The New Dawn - Neuer Morgen (eBook)

Eine dunkle YA-Fantasy aus einer Welt, in der Liebe die einzige Rettung ist
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
312 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4907-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The New Dawn - Neuer Morgen -  Lorraine Thomson
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Sorrels Suche nach ihrem Bruder und ihrer großen Liebe David führt sie nach Dinawl. Die Stadt wird von den geheimnisvollen Monitoren beherrscht und kontrolliert - doch im Untergrund regt sich der Widerstand ...

In einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint, wo das Überleben von der Gnade eines Fremden abhängt, und enge Freunde die erbittertsten Feinde sein können, wie kann Sorrel wissen, wem sie noch trauen kann?

Liebe ist die einzige Rettung in einer dunklen Welt - die spannende Dark-Times-Trilogie von Lorraine Thomson:

Band 1: The New Dark - Dunkle Welt
Band 2: The New Dawn - Neuer Morgen
Band 3: The New Day - Neue Welt

ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook.



<p>Lorraine Thomson wurde in Glasgow geboren. Sie gewann bereits einen Schreibwettbewerb in Großbritannien und war auf der Shortlist für den Dundee Book Prize. Heute lebt sie in Ullapool an der zerklüfteten Nordwestküste Schottlands.</p>

1.
Verbrennungen dritten Grades


Alles Grauen, das Sorrel jemals erlebt hatte, verblasste neben der Vernichtung des Slums.

Als Dwayne gemeldet hatte, dass die Amtmänner die Barackenstadt überfielen, hatte Sorrel nur den Gedanken gehabt, an die Erdoberfläche zu gehen und zu helfen. Nun war sie da, doch sie wusste nicht, was sie tun sollte.

Einstein wirkte ebenso hilflos, wie er voller Grauen auf die schmutzigen Flammen starrte, die aus brennenden Schuppen schlugen.

Der Rauch wurde mit dem Wind mal dichter, mal dünner. Auf dünne Schwaden folgte dichter Qualm, bei dem Sorrel die Augen tränten und sich ihr Mund mit dem beißenden Gestank verbrannten Holzes füllte.

Ringsherum tobte das Chaos, während das Feuer von einer Behausung zur nächsten sprang. Die Menschen flüchteten aus ihren Heimen; zwischen dem Prasseln der Flammen, dem Bersten einstürzender Dächer und brüchiger Wände ertönen die verzweifelten Rufe nach ihren Lieben.

Manche trugen auf der Flucht aus der Glut ein paar Habseligkeiten, aber die meisten fanden sich mit leeren Händen wieder. Einige wenige rannten nicht davon, sondern standen mit leeren Gesichtern inmitten der Verwüstung, als hätten sie einfach abgeschaltet, unfähig, den Verlust zu verkraften.

»Was können wir tun?«

Einstein öffnete den Mund, brachte aber kein Wort hervor. Stattdessen schüttelte er den Kopf.

Auf einmal erkannte Sorrel im Meer der unbekannten Gesichter die Züge eines Menschen wieder und erlebte einen Augenblick völliger Stille, in der jedes Geräusch aus dem Slum ausgeblendet war. In diesen Sekunden blieb ihr sogar das Herz stehen.

Sie schloss die Augen, hielt den Anblick für einen grausamen Streich, glaubte, die enorme Hitze des Brandes würde ihr den Verstand kochen. Sie musste Halluzinationen haben, aber als sie die Augen öffnete, war er wieder da.

David.

Sie wusste nicht recht, ob sie den Namen ausgesprochen oder nur gedacht hatte. Selbst wenn sie ihn ausgesprochen hatte, konnte er ihn durch den chaotischen Lärm nicht gehört haben. Und doch drehte er sich um. Durch den Hitzeschleier, der aus der Glut einer einstmaligen Behausung aufstieg, begegneten sich ihre Blicke.

Er war dünner geworden, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Dunkle Höhlen hatten sich ihm in die Wangen und die Augen gegraben, unterstrichen durch die Prellungen vieler unruhiger Nächte, die sich im ausgezehrten Gesicht abzeichneten. Um den Hals trug er einen Metallring, und sogar durch die Glut des Feuers hindurch erkannte Sorrel die roten Schwielen am Hals. Der Schmerz, den sie empfand, bohrte sich ihr wie ein Holzsplitter ins Herz.

David, was ist dir widerfahren?

Unvermittelt krachte der Lärm wieder über sie herein. Das Prasseln und Spucken und Zischen brennenden Holzes, klagende und schreiende Stimmen, Sorrels donnerndes Herz, das ihr das Blut durch die Adern trieb.

Sorrel streckte die Hand nach David aus. David spiegelte die Geste. Keiner von ihnen lächelte, während sie jeweils in den Blick des anderen stürzten. Die Trennung durch die tobenden Flammen machte aus der physischen Nähe jedoch einen grausamen Scherz.

»Komm!« Einstein packte Sorrel am Arm. »Die Bude hier geht gleich hoch.«

Sie blickte ihn an. »Nein, ich ...«

Ein lautes Ächzen ertönte, als die Wand einer weiteren Hütte in die Glut stürzte. Funken stiegen wirbelnd auf, gefolgt von emporspringenden Flammen. Die Hitze des Feuers versengte Sorrel das Gesicht, während sie durch das Inferno zu blicken versuchte.

»Jetzt!«, brüllte Einstein, während er sie wegzerrte, sie zwang, David zurückzulassen.

Sie stürzten davon. Eine Explosion schoss ihnen eine Druckwelle voller Nägel, Holzstücke und Schutts hinterher. Ihr Körper war in Gefahr, aber ihre Gedanken allein bei David.

»Hier, hier herein!«, brüllte Einstein.

Er zerrte Sorrel hinter eine der soliden gebauten Hütten. Sie versuchte sich innerlich zu sammeln, während Schreie durch die rauchverhangene Luft trieben.

»Ich habe ihn gesehen ... Ich habe David gesehen.«

»Wo?«

»Dort hinten. Er hat einen Ring um den Hals getragen. Er hat ausgesehen wie ... Ich weiß nicht, aber wir müssen zurückgehen und ihn finden.«

Einstein schüttelte den Kopf, als sie in die Flammen zeigte.

»Das können wir nicht. Die ganze Gegend brennt. Wer sie jetzt nicht verlässt, wird sie nie mehr verlassen. Wir müssen weg.«

Ein Paar lief vorbei und ihre aneinandergeklammerten Körper zeichneten sich als Schatten vor dem flammenden Hintergrund ab.

»Aber ...«

»Kein Aber, Sorrel, wir müssen weg von hier! Wenn David klug ist, wird er nicht mehr dort drüben zu finden sein. So wenig wie wir auf dieser Seite. Komm weiter!«

Einstein schob sie vor sich her, während sie durch ein Labyrinth aus Gassen vor dem Brand davonliefen.

»Weiter, Sorrel, oder das Feuer holt uns ein!«

Sie lief um Haufen verstreuter Kleidung und Gebrauchsgegenständen herum. Verlorene Habseligkeiten jener, die aus ihren Behausungen vertrieben worden waren.

Der Brand lag ein Stück hinter ihnen, als Sorrel auf einer Kreuzung stehen blieb. Von Einstein war ein Uff zu hören, als er in sie hineinlief.

»Wieso ...?«, keuchte er.

Sie hob eine Hand. »Hör mal.«

Einstein runzelte die Stirn. »Was willst du damit ...« Dann änderte sich seine Miene.

Ein schrilles Quieken erfüllte die Luft.

»Ich höre es ... Schnell weg!« Er schubste Sorrel durch die Gasse zurück. Die ersten Tiere jagten über die Kreuzung. Dann folgte eine Flut dieser Kreaturen. Sie rannten dicht über der Erde dahin. Die kleinen stämmigen Leiber waren von rauem braunem Fell bedeckt, abgesehen von den Schwänzen, die lang und haarlos waren.

Sorrel wich weiter zurück.

»Was ist das?« Sie fragte es im Flüsterton, denn sie fürchtete, die Kreaturen würden in ihre Richtung strömen, wenn sie sie hörten.

»Ratten«, sagte Einstein. »Man trifft sie in Dinawl häufig an, und einige laufen auf zwei Beinen.«

Sorrel sah ihn an, fand aber nicht die Zeit, nachzuhaken, denn der Rattenstrom dünnte aus und bestand nur noch aus wenigen Nachzüglern.

Als die letzten Tiere vorbeigelaufen waren, überquerten Sorrel und Einstein die Straße. Eine sterbende Ratte lag mitten auf dem Weg.

Sorrel blieb stehen und nahm sie in Augenschein. Das Tier war etwa so lang wie ihr Schienbein, und der Schwanz erreichte ebenfalls diese Länge. Der Schwanz war rötlich und schuppig, dick im Ansatz und spitz auslaufend. Gelbe Nagezähne ragten aus dem Maul, als die Kreatur ihren letzten Atemzug tat.

Sorrel verzog das Gesicht. »Ich mag Ratten nicht.«

»Sie sind recht schmackhaft, wenn man sie gut kocht.«

Sie sah ihn misstrauisch an. »Sie sehen aber nicht appetitanregend aus.«

»Fledermäuse vielleicht?«

Sie blickte auf die eigene Jacke hinab. Sie hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, wie schmackhaft Fledermäuse aussahen. Sie waren einfach Fledermäuse und eine gute Quelle für Nahrung und Felle.

»Vielleicht nicht, aber Ratten sehen irgendwie nicht richtig aus.«

Einstein grinste. »Liegt es vielleicht am Schwanz?«

Sie blickte auf die tote Ratte. »Kann sein.«

Der Anblick des Schwanzes weckte in ihr Übelkeit, aber auch von den gelben Zähnen bis zu den scharfen Krallen hatte die Kreatur nichts an sich, was Sorrel entzückt hätte.

»Niemand mag Rattenschwänze. Komm, es wird Zeit, dass wir weitergehen.«

Während sie ihrem Weg folgten, trafen sie auf immer mehr Menschen. Vor dem Nordtor herrschte Gedränge.

»Was geht hier vor?«, fragte Einstein jemanden in der Menge.

»Die Amtmänner lassen niemanden in die Stadt.«

Sorrel betrachtete Gesichter in der Menge und suchte nach David, fand aber keine Spur von ihm. Nur gelegentlich trieb etwas Rauch heran, und die Stimmung war angespannt. Sorrel blickte Einstein an. Er zeigte eine grimmige Miene – er spürte es also auch. Sorrel hielt sich dicht bei ihm, während sie sich einen Weg durch das Gedränge zu dem Bereich des Slums bahnten, der östlich des Tores lag. In den Gassen drängten sich die Vertriebenen. Sie liefen wütend und frustriert durcheinander, und einige von ihnen versuchten, sich Zutritt zu den Behausungen ringsherum zu verschaffen.

»Bitte lasst uns rein!«

»Meine Frau ist verletzt!«

»Wir haben alles verloren!«

»Ihr seid ja fein raus. Ihr habt noch ein Zuhause!«

»Ich kenne dich, ich habe dir mal einen Gefallen getan, lass mich rein!«

Menschen weinten um ihre Lieben, die sie verloren hatten. Zank und Schlägereien brachen aus.

»Wir müssen von hier verschwinden, ehe es richtig übel wird«, brummte Einstein Sorrel ins Ohr.

»Warte. Sieh mal da!« Sorrel deutete auf einen Schuppen mit einem Lumpenvorhang als Tür. Eine Frau hatte den Vorhang gerade zur...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Dark-Times-Trilogie
Dark-Times-Trilogie
Übersetzer Thomas Schichtel
Sprache deutsch
Original-Titel The New Dawn
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte All Age • Bestimmung • book series • books for teens • Bücher ab 12 Jahre • Bücher ab 14 Jahre • Bücher für Mädchen • Bücher für Teenager • Cornelia Funke • Dark • düster • dystopian • Dystopian Fiction • Dystopie • Dystopie Jugendromane • dystopisch • Dystopische Romane • Fantasy • fate • for teens • Freundschaft • für Jugendliche • Future • John Greene • Jugendbuch • Junge Erwachsene • Liebe • Love • New Adult • Panem • Partials • Popular • Romane für Jugendliche • Romantik • Schicksal • Search • Suche • Teenager • YA • ya books • YA Novel • young aduld fantasy • young aduld fiction • Young Adult • Young Adult Romance • Zukunft
ISBN-10 3-7517-4907-1 / 3751749071
ISBN-13 978-3-7517-4907-7 / 9783751749077
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