Romana Extra Band 136 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1749-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 136 - Alicia Leonardi, Soraya Lane, Annie Claydon
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

EIN SOMMERSCHLOSS FÜR ZWEI von ALICIA LEONARDI
Sie hat ein Château in der Bretagne geerbt! Summer schwankt zwischen Glück und Entsetzen. Denn sie muss sich das Erbe mit Elian Duval teilen, ihrer Jugendliebe. Elian ist noch immer ein Traummann - aber ist er auch noch immer ein gewissenloser Betrüger?
HAPPY END IM OUTBACK? von SORAYA LANE
Ihr neuer Job im australischen Outback ist für die junge Lehrerin Poppy eine riesige Herausforderung! Nicht etwa wegen ihrer lebhaften Klasse - sondern wegen Single-Dad Harrison Black. Distanziert, fast streng ist er, doch manchmal überrascht sie sein glutvoller Blick ...
STÜRMISCHE BEGEGNUNG IM INSELPARADIES von ANNIE CLAYDON
Ein mächtiger Sturm tobt über den Malediven. Ärztin Mel, eigentlich im Urlaub, hilft, wo sie kann - gemeinsam mit dem erfahrenen Inselarzt Rafe Davenport. Wird aus ihrer stürmischen Begegnung im Inselparadies mehr, als Mel sich jemals erträumt hat?



Alicia Leonardi mag Geschichten, die das Herz berühren. Ihre ersten Texte schrieb sie bereits mit sieben Jahren und brachte Familie und Lehrer mit ihrer überquellenden Fantasie zum Staunen. Können Sterne die Sonne besuchen? war eine ihrer Fragen als Kind. Weil sie partout nicht aufhören konnte zu fragen, musste ein Job her, bei dem das nicht stört. Nach einem Schauspielstudium und einigen Jahren als Leiterin einer Kindergartengruppe stieg sie daher in den Journalismus ein. Sie kennt die Glitzerwelt auf den roten Teppichen, führte mit zahlreichen Prominenten Interviews, besuchte für Reportagen Hunderte von Menschen, darunter leidenschaftliche Goldwäscher, Parfümeure und Modedesignerinnen und viele, die ihr Glück gefunden haben. Philosophie und Schach sind ihre großen Leidenschaften. Sie mag teure Pralinen, liebt Plateauschuhe, je höher, desto besser, und trägt ausschließlich Kleider, am liebsten in Lila, Orange und Rot. Und: Sie weint gerne bei Liebesromanen.

2. KAPITEL


Mit fast zwanzig Minuten Verspätung kam der Zug schließlich in Southampton an. Kaum war Summer ausgestiegen, stürzte July ihr schon mit ausgebreiteten Armen entgegen. Sie trug wie üblich ein weißes Kleid. Es war besonders schick, sie sah darin fast aus wie eine Braut. Vor einiger Zeit hatte July beschlossen, nur noch weiße Kleider zu tragen, was eine der vielen Eigenheiten war, die Summer so sehr an ihrer Freundin mochte.

„Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, entschuldigte sich Summer und schlang ihre Arme freudig um July.

„Das ist doch nicht deine Schuld“, stellte July fest und erwiderte die Umarmung ebenso herzlich.

„Trotzdem, ich mag es nicht, wenn andere auf mich warten müssen.“

„Mach dir da keinen Kopf, ich habe mir die Zeit gut vertrieben“, entgegnete ihre Freundin mit einem vielsagenden Lächeln.

„Und das bedeutet?“, hakte Summer neugierig nach.

July kramte einen zusammengefalteten Zettel aus ihrer Handtasche. „Na ja, ich stand auf dem Bahnsteig herum und kam ganz zufällig mit einem sehr attraktiven Mann ins Gespräch, der auf seine Mutter wartete, die ebenfalls mit dem Zug aus London angereist ist.“ Sie wedelte mit dem Zettel in der Luft herum. „Und hier ist seine Nummer.“

„Schon wieder einen neuen Kerl an der Angel? Dich kann man ja keine Sekunde aus den Augen lassen.“ Summer lachte und hakte sich bei ihrer Freundin unter, während sie Richtung Ausgang schlenderten. Auch das war typisch July: Sie verliebte sich ständig. Und gab außerdem nie auf, einen passenden Mann für Summer finden zu wollen. Wenig überraschend also, dass sie das Gespräch schon im nächsten Satz darauf lenkte.

„Wird höchste Zeit, dass wir endlich einen gut aussehenden Typen für dich finden, der außerdem ein paar Millionen auf dem Konto hat.“

Summer verdrehte die Augen. „Wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen – ich habe keine Zeit für eine Beziehung. Außerdem ist mir überhaupt nicht wichtig, dass der Mann im Geld schwimmt.“

„Schaden kann es aber auch nicht“, antwortete July augenzwinkernd. „Ich darf dich doch sicher daran erinnern, dass du mit Elian Duval drei Jahre lang zusammen warst, und wie wir wissen, ist der alles andere als bettelarm.“

Verflixt! Wieso musste July ausgerechnet Elian erwähnen? Summers Stimmung fiel schlagartig zurück in den Keller. Das blieb ihrer Freundin natürlich keine Sekunde lang verborgen.

„Was ist denn, habe ich etwas Falsches gesagt?“, bohrte sie nach.

Summer blieb stehen und starrte zuerst auf den Boden, dann in Julys Gesicht. „Weißt du es denn noch nicht?“

„Äh, was?“ July sah sie verständnislos an.

Summer machte eine kurze Pause. Dann sagte sie: „Christelle ist tot.“

„Christelle ist tot?“, wiederholte July ungläubig.

„Ich habe es auch erst heute erfahren, über eine Schlagzeile am Zeitungskiosk.“

July streichelte mitfühlend über Summers Arm. „Das muss ein Schock für dich gewesen sein.“

„Ehrlich gesagt kann ich es immer noch nicht so richtig glauben.“

„Ich weiß, wie viel Christelle dir bedeutet hat.“

Summer nickte. „Ich werde nie vergessen, was sie für mich getan hat.“

Eine Weile standen die Freundinnen nebeneinander auf dem Bahnhofsvorplatz und schwiegen.

Schließlich räusperte sich July. „Wirst du dich bei Elian melden?“

Summer löste sich ruckartig von ihr und trat einen Schritt zur Seite. „Wieso sollte ich das tun?“, schoss es aus ihr heraus. Und zwar derart ungestüm, dass sie selbst davon überrascht war. Warum bist du nur so aufgebracht? Sie erschrak, dass eine einfache Frage sie dermaßen in Aufruhr bringen konnte.

July sah sie stirnrunzelnd an. „Ich wollte dich nicht verärgern.“

„Ich bin nicht verärgert“, log Summer.

„Nein, überhaupt nicht“, erwiderte July in einem leicht ironischen Tonfall.

„Können wir bitte das Thema wechseln?“ Summer hoffte inständig, dass July sich darauf einließ. Doch im Grunde war das eine vergebliche Hoffnung. Ihre Freundin gehörte zu den Menschen, die nicht lockerließen. Und tatsächlich, sie blieb beharrlich.

„Elian hat seine Mutter verloren. Ich dachte, dass du ihm vielleicht dein Beileid aussprechen willst.“

„Du weißt, dass ich keinen Kontakt zu Elian haben möchte“, hielt Summer ihr trotzig entgegen.

„Das weiß ich“, gab July in beschwichtigendem Tonfall zurück. „Aber das ist eine besondere Situation.“

Summer sah zum Himmel, wo sich die dunklen Wolken bereits aufgelöst hatten, und versuchte es erneut mit einer Ablenkung. „Zum Glück regnet es nicht mehr. Wie ist denn die Wettervorhersage für die nächsten Tage?“

„Summer Morell“, sagte July mit gespielt mahnender Stimme.

„July, bitte, ich habe keine Lust, über Elian zu sprechen. Ist das denn so schwer zu …“ Sie brach mitten im Satz ab, da sie hörte, dass ihr Smartphone klingelte. Schnell fischte sie es aus ihrer Handtasche und blickte auf das Display. „Unbekannte Nummer“, murmelte sie, bevor sie den Anruf entgegennahm.

„Raphaël Moreau“, stellte sich der Mann am anderen Ende der Leitung vor. „Ich bin Notar und verwalte das Testament von Christelle Duval.“

Hatte sie richtig gehört? Summer hätte mit allem gerechnet, aber bestimmt nicht damit. Sie suchte fieberhaft nach einer angemessenen Antwort, doch bevor sie etwas erwidern konnte, setzte der Mann seine Ausführungen fort. Er sprach Englisch mit einem deutlich hörbaren französischen Akzent.

„Madame Duval hat Sie in ihrem Nachlass bedacht. Daher möchte ich Sie bitten, am Mittwoch zur Testamentseröffnung nach Paris zu kommen. Die Kanzlei wird für Ihre Reisekosten aufkommen, für eine Übernachtungsmöglichkeit ist gesorgt.“

„Und Sie sind sich sicher, dass kein Irrtum vorliegt?“ Summer ärgerte sich über ihre Unbeholfenheit, aber sie konnte nicht verbergen, wie überrascht sie war.

Der Notar gab sich unbeeindruckt. Wahrscheinlich war er an solche Reaktionen schon gewöhnt. „Alle weiteren Informationen lasse ich Ihnen per E-Mail zukommen“, sagte er nüchtern. „Können Sie mir die Adresse bitte durchgeben?“

„Die Adresse?“ Ihr fiel es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.

„Ihre E-Mail-Adresse.“

„Ach so, ja … natürlich“, erwiderte sie.

Kaum hatte sie ihren Kontakt durchgegeben, verabschiedete sich der Notar förmlich und wünschte ihr eine gute Anreise.

„Du siehst aus, als wärst du einem Gespenst begegnet“, meinte July, nachdem sie aufgelegt hatte.

„Du glaubst nicht, wer mich gerade angerufen hat.“

Julys Augen funkelten neugierig. „George Clooney?“

„Fast.“

„Mach’s nicht so spannend“, platzte es ungeduldig aus ihrer Freundin heraus.

Summer fühlte sich wie benebelt. „Christelle hat …“, setzte sie an, ohne den Satz zu vollenden.

„Christelle?“

„Christelle hat …“, begann sie erneut.

„Was ist passiert?“, drängte July weiter.

„Ein Notar aus Paris hat …“ Wieder brach sie mitten im Satz ab.

July legte aufmunternd den Arm um sie. „Nun sag schon.“

Summer schluckte schwer. „Ich glaube … ich habe geerbt.“ Noch während sie sprach, kam ihr alles so unwirklich vor.

Auch July schien platt. „Wow“, meinte sie leise.

„Ja …“

Eine Weile standen sie schweigend da.

„Wie viel, also, ich meine, bist du jetzt reich?“, erkundigte sich July dann.

Summer zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“

„Freust du dich denn nicht?“

Sie streckte ihren Arm aus. „Kneif mich bitte mal. Vielleicht träume ich das alles ja nur.“

July lachte und hüpfte wie ein kleines Kind herum. „Summer hat geerbt!“, jubelte sie.

Es lag ihr fern, in den Jubel einzustimmen. Schließlich hatte sie keine Ahnung, was Christelle verfügt hatte. Zudem war ihr unangenehm, dass einige Leute sich wegen Julys Ausbruch bereits nach ihnen umdrehten.

„Was auch immer das bedeutet“, sagte sie deshalb trocken.

Doch July war nicht aus ihrer Begeisterung zu reißen. „Erbe ist Erbe“, erklärte sie und fragte nach einer kurzen Pause: „Wann weißt du mehr?“

„Am Mittwoch muss ich in Paris sein, dort wird das Testament verlesen.“

„In drei Tagen“, rechnete Juli schnell.

„In drei Tagen“, wiederholte Summer langsam.

Ein heißer Schauer erfasste sie, als ihr klar wurde, was das hieß: Sie würde Elian begegnen. Es stand außer Frage, dass er auch vor Ort sein würde. Schließlich war er Christelles Sohn und damit wahrscheinlich der Haupterbe. Die Vorstellung, ihn wiederzusehen, erschreckte Summer. So sehr, dass sie unvermittelt überlegte, ob es nicht besser wäre, ihr Kommen abzusagen und nicht nach Paris zu fliegen.

„Vielleicht ist das sowieso eine blöde Idee“, wandte sie zaghaft ein.

July runzelte die Stirn. „Was willst du damit sagen?“

„Ich finde es seltsam, dass …“

„Sag bloß nicht, dass du das Erbe ausschlagen willst?“

„Nein, ich …“, setzte Summer an und sah sich verstohlen um. Wollte sie das wirklich auf dem Bahnhofsvorplatz besprechen? Ihr Gefühlschaos vor aller Welt ausbreiten? Hier liefen eindeutig zu viele Menschen vorbei, die den einen oder anderen Satz aufschnappen konnten – und...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2023
Reihe/Serie Romana Extra
Übersetzer Eva Westphal
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-1749-9 / 3751517499
ISBN-13 978-3-7515-1749-2 / 9783751517492
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99