Ein Tanz für zwei (eBook)

Cornwall-Träume - Roman - Der neue Liebesroman der SPIEGEL-Bestsellerautorin
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2024 | 1. Auflage
320 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-28132-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Tanz für zwei -  Kathryn Taylor
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Eine glamouröse Ballnacht unter Sternen ...
An einem Ball im Stile des Regency teilnehmen - davon träumt Schneiderin Lucy Evans schon lange. Deshalb ist sie überglücklich, als Penelope Rowe, die Besitzerin von Penrose House, sie bittet, die historischen Kleider für einen solchen Ball zu nähen, der bald in dem Herrenhaus in Cornwall stattfinden soll. Begeistert setzt Lucy sich an ihre Nähmaschine und sieht sich schon über die Tanzfläche schweben - in den Armen von Penelopes Sohn James, der ihr Herz erobert hat. Doch ausgerechnet ihr Traumprinz will den Ball unbedingt verhindern. Als Lucy endlich die Gründe dafür erfährt, muss sie um ihr Glück kämpfen. Wird sie es schaffen, mit James in ihr Happy End zu tanzen?
In Cornwall werden Träume wahr! Lesen Sie auch »Ein Cottage für zwei«, den großen Wohlfühlroman von SPIEGEL-Bestsellerautorin Kathryn Taylor!

Kathryn Taylor begann schon als Kind zu schreiben - ihre erste Geschichte veröffentlichte sie bereits mit elf. Von da an wusste sie, dass sie irgendwann als Schriftstellerin ihr Geld verdienen wollte. Nach einigen beruflichen Umwegen und einem privaten Happy End ging ihr Traum in Erfüllung. Mittlerweile wurden ihre Romane in 15 Sprachen übersetzt und haben Stammplätze auf den Bestsellerlisten.

1


Lucy wollte gerade den Fuß in den Irrgarten setzen, als sie ein Geräusch hörte. Es klang wie ein hohes Wehklagen, verstummte aber, bevor sie es richtig orten konnte. Angespannt lauschte sie, doch außer dem Zwitschern der Vögel in der Abenddämmerung blieb es still.

Du hast dich getäuscht, versuchte sie sich zu beruhigen und blickte über die hohen dunklen Hecken hinweg auf das Dach von Penrose House. Das alte Herrenhaus, das als eines der schönsten in ganz Cornwall galt, war nicht weit entfernt, sie musste nur noch das Labyrinth aus Zypressen durchqueren, um es zu erreichen.

Angst, sich darin zu verlaufen, hatte sie nicht, sie kannte den Weg, war ihn schon als Kind oft gegangen. Aber die Sonne sank bereits, und im schwindenden Licht wirkten die Hecken mit einem Mal so dunkel und drohend, dass Lucy ihre kurze Strickjacke schloss und hastig weitereilte.

Vielleicht hätte sie das Auto doch im Innenhof von Penrose House abstellen sollen, so wie Penelope Rowe es ihr ausdrücklich angeboten hatte. Doch die Besitzerin des Herrenhauses hatte sie herbestellt, um mit ihr über einen »sehr interessanten Auftrag« zu sprechen, und Lucy wollte unbedingt einen guten Eindruck machen. Deshalb hatte sie ihren rostigen alten Kastenwagen auf dem kleinen Parkplatz hinter dem Haus abgestellt, wo er vor Blicken geschützt war. Von dort musste man durch den Irrgarten, um das Haus zu erreichen, aber nun hatte sie die Hälfte auch schon fast geschafft. Noch zweimal abbiegen, dann …

Abrupt blieb Lucy stehen. Da war das Geräusch wieder! Es klang jetzt näher. Ein Schauer rann ihr über den Rücken. Jetzt war ihr die Sache doch ein bisschen unheimlich. Sonst war sie nicht besonders ängstlich, aber im Moment lagen ihre Nerven blank, was nicht nur dem langen, anstrengenden Tag im Laden geschuldet war, den sie hinter sich hatte, sondern auch dem Schreiben, das ihr die Anwaltskanzlei Fairfax and Fisher aus Truro vor zwei Tagen geschickt hatte und das schwer auf ihrer Seele lastete.

Der Brief lag jetzt sicher eingeschlossen in der Schublade von Lucys Nähtisch, denn ihre Mutter durfte ihn auf keinen Fall finden. Marian Evans erholte sich gerade von einem chronischen Hüftleiden, das sie über viele Jahre nahezu bewegungsunfähig gemacht hatte. Inzwischen gab es neue Therapieansätze, und nach einer erfolgreichen Reha-Maßnahme im vergangenen Sommer waren ihre Fortschritte riesig. Diesen Erfolg wollte Lucy nicht gefährden, deshalb hatte sie sich vorgenommen, ihrer Mutter erst von dem Brief zu erzählen, wenn ihr eine Lösung eingefallen war für das Problem, vor das er sie stellte. Doch das war gar nicht so einfach …

Ein Zweig knackte ganz in der Nähe, und Lucy hielt erschrocken den Atem an. Waren das Schritte auf dem schmalen Kiesweg? Oder gaukelte ihre Fantasie ihr das nur vor? Beide Möglichkeiten waren ihr nicht geheuer, und sie beschloss, den Irrgarten möglichst schnell zu verlassen. Sie war ohnehin schon spät dran für ihren Termin mit Penelope Rowe.

Eilig bog sie um die nächste Ecke und erreichte zu ihrer Erleichterung den freien Platz, der sich ungefähr in der Mitte des Irrgartens befand. Den Holzpavillon, der hier stand, hatte Lucy als halb verfallen in Erinnerung gehabt, doch er musste während der letzten zwei Jahre im Zuge der Renovierungsarbeiten am Herrenhaus hergerichtet und gestrichen worden sein, denn er leuchtete jetzt weiß in der Dämmerung und lud zum Verweilen ein. Lucy lief jedoch zügig weiter, nur um erneut stehen zu bleiben, als sie plötzlich wieder laut und deutlich das Geräusch vernahm, das sie vorhin so verwirrt hatte. Und diesmal erkannte sie endlich, was es war: Da winselte ein Hund!

Suchend blickte sie sich um und nahm eine Bewegung unter dem Pavillon wahr. Als sie näher trat, erkannte sie, dass ein Welpe in dem Hohlraum unter der Treppe saß. Er hatte hellbraunes Fell, süße Schlappohren und blickte sie aus großen dunklen Knopfaugen an, offensichtlich nicht sicher, ob sie Freund oder Feind war.

»Hey, Kleiner!« Lucy ging in die Hocke und streckte die Hand aus. »Warum weinst du denn so? Hast du dich verlaufen?«

Ihre freundliche Stimme lockte den jungen Hund an. Mit tapsigen Schritten kam er auf sie zu und beschnupperte ihre Finger. Dann schien er beruhigt und ließ sich von ihr hochheben.

»Du hast mich ganz schön erschreckt, weißt du«, sagte sie und betrachtete den Welpen eingehender. Sie war nicht ganz sicher, aber sie nahm an, dass es sich bei dem Kleinen um einen Labrador handelte. Er trug ein Halsband mit einer kleinen Metallplakette, auf der ein Name eingraviert war.

»Mister Darcy?«, las Lucy und musste lachen. »Na, wenn du so heißt, dann gehörst du bestimmt Penelope Rowe!«

Die Besitzerin des Herrenhauses liebte die Romane von Jane Austen und überhaupt alles aus der Epoche des Regency, der Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts, in der die Autorin gelebt hatte. Das wusste Lucy, weil sie ebenfalls ein glühender Fan dieser Periode der englischen Geschichte war und sich schon oft mit Penelope darüber unterhalten hatte. Dieses Faible hatten sie gemeinsam, und deshalb traute sie Penelope zu, dass sie ihren Hund nach dem bekannten Helden aus »Stolz und Vorurteil« benannt hatte.

Tatsächlich hätte der Name jedoch unpassender kaum sein können, denn der Welpe war süß und zutraulich und kuschelte sich sofort an Lucy, während der Mister Darcy aus dem Roman ein verschlossener, sehr ernster Held war und alles andere als freundlich. Wenn man jemanden Mister Darcy nennen wollte, dann passte der Name viel besser zu Penelope Rowes Sohn James, der zusammen mit seiner Mutter in Penrose House lebte. Er war groß und dunkelhaarig, und Lucy hatte ihn in Gedanken tatsächlich schon oft mit dem Austen-Darcy verglichen, denn genau wie das literarische Original wirkte auch er fast immer ernst und unnahbar. Nur einmal war das anders gewesen, im vergangenen Jahr beim Sommerball hier in Penrose House. Da hatte James mit Lucy getanzt und ihr mehrmals ein Lächeln geschenkt …

Lucy hätte bei der Erinnerung beinahe wieder schwärmend geseufzt, aber sie rief sich noch rechtzeitig zur Ordnung. Herrgott, es war nur ein Tanz gewesen! Und nachdem der Brief, der sie vor ein paar Tagen so erschreckt hatte, ausgerechnet von der Kanzlei in Truro gekommen war, für die James Rowe arbeitete, wollte sie gar nicht mehr an ihn denken. Er war nicht der romantische Held ihrer Geschichte, im Gegenteil, er gehörte zu diesen gefühllosen Anwälten, die sich nichts dabei dachten, ihr mit einem Federstrich die Existenzgrundlage zu nehmen …

Schritte knirschten – diesmal laut und deutlich vernehmbar – auf dem Kies und rissen Lucy aus ihren Gedanken. Sie kamen rasch näher, und einen Moment später trat ein großer Mann mit kurz geschnittenen dunklen Haaren neben dem Pavillon aus einem der Gänge.

Wenn man den Teufel nennt, dachte Lucy und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen, der davongaloppierte, als James Rowe sie bemerkte und ihre Blicke sich trafen.

»Miss Evans«, sagte er, sichtlich überrascht.

»Guten Abend, Mr. Rowe«, erwiderte sie und ärgerte sich darüber, dass sein Auftauchen sie so nervös machte. Sie wäre sehr viel lieber gleichgültig geblieben, aber das war schwer, denn rein äußerlich gefiel er ihr leider sehr.

Wie eigentlich immer, wenn sie ihm bisher begegnet war, trug er einen Anzug, heute einen dunkelblauen, und ihr geschultes Schneiderinnen-Auge nahm sofort wahr, wie gut Jacke und Hose saßen. Es musste eine Maßanfertigung sein, denn der Schnitt betonte seine breiten Schultern und seine sportliche Figur perfekt. Aber mit seinen kantigen, ebenmäßigen Gesichtszügen und den klaren grauen Augen hätte James Rowe vermutlich auch in einem Jutesack noch attraktiv ausgesehen, dachte sie und fragte sich in einem Anflug von Verzweiflung, womit er das eigentlich verdient hatte.

»Ich glaube, ich habe Ihren Hund gefunden«, informierte sie ihn und deutete mit dem Kinn auf den kleinen Labrador, der auf ihrem Arm eingeschlafen war.

»Er ist nicht mein Hund, er gehört meiner Mutter«, murmelte James Rowe und starrte sie immer noch so entgeistert an, dass sie schon beleidigt sein wollte. Doch dann wurde ihr klar, dass es ihre Garderobe sein musste, die ihn verwirrte.

Sie trug nämlich keine Alltagssachen, sondern ein selbst genähtes Kleid, das sehr stark an die Mode der Regency-Zeit erinnerte. Es war aus einem duftigen hellgrünen Stoff, der gut zu ihren kupferroten Haaren passte, und hatte eine hoch angesetzte Taille und einen tiefen Ausschnitt. Ihr Haar, das ihr sonst bis über die Schultern fiel, hatte Lucy hochgesteckt, sodass nur einige wilde Locken ihr Gesicht umrahmten, und in ihrem Rücken hing ein passender Strohhut an einem grünen Samtband, weshalb sie vermutlich aussah, als wäre sie einem Kostümfilm entstiegen. Nur die kurze gehäkelte Strickjacke war nicht historisch korrekt, aber Lucy hatte sie trotzdem mitgenommen, weil die Aprilabende noch kühl waren.

»Dieses Kleid!« James Rowe schüttelte den Kopf. Lucy wollte ihm gerade erklären, dass sie es auf Wunsch seiner Mutter trug, aber er sprach schon weiter. »Das hatten Sie auch auf dem Sommerball an.« Er hob den Blick und sah ihr in die Augen. »Oder?«

Lucy nickte überrascht. Sie hätte Stein und Bein geschworen, dass er längst vergessen hatte, wie sie auf dem Ball ausgesehen hatte. Sie dagegen erinnerte sich an jedes Detail. Sie wusste noch genau, wie sie sich gefühlt hatte, als James nach dem ersten Tanz, den er mit seiner Mutter absolviert hatte, ausgerechnet auf sie zugekommen war und sie aufgefordert hatte. Sie hatte heimlich...

Erscheint lt. Verlag 20.3.2024
Reihe/Serie Cornwall Träume
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Ball • Contemporary Romance • Cornwall • Cottage Core • cozy romance • Design • eBooks • Familie • Frauenromane • frauenunterhaltung neuerscheinung 2024 • Geldnot • Geschenk • Gutsherr • Hart of Dixie • Herrenhaus • Historische Kostüme • humorvoll • Katharina Herzog • Landhaus • Landleben • Landlust • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • lustig • lustige • Meike Werkmeister • Nähen • Neuanfang • Neuerscheinung • Regency • Romance • Romane für Frauen • Schneiderin • second chance romance • Spiegel-Bestsellerautorin • Starke Frauen • Tanzen • warmherzig • Zweite Chancen
ISBN-10 3-641-28132-6 / 3641281326
ISBN-13 978-3-641-28132-8 / 9783641281328
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