Birthday Girl (eBook)
432 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60508-3 (ISBN)
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Penelope Douglas hat einen Master in Pädagogik und acht Jahre lang als Lehrerin gearbeitet, bevor sie sich ganz auf das Schreiben fokussierte. Ihre Bücher sind auf TikTok äußerst beliebt und wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt. Penelope Douglas liebt den Regen und alles mit Zitronengeschmack. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Neuengland.
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Penelope Douglas hat einen Master in Pädagogik und acht Jahre lang als Lehrerin gearbeitet, bevor sie sich ganz auf das Schreiben fokussierte. Ihre Bücher sind auf TikTok äußerst beliebt und wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt. Penelope Douglas liebt den Regen und alles mit Zitronengeschmack. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Neuengland.
KAPITEL 1
Jordan
Er geht nicht ran. Das ist jetzt schon das zweite Mal in fünfzehn Minuten, dass ich ihn angerufen habe. Geschrieben habe ich ihm auch – ohne Erfolg. Ob er wohl daran denkt, um 2 Uhr hier zu sein?
Ich lege auf, und mein Blick wandert zur Uhr über der Bar. Es ist schon fast Mitternacht. Also noch zwei Stunden, bis ich offiziell Feierabend habe und mein Freund denkt, dass ich abgeholt werden muss.
Und ich dachte, es wäre eine schöne Überraschung, dass ich heute früher rauskomme.
Scheiße. Ich muss unbedingt mein Auto reparieren lassen. Ich kann mich nicht immer darauf verlassen, dass er mich abholt.
Musik schallt durch den Raum, rechts von mir lachen Gäste, und auf meiner linken Seite füllt einer der anderen Barkeeper die Eiswürfel nach.
Ein mulmiges Gefühl überkommt mich. Wenn er nicht ans Handy geht, heißt das, dass er entweder schläft oder das Handy ausgegangen ist. Beides könnte bedeuten, dass er erst wieder an mich denkt, wenn es zu spät ist. Es ist nicht so, dass er immer unzuverlässig ist, es wäre aber auch nicht das erste Mal.
Das ist wahrscheinlich das Problem daran, wenn man seinen platonischen Freund zum festen Freund macht. Er denkt immer noch, dass er mit allem davonkommt.
Ich nehme mein Oberteil und meine Unitasche aus dem Schrank unter den Zapfhähnen heraus und stecke mein Handy in die Tasche. Dann ziehe ich mir ein Flanellhemd über mein Tanktop, knöpfe es zu und stecke es mir vorne in die Hose. Für das Trinkgeld ziehe ich mich immer etwas sexy an, aber so werde ich definitiv nicht hier rausgehen.
»Wohin gehst du?«, fragt Shel und schaut mich an, während sie ein Bier nachschenkt.
Ich werfe einen Blick auf meine Chefin. Kleine Herzchen sind auf ihrem Unterarm tätowiert, und ihr schwarzes Haar mit den blonden Strähnen hat sie hochgebunden.
»Im Kino läuft eine Mitternachtsvorstellung von Evil Dead«, antworte ich, als ich die Schranktür schließe und mir den Lederriemen meiner Tasche über den Kopf ziehe. »Ich werde die Zeit totschlagen und dort auf Cole warten.«
Sie schenkt das Bier fertig ein und schaut mich an, als würde sie eine Million Dinge zu mir sagen wollen, wüsste aber nicht, wo sie anfangen soll.
Ja, ja, ich weiß.
Ich wünschte, sie würde aufhören, mich so anzusehen. Es kann gut sein, dass Cole um 2 Uhr nicht hier sein wird, wenn er jetzt nicht ans Handy geht. Das ist mir bewusst. Er könnte bei irgendeinem Freund und schon ordentlich dicht sein.
Oder er könnte zu Hause im Bett sein und sich tatsächlich den Wecker gestellt haben, um mich um 2 Uhr abzuholen. Und dabei könnte er das Handy im anderen Raum liegen gelassen haben. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber es ist möglich. Er hat noch zwei Stunden Zeit. Die werde ich ihm geben.
Außerdem arbeitet meine Schwester, und hier kann niemand weg, um mich nach Hause zu fahren. Heute Abend ist nicht viel los, und meine Schicht wurde früher beendet, weil ich die Einzige bin, die kein Kind durchzufüttern hat. Obwohl ich das Geld genauso dringend brauche.
Ich ziehe am Riemen meiner Tasche über meiner Schulter und fühle mich, als wäre ich sehr viel älter als achtzehn. Also neunzehn, wenn man bedenkt, was für ein Tag heute ist.
Ich hole tief Luft und schiebe die Sorgen für heute Nacht beiseite. Viele Leute in meinem Alter haben Geldprobleme, können Rechnungen nicht zahlen und müssen sich auf Mitfahrgelegenheiten verlassen. Ich weiß, es ist zu viel verlangt, sein Leben jetzt schon im Griff zu haben, aber trotzdem ist es mir peinlich. Ich hasse es, hilflos zu sein.
Und Cole kann ich auch keine Schuld geben. Es war meine Entscheidung, ihm den Rest meines Studiendarlehens zu geben, damit er sein Auto reparieren lassen kann. Es gab auch Zeiten, in denen er für mich da war. Eine Hand wäscht die andere.
Als ich mich umdrehe, stellt Shel gerade das Bier vor Grady ab – einer der Stammgäste – und nimmt sein Geld entgegen. Sie geht zur Kasse und wirft mir noch einen Blick zu. »Du hast kein Auto«, sagt sie. »Und draußen ist es dunkel. Du kannst nicht zum Kino laufen. Mädchenhändler warten nur auf heiße Teenagermädchen mit blonden Haaren.«
Ich schnaube. »Du musst aufhören, dir Lifetime Movies anzuschauen.«
Zwar sind durchaus ein paar größere Städte in der Nähe, und Chicago liegt auch nur ein paar Stunden entfernt, aber wir befinden uns immer noch mitten im Nirgendwo.
Ich hebe die Absperrung zum Tresenbereich hoch und komme hinter der Bar hervor. »Das Kino ist nur einen Block entfernt«, erwidere ich. »Wenn ich renne, bin ich in zehn Sekunden da.«
Ich klopfe Grady auf den Rücken, als ich gehe, und das graue Haar seines Pferdeschwanzes wippt, als er sich umdreht und mir zuzwinkert. »Mach’s gut, Kleine«, sagt er.
»Gute Nacht.«
»Jordan, warte«, ruft Shel hinter der Jukebox hervor, und ich drehe meinen Kopf in ihre Richtung.
Ich beobachte, wie sie eine Schachtel aus der Kühlung hervorholt und sie mir zusammen mit einer Flasche Wein über die Bar zuschiebt.
»Alles Gute zum Geburtstag.« Sie grinst, als wüsste sie, dass ich dachte, sie hätte es vergessen.
Ich lächle und öffne die kleine Schachtel, in der sich sechs Donuts befinden.
»Das war alles, was ich in der Eile besorgen konnte«, erklärt sie mir.
Hey, es ist Kuchen. Na ja, fast. Ich werde mich auf jeden Fall nicht beschweren.
Ich schließe die Schachtel wieder, öffne meine Tasche und verstecke meine Beute – inklusive Wein – darin. Zugegeben, ich habe nicht erwartet, dass mir jemand etwas schenkt, aber es freut mich trotzdem, dass jemand an mich gedacht hat. Meine Schwester Cam wird mich, wenn wir uns morgen sehen, bestimmt mit einem schönen Oberteil oder einem Paar hübscher Ohrringe überraschen. Und mein Dad wird mich wahrscheinlich diese Woche irgendwann anrufen.
Shel weiß, wie sie mich zum Lachen bringen kann. Ich bin alt genug, in einer Bar zu arbeiten, aber nicht alt genug, um Alkohol zu trinken. Mir eine Flasche Wein zuzustecken, die ich außerhalb der Bar genießen kann, macht meine Nacht zu einem kleinen Abenteuer.
»Danke«, sage ich, lehne mich über die Bar und gebe ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange.
»Pass auf dich auf«, sagt sie.
Ich nicke, drehe mich um und trete durch die Holztür nach draußen auf den Gehweg.
Als die Tür hinter mir zufällt, ist die Musik dahinter nur noch ein gedämpftes Dröhnen. Meine Brust senkt sich, als ich den Atem freilasse, den ich – ohne es zu merken – die ganze Zeit angehalten habe.
Ich habe sie wirklich lieb, aber ich wünschte, sie würde sich nicht solche Sorgen um mich machen. Sie sieht mich immer an, als wäre sie meine Mom und würde alles für mich hinbiegen wollen.
Ich hätte mich wirklich glücklich schätzen können, eine Mutter wie sie zu haben.
Frische Luft hüllt mich ein, die Kühle der Nacht erzeugt Gänsehaut auf meinen Armen, und der angenehme Duft von Maiblumen dringt in meine Nase. Ich lege den Kopf zurück, schließe die Augen und atme tief ein, während mein langer Pony in der leichten Brise meine Wangen kitzelt.
Die warmen Sommernächte sind im Anmarsch.
Ich öffne die Augen, blicke nach links und rechts und sehe, dass die Gehwege leer sind, aber Autos immer noch beide Straßenränder säumen. Der Parkplatz des Seniorenzentrums ist ebenfalls voll. Die Bingo-Abende hier verwandeln sich später immer in Barnächte, und anscheinend sind die älteren Herrschaften immer noch gut dabei.
Ich drehe mich nach links, ziehe den Haargummi aus meinem Haar, lasse die Locken fallen und stülpe mir den Haargummi über das Handgelenk, als ich loslaufe.
Die Nacht fühlt sich gut an, auch wenn es draußen noch ein bisschen kalt ist. Aus jeder Ecke und Nische strömt der Geruch von Alkohol in meine...
Erscheint lt. Verlag | 31.8.2023 |
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Übersetzer | Christina Kagerer |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Birthday Girl |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Booktok • Deutsch • Forbidden Love • Lebensträume • Liebe • Liebesroman • New Adult • new adult deutsch • romance deutsch • Romantische Bücher • SPICE • TikTok • tiktok made me buy it • TikTok made me read it • Verbotene Gefühle • verbotene Leidenschaft • Verbotene Liebe • Wünsche |
ISBN-10 | 3-492-60508-7 / 3492605087 |
ISBN-13 | 978-3-492-60508-3 / 9783492605083 |
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