Too Far. Blacklist 2 - Nach Crossfire die neue heiße Serie der Nr.1-SPIEGEL-Bestsellerautorin! -  Sylvia Day

Too Far. Blacklist 2 - Nach Crossfire die neue heiße Serie der Nr.1-SPIEGEL-Bestsellerautorin! (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
464 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-18763-7 (ISBN)
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Die neueste prickelnde Serie der Bestsellerautorin geht weiter
Nachdem sie sich jahrelang nacheinander verzehrt haben, ist das heiße Powercouple Kane und Lily Black wieder vereint. Lily hat mit ihrer traumatischen Vergangenheit aufgeräumt und dabei eine mysteriöse Schneise der Verwüstung hinterlassen. Können sich die beiden eine gemeinsame Zukunft auf diesem tragischen Fundament aufbauen? Und was wird aus dem Familienunternehmen Baharan?

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.

2


LILY
1. MAI 1999

Die meisten Menschen bilden sich ein, den Tod, diesen allgegenwärtigen Schnitter mit Kapuzenmantel und Sense, im Fall der Fälle sofort erkennen zu können. Doch sie verbarg ihre weiblichen Reize nie auf irgendeine Weise. Tief fallende Kaskaden aus schwarzem Haar, glänzend wie Obsidian, bildeten ihr Leichentuch. Ihren Körper stellte sie verführerisch zur Schau, und ihr blutrotes Lächeln diente ihr als messerscharfe Klinge. Ich wusste das alles, denn sie war meine Mutter.

In Vorbereitung auf ihren Besuch kümmerte ich mich mit akribischer Sorgfalt um mein Aussehen, genau wie sie es mir eingeschärft hatte. Meine Hand zog mit einem raschen wohlgeübten Schwung über die oberen Wimpern einen Lidstrich, der am Ende zu Katzenaugen hochschnellte. Die gleiche Handbewegung hatte ich zwar schon am Morgen ausgeführt, bevor ich in die Schule gegangen war, doch nun hatte ich mich abgeschminkt und begann von vorn. Mein Make-up – das Schutzschild, wie meine Mutter es immer nannte – musste stets frisch aufgelegt und makellos sein.

Sobald ich fertig war, machte ich mich daran, die Wohnung zu richten. Ich öffnete die Schiebefenster, da sie es gut durchlüftet mochte. Wenn ich allein war, ließ ich die Fenster eigentlich lieber geschlossen. Ohne Brooklyns hektischen Straßenlärm von unten fühlte ich mich einfach sicherer. Bei geschlossenen Fenstern waren die Geräusche der Großstadt nur ein dumpfes Rauschen – wie Blut, das den wohlbehüteten Ort im Mutterleib sanft umströmt. Meine Mutter lebte nicht mehr mit mir zusammen, aber sie versorgte und beschützte mich, und das Studio-Apartment, das ich bewohnte, kam mir wie der sicherste Platz auf der ganzen Welt vor. Oft stand sie mir in diesen vier Wänden so lebendig vor Augen, dass sie nie wirklich fort zu sein schien.

Auf dem Plattenspieler neben dem Fernseher drehten sich Creedence Clearwater Revival und sangen von looking out my back door. Meine Mutter bevorzugte die Musik einer anderen Ära. Was heute so angeboten wurde, war ihrer Meinung nach deutlich schwächer. Mit Ausnahme von Prince, den sie für einen außergewöhnlich talentierten Musiker hielt, konnte sie aktuellen Künstlern nichts abgewinnen. Die Kerze, die auf dem mit einem Tischläufer dekorierten Couchtisch brannte, verströmte einen Duft von Vanille und Kirschblüten. Meine Mutter hatte es gern, wenn Räume gut und vor allem feminin dufteten. Moschus und Sandelholz waren ihr viel zu maskulin.

Sie hasste Männer. Keine Ahnung warum. Ich habe sie nie danach gefragt, da unsere gemeinsame Zeit rar und immer kurz bemessen war und ich sie nicht mit Unangenehmem trüben wollte. Gewundert hat es mich allerdings schon, insbesondere da die Männer sie liebten und alles für sie zu tun bereit waren. Ihretwegen stürzten sie sich in den finanziellen Ruin, verließen ihre Familie, zerstörten ihr gesamtes Leben. Sie sind von Natur aus schwach, sagte sie häufig zu mir. Brauchen kann man sie bloß, um sein Ego aufzupolieren und um schwanger zu werden.

Sie selbst war jedoch nie ohne einen, auch wenn sich ihre Begleiter nie lange hielten. Jedes Mal wenn ich sie traf, hatte sie einen Neuen. Derek. Reynaldo. Pierre. Jeremy. Tomas. Han. Und viele andere Namen, die ich längst vergessen habe. Die Männer selbst interessierten mich nie, wenn sie von ihnen erzählte. Ich achtete vorwiegend darauf, welches Maß an Begeisterung in ihrer Beschreibung von ihnen mitschwang.

Ein letztes Mal betrachtete ich mich mit kritischem Blick im Spiegel. Fiel mein Haar ohne jede Welle oder Unebenheit perfekt auf die Schultern? Waren die Lippen präzise nachgezogen, und bildete der Lippenstift eher einen glänzenden Schimmer als einen Belag?

Du bist so ein hübsches Mädchen, hatte die Physiklehrerin auf meiner High School vor einem Jahr gemeint. Du brauchst doch gar kein Make-up.

Als sich meine Mutter etwas später nach der Schule erkundigte, hatte ich auch diesen Spruch erwähnt. Prompt war das Lächeln auf ihren Lippen erstorben. Ich denke, da werde ich mit Miss Bustamente mal ein Wörtchen reden müssen, hatte sie gesagt.

Ich bemerkte auch sofort, wann dieses Gespräch stattgefunden hatte, obwohl keiner der beiden je einen Ton darüber sagte. Ich erkannte es daran, dass Miss Bustamente mich plötzlich mit ängstlichem Ausdruck ansah und mich nicht länger einlud, nach dem Unterricht mit ihr den Stoff noch zu vertiefen, worauf ich mich eigentlich immer gefreut hatte, da ich so ein, zwei Stunden weniger ganz allein zu Hause verbringen musste.

Du bist verärgert, hatte meine Mutter bei ihrem nächsten Besuch gesagt. Du vermisst die Beachtung, die sie dir geschenkt hat. Allerdings hätte dich diese Beachtung schwach werden lassen und dich dazu verleitet, der Wunschvorstellung zu entsprechen, die sie sich von dir macht. Diese Schwäche passt aber nicht zu uns, Araceli. Wir wissen selbst, wer wir sind, und niemand vermag uns zu ändern. Schaff dir jeden vom Hals, der es auch nur versuchen sollte.

Keiner außer ihr hat mich je Araceli genannt. Es war der Name, den sie ursprünglich für mich ausgesucht hatte. Sie hatte ihn nie einem anderen verraten und mir eingeschärft, es ebenfalls nie zu tun. Ich sah darin ein lustiges Spiel. Wenn mir ein Name gefiel, konnte ich ihn annehmen, bis ich erneut die Schule wechselte und ich mir einen anderen aussuchte, den ich noch toller fand.

Wir lassen uns von niemandem in eine Schublade stecken, erklärte sie mir. Wir sind nicht darauf beschränkt, unser ganzes Leben nur eine bestimmte Sache zu sein. Wir beide sind frei. Wir können tun und lassen, was immer wir möchten.

Ich liebte sie so sehr. Und ich vergaß nie, wie glücklich ich mich schätzen durfte, ihre Tochter zu sein.

Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, und als ich daraufhin herumfuhr, gerieten meine langen Haare in Unordnung. Voller Entsetzen, dass sie etwas an mir bemängeln könnte, strich ich die verwuschelten Strähnen hastig mit den Fingern wieder glatt. Ich war nicht nervös, eher in gespannter Erwartung. Während meine Mitschülerinnen mit ihrem Selbstbewusstsein und mit Unsicherheiten über den eigenen Körper haderten, war mir klar, dass ich zwar nicht ganz an meine Mutter heranreichte, aber immerhin weit genug, um schön zu sein. Etwas anderes hätte sie auch nie auf die Welt bringen können.

»Hallo, mein Liebling«, flötete sie mit einer Stimme, die bezauberte wie Sirenengesang.

Einen Wimpernschlag lang verlor ich mich in ihrem Anblick. Atemberaubend hohe Heels mit dünnen Riemchen, ein glattes schwarzes One-Shoulder-Kleid, das ihre schlanke Figur betonte, tiefschwarze Haare mit seidenem Glanz … Und dann ihr Gesicht. Engelsgleich. So perfekt. Symmetrisch in jeglicher Hinsicht. Ein Teint, so hell wie feinstes Porzellan, bildete die Leinwand für dunkle Brauen, in schwarzen Eyeliner gefasste smaragdgrüne Augen und karminroten Lippen.

Ich rannte zu ihr und stürzte mich auf sie wie Brandungswellen, die sich auf die Küste warfen. Sie drückte mich an sich, und ihr melodiöses Lachen klang in meinen Ohren, während dieser Rosenduft mit Zitrusnote meine Sinne durchdrang.

Ihren Herzschlag unter meinem Ohr zu hören war das schönste Geräusch überhaupt. Da ich inzwischen so groß geworden war, musste ich mich etwas bücken, um mich an meine Lieblingsstelle zu schmiegen. Meine Mutter fühlte sich warm an, ihre Arme umschlangen mich fest. Ein Teil von mir sehnte sich ständig nach ihr, und um diese Leere zu füllen, presste ich mich mit aller Kraft an sie.

»So lange her ist es ja nun auch wieder nicht«, sagte sie in mein Haar. Ich widersprach ihr nicht, obwohl wir uns seit Wochen nicht gesehen hatten. Je älter ich wurde, desto länger wurden die Abstände zwischen ihren Besuchen.

In der Middle School hatten sie bis zu einer Woche gedauert. Mit dem Wechsel in die High School waren sie auf fast einen Monat angewachsen. Alle paar Tage rief sie an und besänftigte mein Bedürfnis nach ihr mit dem Klang ihrer Stimme. Sie achtete stets darauf, dass ich genug Geld für Lebensmittel hatte, und alle paar Monate gingen wir gemeinsam shoppen – immer nur hochwertige, klassische Ware –, aus reinem Vergnügen und weil der Wechsel der Jahreszeiten und meine weiter wachsenden Beine es nötig machten.

Folge keinesfalls irgendwelchen Trends, sondern kleide dich zeitlos. Darauf kommt es an, ermahnte sie mich. Und lieber Designersachen als Secondhandklamotten aus Massenproduktionen.

»Comment vas-tu, chérie?«, fragte sie, um mich zu testen. In der Schule hatte ich Spanisch gewählt, weil es zweckmäßiger war, aber zu Hause lernte ich noch Französisch und auch Italienisch. Denn mitzubekommen, was andere über einen sagen, ist von größtem Nutzen, vor allem wenn sie glauben, man würde sie nicht verstehen.

»Merveilleux, maintenant que tu es à la maison!«, gab ich zurück und drückte sie noch fester. Es war wirklich wunderbar, sie wieder zu Hause zu haben. Doch sie löste ihre Hände, packte meine Unterarme und befreite sich aus meinem Griff.

»Lass dich mal anschauen.«

Es fiel mir nicht leicht, da man sich von dem, was man sich am meisten wünscht, nie trennen will, aber ich überwand mich und beugte den Kopf so weit zurück, dass sie mich betrachten konnte.

Ihre Finger strichen eine Haarsträhne von meiner Wange und zeichneten dann meine Brauen nach. Ich zupfte sie mit größter Sorgfalt, achtete darauf, dass sie dicht blieben, nachdem ich sie nach ihrem Vorbild geformt hatte.

»Einfach perfekt«,...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2024
Reihe/Serie Blacklist-Serie
Übersetzer Jens Plassmann
Sprache deutsch
Original-Titel Too Far - Blacklist 2
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • 2024 • Anna Todd • Audrey Carlan • Crossfire • DarkRomance • dunkles Geheimnis • Dunkle Vergangenheit • eBooks • E.L. James • Erotik • Fifty Shades of Grey • Große Liebe • Karen Rose • Liebesromane • neue Bücher 2023 • Neuerscheinung • New York • Romance • Romantic Suspense • sinnlich • #spicybooks • spicybooks • #spicyfall • Starke Frauen
ISBN-10 3-641-18763-X / 364118763X
ISBN-13 978-3-641-18763-7 / 9783641187637
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