Romana Extra Band 137 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1750-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 137 -  Lucy Foxglove,  Ruby Basu,  Suzanne Merchant
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RISKANTE VERSUCHUNG AUF MADEIRA von LUCY FOXGLOVE
Auf der Blumeninsel Madeira tritt Emily ihren Traumjob an! Doch etwas stimmt nicht auf dem Weingut der Pereiras. Beunruhigt wendet sie sich an den attraktiven Malino, den ältesten Sohn. Heftig knistert es zwischen ihnen - aber warum verrät er ihr nicht, was hier gespielt wird?
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1. KAPITEL


Ribeira Brava, Madeira

Die Sonne malte Muster aus Schatten und Licht auf die Steinplatten, der Wind raschelte durch die Palmwedel, und Emily seufzte glücklich. Sie schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab, um eine Möwe zu beobachten, die im Wind segelte. Wieder einmal durchströmte sie das Glück, hier sein zu dürfen – und zu bleiben! Vorbei war die Zeit der Unsicherheit und der Aushilfsjobs. Im vergangenen Sommer hatte sie als Erntehelferin auf dem Weingut der Pereiras begonnen und danach bei verschiedenen Tätigkeiten ausgeholfen, aber ab heute war alles anders. Ab heute war sie offiziell die Buchhalterin auf dem kleinen historischen Weingut Quinta da Luz Vermelho auf Madeira. Die letzten Schritte zum Auto tanzte sie.

Kurz dachte sie an das Telefonat mit ihrer Mutter am Vortag. Bei jedem Gespräch bläute die ihr ein, dass sie nach England gehörte, in ihre Heimat. Ihre Mutter verstand nicht, dass Heimat nicht das Land sein musste, in dem man geboren und aufgewachsen war. Manchmal passierten eben Dinge, die es einem unmöglich machten, einen Ort noch länger als Heimat anzusehen. Und so hatte Emily England und die schmerzhaften Erinnerungen hinter sich gelassen, um eine neue Heimat für ihr Herz und ihre Seele zu finden.

Madeira war schon seit der achten Klasse ihr Traumziel gewesen. Seit ihre Schulfreundin Samantha ihr eine Postkarte von einem Familienurlaub geschickt hatte: Strelitzien vor einem Fliesenmosaik in Blau und Weiß. Die für Portugal so typisch glasierten Keramikfliesen, Azulejos genannt, konnte sie nun endlich in natura bestaunen. Es gab sie überall. Sie zierten Brunnen, schmückten Gebäude und Mauern. Die überwiegend in Blau und Weiß gehaltenen Bilder, die daraus entstanden waren, zeigten Alltagsszenen oder Fabeln. Das Foto auf der Postkarte stammte aus dem Garten des Monte Palace in Funchal. Mittlerweile hatte Emily den Garten schon oft besucht. Die Anlage und die gesamte Insel waren genauso schön wie in ihren Träumen.

Sie erinnerte sich genau an das erste Gespräch über Madeira: „Es gibt dort Strelitzien und Palmen, moosbewachsene Bäume und riesige Farne!“, hatte sie ihrer Mutter damals vorgeschwärmt.

„Gärten gibt es in England doch wie Sand am Meer“, hatte Mum geantwortet.

Emily hatte dieses Desinteresse nie verstanden. Sie wollte die Blumen und ihre Farben mit eigenen Augen sehen, ihren Duft einatmen. Bougainvillea neben riesigen Kakteen, moosbewachsene Lorbeerbäume. Und jetzt war sie hier!

Emily drehte sich noch einmal im Kreis und sog die Atmosphäre des Küstenstädtchens ein, in dem sie nun seit über einem halben Jahr wohnte. Der Schatten der Kirche São Bento mit seinem blau-weiß gekachelten Turmdach fiel auf den gepflasterten Platz zu ihrer Linken. Der strahlend blaue Himmel gehörte schon so sehr zu ihrem Leben wie die von Palmen gesäumte Straße und der schmale Strand unterhalb der Mauer mit dunklem Sand und Kieseln.

Die Frühaufsteher unter den Touristen flanierten bereits zur Kirche, um später vielleicht in einem der Cafés zwischen Bergen und Meer zu sitzen und Pastéis de Nata, die herrlichen Vanilletörtchen, zu genießen, dazu einen Galão, den wunderbaren Kaffee der Insel.

Emily warf einen letzten Blick aufs dunkelblaue Meer, das sich bis zum Horizont erstreckte, und stieg in ihr kleines Auto. Die Fahrt zum Weingut der Pereiras dauerte nur zwanzig Minuten. Erst folgte sie dem Fluss, der ihrem Wohnort den Namen gegeben hatte, dann bog sie zwischen einer Bananenplantage und einem Feld mit Zitronenbäumen ab und fuhr hinauf in die dunkelgrünen Berge. Die Straße schlängelte sich an Feigenbäumen und Obstfeldern mit Melonen und Papayas vorbei. Bei jeder Kurve blitzte das Meer dunkelblau in ihrem Sichtfeld auf. Emily liebte es einfach.

Sie ließ das Fenster ein Stückchen herunterfahren, um die Geräusche des Sommers und den frischen Fahrtwind hereinzulassen. Die Zikaden waren sogar über das Brummen ihres in die Jahre gekommenen kleinen Fiestas zu hören. Bald erreichte sie die ersten Weinstöcke. Ein bemaltes Schild kündigte die Quinta da Luz Vermelho an, wo sie von nun an fest angestellt war. Emily lächelte.

Hinter der nächsten Biegung begrüßte der riesige Eukalyptusbaum sie wie ein alter Freund, und direkt dahinter lag die dunkelrosa gestrichene Mauer des Weinguts. Emily fuhr durch das geöffnete Holztor auf den gekiesten Hof und parkte im Schatten der alten Scheune. Das Wohnhaus der Pereiras und das etwas kleinere Haus, in dem deren Schwiegertochter Luisa mit ihrem kleinen Sohn lebte, thronten erhaben auf einer leichten Anhöhe.

Luisas Haus war im gleichen Rosaton gestrichen wie die Scheune. Das Haus der Besitzer strahlte weiß unter dem traditionellen roten Terrakottadach. Die Fenster aller Gebäude waren mit breiten dunkelgrauen Rahmen versehen. Das ließ alles noch herrschaftlicher wirken, genau wie die Balkone mit den dunkelgrauen verzierten Geländern und die hohen weißen Schornsteine mit ihren kleinen Dächern aus Ziegeln. Die Fensterläden waren geschlossen, um die Tageshitze aus den Räumen zu halten, dennoch wirkte das Gut auf Emily einladend und schon fast wie eine Art Zuhause.

„Bom Dia!“ Emily stieg gut gelaunt aus dem Auto. Gerade trat Senhora Pereira aus dem Haus. Die Portugiesin band sich ihr rot-grün gemustertes Kopftuch um die graumelierten schulterlangen Haare. Mit dem Tuch sah sie älter aus, als sie wahrscheinlich war. Emily schätzte sie auf etwa Ende fünfzig. Die Lachfältchen um ihre Augen vertieften sich, als die Frau sie entdeckte.

„Herzlich willkommen!“, rief die Portugiesin und drückte Emily kurz an ihre üppige Brust. Sie duftete wie immer nach Rosmarin, Seife und Erde. „Herzlich willkommen als unsere neue Buchhalterin!“

„Danke.“ Emily lachte. „Ich hoffe, dass ich Ihre Erwartungen erfüllen kann.“

„Ganz bestimmt, jetzt gehörst du schon fast zur Familie.“

Wärme lag in Senhora Pereiras Stimme, und in Emilys Bauch kribbelte es vor Glück. Sie war wirklich angekommen. Lächelnd reichte sie ihrer Arbeitgeberin den unterzeichneten Vertrag.

„Vorbildlich, komm, ich zeige dir dein Büro.“

Die Portugiesin lief vor ihr her, ihr wadenlanges Schürzenkleid passte so gut in diese Umgebung, dass Emily sich in ihrem schmal geschnittenen dunkelblauen Etuikleid fast wie aus der Zeit gefallen fühlte. Sie gingen in die ehemalige Scheune, stiegen die Steintreppe hoch und betraten ein kleines sonniges Büro mit Schreibtisch, Computer und mehreren Regalen voller Ordner.

Sie warf einen Blick aus dem Fenster, dessen Läden weit geöffnet waren. Von hier aus sah sie hinter den leuchtend grünen Blättern der Weinreben sogar das Meer. Wenn sie sich nur ein wenig nach links beugte, kamen die dunkelgrün bewaldeten Gipfel der Berge ins Blickfeld, an die sich ein paar Wolken schmiegten, darüber strahlend blauer Himmel. „Wie im Paradies.“

Senhora Pereira tätschelte ihr die Hand. „Ja, das ist es. Und jetzt lasse ich dich allein, damit du anfangen kannst, unsere Buchhaltung endlich wieder auf Vordermann zu bringen. Valeria ist ja leider schon einige Monate fort und die ganzen Zahlen sehen wie ein Geheimcode aus, nicht mal Luisa kann da noch helfen.“ Sie lachte und eilte nach draußen, um ihren eigenen Aufgaben nachzugehen.

Emily sah sich in ihrem kleinen Büro um. Endlich war ihr Leben auf Madeira so, wie sie es sich immer erträumt hatte. Sie strich liebevoll über die Tischplatte und machte sich dann voller Elan an die Arbeit. Sie richtete den Computer für sich ein, öffnete die bestehenden Dateien und suchte die aktuellen Unterlagen und die neuen Rechnungen heraus. Sie vertiefte sich in die Zahlen, füllte Tabelle um Tabelle aus und holte alles nach, was ihre Vorgängerin vor ihrem letzten Arbeitstag wohl nicht mehr geschafft hatte.

Obwohl sie Valeria nie persönlich kennengelernt hatte, so hatte sie doch einiges gehört. Von den Pereiras wusste sie, dass die letzte Buchhalterin im vergangenen Jahr nicht mehr regelmäßig arbeiten konnte. Es war die Rede davon, dass sie sich nun in einer Spezialklinik aufhielt. Unter den Erntehelfern hatten verschiedene Gerüchte kursiert, aber niemand schien etwas Genaues zu wissen. Tatsächlich hatten die Pereiras die Hoffnung gehabt, dass Valeria ihre Arbeit wieder antreten würde, doch so war es nicht gekommen. Eines Morgens hatte Senhora Pereira ihr ihr Leid geklagt, und Emily hatte erwähnt, dass sie gelernte Buchhalterin war. Eine wirklich glückliche Fügung.

Irgendwann schreckte Emily aus ihrer Arbeit auf, da sie ein energisches Klopfen hörte. Sie rieb sich den Nacken. „Ja?“

Erst sah sie nur einen Teller mit fünf kleinen Küchlein und frisch aufgeschnittener Mango, dann tauchte Senhor Pereira im Türrahmen auf. Sein Schnurrbart zitterte amüsiert, als er seine neue Buchhalterin musterte.

„Du musst hungrig sein, diese ganzen Zahlen!“ Er lachte leise und lüpfte seine dunkle Baskenmütze.

„Wie lieb, die sehen wunderbar aus. Sind das die berühmten Quarkküchlein Ihrer Frau?“, fragte Emily und nahm den Teller entgegen.

„Queijadas, sim.“ Er nickte und lehnte sich an die Tischplatte, die Hände schob er in seine Hosentaschen und deutete mit dem Kopf zum Fenster. „Du solltest sie draußen essen, Pausen mit frischer Luft sind wichtig.“

„Oh ja, Sie haben recht.“ Emily stand auf und folgte ihrem Arbeitgeber durch das kühle Treppenhaus hinaus in die Nachmittagssonne.

„Emily!“, ertönte eine Kinderstimme, und in der nächsten Sekunde umklammerte der fünfjährige Tiago fest eins ihrer Beine. „Es gibt Queijadas!“

Er...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2023
Reihe/Serie Romana Extra
Übersetzer Anne Herzog, Gisela Blum
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-1750-2 / 3751517502
ISBN-13 978-3-7515-1750-8 / 9783751517508
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