Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
347 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2095-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt -  Brittainy Cherry
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Eine Liebe, die es einem erlaubt, man selbst zu sein. Das ist die Art von Liebe, die man bewahren sollte

Seit sie letztes Jahr von ihrem Verlobten am Altar stehen gelassen wurde, wünscht sich Holly nichts sehnlicher, als bis Weihnachten einen neuen Freund zu finden, den sie über die Feiertage mit zu ihrer Familie nehmen kann. Dass dieser Plan aufgeht, hofft auch Kai Kane, der Hollys täglichen Dating-Marathon in seinem Restaurant nicht länger mitansehen möchte. Deshalb macht der mürrische Inhaber ihr ein Angebot, das sie in ihrer Verzweiflung nicht ablehnen kann: Er hilft ihr bei der Suche nach Mister Right, dafür muss sie alle folgenden Dates woanders verbringen. Doch je erfolgreicher ihre Suche läuft, desto mehr bereut Kai seinen Plan. Denn mit ihrer aufgeschlossenen und chaotischen Art hat Holly längst sein Herz erobert ...

»Brittainy C. Cherry reißt einen in jeder Hinsicht mit. Ob emotional oder humorvoll - diese Frau ist unschlagbar. Für mich ist sie die Meisterin der perfekten Worte. Ihre Geschichten werden für immer einen festen Platz in meinem Herzen haben.« @LXVANESSAXL

Auftakt der neuen Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Brittainy C. Cherry



<p><strong>Brittainy C. Cherry</strong> hat einen Abschluss der <strong>CARROLL UNIVERSITÄT</strong> in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Die <strong>SPIEGEL</strong>-Bestseller-Autorin lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin.</p>

PROLOG


HOLLY

Heiligabend

»Bist du dir auch ganz sicher?«, fragte Cassie, als sie meinen Brautschleier richtete. Ich betrachtete mich im Umkleidespiegel. Ich sah aus wie meine Mutter an ihrem Hochzeitstag. Schon deshalb kamen mir beinah die Tränen.

Meine Mutter war die schönste Frau, die ich jemals gesehen hatte, daher erschien mir die Tatsache, ein paar ihrer Eigenschaften in meinem Gesicht zu erkennen, wie ein Geschenk. Meine dunkelbraune Haut hatte den gleichen Farbton wie ihre. Auch meine Stupsnase und mein herzförmiges Gesicht glichen ihr.

Mein Lächeln hatte ich ebenfalls von ihr, aber die Augen hatte ich von meinem Vater. Sie waren tiefbraun, mit Anzeichen goldener Sprenkel darin.

Mom war bis eben noch bei mir im Umkleidezimmer gewesen, hatte sich aber entschuldigen müssen, weil sie immer wieder in Tränen ausbrach und rief: »Mein Baby heiratet heute!«

Wenn meine Gefühle ein Fluss waren, dann waren die meiner Mutter ein Ozean – ausladend, vielschichtig und tief.

Mein Herz raste, als ich mich im schönsten aller Hochzeitskleider sah.

Cassie redete weiter auf mich ein, während sich mir der Kopf drehte. »Weil die Ehe eine große Verpflichtung bedeutet, und weil wir noch so jung sind, Holly, und weil …«

»Ich liebe ihn«, erwiderte ich und wandte mich um, während mir das Herz die Brust sprengte. Ich blickte auf den Verlobungsring an meinem Finger. Wärme erfüllte meine Brust, und die Freude ließ mein Herz hüpfen. Ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich wählte den Mann, der mich wählte. »Wir sind seit Jahren zusammen, und ich weiß nicht, warum wir noch warten sollten. Ich verstehe ja, dass du mir als beste Freundin die ›Letzte Chance, dich in Sicherheit zu bringen‹-Rede hältst, aber mach dir keine Sorgen, ich habe mir den Richtigen ausgesucht, ich bin heute nicht die Braut, die sich nicht traut.«

»Gut«, sagte sie und glättete ihr rotes Seidenkleid. »Weil nämlich gerade der gesamte Ort in der Kirche darauf wartet, dass du vor den Traualtar trittst, da möchte ich nur ungern die Trauzeugin sein, die allen erklären muss, dass du die Hochzeitsfeier in letzter Sekunde abgeblasen hast.«

Ich schnippte mit den Fingern. »Wo wir gerade vom Feiern reden …« Ich raffte das schwere Kleid in meine Arme, lief zu meiner übergroßen Handtasche, entnahm ihr einen Stapel Papiere und hielt sie Cassie hin. »Ich habe die Kapitel gelesen und korrigiert, die du mir geschickt hast.«

»Was hat das mit der Hochzeitsfeier zu tun?«

Tatsächlich hatte es gar nichts damit zu tun, nur damit, wie mein Verstand tickte. Ständig stellte ich seltsame Verbindungen her. »Du weißt doch, dass da eigentlich kein Zusammenhang besteht, ich habe mich nur daran erinnert, dir die Kapitel zurückzugeben.«

Cassie schüttelte den Kopf. »Arbeitest du sogar an deinem Hochzeitstag?« Sie kicherte. »Minuten, bevor du vor den Traualtar trittst?«

»Was soll ich sagen? Ich bin eben mit Leidenschaft bei der Sache.« Ich zog einen Stift aus der Handtasche und nahm ihr ein paar der Seiten wieder ab. »Ich habe mir überlegt, dass wir noch …«

»Holly!«, schimpfte Cassie und zog mir die Blätter aus der Hand. »Heute wird nicht gearbeitet!«

Ich schmollte. »Heute wird nur geheiratet?«

»Heute wird nur geheiratet.«

»Na schön, aber sobald der Tag zu Ende ist, arbeiten wir weiter.«

»Vielleicht sollten wir uns auch Weihnachten freinehmen.«

»Sei nicht albern. Liebesromane schreiben sich nicht von alleine.«

Cassie und ich schrieben zusammen Bücher, seit wir Teenager waren, und hatten damit unter unserem Künstlernamen H. C. Harvey schon früh Erfolg gehabt. Gerade drohte unser Verlag mit einem unumstößlichen Abgabetermin. Was uns jedoch nicht wirklich schockierte, weil wir immer in letzter Minute abgaben. Wir waren zusammen in der Kleinstadt Birch Lake, Wisconsin, aufgewachsen und seit der Grundschule beste Freundinnen. In Birch Lake kannte nicht nur jeder jeden wie seine eigene Westentasche, sondern vermutlich auch noch die letzten vier Stellen von dessen Sozialversicherungsnummer. Ich war vor ein paar Jahren mit Daniel nach Chicago gezogen, hatte aber immer gewusst, dass ich im Kreis meiner Familie und Freunde in unserem kleinen Heimatort heiraten wollte.

Meine Anschrift mochte mich als Großstadtmädchen ausweisen, doch tief in meinem Herzen hatte ich noch immer eine Schwäche für das ländliche Wisconsin und meine kleinstädtischen Mitbürger. Alle dreihundertzwei – nein, falsch – dreihundertdrei Seelen. Ich hatte vergessen, dass Kelly aus der Bäckerei vergangenen Sonntag ihr drittes Kind bekommen hatte.

Und wie hätte man den Heiligen Abend besser verbringen können als mit einer zünftigen Birch-Lake-Hochzeit?

»Okay, meinetwegen. Aber konzentrieren wir uns lieber auf die momentane Situation. Sehen wir zu, dass du unter die Haube kommst«, sagte Cassie und unterband damit jedes weitere Wort über die Arbeit. Und als sie mir den Brautstrauß reichte, sah sie aus, als wollte sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen.

»Was?«, fragte ich.

»Nichts, gar nichts, es fühlt sich nur plötzlich so echt an, weißt du? Dich in dem Kleid zu sehen. Ich habe einfach Angst davor, meine beste Freundin zu verlieren.«

»Mensch, Cass, jetzt heul doch nicht! Ich weiß ja, dass Daniel und du euch nicht ausstehen könnt, aber ich verspreche, du wirst mich nicht verlieren. Außerdem bist du die eine Hälfte von H. C. Harvey. Du kannst mich gar nicht verlieren. Darunter würde nämlich mein Bankkonto leiden.«

Sie lachte leise und wischte sich die Tränen von den Wangen. »Damit das klar ist: Ich hasse Daniel nicht. Ich dachte nur nicht, dass er der Richtige für dich sein könnte.«

»Aber das ist er. Er ist der Einzige für mich.«

»Ja, das sehe ich jetzt auch. Egal, bringen wir dich unter die Haube.« Sie führte mich in die Vorhalle und blieb vor der Tür stehen, hinter der meine Eltern auf mich warteten.

Bevor Cassie die Tür öffnete, hielt sie noch einmal kurz inne und warf einen Blick in meine Richtung. »Bist du dir sicher, Holly?«, fragte sie ein letztes Mal.

Diesmal schien sie es ernst zu meinen.

Die Wirkung auf mein Nervensystem erschütterte mich ein wenig.

»Cassie, es ist Zeit für mich, zu sagen, dass ich mir sicher bin.«

»Ja, natürlich.« Sie drückte die Tür auf und ließ mich hindurchtreten.

Mum umarmte mich weinend, während Dad stumm lächelnd im Hintergrund stand. Mein kleiner Bruder Alec erklärte, ich sähe immerhin besser aus als mein sonst übliches nachlässiges Erscheinungsbild. Ein größeres Kompliment konnte man von einem Bruder unmöglich erwarten.

Alec und ich sahen uns nicht besonders ähnlich. Er glich eher unserem Vater. Wie dieser war er ein großer, schlanker Typ mit Buzz Cut. Wo ich Rundungen besaß, glich Alec einem Stecken. In der Grundschule hatten ihn alle ›Slim Jim‹ gerufen, und er hatte es gehasst. Ich beneidete ihn, weil er essen konnte, was er wollte, ohne dabei zuzunehmen, während ich schon zwei Pfund zulegte, wenn ich nur an einen Keks dachte.

Nach seinem halbwegs netten Kompliment nahmen Alec und Mum ihre Plätze ein.

Dann führte Dad mich zum Altar, wo Daniel auf mich wartete. Daniel wirkte nervös. Was mich nicht überraschte, denn er bekam jedes Mal Ausschlag, wenn er vor Menschen auftreten musste. Vor anderen zu reden, war seine größte Angst, sodass ihm die Vorstellung, vor der versammelten Stadt das Treuegelöbnis ablegen zu müssen, vermutlich um den Verstand brachte.

Doch als Dad mich meinem Bräutigam zuführte, meldeten sich auch meine Nerven. Ich wandte mich Cassie zu, um ihr den Strauß zu übergeben, und sie nahm ihn mit der Andeutung eines Lächelns entgegen.

Auch sie wirkte nervös, was merkwürdig war. Denn Cassie glänzte gewöhnlich vor anderen Leuten. Ihre extrovertierte Art hatte schon bei Dutzenden Signierstunden in hellem Glanz erstrahlt. Schwitzte sie etwa? Es war doch trotz der vielen Menschen nicht warm im Saal.

Pastor Thomas begann mit der Zeremonie, und ich spürte, wie mir meine eigene Nervosität auf den Magen schlug, als er sagte: »Wenn jemand der Anwesenden etwas gegen diese Verbindung einzuwenden hat, möge er jetzt sprechen oder auf ewig schweigen.«

Was für ein seltsamer Satz während einer Hochzeitsfeier! Ich hätte ihn gerne gestrichen, aber er gehörte nun einmal traditionell dazu. Und was konnte ich schon gegen Traditionen einwenden, selbst wenn sie total idiotisch waren? Man konnte sich doch unmöglich vorstellen, dass irgendwer aufstand und Einspruch …

»Ich erhebe Einspruch!«

Ich blinzelte.

Einmal.

Zweimal.

Dann ein drittes Mal.

Ich starrte Daniel an.

Die Worte sprudelten nur so über seine Lippen.

Meine Brauen zogen sich zusammen, und ich neigte den Kopf. »Was?«

»Ich erhebe Einspruch«, wiederholte er und schüttelte unentwegt den Kopf. »Ich erhebe Einspruch, Einspruch, Einspruch …«

Pastor Thomas beugte sich zu Daniel vor. »Ich denke, alle haben Sie bereits beim ersten Mal gehört, mein Sohn.«

Daniel strich mit einer Hand über seinen Anzug. »Ja. Natürlich. Verzeihung.« Er sah mich an und wand sich unbehaglich. »Es tut mir so leid, Holly.«

»Was soll das werden?«, wollte Cassie wissen, die neben mir stand und meinen Brautstrauß hielt. »Wage es bloß nicht, Daniel!« Sie schüttelte heftig den Kopf; ihre weit aufgerissenen Augen...

Erscheint lt. Verlag 27.10.2023
Reihe/Serie Coldest Winter
Coldest Winter
Übersetzer Ralf Schmitz
Sprache deutsch
Original-Titel The Holly Dates
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Cozy • Deine Worte in meiner Seele • dramatisch • Durch die kälteste Nacht • Emotional • enemies to lovers • found family • from friends to lovers • Gegen den bittersten Sturm • Große Gefühle • Holly • Kai Kane • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • Romance • Romance Elements • Romantik • romantisch • Slow Burn • Über die dunkelste See • Verliebt in Mr Daniels • Vor dem Altar stehen gelassen • Weihnachten • Wie die Ruhe vor dem Sturm • Wie die Stille unter Wasser
ISBN-10 3-7363-2095-7 / 3736320957
ISBN-13 978-3-7363-2095-6 / 9783736320956
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