Ocean View Avenue – Eine Chance für die Liebe (eBook)

Roman

(Autor)

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2024
464 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-30361-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ocean View Avenue – Eine Chance für die Liebe - Ella Thompson
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Bist du bereit, die Liebe in dein Herz zu lassen?
Gleich hinter der Ocean View Avenue, wo man die Sonne im Atlantik untergehen sehen kann, liegt die Schreinerei, die Brooke McNally vor Kurzem übernommen hat. Während sie die neue berufliche Herausforderung und ihre Tochter Reeva unter einen Hut zu bekommen versucht, lernt Brooke den Webdesigner Owen kennen. Nach dem Tod seiner Frau ist Owen mit seinem Sohn Theo nach Jamestown gekommen, um noch mal ganz neu anzufangen. Während sich ihre Kinder anfreunden, stellt die freiheitsliebende Brooke Owens Geduld bei jeder ihrer Begegnungen auf die Probe. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an ...

Hinter dem Pseudonym Ella Thompson verbirgt sich die SPIEGEL-Bestsellerautorin Jana Lukas. Nach Möglichkeit verbringt sie jeden Sommer an der Ostküste der USA. Ihre persönlichen Lieblingsorte sind die malerischen New-England-Küstenstädtchen. An den endlosen Stränden genießt sie die Sonnenuntergänge über dem Atlantik - am liebsten mit einer Hundenase an ihrer Seite, die sich in den Wind reckt.

1


Jetzt

Ein leichter Wind bauschte die Vorhänge in Brooke McNallys Schlafzimmer und trug den frischen Geruch nach Ozean und das Rauschen der Wellen herein. Brooke streckte sich. Sie liebte den frühen Morgen, wenn die Welt gerade erst erwachte – und ihre Tochter definitiv noch schlief.

Früher war sie um diese Uhrzeit oft mit ihrer Schwester in den Tag gestartet. Aber seit Blake Marshall – Lord of Late Nights, wie sie ihn gerne nannten – Harper verfallen war, schaffte sie es morgens oft nicht mehr so früh aus dem Bett.

Brooke grinste bei dem Gedanken an das Glück ihrer Schwester, das sie mehr als verdient hatte. Blake trug sie und das Baby, das sie im Winter bekommen würden, auf Händen. Nicht weniger hatte Harper verdient.

Das Grinsen wurde noch breiter, als Brooke bewusst wurde, dass heute einer der wundervollsten Tage ihres Lebens war. Sie schob die Bettdecke zur Seite und stand auf. Ihr Zimmer war das kleinste im Haus, aber sie brauchte auch nicht viel. Bett, Kleiderschrank, eine Kommode und ein paar Regale, alles Möbel, die sie selbst gebaut hatte, reichten ihr völlig. Der Rest ihres Lebens spielte sich im Erdgeschoss ihres Zuhauses ab. Und in der Schreinerei, zu der sie nur über den Hof hinter dem Haus laufen musste.

Im Pyjama (Shorts, auf denen bunte Cupcakes tanzten, und ein ausgewaschenes T-Shirt mit den Umrissen der Insel, auf der sie lebte, und dem Slogan Jamestown Girl) huschte sie leise ins Bad und dann die Treppe hinunter. Die Zeitschaltuhr an der Kaffeemaschine hatte dafür gesorgt, dass ihr Lieblingsgetränk bereits auf sie wartete. Brooke goss sich eine Tasse ein, inhalierte tief und trank ihren ersten Schluck mit geschlossenen Augen. Sie blieb an die Kücheninsel gelehnt stehen und genoss die wilde Vorfreude, die gemeinsam mit dem Koffein durch ihre Blutbahnen schoss.

Im nächsten Moment hörte sie das Klackern von Luckys Krallen auf dem Holzboden. Er hatte offenbar mitbekommen, dass jemand aufgestanden und bereit war, mit ihm rauszugehen. Mit seinem roten Lieblingsball im Maul stieß er Brooke an. Sie stellte ihren Kaffee zur Seite und beugte sich herunter, um den Hund zu kraulen, was er mit enthusiastischem Schwanzwedeln quittierte.

»Nur noch schnell den Kaffee für Harper vorbereiten, dann gehen wir«, versprach sie ihm und richtete sich wieder auf, um die geblümte Lieblingstasse ihrer Schwester aus dem Regal zu nehmen und einen Schluck Milch hineinzugießen. Sie hatte sich bereits wieder zu ihrem eigenen Kaffee umgedreht, als ihr einfiel, dass Blake bei Harper übernachtete. Also stellte sie die schwarze Lord-of-Late-Nights-Tasse, die ihre Tochter Reeva ihm zum Geburtstag vor einer Woche geschenkt hatte, neben die von Harper.

»Jetzt können wir«, erklärte sie dem ungeduldig hin und her laufenden Hund und griff nach ihrer Tasse. Lucky raste vor ihr her zur Haustür und sah sich nach ihr um, als wolle er sichergehen, dass sie auch wirklich kam.

Brooke ließ ihn raus und folgte ihm auf die schmale Veranda. Unter ihren nackten Füßen knirschte der Sand, den der Wind in der Nacht auf die Stufen geweht hatte, die zur Ocean View Avenue hinunterführten. Als Brooke und ihre Schwester vor zehn Jahren ihr altes Leben hinter sich gelassen hatten, hätte sie sich niemals träumen lassen, einmal in einem kleinen, aber gemütlichen Häuschen zu wohnen, das nur von einer breiten Promenade vom Strand getrennt war. Und vom Atlantik, dessen Wellen sanft auf dem Sand ausrollten.

Lucky tobte längst durch das Wasser. Brooke folgte ihm barfuß. Der Sand fühlte sich kühl unter ihren Füßen an. Aber die Luft war bereits warm und ließ einen perfekten Sommertag am Meer erahnen.

Sie machte sich keine Gedanken darüber, dass jemand sie schräg anschauen könnte, weil sie, nur mit einem Pyjama bekleidet, über den Strand lief. Um diese Uhrzeit, zu der die Sonne sich gerade erst hinter der stählernen Konstruktion der Pell Bridge erhob und das Wasser glatt wie Glas in der Bucht lag, waren noch nicht viele Leute unterwegs. Die, die Brooke kannten, machten sich nichts daraus. Und alle anderen – waren ihr egal. Ein Prinzip, das Brooke verinnerlicht hatte. Früher aus reinem Selbstschutz. Aber in Jamestown, Rhode Island, war das so gut wie nie nötig, weil sie und ihre Liebsten hier gemocht wurden. Teil einer großen Familie waren.

Brooke trank ihren Kaffee. Warf den Ball für Lucky und ließ das kalte Ozeanwasser über ihre Zehen hinwegschwappen.

Die Anwesenheit ihrer Schwester spürte sie, bevor diese, ebenfalls barfuß und im Pyjama, ihren eigenen Kaffee in der Hand, neben sie trat. Harper stieß sie sanft mit der Schulter an. »Morgen«, murmelte sie. Ihre Stimme klang noch ein wenig rau und schlaftrunken. »Bist du aufgeregt?«

Brooke lehnte sich für einen Moment an ihre Schwester. »So was von aufgeregt.« Sie nippte an ihrem Kaffee und blickte auf den Horizont. »Alles ist neu und doch irgendwie gleich.« Sie warf Harper einen Seitenblick zu und schaffte es nicht, ihr breites Grinsen zu kontrollieren. »Ich bin so unglaublich glücklich.«

Harper lachte. Sie bückte sich, um Luckys Ball aufzuheben und ihn in die Wellen zu schleudern. Mit einem begeisterten Bellen stürzte sich der Hund hinterher. »Wahrscheinlich wirst du heute Abend Muskelkater haben, vor lauter Lächeln.« Sie legte Brooke den Arm um die Schultern. »Dieses Jahr passieren viele Dinge zum ersten Mal. Und das fühlt sich wirklich gut an. Apropos, Reeva macht zur Feier des Tages Frühstück.«

Brooke schüttelte sich eine Haarsträhne aus der Stirn und seufzte. Ihre Tochter liebte es, Frühstück zu machen. Aber die Küche erinnerte im Anschluss immer an ein Schlachtfeld.

»Sie hat Blake erlaubt, ihr zu assistieren«, ergänzte Harper.

Brooke konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Das macht es nicht unbedingt besser.«

»Womit du absolut recht hast.« Harper stieß sie abermals mit der Schulter an. »Na komm, lass uns reingehen und das Chaos genießen.«

Brooke pfiff nach Lucky, und als er angetrabt kam, kehrten sie um. Sie wischten ihm auf der Veranda den Sand aus dem nassen Fell und von den Pfoten und folgten dann ihm und dem Duft nach frisch gebratenem Speck ins Haus.

Reeva und Blake standen zusammen am Herd und grinsten sie breit an, als die Schwestern in den offenen Wohn- und Küchenbereich traten. Ja, es hatte sich wirklich viel verändert, dachte Brooke. Zum Beispiel hatte Reeva plötzlich eine Vaterfigur in ihrem Leben, die sie anbetete. Sosehr sie im Moment auch vor Glück übersprudelte, brach ihr der Gedanke doch das Herz, dass sie ihrer Tochter in den vergangenen neun Jahren genau das nicht hatte bieten können.

»Seid ihr bereit für ein Frühstück für werdende Mütter und frischgebackene Schreinereibesitzerinnen?«, holte Blake sie aus ihren Gedanken.

Reeva balancierte eine Platte mit nicht ganz identisch aussehenden Pancakes zum Esstisch. Blake folgte ihr mit dem gebratenen Speck und dem Rührei. Sie hatten sich Mühe gegeben. Blumen hatten auf mysteriöse Weise ihren Weg aus den Kästen auf der Veranda in kleine Blumenvasen auf dem Tisch gefunden. Frisch gepresster Orangensaft stand neben der Thermoskanne mit Kaffee. Und zu Brookes Freude waren die Winterservietten endlich aufgebraucht und durch eine Version mit rosa Herzchen und den Worten Home, Sweet Home ersetzt worden.

Brooke setzte sich. »Das sieht fantastisch aus.«

Reeva warf Blake ein zahnlückiges, zufriedenes Grinsen zu. »Wir wünschen dir einen absolut perfekten ersten Tag als Chefin.«

»Danke, Süße.« Brooke beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie auf den Scheitel.

Blake goss ihnen Saft ein und hob sein Glas dann zu einem Toast. »Auf einen neuen Lebensabschnitt. Viel Erfolg!« Sie stießen mit dem Saft an, und Brooke musste schlucken. Manchmal ließ sich das Ausmaß an Glück, das um ihr Leben herumwirbelte, gar nicht begreifen.

Nach dem Frühstück brachte Brooke ihre Tochter zur Schule und schlüpfte in ihre Arbeitsklamotten, die sich aus einer dunkelgrünen Latzhose, einem schwarzen Poloshirt mit dem Logo Wood by Wilson und ihren von Kratzern und Leim- und Farbflecken überzogenen Stahlkappenstiefeln zusammensetzten. Die Haare band sie zu einem festen Zopf, den sie durch die hintere Öffnung ihrer alten, unter Holzstaub ergrauten Baseballkappe schob.

»Ich bin bereit«, sagte sie, als sie auf die Veranda trat, auf der es sich Harper und Blake gemütlich gemacht hatten. Blake mit einem Kaffee, der genauso stark und schwarz war, wie Brooke ihn liebte. Harper war nach der einzigen Tasse, die sie sich während ihrer Schwangerschaft gönnte, zu einem Kräutertee übergegangen, den ihre Freundin Naya für sie zusammengestellt hatte.

Blake erhob sich. »Deine neue Buchhalterin wird dich in die Schreinerei begleiten. Und ich muss langsam los.« Er küsste sie auf die Wange. »Toi, toi, toi.«

Harper stand ebenfalls auf. »Na dann, lass uns starten, Boss.«

Brooke prustete los, was automatisch ein wenig der nervösen Energie in ihrem Inneren abbaute. »Nenn mich nicht Boss. Das wirkt kein bisschen glaubwürdig.«

Statt zu antworten, zog Harper sie lachend von der Veranda und um das Haus herum.

Das Tor zur Schreinerei stand offen, aber von dem Krach der Kreissägen, Hobel und Nagelpistolen war noch nichts zu hören. Ihre Kollegen – ihre Angestellten, korrigierte sie sich im Stillen – waren noch nicht da. Sie würden frühestens in einer halben Stunde hier auftauchen. Aber Brooke war schon immer ein bisschen eher da gewesen und hatte sich in Ruhe angesehen, was an dem Tag alles erledigt werden...

Erscheint lt. Verlag 15.5.2024
Reihe/Serie Die Ocean View Avenue-Reihe
Die Ocean View Avenue-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Alleinerziehende Mutter • Buch für den Urlaub • Buchgeschenk für Frauen • eBooks • Frauenromane • Gilmore Girls • Kleinstadt • Lake Paradise • Liebesroman • Liebesromane • Lighthouse Saga • Manuela Inusa • martha's vineyard • Miriam Covi • neue romane 2024 • Neuerscheinung • Nicholas Sparks • Providence • Romane für Frauen • Schwestern • Small Town Romance • Sommerroman • Stars Hollow • stonebridge island • Strandpromenade • USA • whale island • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-641-30361-3 / 3641303613
ISBN-13 978-3-641-30361-7 / 9783641303617
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