Mein Herz gehört den Bergen: 6 Bergromane (eBook)

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2023 | 1. Auflage
700 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-3157-1 (ISBN)

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Mein Herz gehört den Bergen: 6 Bergromane -  Alfred Bekker,  Anna Martach
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von Alfred Bekker & Anna Martach Drama und Schicksal vor dem Hintergrund der alpinen Bergwelt. Hass, Neid und Missgunst regieren auch in den Tälern und an den Berghängen, aber am Ende siegt die Liebe. Dieses Buch enthält folgende vier Romane: Alfred Bekker: Im Angesicht der Berge Anna Martach: Alpendoktor Daniel Ingold - Band 28 Ich hab mein Herz in Hindelfingen verloren Anna Martach: Alpendoktor Daniel Ingold - Band 29 Notfall mit Folgen Anna Martach: Alpendoktor Daniel Ingold - Band 30 Die Sache mit dem Herzen Alfred Bekker: Die Fehde am Bergsee Mein Herz gehört nur mir (Anna Martach)

3


"Was hältst du von einer kleinen Pause?" Peter und Eva befanden sich gerade am Rand des Tanzbodens. "Mei, hab' ich einen großen Durst. Soll ich uns etwas zu trinken holen?"

Eva nickte. "Gerne."

Peter verschwand im Gedränge. Eva überlegte noch kurz, ob sie ihn begleiten sollte, denn es würde sicher nicht einfach werden, Getränke zwischen den Leuten durch zu balancieren, die am Rand des Tanzbodens standen und sich versuchten zu unterhalten. Aber dann entschied sie sich dagegen.

In diesem Moment endete das Stück, das die Kapelle gespielt hatte. Einige Paare verließen den Tanzboden.

Max Oberrainer hatte Eva schon entdeckt, als die letzten Takte der Musik verklangen. Er verabschiedete sich von Claudia und steuerte dann auf Eva zu.

Eva sah den groß gewachsenen, blonden Burschen direkt auf sich zu kommen.

"Servus, Eva, schön, dich auch hier zu treffen."

"Max? Mei, grüß dich! Was machst du denn hier? Ich dachte, du lebst jetzt in der Stadt!" Eva schaute ihn erstaunt an.

"Nun bin ich halt wieder hier. Ich bin der neue Direktor vom Berghotel."

"Mein Vater beliefert das Berghotel mit frischen Produkten von unserem Hof."

"Ich weiß, ich habe ihn bereits getroffen."

"Mei, davon hat er mir gar nix erzählt. Naja, er hat auch viel zu tun. Und, wie g'fallt es dir wieder, dahoam zu sein?"

"Ich bin froh, wieder hier zu sein. Das Stadtleben ist nix für mich. Ich lieb' halt die klare Bergluft. Und es gibt nix Schöneres, als morgens die Sonne hinter den schneebedeckten Bergen aufgehen zu sehen."

"Das versteh' ich. Dazu hast dann ja auch reichlich Gelegenheit, als Direktor vom Berghotel. Ihr habt von da oben doch die beste Aussicht."

Eine kleine verlegene Pause entstand. Dann meinte Max: "Tja, man sieht sich."

"Bestimmt. Wenn Vater keine Zeit hat, bringe ich nämlich unsere Waren rauf zum Berghotel."

"Wie schön, dann sehen wir uns ja jetzt a bisserl häufiger. Mich freut's!"

In diesem Moment trat Peter zu den beiden. Zwei Gläser Wein hielt er in den Händen. Eines davon reichte er Eva.

"Dank dir", sagte Eva. "Schau, Peter, wen ich getroffen habe. Den Oberrainer Max!"

"Grüß dich", brummte Peter und nickte dem Max zu. Sonderlich begeistert schien er über dessen Anwesenheit nicht gerade zu sein. Das Lächeln des Leiner Peter wirkte reichlich gezwungen. "Was hör i da? Ihr wollt euch jetzt öfter sehen?" Offenbar hatte er einen Teil des Gesprächs zwischen Eva und dem Oberrainer Max mitbekommen. "Mei, wie soll ich denn das verstehen?"

Obwohl Peter so zu tun versuchte, als wäre diese Bemerkung nur ein Spaß, konnte man ihm doch anmerken, dass ihm die Anwesenheit des Oberrainers nicht recht war.

"Nur geschäftlich, Peter", versuchte dieser, die Situation zu entschärfen. Max zwinkerte Eva zu. "Mei, ich muss dann jetzt auch weiter. Schönen Abend noch und Servus!" Sprach's und verschwand in der Menge.

Eva lachte Peter herzlich an. "Was sollte denn die Frage, von wegen öfter sehen und so...? Bist am End gar eifersüchtig auf den Maxl?"

"Geh, Eva!" Peter legte seine freie Hand um ihre Taille. Er atmete tief durch und sah sie offen an. "Und wenn es so wär'? Mei, schließlich möcht' man sein Schatzerl, wenn man es denn gefunden hat, auch für immer behalten. Oder siehst das net auch so?"

"Freilich tu ich das!", stieß sie hervor. Sie schaute Peter an. "Für immer?", wiederholte sie dann seine Worte. Ihr Herz klopfte wie wild. Sollte dies womöglich ein Antrag gewesen sein?

"Wenn du auch magst, dann für immer!" Peter sah ihr tief in die blauen Augen. "Kannst dir vorstellen, es so lang mit mir auszuhalten?"

Evas Herz tat einen Sprung. "Ja, das kann ich." Sie zwinkerte ihm fröhlich zu und lachten beide.

Er liebt mich genauso wie ich ihn!, jubelten Evas Gedanken immer wieder. Sie hatten keine Ahnung, wie lange sie sich stumm in die Augen geschaut hatten. Es war ihnen auch egal. Sie genossen den Augenblick und bedauerten es beinahe, als die Musik wieder einsetzte.

"Darf ich bitten?", fragte Peter lächelnd und stellte sein Glas ab, das er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte wie einen Fremdkörper.

Eva stellte ihr Glas daneben. Sie hatte gar nicht mehr gewusst, dass sie es Peter abgenommen hatte. Da standen die beiden Gläser, in trauter Zweisamkeit. Genau wie wir beide!, dachte sie lächelnd und als er sie mit einer Hand um die Taille fasste und mit der anderen Hand ihre Rechte nahm, hätte sie am liebsten laut gejubelt, denn bei den Schritten und Drehern stießen sie immer wieder gegeneinander. Das ließ sich nicht vermeiden - und das wollten sie auch gar nicht vermeiden! Beide nicht!

Eva hatte schon vorher gewusst, was für ein guter Tänzer ihr Peter war und jetzt bestätigte er es aufs Neue. Obwohl, so toll hatte er noch mit keinem Madel getanzt, sogar mit ihr nicht. Die Liebe hatte ihn offenbar beschwingt. Eva durfte sich, von ihm geführt, regelrecht fallen lassen und fühlte sich, als würde sie über der Tanzfläche schweben, nur von Peter gehalten, leicht wie eine Feder. Sie wusste in diesem Moment, dass sie ihm voll und ganz vertrauen konnte. Ganz anders als man ihr immer wieder einzureden versucht hatte. Vielleicht stimmte ja die eine oder andere Geschichte, die man sich über Peter erzählte, doch dies alles war jetzt endgültig Vergangenheit, so glaubte sie. Er war ihr Peter. Für immer und ewig.

Ihr Lächeln wirkte entrückt. Peter schaute sie während des Tanzes an. Ihre Blicke verschmolzen miteinander und sie fühlte einen warmen Schauder über den Rücken laufen.

Er flüsterte ihr zu: "Mei, Madel, was hast du mit mir bloß angestellt?"

"Dasselbe wie du mit mir!", erwiderte sie

"Da hast Recht!", bestätigte er und küsste sie plötzlich auf den Mund. Es war nur ein eher flüchtiger Kuss, immer noch zurückhaltend, zögerlich, um nicht zu sagen vorsichtig, aber Eva hatte dabei das Gefühl, sogleich im Fieber zu sein. Ihr wurde so heiß wie noch niemals zuvor. Außerdem kribbelte es überall und am liebsten hätte sie es jetzt gehabt, der Peter hätte sie ganz fest in die Arme genommen, um sie niemals wieder loszulassen.

Ach, ich liebe dich so sehr!, riefen ihre Gedanken ihm zu. Er konnte sie nicht hören, aber er verstand auch so, denn er sah es in ihren Augen. Und sie sah dasselbe in seinen Augen. Das war viel schöner als tausend wohlfeile Worte selbst vom größten Dichter hätten sein mögen.

Sie waren sich während dem unbeschwerten und leichtfüßigen Tanzen so nahe gekommen, dass sie jetzt regelrecht aneinander klebten. Ihre Körper wurden zu einer Einheit im Tanz. Sie wirbelten mal hier hin und mal dorthin. Ihre Füße flogen über das Parkett, als hätten sie sich los gelöst von ihren Körpern. Es war einfach unbeschreiblich schön. Leider währte dieser Zustand nicht für immer, sondern nur bis zur nächsten Musikpause.

Die kleine Kapelle machte jedes Mal zwischen den einzelnen Stücken eine Pause von wenigen Sekunden. Viel zu lange für Evas Geschmack, die aus diesem wunderschönen Traum eigentlich gar nicht erwachen wollte.

Der Peter nahm ihre Hände fest in die seinen. Der Eva war es egal, dass später gewiss über sie gelästert wurde. Sie wusste ja, dass sich Gerti schon länger in den Peter vernarrt hatte. Sie hatte daraus keinen Hehl gemacht, auch wenn sie inzwischen an Peter kein gutes Haar mehr ließ. Sie war gewiss eine von denen, die für die üblen Geschichten verantwortlich waren, die sich manchmal um Peter und sein angebliches Liebesleben rankten. Wenn Eva jetzt zu ihr hinüber geschaut hätte, wäre es ihr nicht entgangen, dass Gerti sich wieder den Mund zerriss und diesmal nicht nur über Peter herzog, sondern auch über Eva. Es war ja auch zu offensichtlich, dass die beiden sich jetzt endgültig gefunden hatten.

Eva hätte jedes boshafte Wort, das Gerti ausstieß, von deren Lippen ablesen...

Erscheint lt. Verlag 21.6.2023
Verlagsort Lengerich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7452-3157-0 / 3745231570
ISBN-13 978-3-7452-3157-1 / 9783745231571
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