Belladaire Academy of Athletes - Liars (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman - Die neue Reihe der SPIEGEL-Bestsellerautorin
eBook Download: EPUB
2023
480 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-30299-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Belladaire Academy of Athletes - Liars - Maren Vivien Haase
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Nika & Ambrose: Was, wenn aus Lügen Gefühle werden?
Nika Blum kann es kaum glauben: Sie darf an der elitären Belladaire Academy in Monaco studieren! Hier kann sie ihrem Traum von einer Karriere als Profi-Fechterin einen Schritt näher kommen. Nika will dazugehören, koste es, was es wolle. Was sind da ein paar Flunkereien, um sich interessanter zu machen?
Schwimmer Ambrose Kennedy steht schon immer im Schatten seines Bruders Aaron. Als er Nikas Geheimnis entdeckt, schlägt er ihr deshalb einen Deal vor: Wenn Nika sich an Aaron heranmacht und so seine Leistung verschlechtert, hilft er ihr dabei, beliebter zu werden. Nika geht auf den Handel ein, muss sich aber bald fragen: Wie weit ist sie bereit, für eine Lüge zu gehen? Vor allem, wenn ihr Herz für jemand anderen schlägt ...

Mit Playlist im Buch!

Die Belladaire-Academy-Reihe bei Blanvalet:
Band 1: Belladaire Academy of Athletes - Liars
Band 2: Belladaire Academy of Athletes - Rivals
Band 3: Belladaire Academy of Athletes - Misfits

Alle Bände können auch unabhängig voneinander gelesen werden.

Maren Vivien Haase wurde 1992 in Freiburg im Breisgau geboren und absolvierte dort ihr Germanistikstudium. Schon als Kind stand für sie fest, dass sie all die Geschichten zu Papier bringen muss, die ihr im Kopf herumspuken. Sport wie auch das Hip-Hop-Tanzen gehören genauso zu ihr wie stundenlange Serien- und Filme-Abende. Ihre New-Adult-Romane eroberten auf Anhieb die Spitzenplätze der SPIEGEL-Bestsellerliste - die »Belladaire Academy of Athletes«-Trilogie sogar Rang 1 - und begeisterten zahlreiche Leser*innen. Auf Instagram nimmt die Autorin ihre über 50.000 Follower*innen täglich mit hinter die Kulissen ihres Schreiballtags.

1


Nika


»Jackpot! Der Kerl mit der Rolex hat uns soeben ein Trinkgeld in Höhe einer Wochenmiete zugeschoben.« Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen zählte ich die Scheine in meiner Hand.

»Der mit der Rolex? Nett. Als ob nicht jeder dieser Bonzen hier eine trägt«, erwiderte mein Lieblingskollege Francois und zwinkerte mir zu. In den vergangenen acht Wochen war er mir mit seiner schamlosen Art ans Herz gewachsen. Er war etwas älter als ich, Mitte zwanzig, und arbeitete im Gegensatz zu mir nicht nur temporär im Jacques in Saint-Tropez, während er an seiner Karriere als Künstler tüftelte.

»Sorry, ich nehme das zurück«, schnaubte ich und verstaute das Geld in unserem Trinkgeld-Glas. Am Ende der Woche würden wir die gesamte Summe aufteilen. »Selbst nach zwei Monaten habe ich mich noch nicht daran gewöhnt, dass die hier die Scheine regnen lassen wie Taylor Swift ihre Nummer-1-Hits.«

»Glaub mir, Nika, sobald du wieder die Chance hast, hier einzuspringen … do it! Vor allem in der Hochsaison ist das der Garant für einen Geldspeicher wie Dagobert Duck, Girl.« Er verzog seine Lippen zu einem Schmollmund und schnipste mit den Fingern ein paarmal in die Luft.

Ich vermisste Francois jetzt schon. Es war bereits meine letzte Woche im Restaurant, bevor ich ab Montag in mein neues Leben starten würde.

Ein Neuanfang.

Alles, was ich mir je gewünscht hatte, in greifbarer Nähe. Wenn ich nur daran dachte, füllte sich meine Brust mit Wärme, und ich musste unweigerlich lächeln. Daher würde ich den Verlust meines Jobs wohl auch ganz gut verschmerzen.

Noch immer hatte ich nicht wirklich realisiert, dass die renommierte Belladaire Academy of Athletes in Monaco mich angenommen hatte und mir einen Studienplatz für die nächsten drei Jahre bot. Ich hatte es mir verdient. Nicht nur den Platz im Fecht-Team, sondern auch die Hoffnung darauf, dass nun alles besser werden würde. Endlich raus aus Frankfurt, weg von meiner alten Schule und auf dem schnellsten Weg in eine glanzvolle Zukunft inklusive etlicher Stunden schweißtreibenden Trainings, Theoriestunden, funkelnder Medaillen und Menschen, die mich zur Abwechslung nicht wie einen Haufen Dreck behandelten. Hoffentlich.

Rasch schüttelte ich den letzten Gedanken ab, der die nur allzu vertraute Übelkeit in mir aufsteigen ließ. Diesmal würde alles besser werden. Es musste einfach.

»Ist notiert.« Ich strich mir die schwarze Schürze glatt und lief zu einem der Tische auf der Terrasse, wo gerade zwei Männer Platz genommen hatten, die ungefähr in meinem Alter sein mussten.

Die edle Einrichtung im Innenbereich mit vorwiegend weißem Mobiliar und Statuen in jeder Ecke erstreckte sich bis nach draußen. Es war später Nachmittag, und alle Gäste auf der Terrasse hatten einen perfekten Blick aufs Meer und den Hafen von Saint-Tropez. Palmen wehten im Wind, vereinten sich mit Wellenrauschen und den Schreien der Möwen. Während Gläser gegeneinanderklirrten, Lachen und Gesprächsfetzen von allen Seiten herbeischwebten, steuerte ich den Tisch in der Mitte an, wo die beiden neuen Gäste in der Karte blätterten.

»Herzlich willkommen im Jacques. Darf ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?« Ich strich mir eine schwarze Strähne hinters Ohr, die sich aus meinem strengen Dutt gelöst hatte, und holte das Tablet aus der Tasche meiner Schürze, um die Bestellung aufzunehmen.

»Für mich erst mal ’ne Cola, danke«, sagte einer der beiden auf Englisch mit dem Hauch eines skandinavischen Akzents und legte die Karte beiseite. Er hatte hellblonde Haare, die leicht verwuschelt unter einer Beanie hervorblitzten, und strahlend blaue Augen.

»Alles klar«, entgegnete ich, vermerkte die Bestellung im System und sah den anderen jungen Mann an. Ein schiefes Grinsen auf den Lippen, saß er lässig zurückgelehnt da und blätterte in der Getränkekarte. Ich konnte nicht bestreiten, dass er mit den kurz geschorenen schwarzen Haaren und dem leichten Bartansatz, den vollen Lippen und dem Zahnpastalächeln ziemlich heiß aussah. Ein wenig wie der kleine Bruder von Michael B. Jordan. Nur mit einem viel breiteren Rücken. Im Gegensatz zu seinem Freund war sein Kinn nicht ganz so markant, sein Blick dafür aber umso eindringlicher, sodass mein Herz einen kurzen Moment stolperte, als er mir in die Augen sah. Langsam musterte er mich von oben bis unten, ließ seinen Blick über mein Gesicht über meine Brust bis zu meinen Beinen und schließlich wieder nach oben wandern, um mir in die Augen zu sehen.

»Wow«, sagte er und legte grinsend den Kopf schief.

Ich zwang mich dazu, nicht die Augen zu verdrehen, sondern meine Miene professionell freundlich zu halten. Was dachte er denn, was ich ihm darauf antworten würde?

Oh, danke, zu gütig! Freut mich so sehr, dass du das sagst, weil mein Leben davon bestimmt wird, wie oft mir irgendein Kerl Komplimente über mein Aussehen macht. Mein Tageshighlight, das ich heute Abend in meinem Tagebuch festhalten werde, um immer wieder daran zurückzudenken.

Vermutlich. Aber diese Art von Gast hatten wir hier recht oft, weshalb ich es gewohnt war. Und solange ich lächelte und höflich war, sprang für mich ein saftiges Trinkgeld heraus, das mir die Academy finanzierte. Ich war schließlich extra zwei Monate vor Studienbeginn angereist, um mir noch ein wenig Geld dazuzuverdienen.

»Was für ein Getränk darf es denn sein?« Ich legte ein gezwungenes Lächeln auf, während er wieder die Getränkekarte studierte.

»Überrasch mich«, sagte er wie sein Kumpel auf Englisch, allerdings mit amerikanischem Akzent. Er klappte die Karte zu und reichte sie mir. »Der Preis spielt keine Rolle. Gerne was Alkoholisches, ich muss heute nicht mehr fahren.«

Angeber.

Rasch nahm ich die Karten entgegen und nickte. »In Ordnung, kommt sofort.«

Er rief mir noch ein viel zu lautes »Danke« hinterher, während ich mich vom Tisch entfernte und hinter die Bar zu Francois trat.

»Eine Cola und …« Ich überlegte. »Ach, wir gönnen dem Guten mal den Dom Pérignon Rosé. Schenk ihm ein Glas ein, dann bring ich alles rüber.«

»Da hat wohl jemand die Spendierhosen an.«

Meine Mundwinkel zuckten nach oben. »Er meinte, ich solle ihn überraschen. Und hey, hätte ich die Kohle, würde ich mir den Champagner auf jeden Fall gönnen.«

Francois machte die Getränke fertig, während ich noch einige weitere Tische bediente.

Zu Hause in Frankfurt hatte ich neben der Schule, die ich mit einem mittelmäßigen Abi abgeschlossen hatte, auch hin und wieder gekellnert, aber eher in Kneipen oder Studierenden-Bars – etwas ganz anderes, als in einem der teuren Restaurants an der Côte d’Azur zu arbeiten. Neben meinen vielen Trainingseinheiten in den letzten Jahren hatte ich die freien Minuten statt fürs Lernen viel zu oft genutzt, um so viel Geld anzusparen, dass ich mir die Studiengebühren an der Academy leisten konnte. Inklusive der Lebenshaltungskosten, wobei das meiste wie Essen und Miete glücklicherweise bereits in den Gebühren enthalten war. Der Job hier sollte mein Polster noch ein bisschen vergrößern. Und jetzt … war ich nur noch Tage davon entfernt, meinem Traum, irgendwann als Fechterin bei den Olympischen Spielen anzutreten, ein Stück näher zu kommen. Gut, das lag noch in sehr weit entfernter Zukunft, aber immerhin war es ein Schritt in die richtige Richtung. Ich freute mich auf das harte Training, doch zugleich verknotete sich mein Magen bei dem Gedanken, dass ich meine Vergangenheit noch mal aufs Neue würde durchleben müssen – nur an einem anderen Ort.

Nein! So durfte ich nicht denken! An der Academy würde ich auf so viele neue Leute treffen, für die ich ein unbeschriebenes Blatt war, die nichts über meine Vergangenheit wussten. Die nicht mit mir zur Schule gegangen waren, nicht wussten, was dort passiert war, und die den Ehrgeiz und den Willen, zu den Besten der Besten ihrer Sportart zu gehören, mit mir teilten. Hier würde ich Anschluss finden, ganz sicher.

Ich schnappte mir das Tablett mit den Getränken und ging rüber zu den beiden Typen, schenkte ihnen ein herzliches Lächeln und platzierte die Cola und den Champagner vor ihnen auf dem weißen Tischtuch.

»Gute Wahl«, sagte der Angeber mit dem Zahnpastalächeln, als ob er anhand der Farbe des Champagners erkennen könnte, welches Gesöff sich da in seinem Glas befand.

Ein gespielt freundliches Lächeln zupfte an meinen Mundwinkeln. »Selbstverständlich nur die Highlights unseres Hauses.« Unsere Blicke begegneten sich für den Bruchteil einer Sekunde. »Möchten Sie schon etwas zu essen bestellen, oder soll ich die Karte liegen lassen?«

»Da geben wir noch mal Bescheid. Aktuell nicht, oder?«, meinte der Typ mit der Beanie und prostete seinem Freund zu, der sich ihm mit einem Nicken anschloss.

Er nippte am Glas und sagte dann, ohne mich anzublicken: »Dom Pérignon Rosé, richtig?«

Ich nickte. »Richtig.«

»Gut tausend Euro die Flasche, wenn ich mich nicht irre?«

»Korrekt.« Ich sah ihn mit Engelsmiene an. »Ist das ein Problem?«

»Keineswegs.« Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. »Peanuts.«

»Wunderbar. Nicht weniger als der beste Champagner der Welt für Sie. À votre santé.«

Ein amüsierter Ausdruck huschte über sein Gesicht, dann nickte er. »Gut, danke.«

»Melden Sie sich gerne, falls Sie noch Wünsche haben.« Ich lächelte noch mal und entfernte mich dann.

Diese arroganten Kerle … Ich hatte wirklich kein Problem mit reichen Kids, ganz im Gegenteil....

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Reihe/Serie Belladaire Academy
Belladaire-Academy-Reihe
Belladaire-Academy-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-641-30299-4 / 3641302994
ISBN-13 978-3-641-30299-3 / 9783641302993
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