Twisted Lies (eBook)
665 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2048-2 (ISBN)
Sie ist eine Versuchung, sein größtes Begehren. Das einzige Rätsel, das er nicht lösen kann
Stella Alonso ist trotz ihrer Bekanntheit in den sozialen Medien eine schüchterne, introvertierte junge Frau. Neben ihren zwei Jobs hat sie weder die Zeit noch die Kapazitäten für die Liebe oder eine Beziehung. Doch eine Bedrohung aus ihrer Vergangenheit treibt sie direkt in die Arme - und das Penthouse - von Christian Harper, der seit ihrer ersten Begegnung von Stella fasziniert ist. Unter den perfekt sitzenden Anzügen verbirgt der CEO von Harper Security seine dunkelsten Seiten, aber Stella ist die eine Schwäche, die er sich erlaubt. Allerdings könnten die Geheimnisse, die er ihr verschweigt, alles zwischen ihnen zerstören ...
»Eine Fake-Relationship-Romance voller Chemie -mit einem unwiderstehlichen und gefährlichen Helden, der nur eine Schwäche hat: sie!« THE ESCAPIST BOOK BLOG
Abschlussband der heißen und romantischen TWISTED-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Ana Huang
<p><strong>Ana Huang</strong> schreibt romantische New-Adult-Romane, die manchmal düster, manchmal heiter sind, aber eines gemeinsam haben: das Happy End. Wenn sie nicht gerade liest oder schreibt, liebt Ana es zu reisen.</p>
1
STELLA
»Stella!«
Mein Herzschlag beschleunigte sich. Nichts löste meinen Kampf-oder-Flucht-Reflex so zuverlässig aus wie der Klang von Merediths Stimme. »Ja?« Ich verbarg meine Nervosität hinter einer neutralen Miene.
»Ich verlasse mich darauf, dass du in der Lage bist, alles selbst ins Büro zurückzubringen.« Sie schlüpfte in ihren Mantel und warf sich die Handtasche über die Schulter. »Ich habe eine Verabredung zum Abendessen, die ich nicht verpassen darf.«
»Na…«
Sie verschwand durch die Tür.
»Natürlich bin ich dazu in der Lage«, beendete ich meinen Satz.
Der Fotograf hielt inne und zog die Augenbrauen hoch. Ich antwortete mit einem resignierten Schulterzucken. Ich war nicht die erste journalistische Assistentin, die unter ihrer tyrannischen Chefin zu leiden hatte, und ich würde auch nicht die letzte sein. Früher mal hatte ich von einem Job bei einem Modemagazin geträumt. Jetzt, nach vier Jahren bei DC Style, hatte die Realität den einstigen Glanz dieses Traums schwer getrübt.
Auf dem Heimweg, nachdem ich das Set abgebaut und die Sachen im Büro abgeliefert hatte, war meine Stirn schweißnass, und meine Muskeln waren auf dem besten Weg, sich in Wackelpudding zu verwandeln.
Die Sonne war schon vor einer halben Stunde untergegangen, und die Straßenlaternen warfen trübe orangefarbene Lichtinseln auf die schneebedeckten Bürgersteige. Es gab eine Schneesturmwarnung für die gesamte Stadt, aber er sollte erst später am Abend einsetzen, und zu Fuß war ich schneller als mit der Bahn, die bei jedem Zentimeter Schnee Zicken machte. Man sollte meinen, die Stadt wäre besser auf solches Wetter vorbereitet, immerhin schneite es hier jedes Jahr, aber nein. Nicht in D. C.
Ich hätte beim Gehen nicht auf mein Handy schauen sollen, vor allem nicht bei diesem Wetter, aber ich konnte nicht anders: Ich rief die E-Mail auf, die ich am Nachmittag erhalten hatte, und hoffte, dass sie nicht mehr so beunruhigend klang wie vorhin, aber die Hoffnung war vergebens.
Ab dem 1. April werden die Kosten für ein Einzelzimmer im Greenfield Senior Living auf 6500 Dollar pro Monat erhöht. Wir entschuldigen uns im Voraus für etwaige Unannehmlichkeiten, aber wir sind zuversichtlich, dass die Änderungen zu einer noch besseren Pflegequalität für unsere Bewohner führen werden …
Der grüne Smoothie vom Mittagessen schwappte wild in meinem Magen hin und her.
Unannehmlichkeiten, schrieben sie. Als ob sie gerade nicht die Preise einer Einrichtung für betreutes Wohnen um mehr als zwanzig Prozent erhöht hätten. Als hätten nicht lebende, atmende, verletzliche Menschen zu leiden unter der Gier der neuen Leitung.
Einatmen, eins, zwei, drei. Ausatmen, eins, zwei, drei. Ich versuchte, meine aufsteigende Panik in den Griff zu bekommen.
Maura hatte mich praktisch aufgezogen. Sie war der einzige Mensch, der immer für mich da gewesen war, auch wenn sie jetzt nicht mehr wusste, wer ich war. Ich konnte sie nicht in eine andere Einrichtung bringen. Greenfield war die beste Option hier in der Gegend, und es war ihr Zuhause geworden.
Keiner meiner Freunde und Familienangehörigen wusste, dass ich für ihre Pflege aufkam. Ich wollte nicht, dass sie mir die unvermeidlichen Fragen stellten. Also würde ich einfach irgendeinen Weg finden müssen, um die höheren Kosten zu decken.
Vielleicht konnte ich ja mehr Kooperationen eingehen oder höhere Honorare für meinen Blog und Instagram aushandeln. Demnächst war ich in New York zu einem Delamonte-Abendessen verabredet, und mein Manager sagte, das sei praktisch gleichbedeutend mit einem Vorsprechen für die Position des Markenbotschafters. Wenn ich …
»Ms Alonso.«
Die tiefe, dunkle Stimme strich wie schwarzer Samt über meine Haut, und ich blieb ruckartig stehen. Ein Schauer jagte mir über den Rücken, zu gleichen Teilen aus Freude und aus Wachsamkeit.
Ich kannte diese Stimme.
Ich hatte sie nur drei Mal in meinem ganzen Leben gehört, aber das reichte. Sie war unvergesslich, ebenso wie der Mann, zu dem sie gehörte.
Ein mulmiges Gefühl schnürte mir die Brust zu, dann riss ich mich zusammen und wandte den Kopf. Mein Blick wanderte langsam über die mächtigen Winterreifen und die glatten, markanten Linien des schwarzen McLaren, der neben mir gehalten hatte, bis er durch das heruntergelassene Beifahrerfenster auf dem Fahrer landete.
Mein Herzschlag geriet für den Bruchteil einer Sekunde ins Stolpern.
Dunkles Haar. Whiskeyfarbene Augen. Ein Gesicht, so exquisit und wie gemeißelt, dass es von Michelangelo selbst hätte geschaffen sein können.
Christian Harper.
CEO einer Elite-Sicherheitsfirma, Besitzer des Mirage, des Gebäudes, in dem ich wohnte, und wahrscheinlich der schönste und zugleich gefährlichste Mann, dem ich je begegnet war.
Meine Einschätzung, dass er gefährlich war, beruhte auf nichts weiter als auf meinem Instinkt, aber mein Bauchgefühl hatte mich noch nie getäuscht.
Ich atmete ein. Aus. Lächelte.
»Mr Harper.« Meine Höflichkeit wurde mit ironischer Belustigung quittiert. Offenbar war es nur ihm gestattet, die Leute mit ihrem Nachnamen anzusprechen, als befänden wir uns in einem riesigen, stickigen Sitzungssaal.
Christians Blick glitt über die Schneeflocken, die auf meine Schulter fielen, bevor er mir erneut in die Augen sah. Wieder stockte mein Herzschlag kurz. Unter dem Gewicht seines Blicks lief ein kaum merkliches elektrisches Knistern über meine Haut, und nur unter Aufbietung meiner gesamten Willenskraft blieb ich stehen, statt zurückzuweichen und das Gefühl abzuschütteln, so gut es eben ging.
»Herrliches Wetter für einen Spaziergang.« Seine Bemerkung war noch trockener als sein Blick.
Hitze schoss mir in den Nacken. »So schlimm ist es gar nicht.«
Erst da bemerkte ich die alarmierende Geschwindigkeit, mit der das Schneetreiben inzwischen immer dichter wurde. Vielleicht hatte der Wetterbericht mit der Zeit, zu der der Schneesturm losbrechen würde, ein klein wenig danebengelegen.
»Ich wohne doch nur zwanzig Minuten entfernt«, fügte ich hinzu, um … Ich wusste es selbst nicht. Um ihm zu beweisen, dass ich nicht so dumm war, mitten in einem Schneesturm quer durch die Stadt zu laufen, vielleicht.
Im Nachhinein betrachtet, hätte ich vielleicht doch lieber die Metro nehmen sollen.
»Der Schneesturm ist schon im Anmarsch, und die Gehwege sind zum Teil stark vereist.« Christian stützte den Unterarm auf das Lenkrad – eine ganz normale Bewegung, die auf keinen Fall so anziehend hätte sein dürfen, wie ich sie fand. »Ich nehme Sie mit.«
Er wohnte ebenfalls im Mirage, also war es naheliegend. Seine Wohnung befand sich nur ein Stockwerk über meiner.
Trotzdem schüttelte ich den Kopf.
Der Gedanke, mit Christian auf engem Raum zu sitzen, und sei es auch nur für ein paar Minuten, erfüllte mich mit einer eigenartigen Panik.
»Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Außerdem bin ich mir sicher, dass Sie Besseres zu tun haben, als mich durch die Gegend zu chauffieren, und ein Spaziergang macht den Kopf frei.« Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. Ich geriet nicht oft ins Plappern, aber wenn es dann doch mal passierte, konnte mich nichts aufhalten, außer vielleicht eine Atomexplosion. »Es ist eine gute Übung, und ich muss sowieso mal meine neuen Schneestiefel testen. Ich trage sie gerade zum ersten Mal.« Halt den Mund. »Sosehr ich Ihr Angebot auch schätze, ich muss also leider dankend ablehnen.« Ich beendete meine fast unzusammenhängende Minirede mit einem Anflug von Atemnot.
Ich wurde immer besser darin, Nein zu sagen, aber es strengte mich stets wahnsinnig an.
»Ergibt das einen Sinn?«, fragte ich, als Christian schwieg.
Ein eisiger Windstoß peitschte vorbei. Er riss mir die Kapuze des Mantels vom Kopf und drang durch sämtliche Kleidungsschichten bis zu meinen Knochen durch, und ich fröstelte heftig. Im Studio hatte ich wie verrückt geschwitzt, aber jetzt war mir so kalt, dass selbst die Erinnerung an Wärme blau angelaufen war.
»Tut es«, sagte Christian, Stimme und Miene undeutbar.
»Gut«, presste ich zwischen klappernden Zähnen hervor. »Dann lasse ich Sie jetzt mal …«
Das leise Klicken einer Tür unterbrach mich. »Steigen Sie ins Auto, Stella.«
Ich stieg ein.
Ich redete mir ein, dass es daran lag, dass die Temperatur innerhalb von fünf Minuten um zwanzig Grad gefallen war, aber ich wusste, dass es nicht stimmte. Es lag am Klang seiner Stimme, daran, wie er mit ruhiger Autorität meinen Namen sagte. Mein Körper gehorchte, bevor ich protestieren konnte.
Für einen Mann, den ich kaum kannte, hatte er verblüffend viel Macht über mich. Mehr als fast jeder andere.
Christian fuhr vom Bordstein weg und drehte an einem Knopf auf dem Armaturenbrett. Gleich darauf strömte Wärme aus den Lüftungsschlitzen und traf wohltuend auf meine eisige Haut.
Im Auto roch es nach dickem Leder und teuren Gewürzen, und es war unfassbar sauber. Keine Verpackungen, keine leeren Kaffeebecher, nicht mal ein Fleckchen oder ein noch so kleiner Fussel. Ich sank tiefer in meinen Sitz und musterte den Mann neben mir. »Sie bekommen wohl immer Ihren Willen, nicht wahr?«, fragte ich leichthin; ein Versuch, die unerklärliche Spannung zu vertreiben, die plötzlich in der Luft lag.
Kurz erwiderte er meinen Blick, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. »Nicht...
Erscheint lt. Verlag | 25.8.2023 |
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Reihe/Serie | Twisted-Reihe | Twisted-Reihe |
Übersetzer | Maike Hallmann |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Twisted Lies |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | billionaire • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • CEO • Christian Harper • dramatisch • Emotional • fake dating • forced proximity • Große Gefühle • he falls first • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • Romance • Romantik • romantisch • Stella Alonso • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Twisted series |
ISBN-10 | 3-7363-2048-5 / 3736320485 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2048-2 / 9783736320482 |
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