Savages and Saints - Kade (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
309 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2100-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Savages and Saints - Kade - C. M. Seabrook
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Nur wenn er sein Herz öffnet, können die Wunden seiner Seele heilen

Kade Savage will nur eines: seiner kleinen Tochter das Beste bieten, was ihm irgendwie möglich ist und sein Herz vor weiterem Schmerz zu bewahren. Seine verstorbene Frau hatte ihn mit seinem besten Freund betrogen und rutschte ins Drogenmilieu ab. Doch als er eines Tages in einer Bar die wunderschöne Sängerin Sophie trifft, wird sein Leben erneut auf den Kopf gestellt. Nach einer unvergesslichen Nacht verschwindet sie einfach - nur um fünf Monate später in seiner eigenen Bard, dem 'Savages and Saints' wieder aufzutauchen. Fünf Monate, in der Kade sie nicht eine Sekunde vergessen konnte. Und auch wenn er noch nicht bereit ist, sein Herz zu öffnen, so bietet er Sophie, die auf der Flucht vor ihrem Ex-Freund ist, einen Job und einen Platz zum Schlafen an. Ihre Vereinbarung, ihre Beziehung strikt geschäftlich zu halten, wird schon bald zur größten Herausforderung seines Lebens ...

'Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch, es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite hineingesogen in die Story.' EPIC ROMANCE REVIEWS

Band 2 der SAVAGES-AND-SAINTS-Reihe



<p><strong>C. M. Seabrook</strong> ist Kanadierin und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Ontario. Wenn sie nicht gerade heiße Liebesgeschichten schreibt, verbringt sie Zeit mit ihrer Familie und ihrem Hund Jaxx, singt oder kocht. Ihre Laster sind Rotwein, Pasta und Serien-Binge-Watching. Sie liebt es, über sexy Bad Boys zu schreiben.</p>

1


KADE

Die abgestandene Luft in der Bar stinkt nach billigem Parfüm und Bier, und mein Magen wird etwas unruhig, als ich mir den siebten Bourbon hinter die Binde kippe.

Von der Bühne hinter mir erklingt die weiche, raue Stimme einer Frau, ein unbekanntes Lied, dessen tragischer Text sich mir wie ein Messer in das bereits blutende Herz bohrt.

»Noch einen?« Der Barkeeper sieht mich fragend an, eine Augenbraue hochgezogen.

Ich nicke, obwohl ich weiß, dass es heute Abend mehr als Alkohol braucht, um meine Dämonen zu vertreiben. Und irgendwann muss ich mir auch einen Platz zum Schlafen suchen. Ich bin hier nicht in Port Clover, wo das nächste Hotel gut vierzig Minuten entfernt ist. In welcher beschissenen Kleinstadt ich auch immer gelandet bin, ein Fünf-Sterne-Hotel wird es nicht geben.

»Kann ich hier irgendwo übernachten?«, frage ich.

Der Barkeeper nickt und sagt über die Musik hinweg: »Wenn Sie zehn Minuten Richtung Osten fahren, kommt ein Motel an der I-90.«

Das muss reichen, denn ich bin auf keinen Fall nüchtern genug, um heute Abend nach Hause zu fahren. Auch wenn keiner erwartet, dass ich noch ein paar Tage länger bleibe. Alle wussten, warum ich nach Chicago gefahren bin. Und sie ahnten, was ich vorfinden würde.

Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als das Bild des leblosen Gesichts meiner Frau wie ein unerwünschtes Gespenst vor meinem inneren Auge schwebt. Scheiße, vielleicht habe ich schon zu viel getrunken. Ich blinzle heftig und fahre mir mit den Fingern durch die Haare. Dann starre ich in mein leeres Glas.

Nichts, nicht einmal vier Jahre, in denen ich die Frau nicht gesehen hatte, aber wusste, dass sie ständig mit Drogen vollgepumpt sein würde, hätte mich auf den Moment vorbereiten können, als der Gerichtsmediziner das weiße Laken zurückzog.

Meine Brust zieht sich schmerzhaft zusammen, und ich drücke die Handballen auf meine Augen und wünsche mir, es gäbe einen Weg, die Erinnerung zu löschen.

Ich kippe den neuen Drink, den mir der Barkeeper vorsetzt, und stiere auf mein Handy, als es klingelt. Die Nummer von Zee St. James erscheint zum sechsten Mal heute Abend auf dem Display. Von allen Menschen auf der Welt ist er der letzte, mit dem ich jetzt sprechen möchte. Ich habe ihm verziehen, was er getan hat, ihm sogar meinen verdammten Segen gegeben, meine kleine Schwester zu heiraten, aber mit manchen Albträumen muss man allein fertigwerden, ohne auch noch an die Schuld eines anderen Mannes zu denken, die einen noch tiefer sinken lässt.

Das Lied endet, und es gibt einen kleinen Applaus, bevor Wild Irishs Gravity aus den Lautsprechern schallt. Ich grunze angesichts der Ironie, dass ausgerechnet dieses Lied erklingt.

Ich habe versucht wegzugehen, versucht, das Richtige zu tun, aber seit dem Tag, an dem du in mein Leben getreten bist, bist du meine Schwerkraft. Deine Liebe ist wie die Gravitation. Du hältst mich auf dem Boden, damit wir fliegen können.

Ich reibe mir den Nacken und kann nicht umhin, meine Gedanken zu den Anfangsjahren zurückschweifen zu lassen. Ich weiß jetzt, dass Anas Beziehung zu mir schon damals verlogen war. Sie hatte mich nie gewollt. Sie war die ganze Zeit hinter Zee her gewesen und hatte sich mit dem Zweitbesten begnügt, bis sie irgendwann gemerkt hatte, dass ich ihr nie genug sein würde. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass die natürliche Ordnung der Dinge durcheinandergeraten ist. Als würde ich in einer veränderten Realität schweben, die keinen Sinn ergibt.

Ich sollte Anas Anker sein, aber ich habe sie im Stich gelassen. Es gab keine Schwerkraft, die uns zusammenhielt. Wenn überhaupt, war ich wie die falsche Seite eines Magneten. Ich stieß sie jedes Mal ab, wenn ich versuchte, ihr nahezukommen.

Ich bin nicht so hirnverbrannt zu glauben, dass die Liebe nun mal so ist, aber ich weiß, dass ich mein Herz nie wieder dieser Qual aussetzen werde.

»Ist die Bestellung für Tisch fünf fertig?«, fragt eine Frau, die sich dem Tresen nähert und ein Tablett neben mir abstellt. Es ist ihre Stimme, die meine Aufmerksamkeit erregt. Es ist dieselbe sanfte Stimme, die kurz zuvor noch gesungen hat.

Sie ist gut.

Viel besser als die Talente, die ich Freitag- und Samstagabend im Savages and Saints zu hören bekomme.

Sie ist nur ein paar Zentimeter von mir entfernt und berührt mich nicht, aber bei der Hitze, die von ihrem Körper ausgeht, könnte es genauso gut so sein. Und ihr Duft – er umweht mich, eine Mischung aus Apfelblüten und Vanille. Ein völliger Widerspruch zu diesem Ort und meiner derzeitigen Stimmung.

Ich neige den Kopf und betrachte sie aus dem Augenwinkel. Ein dicker blonder Pony bedeckt ihre Stirn, der Rest ihres Haares ist zu einem unordentlichen Knoten aufgesteckt, und ein paar lila Strähnen fallen locker über ihre Wangen.

Das schwarze Tanktop mit dem Schriftzug Cat & Fiddle Pub über ihren Brüsten und die zerrissenen Jeans, die sich an ihre Hüften und ihren Hintern schmiegen, bringen ihre weiblichen Kurven zur Geltung. Als ich zu ihr aufschaue, blicke ich in haselnussbraune Augen, die mich mit einer Mischung aus Neugierde und Lust betrachten. Ein leichtes Lächeln erzeugt ein Grübchen in ihrer rechten Wange.

Sie hat diesen Mädchen-von-nebenan-Look, aber sie riecht geradezu nach Ärger. Und obwohl sie unbestreitbar heiß ist, ist das Letzte, woran ich denken sollte, wie verdammt weich sich ihre sonnenverwöhnte Haut an meinem Körper anfühlen würde.

Scheiße. Ich hatte definitiv einen Shot zu viel, denn ich habe schon vor einer Ewigkeit gelernt, dass es gefährlich ist, mit dem Schwanz zu denken. Und doch erinnert sie mich schmerzlich daran, dass ich schon sehr lange keine Action mehr hatte.

»Sind Sie neu hier?«, fragt sie.

Mein Gott, diese Stimme. Sanft, samtig. Ich kann mir vorstellen, wie sie meinen Namen haucht, während ich tief in ihr vergraben bin.

Ich versuche, meinen Blick abzuwenden, aber nach acht Drinks – oder waren es neun? – fällt es mir schwer, mich nicht von dem warmen Lächeln dieser Frau anstecken zu lassen. Es erhellt die ganze verdammte Bar wie ein Streichholz einen dunklen Raum.

Werd verdammt noch mal nüchtern, Arschloch.

Schon vor Ana war bedeutungsloser Sex nie mein Ding. Aber im Moment bin ich auch nicht in der Lage, eine Beziehung einzugehen, zumindest nicht, bis meine Tochter erwachsen ist. Ich will ihr nicht zumuten, dass eine Reihe von Frauen bei uns ein und aus geht. Sie hatte schon genug Ungewissheit in ihrem Leben.

»Ich bin nur auf der Durchreise«, sage ich, rutsche auf meinem Sitz hin und her und richte meine Aufmerksamkeit auf die Wand mit dem Schnaps vor mir.

»Da haben Sie Glück«, murmelt sie, während sie die Getränke, die der Barkeeper ihr hinstellt, auf ihr Tablett lädt und dann weggeht.

Als der Barkeeper mich ansieht, zeige ich auf mein Glas und verlange einen weiteren Drink. Scheiß auf das Motel, ich schlafe in meinem Pick-up, wenn es sein muss. Meine Eltern passen auf Lola auf, und ich werde genug Zeit haben, nach Hause zu gehen und zu duschen, bevor ich sie abhole.

Was ich heute Abend brauche, ist zu vergessen. Mittels Alkohol, nicht mittels Sex, warnt mein Verstand trotz der Erektion, die schmerzhaft gegen meine Jeans drückt, während ich im Spiegel über der Bar beobachte, wie die Blondine ihre Runde macht. Als sie sich vorbeugt, um Getränke auf einen Tisch zu stellen, und ich dabei einen perfekten Blick auf ihren Hintern habe, entringt sich mir ein leises Stöhnen.

Einer der Typen am Tisch legt einen Arm um ihre Taille, zieht sie an seine Seite und sagt etwas, woraufhin seine beiden bulligen Freunde sich vor Lachen biegen. Sie schlägt seine Hand weg, aber ihr gezwungenes Lächeln bleibt ungebrochen. Zumindest, bis sie meinem Blick im Spiegel begegnet.

Ich schaue nicht weg, obwohl ich weiß, dass ich es sollte. Ihre Brust hebt sich, als würde sie tief einatmen, und ich schwöre bei Gott, dass wir in diesen wenigen Sekunden eine stumme Unterhaltung führen. Verlangen. Lust. Bedürftigkeit. Sie erstrecken sich über die gesamte Distanz zwischen uns, necken und verführen wie ein verruchtes Spiel, das nur auf eine Weise enden kann – mit ihr in meinem Bett.

Hitze brodelt.

Versengt uns.

Und mich überkommt das heftige Verlangen, sie zu besitzen, und sei es nur für eine Nacht. Ich weiß, dass es nur der Alkohol ist, dazu unzählige Jahre der Abstinenz, aber das macht meine Erregung nicht weniger schmerzhaft.

Ich weiß nicht, wie lange sie so dasteht wie erstarrt, oder eher entflammt, weil sich ihre Wangen rot färben, aber immerhin so lange, dass einer der Freunde des Arschlochs ihr einen Klaps auf den Hintern gibt. Sie macht einen Satz, und unsere Zwiesprache wird unterbrochen.

Ich bin kurz davor, vom Barhocker zu springen, ihre Ehre zu verteidigen und all diesen Scheiß, aber sie wendet sich so schnell zu dem Typen um, dass er auf seinem Stuhl zurückzuckt. Beinahe wäre er umgekippt. Ich kann nicht verstehen, was sie sagt, aber das Gesicht des Kerls färbt sich in tausend Schattierungen rot, und sogar seine Kumpels sehen verdutzt aus.

Als sie sich wieder umdreht, erwidert sie meinen Blick nicht mehr. Sie hält den Kopf gesenkt und geht weiter zum nächsten Tisch, aus meinem Blickfeld.

Wenn es meine Bar wäre, würde ich alle drei rausschmeißen, weil sie handgreiflich geworden sind. Aber das ist nicht mein Problem, und das ist nicht meine Bar.

Mein Handy klingelt, und wieder...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Reihe/Serie Savages and Saints
Sprache deutsch
Original-Titel Savages and Saints - Gravity
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte A song for you • Bar • dramatisch • Emotional • Ex-Freund • Flucht • Große Gefühle • Kade Savage • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • One Night Stand • Romance • Romantik • romantisch • Sängerin • single Dad • Sophie • The Story of a Lovesong • wild irish
ISBN-10 3-7363-2100-7 / 3736321007
ISBN-13 978-3-7363-2100-7 / 9783736321007
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