Die Weihnachtsüberraschung (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2023
352 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-29940-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Weihnachtsüberraschung - Angelika Schwarzhuber
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Ein Heiratsantrag an Heiligabend - was kann es Schöneres geben?
Ein Jahr ist vergangen, seitdem Lotte bei einer Reise mit ihrer besten Freundin Katja den Weinbauern Nicolas kennengelernt hat. Schon bald wurde aus den beiden ein Paar und Lotte liebt ihr neues Leben auf dem Weingut. Die Vorbereitungen für das bevorstehende Weihnachtsfest im verschneiten Elsass laufen auf Hochtouren. Da hört Lotte ungewollt ein Telefonat mit und erfährt, dass Nicolas ihr am Heiligabend einen Verlobungsring schenken und einen Heiratsantrag machen möchte. Nichts wünscht sie sich mehr, doch Lotte hat ein Geheimnis, das eine Hochzeit unmöglich macht.
Wohlfühllektüre für die schönste Zeit des Jahres - lesen Sie auch die anderen Weihnachtsromane von Angelika Schwarzhuber!

Der Weihnachtswald
Das Weihnachtswunder
Das Weihnachtslied
Das Weihnachtsherz
Die Weihnachtsfamilie


Angelika Schwarzhuber lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt an der Donau. Sie arbeitet auch als erfolgreiche Drehbuchautorin für Kino und TV und wurde für das Drama »Eine unerhörte Frau« unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zum Schreiben lebt sie gern auf dem Land, träumt aber davon, irgendwann einmal die ganze Welt zu bereisen.

Kapitel 1
Auf dem Weihnachtsmarkt


Colmar im Elsass – 1. Adventssonntag


Es kommt mir vor, als wären wir in eine magische Weihnachtswelt eingetaucht«, murmelte Lotte und griff nach Nicolas’ Hand.

Eingepackt in dicke Wintermäntel, spazierten sie durch das zauberhafte Viertel Petite Venice. Der schmale Kanal der Lauch neben ihnen schlängelte sich durch das malerische, tief verschneite Colmar, vorbei an weihnachtlich geschmückten Fachwerkhäusern, kleinen Cafés, Geschäften und vielen kleinen Buden mit Leckereien und Handwerkskunst. Manche Häuser waren farbig beleuchtet, und über die Fassaden huschten weiße Lichter mit weihnachtlichen Motiven. In den Straßen standen geschmückte Tannenbäume, der Duft von knisterndem Holzfeuer, Glühwein und gebrannten Mandeln lag in der klirrend kalten Luft, und aus Lautsprechern schallte das Lied Petit Papa Noël.

»Es gibt einige sehr schöne Weihnachtsmärkte im Elsass, und hier in Colmar sind es, glaube ich, sogar sechs über die Innenstadt verteilt, aber am liebsten mochte ich immer diesen hier«, verriet Nicolas mit seinem charmanten französischen Akzent.

Und tatsächlich hatte der Stadtteil Klein-Venedig, der Lotte seit ihrem ersten Besuch in Colmar besonders gefiel, sich im Advent vor allem für Kinder in ein wahres Weihnachtsparadies verwandelt. Es gab eine große Krippe, ein Karussell, auf dem die kleinen Besucher mit glücklich strahlenden Augen auf Holzpferden saßen. Bei jeder Runde winkten ihnen die Eltern oder Angehörigen zu. Und in einen riesigen Briefkasten durften die Kinder ihre Post mit Wünschen an den Weihnachtsmann einwerfen.

»Für ein Kind muss das hier geradezu märchenhaft sein. Geballte Weihnachtsidylle, fast wie in Disneyland. Und dann noch der viele Schnee!«, meinte Lotte.

»La magie de Noël. Ich hab das natürlich alles extra für dich so inszeniert, mein Schatz!«, beteuerte Nicolas grinsend und gab ihr einen Kuss auf die kalte Nasenspitze.

»Danke, mein Magier …«

Lotte klappte den Kragen ihres Mantels hoch.

»Ist dir kalt?«, fragte er.

»Es geht schon. Ich hätte einfach nur eine Mütze aufsetzen sollen.«

»Ich möchte nicht, dass du dich womöglich erkältest. Oder dir die Ohren abfrierst. Das müssen wir gleich ändern. Komm.«

Er zog sie etwas weiter bis zu einem der Stände, der unter anderem auch gestrickte Schals, Handschuhe und Mützen anbot.

»Schau mal. Wie gefällt dir die hier?«

Er reichte ihr eine goldgelbe Strickmütze.

»Ganz hübsch«, fand Lotte und setzte sie auf. »Und?«

Nicolas’ Augen strahlten.

»Sie passt herrlich zu deinen roten Locken, Chérie. Und zu deinem türkisfarbenen Mantel!«, schwärmte er.

»Findest du?«

Er nickte.

»Na gut. Dann nehme ich sie.«

Sie griff in ihre Tasche, um die Geldbörse herauszuholen. Doch er schüttelte den Kopf.

»Nichts da. Die Mütze kriegst du von mir geschenkt. Zum Auftakt des Advents.«

Bevor sie protestieren konnte, wandte er sich schon an die Verkäuferin.

Lotte lächelte und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Sie konnte es immer noch nicht ganz glauben, wie sehr ihr Leben sich innerhalb kurzer Zeit auf den Kopf gestellt hatte.

Noch vor einem Jahr hatte die gebürtige Hamburgerin in Brasilien gelebt und sich darum bemüht, einen Käufer für ihre kleine Strandbar zu finden. Dann war alles sehr schnell gegangen, und eine Woche vor Weihnachten hatte die damals dreißigjährige Powerfrau ihre Zelte in Salvador da Bahia abgebrochen. Ohne einen konkreten Plan für ihre Zukunft war sie zurück nach Deutschland gekommen. Gerade rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen hatte sie ihre beste Freundin Katja in deren niederbayerischer Heimat überrascht.

Die beiden Frauen hatten sich vor über zehn Jahren in Hamburg kennengelernt und waren ein paar Jahre später gemeinsam nach Brasilien ausgewandert. Katja, um dort als gelernte Goldschmiedin ihre Fertigkeit des Edelsteinschleifens zu perfektionieren, und Lotte, um sich ihren Traum einer eigenen Bar am herrlichen Strand des Atlantiks zu erfüllen.

Dann war Katjas Vater gestorben, und Katja hatte von einem Tag auf den anderen zurück in ihre alte Heimat nach Bayern gemusst, um das elterliche Schmuckgeschäft weiterzuführen. Doch ohne ihre beste Freundin in der Nähe hatte Lotte sich einsam gefühlt. Außerdem war sie der ewigen Sonne, des Meeresrauschens und wild feiernder Urlauber ohnehin schon seit einer Weile überdrüssig gewesen. Es war längst wieder Zeit für eine Veränderung geworden.

Katja hatte es kaum fassen können, als Lotte kurz vor den Feiertagen mit ihren wenigen Habseligkeiten und einem breiten Grinsen im Gesicht plötzlich vor ihr stand. Gemeinsam mit Katjas zusammengewürfelter Familie waren die Freundinnen einen Tag vor Heiligabend ins Elsass gereist, um auf dem Weingut von Katjas französischer Verwandtschaft das Weihnachtsfest mit einer besonderen Familienzusammenführung zu verbringen.

Dort hatte Lotte den charmanten Weinbauern Nicolas Leclaire kennengelernt. Ein Großcousin von Katja. Oder Urgroßcousin? Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse waren für Lotte immer noch etwas verwirrend. Jedenfalls hatte es zwischen den beiden ziemlich schnell gefunkt. Und nachdem sie einige Turbulenzen überstanden hatten, war Lotte vor einem halben Jahr ins Elsass gezogen und lebte inzwischen mit Nicolas zusammen auf dem Weingut Beaulieu.

»Möchtest du noch einen passenden Schal dazu?«, riss Nicolas sie aus ihren Gedanken.

»O nein, die Mütze reicht. Danke dir, Nicolas!« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.

»Aber gern.«

Sie nickten der Verkäuferin noch einmal zu und gingen dann weiter.

»Es ist schön, endlich mal wieder ein paar Stunden nur mit dir zu verbringen«, sagte Nicolas. Es war tatsächlich der erste Tag seit Wochen, an dem die beiden sich von ihrer Arbeit und der Familie hatten loseisen können.

»Und mit Tausenden von Weihnachtsmarktbesuchern«, scherzte Lotte. Colmar lockte in der Adventszeit besonders viele Besucher ins Elsass, auch aus dem benachbarten Deutschland. Sogar aus Übersee kamen Gäste angereist, um in den Genuss des besonderen Weihnachtsflairs zu kommen. Sie nutzten die Gelegenheit, um den Winterurlaub in Europa zu verbringen.

»Möchtest du an einem der Marktstände etwas essen, oder soll ich fragen, ob ich noch einen Tisch bei Jerome für uns bekomme?«

Jerome war ein alter Schulfreund von Nicolas und mit seinem kleinen Hotel mit Restaurant in Colmar auch ein langjähriger Kunde des Weingutes Beaulieu.

»Ich bin gar nicht sehr hungrig. Lass uns eine Kleinigkeit irgendwo auf dem Weihnachtsmarkt essen.«

Als sie sich zehn Minuten später inmitten unzähliger Menschen durch die verwinkelten Gassen schoben, bereute Lotte ihren Vorschlag fast schon ein wenig. Das Gedränge hatte am frühen Abend seinen Höhepunkt erreicht. An den Ständen warteten lange Schlangen.

»Heute ist echt besonders viel los«, meinte Nicolas, doch es schien ihn nicht weiter zu stören. Überhaupt brachte ihn selten etwas aus der Ruhe, was Lotte besonders an ihm schätzte.

»Komm, wir gehen in die Markthalle und essen dort Flammkuchen.«

In der historischen Markthalle schien noch mehr los zu sein als draußen. Doch sie hatten Glück und ergatterten einen kleinen Stehtisch, den Lotte verteidigte, während Nicolas an einem der Stände das Essen holte.

»Hm. Der Flammkuchen ist so lecker!«, schwärmte sie kurz darauf mit vollem Mund, nachdem sie in die knusprige lauwarme Köstlichkeit gebissen hatte. Dazu trank Lotte Glühwein und Nicolas heißen, mit Zimt gewürzten Apfelsaft.

»Stell dir vor, meine Mutter will uns an Weihnachten besuchen kommen«, sagte Nicolas plötzlich.

»Deine Mutter? Ist das denn okay für deinen Vater?«

Nicolas’ Eltern waren seit vielen Jahren geschieden. Seine Mutter Sarah sogar schon zum zweiten Mal. Und vor wenigen Wochen war auch die letzte Beziehung der Anwältin in die Brüche gegangen.

»Vater wird sowieso nur den Heiligabend mit uns verbringen. Die paar Stunden wird er schon überstehen.«

Lotte nickte und nahm einen Schluck Glühwein.

»Ich bin schon gespannt darauf, sie persönlich kennenzulernen«, sagte sie dann. Bisher hatte es noch keine Gelegenheit dafür gegeben, da Sarah in Paris lebte und beruflich immer sehr beschäftigt war.

»Sie kann manchmal ein wenig anstrengend sein und mischt sich gerne überall ein, aber du wirst sicher mit ihr klarkommen.«

Hoffentlich, dachte Lotte, sprach es aber nicht laut aus.

»Sag mal, Chérie, was hältst du denn davon, wenn wir auch deine Eltern an Weihnachten zu uns einladen?«

»Meine Eltern?« Lotte sah ihn perplex an und lachte dann kurz auf.

»Ja. Das wäre doch eine wunderbare Gelegenheit, damit wir uns alle mal kennenlernen.«

Lotte strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und suchte nach den richtigen Worten.

»Weißt du, Nicolas, meine Eltern und Weihnachten – das geht irgendwie überhaupt nicht.«

»Wie meinst du das?«

»Hm. Wie erkläre ich das am besten? … Also, die beiden finden Weihnachten ganz schrecklich«, sagte Lotte dann ziemlich unumwunden. »Der in ihren Augen völlig unnötige Konsum. Dazu Stress vor und an den Feiertagen, der in vielen Familien ja regelrecht in Streit ausarten kann. Und vor allem der moralische Druck, mitmachen zu müssen. Das ist für die beiden gar...

Erscheint lt. Verlag 20.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • Adolf-Grimme-Preis-Trägerin • Altlasten • Das Weihnachtsherz • Das Weihnachtslied • Das Weihnachtswunder • Demenz • Der Weihnachtswald • die weihnachtsfamilie • eBooks • Elsass • Familie • Frankreich • Frauenromane • Frauenunterhaltung Neuerscheinung 2023 • Freundinnen fürs Leben • Goldschmiedekunst • große Träume • Heiligabend • Heiratsantrag • Hochzeit in Las Vegas • Kochbuch • Kochbücher • Kochen • Liebe • Liebesromane • Neuerscheinung • Reise • Reisen • Romane für Frauen • Schwangerschaft • Verlobung • Verlobungsring • Weihnachten • Weihnachtsbuch • Weihnachtsroman • Weingut
ISBN-10 3-641-29940-3 / 3641299403
ISBN-13 978-3-641-29940-8 / 9783641299408
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