Romana Exklusiv Band 364 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1736-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Exklusiv Band 364 - Romy Richardson, Margaret Way, Teresa Carpenter
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ES WAR EINE RÖMISCHE LIEBESNACHT ... von ROMY RICHARDSON
Aufgebracht fliegt Faye nach Italien: Sie will die Stessos, ihre Stofflieferanten, wegen Betrugs zur Rede stellen. Doch bei dem Feuer in Maurizio Stessos Augen fehlen ihr plötzlich die Worte. Und als er sie zärtlich küsst, verschwindet die Wut, und die Sehnsucht erwacht ...
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Romy Richardson studierte deutsche und französische Literatur, bevor sie einen Abstecher in die Welt von Film und Fernsehen unternahm. Geschichten über die Liebe und menschliche Schicksale faszinieren sie besonders, und der Wunsch, selbst einen Roman zu schreiben, begleitet sie seit ihrer Schulzeit. Nun hat sie sich ihren Traum erfüllt und mit ihrem Debütroman 'Monte Carlo, mon amour' der Heldin ihrer Fantasie den Mann fürs Leben geschenkt. Wenn die Zeit es erlaubt, kocht sie gerne für Freunde und Familiemit Vorliebe nach Rezepten aus dem sonnigen Mittelmeerraum und mit Unterstützung ihres Mannes und ihrer beiden Kinder.

1. KAPITEL


Was habe ich mir nur dabei gedacht? fragte sich Faye, rückte ihre Reisetasche auf der Schulter zurecht, strich sich mit der Hand durch ihr rotes Haar und sah auf das in der Abendsonne liegende Gutshaus der Familie Stesso.

Bis der Taxifahrer sie vor der steinernen Toreinfahrt hinausgelassen hatte, war sie davon überzeugt gewesen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Während des ganzen Fluges von Edinburgh nach Pisa hatten Wut und verletzter Stolz sie angetrieben, den Geschäftspartner ihres Vaters zur Rede zu stellen. Und auch während der letzten Strecke in dem überfüllten Zug von Pisa nach Perugia, als sie sich vollkommen übermüdet und erschöpft auf einen letzten Sitzplatz fallen gelassen hatte, gingen ihr die Fragen nicht aus dem Kopf, die sie schon seit Wochen quälten. Warum waren Nick und ihr Vater trotz der Sturmwarnung mit der alten Segeljacht aufs Meer hinausgefahren? Und warum hatte ihr Vater ihr nie etwas von den finanziellen Schwierigkeiten erzählt, in denen Gordon’s Capes & Plaids steckte?

Zugegeben, ihr Vater hatte in den Wochen vor dem Segelunfall ungewöhnlich nervös gewirkt. Auf ihre Nachfragen hatte er mit einer für ihn vollkommen untypischen Ungeduld reagiert. Schließlich hatte sie sich sein Verhalten damit erklärt, dass er sie, wie immer, nicht mit geschäftlichen Dingen belasten wollte, und nicht weiter nachgehakt. Jetzt machte sie sich deswegen schreckliche Vorwürfe. Vielleicht wäre ja alles anders gekommen, wenn sie nachgebohrt hätte.

Faye schluckte schwer. Wie in einem Film zogen die Ereignisse der letzten Wochen an ihr vorbei. Der Segelunfall, der ihren Mann Nick das Leben gekostet hatte, und seit dem ihr Vater als vermisst galt. Die Kündigung der langjährigen Assistentin ihres Vaters, die sie mit dem Chaos in der Buchhaltung einfach im Stich gelassen hatte. Ihre Suche nach einer Erklärung in den Geschäftsbüchern ihres Vaters. Lieferscheine für italienische Kaschmirware, die zwar bezahlt, aber nicht eingetroffen war. Und schließlich die Entdeckung eines Fotos in der untersten Schublade im Schreibtisch ihres Mannes …

Auf dem Bild war ein Pärchen Arm in Arm vor der Fontana di Trevi in Rom zu sehen, darunter ein Schriftzug: Per il mio tesoro, mille baci. Für meinen Schatz, tausend Küsse. Die schwarzhaarige Frau war nach der allerneuesten italienischen Mode gekleidet und schien den verliebten Blick des Mannes an ihrer Seite voll und ganz zu genießen. Im ersten Moment hatte sie Nick kaum erkannt, so fremd erschien Faye der strahlende Mann, der er nur zu Beginn ihrer wenige Monate alten Ehe gewesen war. Doch auf den zweiten Blick bestand kein Zweifel: Der Mann auf dem Foto war Nick! Und an dem digitalen Datum unten rechts in der Ecke sah sie, dass das Foto nur wenige Wochen vor dem Segelunfall entstanden war!

Ihr Mund war trocken geworden, und ihr Herz hatte sich angefühlt, als müsste es jeden Moment ihren Brustkorb sprengen, so hart und schnell klopfte es. Was hatte ihr Mann nur für ein Spiel getrieben? Wer war diese Frau? Und warum wusste Faye nichts von seiner Romreise? Sie selbst war zwar noch nie dort gewesen, doch der italienische Kaschmirlieferant Tissu Stesso schickte ihrem Vater jedes Jahr Kalender mit den schönsten Sehenswürdigkeiten Italiens, die stets einen besonderen Platz in seinem Büro gefunden hatten. Faye konnte sich gut an die Fotos des Trevi-Brunnens erinnern, nur zu gern wäre sie selbst einmal dort gewesen. Sie hatte sogar angefangen, Italienisch zu lernen, aber eine Reise allein nach Italien hätte ihr Vater ihr niemals erlaubt. Und Nick war zu oft geschäftlich unterwegs gewesen, und hatte es erholsamer gefunden, an freien Tagen zu Hause zu bleiben. Jetzt wusste sie auch, warum.

Tränen der Wut waren in ihr aufgestiegen, und je länger sie das Foto angestarrt hatte, desto klarer war ihr geworden, dass sie etwas unternehmen musste.

Gab es einen Zusammenhang zwischen Nicks Geliebter, seiner Reise nach Rom und dem nicht gelieferten Kaschmir? Sie wusste selbst nicht, wie sie darauf gekommen war, aber nachdem all ihre Anrufe bei Tissu Stesso von einer resoluten Assistentin abgewimmelt worden waren und sie auf ihre Mails lediglich die Antwort erhielt, dass die Ware selbstverständlich nach Schottland verschickt worden war, war sie neben ihrer Verzweiflung vor allem skeptisch geworden. Wie sollte sie Gordon’s Plaids & Capes vor dem Bankrott retten, wenn sie ausgerechnet von ihrem Hauptlieferanten kein Kaschmir mehr geliefert bekam?

Irgendetwas stimmte hier doch nicht!

Und so hatte sie sich kurzfristig entschlossen, nach Italien zu reisen und Ernesto Stesso persönlich zur Rede zu stellen. Wenn sie den Dingen wirklich auf den Grund gehen wollte, musste sie über ihren Schatten springen. Dass sie dafür die erste größere Auslandsreise ihres Lebens unternehmen musste, versetzte sie zwar in Panik, aber nach den tragischen Ereignissen der letzten Wochen war sie es gewohnt, sich überfordert zu fühlen.

Noch am gleichen Tag hatte Faye einen Flug nach Pisa gebucht und vor Aufregung war ihr Adrenalinspiegel kaum auf ein normales Level gesunken. Was sie wohl in Italien erwarten würde? Auch der Gedanke an Nick und seine Geliebte ließ ihr keine Ruhe. Wie schändlich von ihm, sie so zu hintergehen, nachdem sie gerade mal ein Jahr verheiratet gewesen waren! Sie hatte ihm vertraut, wenn er auf Reisen ging, ebenso wie ihr Vater ihm vertraut hatte. Als Geschäftsführer hatte er Nick in so vielen Dingen freie Hand gelassen – Verfügungsgewalt über die Konten, Auswahl der Einkäufe –, vielleicht war ihr Vater zu großzügig ihm gegenüber gewesen, wie Faye nun bitter feststellte.

Aber das war jetzt nicht mehr zu ändern. Du musst einen Schritt vor den anderen setzen, sagte sie sich immer wieder. Und dafür musste sie als Erstes herausfinden, warum Gordon’s Plaids & Capes trotz der bezahlten Rechnungen keine Ware mehr geliefert bekam. Sie war sicher, dass sie hier in Perugia eine Antwort finden würde.

Doch als Faye jetzt den mit weißem Kies bestreuten Innenhof des großzügigen Anwesens der Familie Stesso betrat und durch den Seiteneingang einen üppigen weitläufigen Garten erblickte, verließ ihr Mut sie schlagartig.

Unter einer riesigen hellgrünen Platane saßen an einem langen bunt gedeckten Tisch ungefähr zwanzig Personen unterschiedlichen Alters und aßen zu Abend. Laut lachend wurden Weinkaraffen und Schüsseln herumgereicht, und jeder schien seinem Gegenüber besonders wichtige Neuigkeiten mitzuteilen zu haben. Übermütige Kinderrufe drangen zu ihr hinüber, und alle wirkten in einem Maße unbeschwert und ausgelassen, dass sich Faye ihrer Einsamkeit so bewusst wurde, dass sie es kaum ertragen konnte.

Sie selbst hatte vor ihrer Heirat stets allein mit ihrem Vater zu Abend gegessen, und selbst während ihrer Ehe war der dritte Platz an dem runden Mahagonitisch im Speisezimmer des alten, immer etwas düster wirkenden Herrenhauses in einem ehemals großbürgerlichen Stadtteil Edinburghs oft leer geblieben. Nick hatte immer häufiger Ausreden gefunden, warum er nicht zum Dinner erscheinen konnte, und ihre Hoffnungen, mit einem lebenslustigen, erfahrenen Mann wie ihm ein neues aufregenderes Leben führen zu können, waren schon bald verblasst. Anstatt sie in seinen Freundeskreis zu integrieren, oder sie auf seine Reisen mitzunehmen, hatte ihr Mann sie ständig vertröstet. Und wenn er mal zu Hause gewesen war, hatte er unbegründete Streitereien vom Zaun gebrochen. Schon bald hatte sich Faye in ihrer Ehe einsamer gefühlt als zuvor.

Der Anblick der vertraut beieinander sitzenden Tischgesellschaft machte ihr einmal mehr schmerzlich bewusst, was es bedeutete, keine Familie zu haben. Auf einen untreuen Ehemann konnte sie verzichten, auch wenn sie ihm weiß Gott kein so schreckliches Ende gewünscht hätte. Aber dass sie auch ohne ihren Vater auskommen musste …

Tränen stiegen in ihr auf. Was hatte diese Reise überhaupt für einen Sinn? fragte sie sich verzweifelt. Selbst wenn sie Antworten auf ihre Fragen bekäme, so würden sie doch nicht ihren Vater zurückbringen. Das Einzige, was ihr jetzt noch blieb, war die Firma. Morgen würde sie ganz offiziell das Büro von Tissu Stesso in Perugia aufsuchen und eine Erklärung verlangen, sagte sie sich tapfer.

Entschlossen kehrte sie dem Gartenidyll den Rücken zu und rieb sich die kleinen Sorgenfalten von der Stirn, als ein lautes Motorengeräusch sie aus ihren Überlegungen riss. Im nächsten Moment steuerte ein dunkelgrüner Sportwagen durch das Steintor direkt auf sie zu und bremste mit einem satten Geräusch unmittelbar vor ihr auf dem knirschenden Kies.

Erschrocken sprang Faye einen Schritt zurück. „Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?“, rief sie und drückte ihre große Ledertasche fest an die Brust.

Doch der Fahrer schien von ihrer Äußerung und der Tatsache, ihr einen gehörigen Schrecken eingejagt zu haben, nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, sprang mit einem eleganten Satz aus dem offenen Wagen und, mit einer Hand schräg auf das heruntergekurbelte Fenster gestützt, sah er sie aus seinen dunklen Augen herausfordernd an.

Scusa, es tut mir leid. Habe ich Sie erschreckt?“

Sprachlos sah Faye in sein aufregend schönes Gesicht, und als sich zu seinem musternden Blick auch noch ein Lächeln auf seine Lippen legte, glaubte Faye, im Erdboden versinken zu müssen. Warum starrte er sie so an? Und warum wurde ihr so heiß? Eine derartig flammende Hitze war das letzte Mal in ihr aufgestiegen, als sie im Mathematikunterricht vergeblich versuchte...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2023
Reihe/Serie Romana Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1736-7 / 3751517367
ISBN-13 978-3-7515-1736-2 / 9783751517362
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