvolle Auftraggeber, der einen Boten zu ihr geschickt hatte, ihr Fahrschein in ein besseres Leben war.

Also wartete sie auf den Mann. Das war alles, was sie über ihren Klienten wusste. Sein Angestellter – ein wortkarger Riese – hatte gesagt, sie solle am verabredeten Treffpunkt auf seinen Boss warten.

Aufmerksam beobachtete sie die Menge. Nur wenige Leute schauten in ihre Richtung, normalerweise leicht unbehaglich. Frauen umklammerten ihre Taschen etwas fester, wenn Al sich bemühte, möglichst finster dreinzusehen. Doch die meisten sahen geradewegs an ihr vorbei und kümmerten sich um ihren eigenen Kram oder hielten nach Sehenswürdigkeiten Ausschau.

Al wurde langsam nervös, als die vereinbarte Zeit verstrich. Mit gerunzelter Stirn musterte sie noch einmal die Leute. Da entdeckte sie einen hoch gewachsenen, weiß gekleideten Mann. Er schien sich den Weg durch die Menge zu bahnen wie der Erzengel persönlich. Die Menschen machten ihm Platz, ohne dass er jemanden darum bitten musste.

Er war beeindruckend. Wie ein zum Leben erweckter Gladiator. Sein dunkles Haar war zurückgekämmt, sein Gesicht markant und gebräunt, perfekt, um die Aufmerksamkeit auf den scharfen Blick seiner goldbraunen Augen zu richten. Offensichtlich war er gefährlich.

Und er kam geradewegs auf sie zu.

Al befahl sich, ihre gelassene Haltung und ihren finsteren Gesichtsausdruck beizubehalten, doch das wurde immer schwieriger, je näher der Mann kam.

Das musste der Klient sein, der sie treffen wollte. Man hatte ihr seinen Namen nicht genannt, doch sie wusste, wer er war. Es war praktisch unmöglich, in Athen zu leben und sein Gesicht nicht zu kennen.

Lysias Balaskas. Selfmade-Milliardär. Seine Geschichte gehörte zu jenen, die man erzählte, um zu beweisen, dass jeder alles erreichen konnte, da Balaskas angeblich selbst auf der Straße groß geworden war. Man erzählte sich, er habe sich nach oben gearbeitet, weil er nicht nur brillant, charmant und entschlossen war, sondern auch hart arbeitete.

Al wusste, dass ein solcher Erfolg zwar all das erforderte, jedoch auch jede Menge Glück. Sonst wäre sie selbst jetzt auch irgendwo ganz an der Spitze. Schließlich arbeitete sie ebenfalls hart, war tatkräftig und konnte sogar charmant sein.

Doch leider hatte sie niemals eine solche Chance bekommen.

Der Mann musterte sie jetzt durchdringend.

„Al, nehme ich an?“, sagte er und klang fast amüsiert, auch wenn sie nicht wusste, was an der Situation amüsant sein sollte.

Sie bemühte sich, in ihrem üblichen sorglosen Ton zu antworten, musste jedoch feststellen, dass ihre Stimme plötzlich höher war als sonst. „Ja, ich bin Al.“

Er lächelte zufrieden. „Sehr gut.“

Lysias Balaskas war sich ganz und gar nicht sicher, was er von diesem Al halten sollte. Auch wenn er von dem Jungen nur Positives gehört hatte und dieser angeblich auch die verborgensten Geheimnisse enthüllen konnte, lag etwas in seinem Blick, was Lysias aufmerksamer werden ließ, als er sowieso schon war.

Als ein Mann, der auf Rache aus war, war er immer vorsichtig und sich bewusst, was die Leute über ihn dachten. Denn anders als die meisten Leute hatte Lysias ein einziges Ziel in seinem Leben.

Und er gestattete keine Ablenkungen.

„Warum gehen wir nicht ein Stück, mein Junge?“, schlug er nun vor. Er wusste, dass die Leute in seiner Anwesenheit anfänglich meist um Worte verlegen waren, da er gut aussah und obendrein Geld und Macht besaß.

„Sie haben einen Job für mich?“, fragte Al und ging neben ihm. Lysias bemerkte, dass der Junge weiter die Menge beobachtete. Ruhig und gelassen war er auf der Hut.

Das war verständlich, nachdem er die Geheimnisse von sehr mächtigen und gefährlichen Männern in Griechenland enthüllt hatte. Offensichtlich wusste er, wer Lysias war.

„Es gibt ein altes Gerücht, dem du für mich nachgehen sollst“, sagte Lysias und schritt durch die Menge, als wäre ihm alles andere egal. Dabei achtete er jedoch genau auf Al und dessen Reaktionen. „Es geht um das Königreich von Kalyva.“

Darauf erfolgte nur ein Schulterzucken.

„Das ist eine kleine Insel. Abgelegen und unabhängig. Sie wird von König Diamandis regiert.“ Und Lysias wollte diesen König vernichten. Mit seinen bloßen Händen. Aber da dies keine Option war, würde er seine Rache durch eine List bekommen.

„Und was wollen Sie damit anfangen?“

„Das braucht dich nicht zu kümmern. Du sollst lediglich alles herausfinden, was die Ermordung von Prinzessin Zandra Agonas von Kalyva vor zwanzig Jahren betrifft.“

„Sie wollen, dass ich Ihnen Informationen über einen alten Mord beschaffe, der auf einer abgelegenen Insel passiert ist?“, fragte Al misstrauisch.

„Die ganze Königsfamilie wurde bei einem blutigen Anschlag ermordet, außer dem heutigen König. Es geht das Gerücht, dass die Leiche von Prinzessin Zandra nie gefunden wurde“, fuhr Lysias unbeirrt fort. „Ich muss sicher sein, dass dies stimmt. Es erfordert, dass du einen Weg findest, König Diamandis nahe genug zu kommen, um die Wahrheit zu erfahren oder zumindest das, was er für die Wahrheit hält. Zusätzlich zu dem großzügigen Honorar werde ich sämtliche Unkosten tragen, die dabei entstehen.“

Der Junge verzog nachdenklich das Gesicht und wirkte, als würde er etwas verheimlichen. Aber es hieß, dass er sehr geschickt war. Außerdem würde Lysias dafür sorgen, selbst die Oberhand zu haben. Wie immer. Seine Rachepläne an König Diamandis existierten bereits seit zwanzig Jahren – und egal, was Al herausfand oder auch nicht, Lysias würde niemals aufgeben.

Der König war schuld am Tod seiner Eltern und der Grund, weshalb Lysias sich nach seiner Verbannung von Kalyva den Rest seiner Kindheit auf der Straße hatte durchschlagen müssen.

Der König würde bezahlen. Für alles.

„Noch heute Abend wirst du mit einem meiner...

Erscheint lt. Verlag 12.9.2023
Reihe/Serie Julia Extra
Julia Extra
Übersetzer Eleni Nikolina, Kristin Knight, Angelika Anders, Denise Großmann
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Extra • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1820-7 / 3751518207
ISBN-13 978-3-7515-1820-8 / 9783751518208
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