My Lucky Star (eBook)

Roman - Spicy Spring - Eine Romance mit Suchtfaktor
eBook Download: EPUB
2024
400 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-30412-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

My Lucky Star - Jacqueline Firkins
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Spicy Spring - Eine Romance mit Suchtfaktor.
Das Leben von Marlowe Banks ist aus den Fugen. Ihre Verlobung endete im Desaster, ihr Studienkredit ist fällig, und beruflich steckt sie in der Krise: Als Kostümdesignerin erhielt sie zuletzt vernichtende Kritiken. Marlowe flieht aus New York und nimmt in Los Angeles einen Job als Produktionsassistentin bei einer Fernsehserie an. Dort sortiert sie Socken und kümmert sich um den verwöhnten Hund ihrer Chefin. Bis ein unglücklicher Zufall sie zu einem Kurzauftritt als Komparsin zwingt. Dabei fängt die Kamera einen intensiven Blick zwischen ihr und Angus Gordon ein, dem Star der Serie »Heart's Diner«. Die Fans sind begeistert! Tatsächlich war Marlowe nur wütend auf den arroganten Angus, von erotischem Knistern keine Spur. Doch nun soll ausgerechnet sie der Love Interest von Angus in der neuen Staffel werden ...

Jacqueline Firkins ist gelernte Kostümdesignerin und arbeitet als Dozentin für Theater und Film an der University of British Columbia in Kanada. Wenn die Autorin nicht gerade schreibt oder Knöpfe annäht, geht sie am Meer laufen, hört bittersüße Liebeslieder oder tut so, als könnte ihr Hund jedes Wort verstehen.

2


Marlowe rappelte sich auf, völlig beschämt. Sobald sie stand, reichte Angus Gordon seinen Kaffeebecher einem nervösen Mitglied seines Gefolges, einer schlaksigen Frau Anfang zwanzig mit einem so straffen Dutt, dass sie wirkte, als hätte sie ein Facelifting gehabt. Andererseits hatte in L. A. womöglich auch einfach ein Facelifting dazu geführt, dass sie aussah, als hätte sie sich einem Facelifting unterzogen. Neben ihr zückte ein Hipster in einer aufgekrempelten Jeans und mit Nadelstreifenweste eine Serviette. Angus betupfte damit sein nasses T-Shirt und runzelte die Stirn über seinen nicht ganz kastanienbraunen und nicht ganz roten Brauen.

»Nette Begrüßung«, stieß er hervor. »Lass mich raten – du bist neu hier?«

Marlowe rang sich ein schiefes Lächeln ab. »Wenn man zehn Wochen als neu bezeichnen kann, dann ja.«

»Nah dran. Ich hab dich noch nie gesehen.«

Natürlich, dachte Marlowe. War ja klar.

Sie deutete auf den Garderoben-Trailer. »Soll ich dir ein Handtuch holen?«

»Ich habe Handtücher in meinem Trailer. Was ich anscheinend nicht habe, ist eine Möglichkeit, dorthin zu gelangen, ohne ein Handtuch zu benötigen.« Er unterbrach seine T-Shirt-Trocknungsversuche und musterte Marlowe von oben bis unten. An diesem Blick war nichts sexuell oder lüstern. Er war direkt, beinahe klinisch, als ob er Informationen erfasste – wie sie ihre Haltung verlagerte, ihre beklommene Miene, die Tatsache, dass sie Billigmarken trug –, und er schien das alles zur Untermauerung seiner abfälligen Einschätzung von ihr zu nutzen.

Während er die durchnässte Serviette der nervösen Frau reichte, die seinen Becher trug – denn hatte nicht jeder Leute dabei, die einem den Kram trugen? –, machte Cherry einen Schritt auf ihn zu.

»Brauchst du Zeit zum Duschen?«, fragte sie. »Ich kann Ravi drüben in der Maske Bescheid sagen.«

Er blickte auf sein Handy. »Ich werde pünktlich sein. Aber mache deine Helferin lieber mit dem Konzept einer Tragetasche vertraut, bevor sie die halbe Filmcrew ausschaltet.«

Marlowe öffnete den Mund, eine Erwiderung auf den Lippen, doch Cherry legte ihr eine Hand auf den Arm.

»Schon dabei«, sagte sie. »Das mit dem Kaffee tut mir leid. Wir lassen alles für dich reinigen.«

Er wedelte abwinkend mit der Hand und schlenderte mit der nervösen Frau, dem Hipster, einem Sicherheitsmann und zwei weiteren Leuten, deren Aufgaben Marlowe nur erahnen konnte, über den Set.

»Deine Helferin?«, quiekte sie, sobald Angus außer Hörweite war.

»Egal.« Cherry stapelte Schuhkartons auf Marlowes wartende Arme. »Er ist ein Mistkerl, aber mit ihm zu streiten, wird nichts daran ändern, und du willst nicht riskieren, ihn noch weiter zu verärgern. Sobald ein Schauspieler vor die Kamera getreten ist, ist er gesetzt. Ohne ihn kann die Show nicht weitergehen. Du und ich, jedoch … unsere Jobs sind etwas weniger sicher.«

Marlowe blickte Angus hinterher, während sie die letzten Schuhkartons ausbalancierte und sicherstellte, dass sie über den obersten hinwegsehen konnte und somit ihre verbesserten Schuhtragefähigkeiten demonstrierte, falls er sich womöglich umdrehen würde, um zu sehen, ob seine Anweisungen befolgt wurden. Sie war zwar nicht verrückt nach diesem Job, aber sie war entschlossen, ihn bis zum Ende ihres Vertrags zu behalten. Und wie ihre Mutter es ihr so oft eingebläut hatte: Es hatte keinen Sinn, etwas zu tun, wenn man es nicht gut machte.

»Glaubst du, dass Menschen, die schön geboren werden, sich automatisch zu Arschlöchern entwickeln?«, fragte Marlowe, während sie und Cherry die Schuhe zum Zelt der Statisten brachten. »Besonders, wenn sie schon früh berühmt werden? Wenn man von Menschen umgeben aufwächst, die verzweifelt versuchen, dich zu beeindrucken oder dir zu gefallen, dann hat man vielleicht zwangsläufig eine überzogene Anspruchshaltung.«

»Das ist Quatsch.« Cherry wich geschickt einem Haufen Beleuchtungsausrüstung aus. Marlowe folgte ihr mit deutlich weniger Anmut, aber wenigstens kam ihr Stapel Schuhkartons nicht ins Rutschen. »Janie, Kamala und Idi sind alle heiß und berühmt und supernett. Das gilt für den Großteil der Besetzung. Freundlichkeit ist eine bewusste Entscheidung, keine Standardeinstellung oder ein exklusiver Club für die Gewöhnlichen. Außerdem ist Schönheit subjektiv. Was du schön findest, kann ganz anders sein als das, was mich anzieht.«

Marlowe dachte darüber nach, während sie die Schuhe bei einer Garderobiere ablieferten. Sie verstand Cherrys Argumente, aber warum wurden manche Schauspieler dann zu solchen Narzissten, während andere die Aufmerksamkeit gut wegsteckten?

Sie wollte mit Cherry gerade zum Garderoben-Trailer zurückkehren, als Elaine, die Kostümkoordinatorin, sie zur Seite nahm. Sie war eine kleine, stämmige Frau mit einem Schopf aschblonder Locken und einer Vorliebe für die Farbe Orange. Heute zeigte sich die Farbe nur an ihren Turnschuhen und ihren übergroßen Ohrringen, aber wo sie auftauchte, fiel sie auf.

»Bitte sagt mir, dass ihr euch um die zusätzlichen Kleider für die Kellnerin gekümmert habt«, flehte sie.

»Waren die nicht bei der Lieferung dabei?«, fragte Cherry.

»Ich dachte, ihr holt sie aus der Färberei.«

»Aus der …« Cherry wurde blass und schlug sich die Hand vor die Stirn. »O mein Gott. Die Farbabstimmung. Ich sollte mich eigentlich heute Morgen darum kümmern, oder?«

Elaine zog die Brauen hoch. »Eigentlich?«

»Lange Nacht. Es tut mir so leid. Was kann ich tun?«

Mit viel brüsker Gestik und Mimik erklärte ihnen Elaine, dass die Nebendarstellerin, die bei den heutigen Dreharbeiten die Kellnerin spielen sollte, sich krank gemeldet hatte. Die Castingabteilung hatte eine Vertretung geschickt, die angeblich dieselbe Größe trug, aber die Frau war deutlich größer als ihre Maße auf dem Papier. Was kein Problem wäre, wenn Cherry dafür gesorgt hätte, dass die anderen Kellnerinnenoutfits wie geplant am Set waren, aber durch ihren Schlafentzug hatte sie das vollkommen vergessen. Während sie herumtelefonierte und herauszufinden versuchte, wo sie sich befanden, durchsuchte Marlowe eine Kleiderstange in der Nähe, als ob sie dort wie durch Zauberhand auftauchen würden.

»Was passiert, wenn Cherry die Kleidung nicht rechtzeitig herbeischaffen kann?«, fragte sie Elaine.

»Dann müssen wir jemanden finden, der in die passt, die wir schon haben.«

»Können wir das Outfit nicht gegen ein anderes austauschen?«

»Nicht mehr, weil wir schon damit gedreht haben. Das wäre Gift für den Anschluss der Szenen.« Elaine nahm das einzige vorhandene Kellnerinnenoutfit von der Stange. Es war ein zitronengelbes Hemdblusenkleid mit einem weißen Piquékragen und -ärmelaufschlägen. Die Serie spielte zwar in der Jetztzeit, aber das Design war an die 1950er angelehnt, mit einer Farbpalette wie aus einem Comic und auffälligen Details, die es erforderlich machten, dass viele Stücke extra angefertigt werden mussten und nicht von der Stange gekauft werden konnten. Marlowe erinnerte sich von einem kürzlichen Dreh an das Kleid. Sie erinnerte sich auch an die Schauspielerin, die es getragen hatte. Sie hatte eine schmale Taille, ein kleines Dekolleté, einen langen Oberkörper und Hüften, die beinahe genauso unscheinbar waren wie ihre eigenen.

Sie blickte hinüber auf die andere Seite des Zelts zu dem knappen Dutzend Statisten, die Kaffee tranken und durch ihre Handys scrollten. Sie waren alle fit, sonnengebräunt und im herkömmlichen Sinne attraktiv, von der Mittzwanzigerin mit dem unübersehbaren Dekolleté bis zum Mittsechziger mit der beeindruckenden silberfarbenen Haartolle.

»Hier gibt es doch sicher jemanden, dem das passt«, meinte sie.

»Schön wär’s.« Elaine hängte das Kleid zurück an die Stange. »Es ist keine Sprechrolle, also könnte jede Statistin sie übernehmen, aber nur die paar dort wurden heute herbestellt, und keiner von ihnen hat die richtige Größe. Und unsere Zeit für Änderungen ist begrenzt. Das Casting kann noch jemanden anrufen, aber die Uhr tickt. Wenn sich die Dreharbeiten deswegen verzögern und alle wissen, dass es unsere Schuld ist, wird die Produktion Babs scharf kritisieren, und die wird es an Cherry weitergeben.«

Marlowe hielt inne. »Wie scharf?«

Elaine warf einen mitfühlenden Blick auf Cherry, die zusammengekrümmt auf einem Stuhl saß und eindringlich vor sich hinmurmelte, das Handy ans Ohr gepresst und die Haare um die Faust geschlungen.

»Das würde sie nicht tun«, flüsterte Marlowe Elaine zu.

»Vielleicht doch. Besonders, wenn sie einen Sündenbock braucht.«

»Cherry hat all die Jahre zu hart gearbeitet, um wegen eines albernen Kellnerinnenoutfits gefeuert zu werden. Die Situation ist nicht mal ihre Schuld, jedenfalls nicht komplett. Und es war nur ein einziger Fehler.«

»Ja, aber beim Film und im Fernsehen sind Fehler teuer. Wenn die Kameras warten, warten auch viele Leute, die nach Stunden bezahlt werden.«

Marlowe spähte zum Zelteingang, als ob Babs wie aufs Stichwort gleich hereinplatzen und mit einer Handvoll Kündigungsschreiben wedeln würde. Gott, wie Marlowe das Theater vermisste. Wenn dort etwas nicht perfekt war, wurde es repariert, sobald man dazu kam, nicht mal immer sofort. Die Theaterkompanien gaben nicht Millionen für Topschauspieler und riesige Crews aus, und ein Kragen musste nicht jedes Mal auf den Millimeter genau gleich ausgerichtet sein.

Während sie neben Elaine in sich zusammensank, sprang Cherry vom Stuhl auf.

»Sie sind noch nicht fertig!« Sie...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2024
Übersetzer Jeannette Bauroth
Sprache deutsch
Original-Titel Marlowe Banks, Redesigned
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Ali Hazelwood • Bad Boy • bedruckter Schnitt • eBooks • Enemies-to-Lovers • Erotik • Frauenromane • Frauenunterhaltung • Hollywood • Kostümbildnerin • Liebesromane • Los Angeles • lynn painter • marlowe banks, redesigned • mit Farbschnitt • Neuerscheinung • neuerscheinung 2024 • prickelnd • produktionsassistentin • Romance • Romane für Frauen • Seriendreh • #SpicySpring • SpicySpring
ISBN-10 3-641-30412-1 / 3641304121
ISBN-13 978-3-641-30412-6 / 9783641304126
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