Die Toten Hosen - über 40 Jahre Punkrock (eBook)

Von Pionieren des Punks zur Kultband. Von Opel-Gang über Opium fürs Volk. Die besten Geschichten. Geschenk für Fans von Campino und der Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
144 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2261-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Toten Hosen - über 40 Jahre Punkrock -  Timon Menge
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Von 1982 bis in die Gegenwart. Von Opel-Gang über Opium fürs Volk bis zu den aktuellen Hit-Alben. Seit über 40 Jahren begeistern Die Toten Hosen ihre Fans mit grandiosen Songs zum Mitgrölen sowie exzessiven Live-Auftritten. Doch warum waren die Punkrocker einst für die Neuweihung einer bayerischen Kirche verantwortlich? In welchem Land sind die »Hosen« sogar zu Ehrenbürgern ernannt worden? Und was hat ein Roman von Anthony Burgess mit dem Durchbruch der Punkband zu tun? Die Toten Hosen haben seit ihrer Gründung einiges erlebt. Die genialsten Geschichten und sagenhaftesten Momente hat Timon Menge nun pointiert und auf äußerst anregende Weise zusammengetragen.

Timon Menge ist freischaffender Autor, Übersetzer und Musikjournalist. Nachdem er unter anderem als Kfz-Mechaniker und in einem Pflegedienst tätig war, studierte er Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und folgte schließlich seiner Berufung als Autor. Seitdem verfasst er regelmäßig Texte und Beiträge für diverse Auftraggeber, darunter WDR, RADIO BOB!, das Wacken Open Air und Universal Music.

Timon Menge ist freischaffender Autor, Übersetzer und Musikjournalist. Nachdem er unter anderem als Kfz-Mechaniker und in einem Pflegedienst tätig war, studierte er Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und folgte schließlich seiner Berufung als Autor. Seitdem verfasst er regelmäßig Texte und Beiträge für diverse Auftraggeber, darunter WDR, RADIO BOB!, das Wacken Open Air und Universal Music.

VORWORT


Oktober 2004 auf dem Schulhof eines Kölner Gymnasiums. Ein Kumpel und ich stehen morgens vor dem Unterricht in der bitteren Kälte, teilen uns ein paar billige In-Ear-Kopfhörer und lauschen gebannt dem neuesten Album der Toten Hosen. Zurück zum Glück heißt die Platte, und sie konfrontiert uns mit vielen Fragen. Wer definiert hier die Moral? Was kann man tun, wenn das »Herz brennt«? Wie wahrscheinlich machen Drogen Spaß? Wie kommt der Wal zurück ins Meer? Reichlich Input für unsere 14-jährigen Gehirne, doch die Texte der Düsseldorfer faszinieren uns.

Es ist eine Geschichte, wie sie wahrscheinlich viele Deutsche erzählen können. Seit mehr als 40 Jahren sind die Toten Hosen ein fester Bestandteil der deutschsprachigen Popkultur. Sie waren da, als im November 1989 die Mauer fiel, als Deutschland 1990 Fußballweltmeister wurde, als Helmut Kohl im Jahr 1998 nach 16 Jahren den Posten des Bundeskanzlers räumen musste, als Deutschland 2014 noch einmal das WM-Finale gewann und als im Jahr 2021 die 16-jährige Kanzlerschaft von Angela Merkel endete. 17 Studioalben haben die Toten Hosen veröffentlicht; zwölf von ihnen landeten auf Platz eins der Albumcharts. Sie standen für mehr als 1.400 Konzerte auf der Bühne, nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in Argentinien, Australien, Chile, Japan, Peru, Kuba, Mexiko, China, Großbritannien, Uruguay, Finnland, Myanmar, Polen und Ungarn. Sie spielten mit den Rolling Stones, AC/DC, Metallica und U2. Sie traten illegal in der DDR auf. Sie haben Joey Ramone seine erste goldene Schallplatte beschert, Uli Hoeneß auf die Palme gebracht und Angela Merkel hat sich bei ihnen entschuldigt. Nur wenigen wird eine solche Geschichte zuteil - und da gibt es natürlich allerhand zu berichten.

In über 40 Jahren Bandhistorie kommen jede Menge Anekdoten zusammen, von Punkrock und Chart-Hits, von Rausch und von Nüchternheit, von Fußball und von Fernsehauftritten. Ob ich 2004 auf dem Schulhof des Kölner Gymnasiums gedacht hätte, dass ich die Geschichten der Toten Hosen knapp 20 Jahre später für ein Buch aufschreiben würde? Gewünscht habe ich es mir. Ich wollte schon früh Musikjournalist werden. Und die Hosen sangen bereits 1993: »Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft.«

EINFÜHRUNG


Im Bestfall lesen nicht nur Hardcore-Hosen-Fans dieses Buch, sondern auch jene, die bisher nur »Tage wie diese« kennen. Ihr Hardcore-Fans wisst sowieso Bescheid. Und liebe Neulinge: Euch möchte ich vorab eine kurze Einführung geben, damit ihr wisst, mit wem ihr es nun über 100 Seiten lang zu tun haben werdet.

In ihren Ursprüngen beginnt die Geschichte der Toten Hosen im Jahr 1978. Damals ruft Sänger Andreas Frege alias Campino die Düsseldorfer Punkband Zentralkomitee Stadtmitte (kurz: ZK) ins Leben. 1980 steigt auch Gitarrist Andreas von Holst alias Kuddel in die Gruppe ein; der spätere Hosen-Bassist Andreas Meurer alias Andi ist bereits als Roadie dabei. Als sich ZK im Jahr 1981 auflösen, bleiben die drei zusammen. Ein Jahr später gründen sie mit Schlagzeuger Klaus-Peter Trimpop alias Trini Trimpop und Gitarrist Walter Hartung alias Walter November die Toten Hosen.

Die anfänglichen Besetzungskapriolen lauten wie folgt: Hartung steigt 1983 aus; stattdessen übernimmt Michael Breitkopf alias Breiti die zweite Gitarre. 1985 wechselt Trini Trimpop vom Schlagzeughocker auf den Managementsessel. Die Trommelstöcke übernimmt Jakob Keusen. Auch er bleibt nicht lange an Bord und übergibt seinen Job 1986 an Wolfgang Rohde alias Wölli. Dieser wird den Hosen 13 Jahre lang als Schlagzeuger erhalten bleiben. Als auch er den Dienst quittieren muss, rückt der Brite Stephen George Ritchie alias Vom Ritchie nach, der bis heute dabei ist.

Ihr Debüt Opel-Gang veröffentlichen die Toten Hosen im Jahr 1983. Ihr fünftes Album Ein kleines bisschen Horrorschau (1988) markiert bereits einen kleinen Durchbruch, bevor sie mit ihrer sechsten Platte Auf dem Kreuzzug ins Glück (1990) komplett durchstarten. Legendäre Alben wie Kauf mich! (1993), Opium fürs Volk (1996), Auswärtsspiel (2002), In aller Stille (2008), Ballast der Republik (2012) und Laune der Natur (2017) folgen. Eine deutsche Musikwelt ohne die Toten Hosen? Undenkbar.

In mehr als 40 Jahren haben die Toten Hosen die wildesten Geschichten erlebt. Einige davon erzähle ich in diesem Buch. Vom ersten Konzert über illegale Shows hinter dem Eisernen Vorhang, klamaukige Filmauftritte, Dispute mit britischen Radiolegenden und Fußballbossen, lautstarke Proteste, Reisen nach Italien, große Erfolge in Argentinien und Missgeschicke in Kuba, extravagante Eishockeyspiele, Auftritte mit den Stones und AC/DC, eine eigene MTV-Sendung und Telefonate mit Angela Merkel bis hin zu den ersten Konzerten in China: Es gibt wohl kaum etwas, das die Toten Hosen noch nicht erlebt haben. Das »Best Of«, quasi das »Reich & Sexy« der Hosen-Anekdoten, habe ich in diesem Buch zusammengestellt.

Geordnet sind die Geschichten teilweise chronologisch, vor allem aber nach Sinnhaftigkeit. In einer 40-jährigen Bandgeschichte gibt es schlicht zu viele Querverweise, um eine Anekdotensammlung stur nach Zeitstrahl anzuordnen. Denn manchmal spielen Ereignisse von 1983 im Jahr 2022 plötzlich noch einmal eine Rolle. Und bisweilen gewinnt ein Konzert an Bedeutung, wenn eine der Anwesenden Jahre später zur Präsidentin der Europäischen Kommission wird.

Eine komplette Biografie kann dieses Buch ohnehin nicht sein. Wie auch? Doch ich hoffe, dass die Anekdoten, die ich zusammengestellt habe, die ein oder andere Überraschung bereithalten - für Hosen-Fans, die von Anfang an dabei waren, und für alle, die die Düsseldorfer Punklegenden gerade erst für sich entdecken.

UNTER DER SONNE KALIFORNIENS


Ein spontaner Besuch im Düsseldorfer Plattenladen, zahlreiche Abende in der legendären Künstlerkneipe »Ratinger Hof« und eine familienbedingt enge Verbindung zur britischen Punkszene: Mit all dem kann in den Anfangstagen vor allem Campino glänzen, weil er in Düsseldorf zur Schule geht. Außerdem hat er einen großen Bruder, der des Öfteren die Insel bereist und von dort Platten mitbringt. 1976 hatte er Campino sogar mit nach London genommen und ihn für immer mit dem Punkvirus infiziert. Andi hingegen drückt in Mettmann die Schulbank und kann dadurch nicht ganz so viel Punkluft schnuppern wie sein Kumpel Campi. Doch als Andi für ein Jahr an die Wilson High School nach Los Angeles geht, ändern sich die Verhältnisse - und er bringt jede Menge Eindrücke mit nach Deutschland.

Die Germs, die Dead Kennedys, Black Flag, Social Distortion: Von Ende der Siebziger bis Anfang der Achtziger floriert der Punk nicht nur in Großbritannien, sondern auch an der Westküste der Vereinigten Staaten. Kein Wunder also, dass sich Andi riesig freut, als er erfährt, dass er im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Los Angeles reisen darf. Für seinen Ausbruch gibt es auch familiäre Gründe: Immer wieder streitet sich Andi mit seinem Vater; 1979 ist es so weit, dass die beiden kaum noch miteinander reden. Vater Meurer wiederum denkt: »Vielleicht kommt er in Amerika ein bisschen weg von dieser Punkmusik!« Doch genau die interessiert Andi in L.A. natürlich ganz besonders. Er taucht in die Konzertwelt am Sunset Boulevard ein und besucht weitere Hotspots der Szene; seine Zeit in den Staaten gleicht einer Art Punkfortbildung. Mehrfach nimmt er dafür stundenlange Busfahrten durch Kalifornien in Kauf oder nutzt Mitfahrgelegenheiten, da er in den Staaten aus Versicherungsgründen keinen Führerschein machen darf. Meistens besucht er die Konzerte alleine, denn die Kids an seiner Schule haben nicht viel Interesse an Punk.

Als Andi im Sommer 1980 zurückkehrt, ist er um eine Menge Erfahrungen und Platten reicher - und als er 1982 die Toten Hosen mitgründet, bringt er all diese Erlebnisse und Einflüsse mit ein. Auch den Bass, den Andi in den USA eigentlich nur als Souvenir gekauft hatte, lernt er im Zuge der Bandgründung besser kennen, wie Campino in einer Talkshow verrät.

Nicht zuletzt prägt Andis Zeit in Kalifornien den anfänglichen Kleidungsstil der Toten Hosen. So bedient er sich während seines Austauschjahres in den Second-Hand-Läden von Los Angeles, wo es zu jener Zeit allerhand Hippie-Kleidung zu kaufen gibt. Die Hippie-Ära ist damals schon längst abgefrühstückt, doch die Klamotten gefallen dem jungen Musiker aus Mettmann. Er bringt die bunten Unikate mit nach Deutschland. Sie werden später zu einem Markenzeichen der frisch gegründeten Toten Hosen.

AUF NACH BREMEN


»Meine Damen und Herren, die Toten Hasen!« - So oder so ähnlich werden die Toten Hosen bei ihrem allerersten Konzert am 10. April 1982 angekündigt. Ob der Fehler mit der zeitlichen Nähe zu Ostern oder mit einem Fauxpas zusammenhängt, ist nicht überliefert. Zeitweise glaubt Campino sogar an Absicht und vermutet, der Veranstalter habe sich einen Scherz mit der Band erlaubt. Doch ob Hasen oder nicht: Für Campino und Co. markiert der Gig im »Bremer Schlachthof« einen wichtigen Startpunkt auf dem Weg zum Rockolymp.

Als Andreas Frege, Andreas von Holst, Andreas Meurer, Trini Trimpop und Walter November zu Beginn des Jahres 1982 in der Düsseldorfer Kneipe »Ratinger Hof« sitzen, ist Punk eigentlich kein Thema mehr. Die Sex Pistols haben ihren kurzen Höhenflug längst hinter sich, auch die Ramones verlieren zu jener Zeit an Popularität. Trotzdem wollen die fünf jungen Männer bei Bier und Kneipenatmosphäre eine neue Band starten. Punk soll es sein, genauso wie das Vorgängerprojekt ZK. Nur wenige Wochen später fahren die Freunde für ihren ersten...

Erscheint lt. Verlag 22.10.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte alles aus liebe • Andreas Frege • Andreas Meurer • Band • Campino • Deutschrock • Düsseldorf • Geschenk • Hier kommt Alex • Hope Street • Jubiläum • Musik • Musiker • Punk • Punk Band • Punkrock • Punk Rock • Punkrock Band • Rock • Tage wie diese • Zehn kleine Jägermeister
ISBN-10 3-7453-2261-4 / 3745322614
ISBN-13 978-3-7453-2261-3 / 9783745322613
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