King of Pride (eBook)
439 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2058-1 (ISBN)
Sie ist sein absolutes Gegenteil - und doch seine größte Versuchung ...
Isabella Valencia und Kai Young kommen aus unterschiedlichen Welten: Er ist der Erbe eines Multimillionen-Dollar-Unternehmens, sie arbeitet als Barkeeperin in einem exklusiven Club. Eine Beziehung zwischen ihnen ist streng verboten - und doch ist das Prickeln, das sie jedes Mal verspüren, wenn sie sich sehen, nicht zu leugnen. Als der verschlossene Geschäftsmann und die lebensfrohe Isabella der Anziehung endlich nachgeben, setzen sie damit alles aufs Spiel: ihre Existenz, ihre Familien, ihre Zukunft ...
'Niemand verwebt Tropes so fantastisch wie Ana Huang. Ich liebe ihre komplexen Charaktere!' SERIESous BOOK REVIEWS
Band 2 der neuen Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Ana Huang
<p><strong>Ana Huang</strong> schreibt romantische New-Adult-Romane, die manchmal düster, manchmal heiter sind, aber eines gemeinsam haben: das Happy End.</p>
1
ISABELLA
»Dann hast du die fluoreszierenden Kondome, die ich dir gegeben habe, also nicht benutzt?«
»Nein, tut mir leid.« Tessa quittierte meine enttäuschte Miene mit einem amüsierten Grinsen. »Es war unser erstes Date. Wo hattest du die Dinger überhaupt her?«
»Von der Eislaufparty mit Neon-Motto letzten Monat.« Ich war hingegangen, um meinem grauenvollen Alltagstrott zu entfliehen. Das hat zwar nicht geklappt, aber dafür konnte ich eine Tüte voll entzückend grellbunter Gastgeschenke abstauben und sie an diverse Freundinnen verteilen. Da ich für meinen Teil den Männern abgeschworen hatte, hoffte ich, indirekt am Liebesleben meiner Freundinnen teilzuhaben, was jedoch an deren mangelnder Kooperationsbereitschaft scheiterte.
Tessa runzelte die Stirn. »Wieso wurden dort überhaupt Kondome verteilt?«
»Weil diese Partys so gut wie immer in gigantischen Orgien enden«, erklärte ich. »Ich habe mitbekommen, wie jemand ganz ungeniert mitten in der Eishalle eins benutzt hat.«
»Du verarschst mich doch.«
»Nein, tu ich nicht.« Ich füllte die Garnierungen wieder auf, bevor ich mich abwandte, um die verschiedenen Gläser und Cognacschwenker in ordentlichen Reihen anzuordnen. »Krass, oder? War ein witziger Abend, auch wenn ich dort Sachen gesehen habe, von denen ich gut eine Woche später immer noch traumatisiert war …«
Ich erzählte weiter, ohne dabei wirklich auf meine Bewegungen zu achten. Nach einem Jahr als Barkeeperin im Valhalla Club – einem exklusiven, nur Mitgliedern vorbehaltenen Privatclub für die Reichen und Mächtigen – waren mir die meisten Handgriffe in Fleisch und Blut übergegangen.
Es war sechs Uhr an einem Montagabend, somit herrschte hier wie üblich Totentanz, während in jeder anderen Bar in New York die Happy Hour in vollem Gange war. Tessa und ich nutzten diese Zeit immer, um zu tratschen und uns darüber auszutauschen, was wir am Wochenende so getrieben hatten.
Ich hatte diesen Job nur angenommen, um über die Runden zu kommen, bis ich mein Buch zu Ende geschrieben hätte und es veröffentlicht wäre. Aber es machte Spaß, nach all meinen schauderhaften Erfahrungen in der Vergangenheit zur Abwechslung mal mit jemandem zusammenzuarbeiten, den ich tatsächlich mochte.
»Hab ich dir schon von dem Typen erzählt, der nur eine Flagge anhatte und sonst nichts?«, fragte ich. »Er ist einer von denen, die jedes Mal bei den Orgien mitmachen.«
»Äh, Isa.« Es klang wie ein Krächzen und so gar nicht nach Tessa, aber ich war zu sehr in Fahrt, um mich zu bremsen.
»Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich je einen im Dunkeln leuchtenden Schniedel …«
Ein verhaltenes Hüsteln unterbrach meinen Redefluss.
Ein verhaltenes männliches Hüsteln, das eindeutig nicht von meiner Lieblingskollegin kam.
Ich hielt mitten in meinem Tun inne. Tessa stieß einen bekümmerten Seufzer aus, der meinen intuitiven Verdacht bestätigte, dass es sich bei der Person nicht um unsere tiefenentspannte Chefin oder einen der Wachmänner handelte, die gern in der Pause vorbeischauten, sondern um ein Clubmitglied.
Und er hatte gerade mitangehört, wie ich über leuchtende Schniedel palaverte.
Mist.
Sengende Hitze stieg mir in die Wangen. Scheiß auf mein unvollendetes Manuskript, ich wollte nur noch vor Scham im Erdboden versinken.
Bedauerlicherweise tat sich nicht das winzigste Loch unter meinen Füßen auf, darum riss ich mich zusammen und überspielte die erlittene Blamage, indem ich die Schultern straffte und mein strahlendstes Dienstleisterinnenlächeln aufsetzte, bevor ich mich umdrehte.
Meine Mundwinkel hatten die Aufwärtsbewegung noch nicht ganz abgeschlossen, als sie regelrecht einfroren wie eine Internetseite, die den Ladevorgang abbrach.
Denn keine eineinhalb Meter von mir entfernt stand mit irritierter Miene und geradezu unverschämt attraktiv ausgerechnet Kai Young – hochgeschätztes Mitglied des Valhalla-Club-Vorstands, Erbe eines multimilliardenschweren Medienimperiums und ungeschlagener Meister darin, mit verblüffender Treffsicherheit immer wieder in meine allerpeinlichsten Unterhaltungen reinzuplatzen.
Eine frische Welle der Schmach brandete über mich hinweg und ließ mein Gesicht noch mehr erglühen.
»Tut mir leid, dass ich störe.« Sein neutraler Tonfall lieferte nicht den winzigsten Hinweis darauf, was er über unser Gespräch dachte. »Aber ich hätte gern einen Drink.«
Obwohl ich den überwältigenden Drang verspürte, mich unter dem Tresen zu verkriechen, bis Kai wieder gegangen wäre, schmolz ich beim Klang seiner Stimme unweigerlich ein bisschen dahin – tief, samtweich, mit einem vornehmen britischen Akzent, der der verstorbenen Queen zur Ehre gereicht hätte.
Mir wurde ganz warm.
Kais Brauen hoben sich ein wenig. Ich war derart gebannt von seiner Stimme gewesen, dass ich noch immer nicht auf sein Anliegen reagiert hatte. Die kleine Verräterin Tessa hatte sich unterdessen in den Vorratsraum verzogen und mich meinem Schicksal überlassen. Ihr werde ich nie wieder ein Kondom spendieren.
»Natürlich.« Ich räusperte mich und versuchte, die zunehmende Spannung, die in der Luft lag, aufzulockern. »Leider servieren wir keine fluoreszierenden Gin Tonics.« Es wäre ohnehin Schwarzlicht erforderlich, um das Getränk zum Leuchten zu bringen.
Ein verständnisloser Blick.
»Das sollte eine Anspielung darauf sein, dass du vor Kurzem schon einmal zufällig mitgehört hast, wie ich über, äh, spezielle Safer-Sex-Produkte sprach.« Keine Reaktion. Genauso gut könnte ich mich über die Tücken des Berufsverkehrs auslassen. »Es ging damals um, nun ja, Kondome mit Erdbeergeschmack, woraufhin du einen Erdbeer-Gin-Tonic bestellt hast.«
Ich redete mich um Kopf und Kragen. Es war mir zwar unangenehm, Kai an die peinliche Situation auf dem Herbstball des Clubs zu erinnern, aber irgendetwas musste ich ja sagen, um von meinem aktuellen Ausrutscher abzulenken.
Ich sollte wirklich damit aufhören, bei der Arbeit über Sex zu quatschen.
»Ach, egal«, fügte ich eilig hinzu. »Möchtest du das Übliche?«
Von dem einen Erdbeer-Gin-Tonic mal abgesehen orderte Kai ausnahmslos immer einen Scotch pur. Darauf war ebenso sehr Verlass wie auf einen Mariah-Carey-Song an Weihnachten.
»Heute nicht«, antwortete er leichthin. »Ich nehme stattdessen einen Death in the Afternoon.« Er hielt sein Buch in die Höhe, damit ich den Titel auf dem abgegriffenen Einband sehen konnte. Wem die Stunde schlägt von Ernest Hemingway. »Erscheint mir passend.«
Der von Hemingway persönlich kreierte Cocktail bestand aus lediglich zwei Zutaten: Champagner und Absinth. Mit seiner knallgrünen Farbe kam er einem fluoreszierenden Drink schon ziemlich nahe.
Ich kniff die Augen zusammen. War das nun reiner Zufall, oder trieb Kai ein Spielchen mit mir?
Er erwiderte meinen Blick mit unergründlicher Miene.
Ich betrachtete sein dunkles Haar, das fein geschnittene Gesicht, den perfekt sitzenden – ohne Zweifel maßgeschneiderten – Anzug. Kai war der Inbegriff aristokratischer Kultiviertheit und britischer Gelassenheit.
Normalerweise konnte ich Menschen gut einschätzen, doch bei ihm war es mir auch nach einem Jahr noch nicht gelungen, hinter die Fassade zu sehen. Und das irritierte mich mehr, als ich mir selbst eingestehen wollte.
»Ein Death in the Afternoon kommt sofort«, entgegnete ich schließlich.
Er nahm seinen Stammplatz am Ende der Bar ein und zog ein Notizbuch aus der Tasche seines Sakkos, während ich mit geübten Handgriffen den Cocktail zubereitete. Meine Aufmerksamkeit wanderte dabei immer wieder zu Kai, der still in seinem Roman las und sich von Zeit zu Zeit etwas notierte.
Daran war an und für sich nichts ungewöhnlich. Er kam oft vor dem abendlichen Ansturm hierher, um sich in eine Lektüre zu vertiefen und dabei einen Drink zu genießen. Das Sonderbare war der Zeitpunkt.
Es war sechs Uhr an einem Montagabend und somit exakt drei Tage und zwei Stunden früher als sonst. Er wich von seinem üblichen Muster ab.
Was ein absolutes Novum darstellte.
Neugierig und unerklärlich atemlos brachte ich ihm seinen Drink. Tessa war immer noch im Vorratsraum, und ich empfand die Stille mit jedem meiner zögerlichen Schritte drückender.
»Was schreibst du da auf?« Ich stellte den Cocktail auf einer Serviette ab und warf einen Blick auf sein Notizbuch, das aufgeschlagen neben seinem Buch lag, die Seiten mit akkuraten, eleganten schwarzen Buchstaben beschrieben.
»Ich übersetze den Roman ins Lateinische.« Er blätterte um und brachte, ohne aufzusehen oder seinen Drink anzurühren, einen weiteren Satz zu Papier.
»Warum?«
»Weil es mich entspannt.«
Ich blinzelte verdattert, bestimmt hatte ich mich verhört. »Du findest es entspannend, einen fünfhundert Seiten dicken Wälzer von Hand ins Lateinische zu übersetzen?«
»Richtig. Wäre mir an einer geistigen Herausforderung gelegen, würde ich mir ein Wirtschaftslehrbuch vornehmen....
Erscheint lt. Verlag | 22.12.2023 |
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Reihe/Serie | Kings of Sin | Kings of Sin |
Übersetzer | Patricia Woitynek |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Kings of Sins 02 |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | billionaire • Bookstagram • Booktok • CEO • dramatisch • Emotional • Forbidden Love • Große Gefühle • Hype • Isabella Valencia • Kai Young • Kings of Sin • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • opposites attract • Opposites Attracts • Romance • Romantik • romantisch • TikTok • Twisted Dreams • Twisted Games • Twisted Hate • Twisted Lies • twisted love |
ISBN-10 | 3-7363-2058-2 / 3736320582 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2058-1 / 9783736320581 |
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