Watt´n Herz (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
225 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-216-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Watt´n Herz -  Sonja Dünen
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Die frischgebackene Pensionsinhaberin Mareike hat alle Hände voll zu tun. Nicht nur mit ihrer neuen Rolle, sondern auch mit Esel Max und Minischwein Moritz, die allerhand Unsinn anstellen. Daher kann sie den ungehobelten Kerl überhaupt nicht gebrauchen, der sie im Supermarkt anrempelt. Zu ihrem Erstaunen entpuppt sich Erik jedoch als tierlieber Gnadenhofbesitzer, der eine Menge Sorgen mit sich herumträgt. Der Eigentümer des Pachtgrundstücks will ihn vertreiben, um einen Hotelkomplex darauf zu errichten. Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er vor kaum etwas zurück.

Wird es ihm gelingen den Gnadenhof zu vertreiben und ist Erik wirklich der Mensch, für den Mareike ihn hält?



Sonja Dünen wurde 1974 in Stuttgart geboren. Seit sie lesen konnte, ließen sie die Faszination für Sprache und zwischenmenschliche Beziehungen nicht mehr los. Daher wusste sie schon früh, dass sie Autorin werden wollte. Bereits mit Siebzehn schrieb sie einige Kurzgeschichten und verfasste ihren ersten Roman. Durch Studium, Job und Familienplanung hat sie das Schreiben eine Zeit lang aus den Augen verloren. Seit einigen Jahren schreibt sie fast täglich neue Geschichten. Sie lebt mit ihrem elfjährigen Sohn und zwei Wellensittichen in einem alten Bauernhaus in der Nähe von Köln. Als 'Sonja Flieder' schreibt die Autorin weitere Wohlfühlromane.

Kapitel 2


Ein paar Tage später machten sich die Freunde auf den Weg zum Gnadenhof. Inzwischen hatten sie den Prospekt eingehend studiert und waren einhellig zu dem Entschluss gekommen, dass Eriks kleine Farm ihre Unterstützung mehr als verdient hatte.

Wenn sich vor Ort nicht etwas anderes herausstellte, hatten die Tiere jede Menge Platz. Zudem wurden nur Arten zusammen gehalten, die sich untereinander vertrugen und ähnliche Lebensbedingungen hatten.

Insgeheim wäre Mareike gerne Patin aller Tiere auf dem Hof geworden, doch das war leider unmöglich. Da sie ihren Job als Eventmanagerin aufgegeben und sich mit der Pension selbstständig gemacht hatte, musste sie zunächst mit ihren Finanzen haushalten.

Als Astrid ihr angeboten hatte, Haus Land unter zu übernehmen, hatte sie jedoch nicht lange überlegen müssen. Sie hatte gefühlt ihre halbe Kindheit dort verbracht und betrachtete den Ort als zweites Zuhause.

Dazu kam, dass ihr die Arbeit im Eventbereich nicht mehr so recht Spaß machte, ihr zu eintönig geworden war und keine Herausforderung mehr darstellte. Aus diesen Gründen hatte sie die Gelegenheit genutzt, ihr Leben zum Positiven zu verändern.

Finanziell musste sie zwar erst einmal ein paar Abstriche machen, doch das störte sie nicht. Sie brauchte nicht viel Luxus, um sich wohlzufühlen. Zudem hatte sie bereits Pläne, wie sie das Geschäft ankurbeln konnte, wie etwa den Ausbau der Events in der zur Pension gehörenden Kneipe.

»Ist das schön hier!«, entfuhr es Mareike, als sie und ihre Freunde in Finns klapprigem Fiat auf den Hofparkplatz fuhren.

Bereits jetzt sah sie, wie weitläufig das Gelände war. Auf einer großen Weide suchte eine Herde Alpakas und Lamas unter einer alten Eiche Schutz vor der Sonne. Daneben befand sich ein geräumiger Bereich, auf dem Pferde und Esel grasten. In der Ferne konnte Mareike einige Hühner und Gänse erkennen. Irgendwo bellten ein paar Hunde, die sich bestimmt ebenfalls gerade im Freien befanden.

»Hier haben es die Tiere sicher gut«, sagte Finn, während er sich mühsam aus dem Fahrersitz seines kleinen Autos quetschte.

»Ganz sicher«, stimmte Fenja ihm zu. »Ein Patentier auszuwählen, wird garantiert nicht gerade einfach.«

Gemeinsam schlenderten die Freunde zur Eingangstür eines weiß getünchten Hauses mit Reetdach. Ein Schild verriet, dass sich darin die Informationsstelle befand. Karten für den Streichelzoo konnten Besucher ebenfalls dort erwerben. Anerkennend stellte Mareike fest, dass er nur drei Tage in der Woche für ein paar Stunden geöffnet war.

Als sie das Haus betraten, war der Tresen unbesetzt. Mareike blickte sich suchend um, konnte jedoch in dem großen, in freundlichem Grün mit braunen Streifen gestrichenen Raum niemanden sehen.

»Vielleicht ist da jemand«, sagte Fenja und deutete auf eine Tür mit der Aufschrift »Büro«.

Alle drei gingen zu der einen Spalt offen stehenden Tür. Von drinnen waren Stimmen zu hören. Unfreiwillig bekamen die Freunde einen Teil des Gespräches mit, das Erik mit jemandem führte.

»Vielleicht erhalten wir noch mehr Spenden, aber momentan sieht es so aus, als seien es nicht genug«, sagte Erik gerade. Er hörte sich verzweifelt an. »Ich habe keine Ahnung, wie wir das stemmen sollen. Und dann noch das Desaster mit dem neuen Besitzer, der uns hier raushaben will.«

»Das kriegen wir schon irgendwie hin«, entgegnete eine helle, freundlich klingende Frauenstimme. »Bisher haben wir doch auch immer alles geschafft.«

Entschlossen klopfte Mareike an die Tür. Sie und ihre Freunde hatten zwar nicht absichtlich gelauscht, doch es war höchste Zeit, sich zu erkennen zu geben. Womöglich erzählte Erik der unbekannten Frau weitere Dinge, die nicht für fremde Ohren bestimmt waren.

Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Fenja und Finn ihr zunickten. Sicher waren auch sie der Meinung, dass es die Höflichkeit gebot, nicht weiter zu lauschen.

Nach Eriks »Herein« betraten die Freunde den Raum, dessen Wände orange gestrichen waren. Erik saß hinter einem Schreibtisch aus Eichenholz und bewegte mehrmals seine Mundwinkel, als versuchte er, seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu bekommen.

Die Unbekannte lehnte lässig dagegen und schenkte den Ankömmlingen ein freundliches Lächeln, das ein wenig erzwungen wirkte. Mit einem Anflug von Neid bemerkte Mareike die beiden Grübchen, die sich dabei gebildet hatten.

Sofort fiel ihr auf, dass die hochgewachsene Frau mit ihrem ebenmäßigen Gesicht und den blonden stufig geschnittenen Haaren jedem Topmodel Konkurrenz machen würde.

Was sie hier wohl tat? Ob sie Eriks Freundin war? Mareike stellte fest, dass ihr der Gedanke irgendwie gar nicht gefiel. Schnell schüttelte sie ihn ab.

»Schön, dass ihr vorbeikommt«, sagte Erik. Auch er lächelte nun freundlich. Anscheinend hatte er es geschafft, sich zu fassen.

Nacheinander schaute er die Neuankömmlinge an, wobei er Mareike mit einem langen, intensiven Blick bedachte. Als sie es bemerkte, schaute sie schnell zur Seite.

»Können wir zu den Tieren gehen?«, platzte sie heraus, da sie es kaum noch erwarten konnte, sich ihren neuen Liebling auszusuchen.

Erik lachte. »Da hat es aber jemand eilig«, stellte er fest und blickte zu der fremden Frau. »Übernimmst du solange …?« Er unterbrach sich mitten im Satz. »Himmel, wie unhöflich von mir, ich habe dich ja noch gar nicht vorgestellt.«

Die Frau zwinkerte ihm zu. »Kein Problem, ich kenne es nicht anders von dir.« Sie wandte sich zu den Freunden. »Wisst ihr, Erik hat es immer sehr eilig, wenn es um das Wohl der Tiere geht.«

»Jaja, gib’s mir«, knurrte Erik nach einem gespielten Stöhnen. »Das kannst du besonders gut, eindeutig.«

Über das Geplänkel mussten Fenja und Finn lachen. Ganz im Gegensatz zu Mareike.

Plötzlich missmutig kniff sie die Augen zusammen. So vertraut, wie die beiden miteinander umgingen, waren sie bestimmt ein Paar. Doch warum interessierte sie das überhaupt? Schließlich war sie sich noch nicht einmal sicher, ob sie Erik mochte.

Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, da Erik wieder das Wort ergriff.

»Darf ich vorstellen? Das ist die bezaubernde Nele und meine rechte Hand. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie machen würde.«

»Eigentlich bin ich hier nur als Tierpflegerin angestellt«, erwiderte Nele mit breitem Grinsen. »Aber den Kerl kann man ja nicht alleine lassen.«

Mit einer flüssigen Bewegung erhob sich Erik von seinem Schreibtischstuhl. »Kommt, lasst uns schnell abhauen. Bevor Nele noch irgendwelche Peinlichkeiten über mich ausplaudert.«

Vom Foyer aus gelangten die vier über ein Drehkreuz in den Außenbereich. Wie Erik erklärte, war der Streichelzoo heute geschlossen, weswegen das entsprechende Areal, auf dem eine kleine Hütte stand, derzeit keine Tiere beherbergte.

»Zu den Alpakas und Lamas gehen wir zum Schluss«, sagte Erik. »Sofern ihr sie sehen wollt, versteht sich.«

»Natürlich«, erwiderte Fenja. »Aber warum erst zum Schluss? Die Weide ist doch gleich dort drüben.« Sie deutete in die entsprechende Richtung.

»Weil sie alle bereits einen Paten haben.« Erik kratzte sich am Kopf. »Die knuffigsten Tiere gehen immer zuerst weg.«

»Dann zeig uns am besten die Hofbewohner, die es deiner Meinung nach am schwersten haben.« Mareike war es wichtig, jedem eine Chance zu geben, ihr Patentier zu werden. Nicht nur den süßesten.

»Sehr gerne.« Mit einer auffordernden Handbewegung bedeutete Erik den Freunden, ihm zu folgen.

Wenig später betraten sie die Esel- und Pferdeweide, wo sie sofort neugierig beäugt wurden. Einzig ein grauer Esel mit weißen Stellen im Fell hielt Abstand. Er wich sogar einige Schritte zurück, bis sein Hinterteil fast den Zaun berührte.

»Das ist Felix«, sagte Erik und zeigte auf das Tier. »Spaziergänger haben ihn angebunden im Wald gefunden. Er war bis zu den Knochen abgemagert und wurde mit Sicherheit schwer misshandelt. Auch heute noch ist er sehr ängstlich und zurückhaltend.«

»Er sieht nach wie vor recht dünn aus.« Fenja bedachte den Vierbeiner mit einem mitleidigen Blick.

Nach einem Seufzen erwiderte Erik: »Das wird leider auch noch eine Weile dauern, bis wir ihn aufgepäppelt haben. Zu allem Leid, das Felix erfahren musste, hat er eine Stoffwechselerkrankung, die es ihm erschwert, an Gewicht zuzulegen.«

»Der Arme.« Mitfühlend verzog Fenja das Gesicht. »Ich glaube, ich habe mich bereits entschieden. Felix wird mein Patentier.«

Einige Tierbesuche später begegneten sie einem grau getigerten Kater, der über eine Wiese schlich und vermutlich auf der Jagd nach einer Maus war. Sofort bemerkte Mareike, dass das Tier nur drei Beine hatte. Auch der Schwanz und das linke Ohr fehlten ihm.

Trotzdem schien der Kater sich des Lebens zu erfreuen, was sie an seinem konzentrierten Ausdruck und dem leichten Katzengrinsen zu sehen glaubte.

Sie hockte sich hin und sprach ihn leise an. Zu ihrem Entzücken ging das Tier auf ihre Worte ein. Langsam näherte es sich ihr hinkend. Als es nahe genug herangetreten war, ließ es sich sogar streicheln.

»Wer ist das denn?«, fragte Mareike und schaute schräg nach oben zu Erik.

Wie vorhin im Büro bedachte er sie mit einem intensiven und unergründlichen Blick. Dies veranlasste sie dazu, schnell wieder wegzuschauen. Lieber streichelte sie weiter den Kater, der leise...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie Wattenmeer und Liebesglück
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte abgewiesene Liebe • Burhave • Chick-Lit • Die kleine Sommerküche am Meer • Dorf • Frauenbuch • geschenk für frau • Hafen • Happy End • Jenny Colgan • Liebe • Manuela Inusa • Matrose • Meer • Nordsee • Nordseeinsel • Pension • Romantische Komödie • Singledasein • Sommer • Sommerbuch • Sommerlektüre • Sonja Flieder • Tiere • Trennung • Urlaubsbuch • Wattführerin
ISBN-10 3-96797-216-X / 396797216X
ISBN-13 978-3-96797-216-0 / 9783967972160
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