Deep - Verführt (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
222 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-048-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Deep - Verführt -  Ava Jordan
Systemvoraussetzungen
8,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Leas Leben als Kellnerin in Brooklyn scheint auf den ersten Blick eher langweilig, doch sie hat eine Vergangenheit, die sie sogar vor ihren Freunden und Kollegen verbirgt. Als sie eines Abends Jackson begegnet, scheint diese Vergangenheit sie einzuholen. Sie kann nur erahnen, wie gefährlich er für sie ist. Wie gefährlich es ist, etwas für ihn zu empfinden ... Doch dann offenbart sich ihr, dass alles noch viel schlimmer ist. Wie kann sie den Feind lieben? Den Mann, der für sie den Untergang bedeutet?

Lea rennt um ihr Leben - und fürchtet nichts mehr, als Jackson für immer zu verlieren ...

Erster Teil der Trilogie um Lea und Jax. Wir empfehlen die Titel in der richtigen Reihenfolge zu lesen. 

Der Titel erschien vormals unter 'Obsessed - Verführung' unter dem Pseudonym Tiffany Jones.



Ava Jordan wuchs in Westfalen auf. Nach einigen Jahren im Rheinland kehrte sie in die Heimat zurück und bewohnt dort nun mit ihrem Mann und unzähligen Büchern ein kleines Häuschen. Sie schreibt und übersetzt schon sehr lange und kann sich ein Leben ohne das Schreiben einfach nicht vorstellen.

1. Kapitel


»Kommst du nachher noch mit, was trinken?«

Meine beste Freundin und Kollegin Eleni beugt sich über den Tresen und lässt eine bonbonrosa Kaugummiblase platzen. Ich schüttele den Kopf und befülle weiter die Zuckerstreuer. Mein Blick geht zum hundertsten Mal in den letzten dreißig Minuten zur Wanduhr über der Tür des Diners. Viertel vor zehn. Noch fünfundvierzig Minuten bis zum Feierabend.

»Ach, Spielverderberin.«

»Ich bin müde, Eleni. Und morgen muss ich früh raus.«

»Na und? Wir sind nur einmal dreiundzwanzig. Und in drei Wochen bist du schon vierundzwanzig, schwupps, bist du dreißig und hast nicht gelebt.«

»Tisch 14.« Ich bin nicht nur eine Spielverderberin, sondern auch Schichtleiterin in »Jimmy’s Diner« in Williamsburg. In Sichtweite von Manhattan und doch Welten davon entfernt. Und als Schichtleiterin muss ich Eleni hin und wieder darauf hinweisen, wenn sie Gäste in ihrem Bereich übersieht. Das macht sie nicht mit Absicht. Sie quatscht einfach gerne.

»Herrje.« Eleni verdreht die Augen, wirft die blonde Lockenmähne über die Schulter und marschiert in ihrer knappen Uniform zu Tisch 14, an dem drei Typen mit Schlapphüten und Cordhosen Platz genommen haben. Typische Einwohner von Williamsburg also. Möchtegern-Künstler ohne Sinn für Ästhetik.

Ich schraube die Zuckerspender zu und drehe mit der Kaffeekanne die übliche Runde durch den Raum. Um diese Tageszeit ist nicht viel los, und darüber bin ich froh. Meine Füße schmerzen. Ich sehne mich nach meinem Bett. Noch fünfunddreißig Minuten.

Die Tür geht auf, die Glöckchen tanzen wild, und zwei weitere Gäste betreten das Diner. Ich begrüße sie und schaue mich nach Eleni um. Die neuen Gäste setzen sich in eine der Nischen und legen die dicken Schals und Mützen ab. Draußen herrscht der New Yorker Winter mit Schnee und Eiseskälte.

Und ich kann gerade nur darüber nachdenken, was das für meine Heizkosten und damit für mein Konto bedeutet.

Weil Eleni mit den Jungs von Tisch 14 flirtet – wahrscheinlich müssen die drei später mit ihr um die Häuser ziehen –, zücke ich meinen Block, schnappe mir zwei Speisekarten und kümmere mich um ihre anderen Gäste.

»Guten Abend und willkommen in ›Jimmy’s Diner‹.« Ich lächle die beiden Männer tapfer an. Der eine starrt nur auf sein Smartphone, aber der andere blickt zu mir auf und … holy shit, was für wahnsinnig braune Augen!

Ich starre ihn an. Er schaut zurück, und dann sagt er: »Hi!« Eine Stimme wie der flüssige Kern eines warmen Schokoladentörtchens.

»Hi«, erwidere ich. Mir werden die Knie gerade puddingweich und ich fürchte, ich muss mich gleich am Tisch festhalten. Himmel, wie kann ein Mann so wahnsinnig sanfte braune Augen und so eine Stimme haben?

»Bestell mir nen Käsekuchen, der soll hier der beste von New York sein«, sagt sein Kumpel, ohne vom Smartphone aufzublicken. »Und Kaffee, Alter. Ich übersteh die Nacht nicht, wenn ich keinen ordentlichen Kaffee kriege.«

Mr. Brown Eyes lächelt.

Und jetzt auch noch dieses Lächeln … Fast ein bisschen schüchtern wirkt er. Dabei hat er dafür nun wirklich keinen Grund. Er sieht verdammt gut aus. Ebenmäßige Gesichtszüge, gebräunter Teint, ein gepflegter Dreitagebart. Die schwarzen Haare trägt er lässig aus dem Gesicht gekämmt, und sie sind eine Spur zu lang, um modern zu sein.

Wäre ich eine Heldin im Liebesroman, würde ich jetzt mindestens in Ohnmacht fallen.

Aber ich bin Lea, Schichtleiterin in »Jimmy’s Diner« in Williamsburg, einem hippen Restaurant, das mit seinem Ambiente die Besucher direkt in die Fünfzigerjahre katapultiert. Wir servieren Kaffee aus Glaskannen, dürfen mit offenem Mund Kaugummi kauen und reden die Gäste mit »Schätzchen« an. Die Leute lieben den Laden, sie lieben unseren Käsekuchen, die Burger mit Fritten und die Glaspitcher, aus denen wir eiskaltes Bier ausschenken.

»Du hast meinen Freund gehört. Zweimal Käsekuchen und extra starken Kaffee, bitte.«

»Kommt sofort.« Ich nehme die Speisekarten wieder mit und gehe zurück hinter den Tresen. Eleni stürmt an mir vorbei in die Küche und gibt ihre Bestellung bei Jimmy auf. Hier steht der Chef noch persönlich am Herd. Kochen war immer schon seine Leidenschaft, und das sieht man ihm auch an. Aber er hat das Gemüt eines satten Bären und für ihn zu arbeiten, ist echt ein Vergnügen. Die Bezahlung ist fair und das Arbeitsklima stimmt auch. Was will man mehr?

Eleni gibt ihre Bestellung zuerst in den Kassencomputer ein, der die Bons dann direkt bei Jimmy und seinen Köchen auswirft. Ich stehe neben ihr.

»Hast du etwa meinen Tisch übernommen?«, fragt sie, als ich beginne, die Bestellung von Mr. Brown Eyes einzugeben.

»Du warst ja mit den drei Hipstern beschäftigt.«

»Pffft. Hab dich nicht so.«

Ich vergaß zu erwähnen: Der einzige Dickkopf an Bord ist Eleni. Aber nur, wenn sie hungrig ist. Sie behauptet dasselbe übrigens von mir.

»Diese Typen sind neu in der Stadt. Total süß. Wenn du wirklich gleich schon nach Hause willst, ziehe ich mit denen noch los.«

Ich mache eine Handbewegung, die alles oder nichts heißen kann. Vor allem heißt sie: Tu, was du nicht lassen kannst. Ich halte dich nicht auf.

Das kann nämlich keiner.

Eleni steht immer unter Strom. Sie ist die Flippige, die dank ihrer fröhlichen, offenen Art das meiste Trinkgeld kassiert und darum viel besser über die Runden kommt als ich.

Darf ich präsentieren? Lea, die schlechteste Kellnerin New Yorks. Meine Haare sind immer wie ein Haufen wilde, müde Spaghetti mit Tomatensauce, genauso rot und mindestens so klebrig. Ist mir ein Rätsel, wie Eleni es schafft, ihre blonde Lockenmähne auch nach einer Zehnstundenschicht noch so fluffig aussehen zu lassen. Meine Haare machen die Küchendämpfe fertig. Und das Haarfärbemittel. Außerdem fühle ich mich in der kurzen Uniform an schlechten Tagen unwohl, weil ich das Gefühl habe, alle starren mich an. Aber was will man machen – Jimmy mag mich, er hat mich zur Schichtleiterin gemacht, obwohl (oder gerade weil?) die Gäste nicht so auf mich fliegen. Ich bekomme zwei Dollar mehr pro Stunde und kann damit doch nicht annähernd ausgleichen, was Eleni an Trinkgeld zusätzlich kassiert. Die Welt ist ungerecht. Sie hat das Charisma eines übersprudelnden Springbrunnens, und ich erinnere mit meiner ruhigen Art wohl eher an einen Waldsee. So einen modrigen, gräulich schwarzen, den niemand beachtet.

»Okay, dann ziehe ich mit denen noch um die Häuser.«

Ehe ich weiß, wie mir geschieht, hat Eleni meinen Block geschnappt und tippt auch meine Bestellung ein. Ich schaue zur Uhr: noch achtzehn Minuten.

Mir ist es egal, dass sie jetzt die beiden Männer auch bedient. Schade um Mr. Brown Eyes, denke ich. Mit dem hätte ich gerne geflirtet.

Aber ich flirte nicht. Das ist nicht meine Art. War es noch nie, und seit ich hier arbeite, halte ich vor allem meinen Kopf unten und versuche, nicht aufzufallen. Früher war ich anders. Aber die Lea von früher gibt es nicht mehr. Die Lea von früher ist vor acht Monaten gestorben.

Und an einem Mittwochabend im Februar kurz vor meinem Schichtende werde ich diese Lea bestimmt nicht wieder auferstehen lassen.

Die letzten Minuten unserer Schicht vergehen wie im Zeitlupentempo. Ich stehe wieder hinter dem Tresen und kann Mr. Brown Eyes nicht aus den Augen lassen.

Sein Kumpel hat die beiden Stücke Käsekuchen in Nullkommanix verdrückt. Eleni hat beiden Kaffee nachgeschenkt und dreht eine letzte Runde. Eine Gruppe Anzugtypen ist noch gekommen und sitzt an einem der großen Tische. Sie bestellen Burger und Bier. Die Anwälte kommen aus einer der Kanzleien auf der anderen Seite der Brücke. Das erkenne ich sofort. Investmentbanker verirren sich nicht zu uns. Anwälte schon. Bei denen sind wir eine Art Geheimtipp, und diese hier gehören zu unseren Stammgästen. Einer ist neu in der Runde, und er schaut zu mir rüber.

Ich entspanne mich und versuche, durchzuatmen.

Alles in Ordnung. Du kennst die Männer, und heute ist nur ein neuer Kollege dabei. Du brauchst keine Angst zu haben.

Außerdem sieht auch sein Anzug teuer aus. Ich fürchte mich nicht vor Männern mit teuren Anzügen. Eher vor denen, die so billige, schwarze Polyesteranzüge tragen. Dazu eine schmale, schwarze Krawatte. Die zwanzig Meter gegen den Wind nach FBI riechen. Vor denen würde ich sofort weglaufen.

Trotzdem jagt mir jeder Anzugtyp eine Wahnsinnsangst ein. Dabei kann die Gefahr überall lauern. Meine Nervosität, die mir im letzten Dreivierteljahr mehr als einmal das Leben schwer gemacht hat, ist inzwischen nur noch anstrengend. Es ist nichts passiert. Keine meiner schlimmsten Befürchtungen trat ein. Ich bin ein wildes Tier, das jeden Moment aufspringen und rausrennen könnte, hinein in den Dschungel dieser Großstadt. Es hat lange gedauert, bis ich diesen Job machen konnte, ohne die halbe Schicht unkontrolliert zu zittern. Aber ich brauche den Job, und darum habe ich mich auch daran gewöhnt, ständig auf der Hut zu sein.

Bis ich mich davon überzeugt habe, dass mir keine Gefahr droht.

Ob Mr. Brown Eyes auch manchmal Anzug trägt? Jetzt sieht er ganz harmlos aus – grauer Kaschmirpullover, eine dunkle Stoffhose, Sneakers. Alles vom Feinsten, dafür habe ich einen Blick. Richtig, richtig teuer. Nichts, was sich ein Automechaniker oder ein Fabrikarbeiter leisten kann.

Sein...

Erscheint lt. Verlag 18.4.2023
Reihe/Serie Obsessed Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All in • April Dawson • happily ever after • Happy End • Helena Hunting • Hero • Katy Evans • KEEP • Kylie Scott • Liebe • L.J. Shen • Lyx • Meghan March • Pepper Winters • Piper Rayne • Romance • Romantic Suspense • scandal • security • Single Dads of Seattle • Still Broken • Vi Keeland • Whitley Cox • Winter Renshaw
ISBN-10 3-96797-048-5 / 3967970485
ISBN-13 978-3-96797-048-7 / 9783967970487
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,9 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99