Tarnished Empire (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
437 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-332-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tarnished Empire -  Ava Harrison
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Deshalb ist sie so gefährlich. Sie ist die weibliche Version von mir.

Alaric kann nicht vergessen, was seiner Familie vor Jahren angetan wurde. Seither leitet er die Geschäfte und hat nur das eine Ziel: Rache für seinen Bruder. Es passt perfekt in seinen Plan, dass die Tochter seines größten Feindes ihn heimlich ausspionieren und ihren Vater vor ihm beschützen möchte. Doch Alaric weiß von ihrem Vorhaben und nutzt dieses Wissen für sich. Das Liebste, das sein Widersacher besitzt, ist nun alleine mit ihm auf seiner Yacht. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Alaric weiß bald nicht mehr, wer Feind, wer Freund und wer sein Schicksal ist ...

USA Today-Bestsellerautorin Ava Harrison endlich auch auf Deutsch erhältlich! Alle Titel der 'Corrupt Empire' Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden. 



USA Today Bestsellerautorin Ava Harrison liebt das Schreiben. Wenn sie sich nicht gerade neue Romances ausdenkt, kann man sie bei einem ausgiebigen Schaufensterbummel, beim Kochen für ihre Familie oder mit einem Buch auf der Couch antreffen.

Prolog


Alaric

Das Leben ist verdammt gut zu mir.

Meine Geschäfte florieren. Ich habe mehr als genug Geld. Es steht immer ein williges Mädchen bereit, um mich zu unterhalten. Und heute Abend habe ich einen Geschäftstermin, der meinem Leben eine komplett neue Richtung geben könnte.

In der Stadt kursiert das Gerücht, dass Michael Lawrence sich zur Ruhe setzen will. Als ich das gehört habe, habe ich sofort ein Treffen arrangiert. Offenbar will er verkaufen, wenn der Preis stimmt, was ein Grund zum Feiern ist. Er ist der größte Waffenhändler der südlichen Hemisphäre.

Die honigfarbene Flüssigkeit auf der anderen Seite meines Schreibtisches ist verlockend. Ich lehne mich in meinem Stuhl vor und greife nach der Karaffe, die dank meiner Angestellten immer gut gefüllt ist.

Die Information klingt beinahe zu gut, um wahr zu sein, aber es ist genau das, was ich brauche, um die nächsthöhere Stufe zu erreichen. Um das ins Schwimmen geratene Unternehmen, das mein Vater mir nach seinem Tod vor ein paar Jahren hinterlassen hat, zu meinem eigenen zu machen.

Der Mensch zeigt einem immer das wahre Gesicht, man muss nur genau hinsehen. Das habe ich bei meinem Vater nicht getan.

Was eine sehr lehrreiche Lektion war.

Eine, die ich nie vergessen werde.

Aber die ganze Wut der Welt kann die Vergangenheit nicht ändern, also muss ich stattdessen in die Zukunft schauen.

Ich hänge meinen Gedanken nach, bis ein Geräusch von der anderen Seite des Raumes mich aufschauen lässt. Die Tür zu meinem Büro schwingt auf und mein Bruder Damian kommt herein.

Wir haben uns seit einer gefühlten Ewigkeit nicht gesehen.

Er sieht anders aus. Älter. Seine dunklen Augen sind die gleichen – meine sind im Gegensatz ganz hell –, aber seine Haare sind länger und zerzaust. Genau wie ich sieht er immer so aus, als wäre er gerade aus dem Bett gestiegen, aber heute ist da noch mehr.

Er wirkt, als wäre es ihm egal.

Er kommt auf meinen Schreibtisch zu, als gehöre ihm der Laden. Die Hände in die Hosentaschen vergraben neigt er den Kopf und fragt: »Um wie viel Uhr ist das Meeting?«

Trotz seiner permanenten Abwesenheit halte ich ihn über meine Geschäfte auf dem Laufenden.

»In einer Stunde.«

Er verzieht missbilligend den Mund. »Bist du dir sicher, dass du das machen willst?«

»Ja.«

»Meinst du nicht …«

Ich hebe eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Damian, wenn du dein eigenes Unternehmen leitest, kannst du tun, was für dich das Beste ist. Das hier aber ist mein Laden, und dieser Schritt ist genau das, was wir brauchen.« Das war ein Tiefschlag, selbst für mich.

Vor Jahren, als mein Vater noch lebte und Damians Handeln wichtig war, war er leichtsinnig. Seine frühen Lebensjahre hat er damit verbracht, Dinge zu tun, die er nicht hätte tun sollen. Dadurch hat er alles verloren.

Was sein Leben hätte sein sollen, ist nun meines. Dafür hasst er mich, und ich kann es ihm nicht vorwerfen. Ich hasse mich auch. Ich habe ihm sein Geburtsrecht genommen.

Aber sein Verlust ist mein Gewinn. Zumindest hat mein Vater das zu mir gesagt, als er mir die Schlüssel zu dem halb verfallenen Schloss überreicht hat.

Mein Vater war immer schnell dabei, mir zu versichern, dass es nicht meine Schuld sei, sondern Damians. Er habe das alles verdient, weil er eine Frau über die Familie gestellt hätte. Als er hätte arbeiten sollen, hat er an einem gebrochenen Herzen gelitten. Wegen einer verlorenen Liebe, die nie seine war.

In der Welt, in der ich lebe, gibt es keine Zeit für die Liebe. Und keinen Platz.

Ich war immer der Sandsack meines Vaters und habe deshalb früh gelernt, niemals Schwäche zu zeigen.

Das Wichtigste ist das »Geschäft«.

Die Familie kommt an zweiter Stelle.

Und eine Frau …

Die hatte er nicht mal auf dem Radar.

Meine Mutter war nach ihrem Weggang schnell vergessen. Nachdem mein Vater sie nicht nur einmal, sondern zweimal geschwängert hatte, war sie sehr zufrieden damit, sich mit einem dicken Batzen Bargeld aus dem Staub zu machen.

Damian ist ein Idiot, der zugelassen hat, dass Gefühle sich ihm in den Weg stellen. Als mein Vater gestorben ist, waren Drogen und Alkohol Damians einzige Freunde.

Doch selbst wenn er nie anwesend ist, arbeitet er für mich.

»Lawrence könnte etwas planen«, sagt er jetzt.

Ich zucke mit den Schultern. »Der alte Mann hat keine Lust mehr.«

»Hast du je daran gedacht, dass es eine Falle sein könnte?«

Seine Frage trifft mich unerwartet. Es passiert nur selten, dass jemand mein Urteil infrage stellt, und schon gar nicht mein Bruder.

»Nein«, erwidere ich mit fester Stimme.

Damian schweigt einen Moment, doch dann streckt er die Hände aus und legt sie auf meinen Schreibtisch. Seine Finger klopfen einen schnellen Rhythmus. Ich frage mich, ob er sich dessen bewusst ist. Diesen nervösen Tick hatte er schon immer.

Ich neige den Kopf und warte darauf, dass er das sagt, was er offensichtlich so dringend loswerden will.

»Du solltest aber darüber nachdenken. Man kann nie wissen, wem man trauen kann.«

Seine Worte treffen mich. Erreichen ihr anvisiertes Ziel. Aber auch wenn es mir nicht egal ist, auch wenn ich mich schuldig fühle wegen der Rolle, die ich bei seiner Verbannung aus der Firma gespielt habe, reagiere ich nicht auf seine Spitze.

Stattdessen verenge ich die Augen zu Schlitzen und sehe ihn an. »Willst du für mich hingehen?«

»Was?«

Ich mustere ihn eindringlich. »Willst du an meiner Stelle hingehen?«

»Weil …?« Sein Kiefer ist angespannt und er atmet einmal tief ein, bevor er fortfährt: »Warum sollte ich das tun? Du hast mir bereits alles genommen. Muss ich jetzt wirklich noch deinen Laufburschen spielen?«

Ich beuge mich vor und schlage mit der Faust auf den Tisch. Mein Scotchglas wackelt und die bernsteinfarbene Flüssigkeit schwappt beinahe über. »Es ist nicht meine Schuld, dass du dein Leben verhunzt hast.«

Schweres Schweigen senkt sich auf uns herab.

Die Miene meines Bruders ist undurchdringlich. Er hustet einmal. »Das alles hätte mir gehören sollen.« Seine Stimme ist tiefer und ernster als üblich.

»Hätte«, betone ich. »Aber das hast du verbockt, als du mit Nutten gevögelt und Kokain geschnupft hast.« Es hat keinen Sinn, die Sache zu beschönigen. Mein Bruder hat es gründlich vermasselt.

»Ich habe getrauert.«

Selbst fünfzehn Jahre später hat er immer noch nichts gelernt. Sein lächerlicher Kommentar lässt mich den Kopf schütteln. »Du benimmst dich, als wäre sie deine Frau gewesen.«

»Das hätte sie sein können …« Sein Blick bohrt sich in meine Augen. Ich spüre den Schmerz in seinen Worten. Sie war niemals die Seine. Aber in seinem Kopf hätte sie es sein können. Sein sollen.

Er hat sie geliebt, seit wir Kinder waren.

Sie war die Tochter eines Geschäftspartners unseres Vaters. Wir alle waren davon ausgegangen, dass die beiden eines Tages heiraten und so unsere Familien vereinen würden. Vielleicht wäre es auch so gekommen, wenn das Schicksal nicht andere Pläne gehabt hätte.

Er starrt mich weiter an und sein unbeugsamer Blick verursacht mir Unbehagen. Die alte Narbe, die von der linken Augenbraue über seine Wange verläuft, sieht dunkler aus als sonst. Sie ist eine krasse Erinnerung an all die Arten, auf die ich meinem Bruder in der Vergangenheit wehgetan habe. Bedauern sickert in mein Blut und weckt in mir das Verlangen, ihm seinen Schmerz zu nehmen. Das ist keine leichte Aufgabe und Gefühle wie diese lösen in mir den Wunsch aus zu trinken.

Wenn ich ihn ansehe, sehe ich immer noch den Mann, der unter den Neuigkeiten zusammengebrochen ist, der sich unter dem erlittenen Verlust in sein Schneckenhaus zurückgezogen hat. Ein Verlust, den er mir ankreidet. Noch immer spüre ich die schwere Last der Schuld auf meinen Schultern. Und wenn er recht hat und es mein Fehler gewesen ist, habe ich es noch schlimmer gemacht, weil ich außerdem das Arschloch bin, das ihm sein ganzes Leben gestohlen hat.

»Es hat nicht sollen sein«, wiederholt er.

»Es ist mein Unternehmen«, rufe ich ihm in Erinnerung. Egal, ob meine Handlungen uns hierhergebracht haben oder nicht, es waren seine, die den Deal besiegelt haben.

»Würde es dich umbringen, einfach aufzuhören?«

Ich atme langsam aus und starre den Mann an, zu dem ich einst aufgeschaut habe. Den Mann, der mir geholfen hat, der zu werden, der ich heute bin. Diese Klarheit und Entschlossenheit in seinen Augen habe ich seit Jahren nicht gesehen. Er sieht aus wie der Bruder, den ich verloren habe, und ich erkenne, was für ein Idiot ich gewesen bin.

Meine Wut über die Jahre hat mich demgegenüber blind gemacht, dass er jetzt da ist. Und vielleicht hat er recht. Vielleicht können wir das Unternehmen gemeinsam führen. Dazu hat mein Vater uns ausgebildet – bevor das mit Grace passiert ist.

»Setz dich.« Ich deute auf den Stuhl mir gegenüber.

Damian zögert nicht und nimmt Platz. Vielleicht kann das hier der Anfang von etwas Neuem sein. Es war immer so gedacht, dass wir zwei Brüder zusammenarbeiten.

Ich greife nach dem Glas und reiche es ihm.

»Was machst du da?« Seine dunkelbraunen Augen beobachten jede meiner...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie Corrupt Empire
Übersetzer Ivonne Senn
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All in • April Dawson • happily ever after • Happy End • Helena Hunting • Hero • Katy Evans • KEEP • Kylie Scott • Liebe • L.J. Shen • Lyx • Meghan March • Pepper Winters • Piper Rayne • Romance • Romantic Suspense • scandal • Still Broken • Vi Keeland • Whitley Cox • Winter Renshaw
ISBN-10 3-96797-332-8 / 3967973328
ISBN-13 978-3-96797-332-7 / 9783967973327
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