Sandover Prep - Der Außenseiter (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
528 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2044-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sandover Prep - Der Außenseiter -  Elle Kennedy
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Sie ist die eine, die er nicht lieben darf

Nach dem Unfall ihrer kleinen Schwester hat Sloane Tresscott für ihr letztes Schuljahr einen festen Plan: für Casey da sein, ein Stipendium fürs College kriegen und die Finger von Jungs lassen. Ihre guten Vorsätze geraten allerdings schnell ins Wanken, als sie den geheimnisvollen Neuen auf dem Gelände der Sandover Prep trifft: RJ ist ein Einzelgänger und hat eigentlich vor, die Schule möglichst schnell wieder zu verlassen. Doch er ist sofort fasziniert von Sloane und will sie für sich gewinnen. Allerdings gibt es ein Problem: Sie ist die Tochter des Direktors und damit absolut tabu!

»Wunderbare Charaktere, großartige Dialoge und eine verbotene Liebe - ich liebe dieses Buch!« THE ESCAPIST BOOK BLOG

Band 1 der Sandover-Prep-Reihe von Bestseller-Autorin Elle Kennedy



<p><strong>Elle Kennedy</strong> ist eine <strong>NEW-YORK-TIMES-</strong>, <strong>USA-TODAY-</strong> und <strong>WALLSTREET-JOURNAL-</strong>Bestseller-Autorin. Sie wuchs in einem Vorort von Toronto (Kanada) auf und studierte Englische Literatur an der New York University. Elle Kennedy wusste schon früh, dass sie Autorin werden will, und schrieb im Alter von zwölf Jahren ihren ersten Liebesroman. </p>

1


RJ

»Iss auf, Kumpel. Ich werde heiraten.«

Das waren die ersten Worte aus Moms Mund, als ich heute früh in die Küche kam. Selbstredend, dass ich davon ausging, ich würde noch träumen. Das war nicht wirklich meine Mutter, die da am Herd stand, Pancakes machte und dabei beiläufig von ihrer spontanen Eheschließung redete. Offensichtlich steckte ich noch in einem dieser komischen Träume fest, in denen nichts einen Sinn ergab.

Aber nein, ich war wach. Wach und offenbar mitten in Moms Midlife-Crisis geraten. Ich wusste ja, dass sie seit ein paar Monaten mit einem neuen Typen ausging, aber groß Gedanken hatte ich mir darüber nicht gemacht. Die Beziehungen meiner Mutter halten nie lange.

Doch kaum acht Stunden später bin ich hier, in einem schlecht sitzenden Smoking, und schiebe lustlos Lachsbrocken auf meinem Teller hin und her, neben einem ähnlich überrumpelten Fremden, den ich jetzt wohl Stiefbruder nennen soll.

In der Zwischenzeit sind unsere jeweiligen angeblich Erwachsenen dabei, sich gegenseitig auf der Tanzfläche zu befummeln, und das auch noch zu einem grausamen R&B-Slow-Jam aus den Neunzigerjahren – Stoff für Albträume.

Kann mir bitte jemand eins mit einem Vorschlaghammer verpassen?

»Vielleicht war es ja der Fisch«, meint Fennelly neben mir, leicht grün im Gesicht, »aber so langsam fühle ich mich, als wäre etwas in meinen Bauch gekrochen und dort gestorben.«

Oder vielleicht liegt es daran, dass sein Dad die Hände überall an meiner Mutter hat, und das vor einem ganzen Saal voller Serviceleute, die für Mindestlohn arbeiten und zu wenig Trinkgeld für den Mist bekommen.

»Wenn die Apokalypse kommt«, brumme ich angesichts meiner eigenen langsamen und schmerzvollen Folter, »und irgendein Typ mit Baseballschläger über mir steht und mich fragt, ob ich noch irgendwelche letzten Worte habe, bevor ich vor meinen Schöpfer trete, werde ich ihm sagen, dass ich der Finsternis ins Gesicht gestarrt habe und Angst keine Macht mehr über mich hat.«

Fenn grinst und kippt noch ein Glas Champagner, als hätte er das Zeug schon mit der Muttermilch eingesogen. Man sollte ihm einen Schlauch geben. Oder eine Infusion legen.

Ich bin noch unschlüssig, was ich von ihm halten soll. Wir sind uns erst vor einer Stunde zum ersten Mal begegnet, als wir links und rechts vom Gang zum Altar standen, während unsere Eltern vor einem ansonsten leeren Saal ihre Gelübde sprachen. Ich versuche immer noch, den hübschen Blondie einzuordnen, in dessen Tasche sich der Umriss eines Flachmanns abzeichnet.

Sein Name ist Fennelly Bishop. Ein echt bescheuerter Name, aber andererseits muss ich gerade reden. Genau wie ich rebelliert auch er gegen seinen Namen und hat mir gesagt, ich solle ihn Fenn nennen. Ich vermute, dass er Sportler ist, oder zumindest gut in Sport, denn er hat diesen hochgewachsenen, muskulösen Körperbau, der nicht so aussieht, als käme er vom Fitnessstudio. Obwohl ich ja vermute, dass er auch einen superteuren Personal Trainer auf Abruf für sich haben könnte. So einen kräftigen Typen, der in sein riesiges Herrenhaus kommt und zweihunderttausend Dollar im Jahr kassiert, damit er den blauäugigen reichen Knaben in Topform hält. Fenn und sein Dad sind Leute mit Geld. Das merkt man ihnen an. Daran, wie er seinen kleinen Finger abspreizt und sich breitbeinig auf seinem Stuhl zurücklehnt, als seien wir alle hier, um ihn zu bedienen und mit unseren drolligen bäuerlichen Talenten zu amüsieren.

»Wenn ich mal meine Memoiren schreibe«, meint er und löst die Fliege um seinen Hals, »werde ich mich an heute als den Tag erinnern, an dem ich lernte, was das Gegenteil von Porno ist.«

Ich lache leise. Der Typ ist witzig, das muss ich ihm lassen.

Fenn braucht kaum sein leeres Glas zu heben, und schon kommt einer von dem halben Dutzend Serviceleute im Smoking aus dem Schatten dieses protzigen Ballsaals im Country Club heran, um ihm nachzufüllen. Das hier ist so ein Ort, an dem das Silberbesteck auch tatsächlich aus Silber ist. Jemand eilt eilig herbei und bietet ihm an, einzuschenken, aber Fenn schnappt sich stattdessen die ganze Flasche. Ein Teil von mir fragt sich, ob ich hier wohl durch einen Metalldetektor muss, wenn ich gehe. Der Country Club ist in Greenwich, offenbar nicht allzu weit von Davids Anwesen entfernt, und angesichts der beträchtlichen Mitgliedsbeiträge dieses Clubs nehme ich an, dass es sich dabei um einen richtigen Palast handelt. Wir sind Welten entfernt von den Vorstädten der unteren Mittelklasse am anderen Ende des Bundesstaates, wo Mom und ich leben.

»Siehst du die Kleine da drüben? Die hat ein Auge auf dich geworfen.« Fenn nickt über meine Schulter hinweg.

Niemand hat je behauptet, ich wäre höflich, also drehe ich mich um und folge seinem Blick. Eine kleine Brünette in Servicekluft wirft mir ein kokettes Lächeln zu und zieht dann eine Augenbraue hoch.

Ich drehe mich wieder um. »Nein, danke«, meine ich.

»Ich weiß nicht, Mann.« Fenn legt anerkennend den Kopf schief. »Sie ist schon irgendwie niedlich. Ich glaube nicht, dass es groß auffallen würde, wenn du mit ihr im Cart-Häuschen oder so verschwindest.«

Das Letzte, was ich jetzt im Sinn habe, ist Sex. Ich werde Wochen brauchen, um den Tanzflächen-Vertikalsex unserer Eltern, der da gerade meinen Sehnerv attackiert, ungesehen zu machen. Fenn kann wohl meine Gedanken lesen, denn er grinst und drückt mir ein herrenloses Glas mit irgendwas darin in die Hand.

»Ja.« Er schüttelt den Kopf. »Weder die Zeit noch der Ort. Wäre irgendwie so, als würde ich mir einen runterholen, obwohl ich weiß, dass mein Dad im Zimmer nebenan ist. Dann kriegt man ihn nicht hoch. Fühlt sich nicht richtig an, oder?«

Der Typ ist viel zu mitteilsam.

»Glücklicherweise«, fährt er schulterzuckend fort, »ist er nicht oft da.«

Meine Mom winkt uns von der Tanzfläche aus zu. Doch dann packt Fenns Dad sie über ihrem weißen Satinkleid am Hintern, und prompt vergisst sie unsere Existenz. Er drückt herzhaft ihren Po, und ich muss beinahe kotzen. Was Hochzeiten angeht, ist diese hier eine unauffällige Angelegenheit. Es gibt mehr Serviceleute als Gäste. Nur wir vier, alle aufgebrezelt für diese gemütliche kleine Übung in psychologischer Kriegsführung.

»Das tut echt weh«, stöhne ich in das Glas mit irgendwas darin, das nach nichts schmeckt. »Es ist, als würde man sich im Fernsehen eine Sex-Szene ansehen und dabei neben seinen Eltern sitzen.«

»Nein, es ist, als würde man seine Eltern in einer Sex-Szene im Fernsehen sehen und dabei neben seinen Eltern sitzen.« Fenn ist eindeutig angewidert, aber zugleich seltsam fasziniert, denn er kann nicht wegsehen. Er spült den Gedanken mit einem großen Schluck Champagner hinunter.

»Ich bin beschämt und angewidert von mir selbst.«

Fenn schiebt mir als Akt der Gnade die Flasche hin. »Hier, Mann. Es ist nie zu früh, problematische Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.«

Ich hebe die schwere Flasche an die Lippen. »Prost.«

Die Sache mit teurem Champagner ist die – er trinkt sich schnell. Ich merke kaum, wie Fenn die leere Flasche wegschiebt und sich eine zweite greift. Unsere Eltern reiben sich weiter in Zeitlupe zu einem peinlichen Retro-Soundtrack aneinander, und die ganze Zeit über hängt der sadistische DJ am Handy auf Twitter, ohne unsere Qual zu bemerken.

»Das Ganze ist schon schräg, oder?« Fenn beschäftigt sich gerade damit, deformierte Origamifiguren aus einer bestickten Stoffserviette zu machen. »Ich meine, falls die zwei genau jetzt sterben würden. Angenommen, den beiden würde gnädigerweise ein Kronleuchter auf den Kopf fallen, während wir hier sitzen. Und dann fliegt eine Glasscherbe durch den Saal, schlitzt mir die Aorta auf, und ich verblute fast, bevor ich ins Koma falle – dann müsstest du von Rechts wegen entscheiden, wann mir der Stecker gezogen wird.«

»Wovon zum Henker redest du da?«

Der Typ ext eine Flasche Champagner und hält sich für Nietzsche.

»Ich will damit sagen, dass das eine Menge Verantwortung ist. Eine Familie zu sein. Was wissen wir denn schon voneinander?« Er verstummt und mustert mich lange grübelnd, bis mir mulmig wird und ich mich abwende. Betrunkene sind für plötzliche Ausbrüche bekannt. »Ich habe deinen Namen schon wieder vergessen«, sagt er dann zu seinem eigenen Erstaunen. »Oh Mist, ich habe ihn tatsächlich vergessen.«

Daraufhin muss ich unwillkürlich grinsen. »RJ«, helfe ich ihm auf die Sprünge, und da kommt schon wieder so ein langsamer Song. Himmel noch mal. Es reicht. Ich will diesen DJ umbringen. Der macht das doch mit Absicht.

»Ist das eine Abkürzung für irgendwas?«, fragt Fenn.

»Du meinst, ob meine Eltern einfach ihre Lieblingsbuchstaben im Alphabet genommen haben, während der Arzt mich kopfüber am Fuß in der Luft hat hängen lassen?«

»Haben sie?«

»Nein. Das ist kurz für Remington John.« Ich hole mein Handy heraus und decke den Bildschirm ein wenig ab, als ich ein MacBook im WLAN finde. Nennt es einen begründeten Verdacht, aber ich schätze, das Gerät mit dem Namen »Grandmaster Gash« gehört zu dem Handlanger mit Kopfhörern, der sich um die Musik kümmert.

»Remington John?« Fenn schnaubt lautstark. »Wie proletarisch«, bemerkt er, wobei so ein Reicher-Junge-Unterton mitschwingt.

Abgelenkt öffne ich im Hintergrund Spotify und versuche mich daran zu erinnern, worüber wir gerade reden. »Mein Dad fand in den Achtzigerjahren David Carradine toll. Keine Ahnung. Aus welchem Musical stammt denn der...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2023
Reihe/Serie Sandover Prep Serie
Übersetzer Silvia Gleißner
Sprache deutsch
Original-Titel Sandover Prep - Misfit
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Academy • Aktion Kulturpass • Avalon Bay • Booktok • BookTok made me buy it • Colleen Hoover • dark academia • dramatisch • Dunbridge Academy • Elite Internat • Emotional • Erin Watt • Ever Since • Forbidden Love • Geheimnisse • Gossip Girl • Große Gefühle • High Society • Hype • kulturpass • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • Off campus • Paper Princess • RJ Shaw • Romance • Romantik • romantisch • Sarah Sprinz • Sloane Tresscott • TikTok • tiktok made me buy it
ISBN-10 3-7363-2044-2 / 3736320442
ISBN-13 978-3-7363-2044-4 / 9783736320444
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