Strandversprechen (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
368 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-30015-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Strandversprechen -  Svenja Lassen
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Das Meer stillt jede Sehnsucht ... auch die nach der Liebe
Eine Hochzeit steht ins Haus! Und zwar die von Mias bester Freundin Hanna. Eine Woche soll an der Ostsee gefeiert werden - eigentlich ein Grund zur Freude, doch Mia weiß: für sie kann das nur in einer Katastrophe enden. Zu den Gästen zählt auch ihr Ex-Freund Julius samt seiner neuen Freundin. Auf diese Begegnung könnte sie wirklich verzichten! Und dann drückt Hanna ihr für die lange Autofahrt an die Ostsee auch noch ihren Bruder Jonas aufs Auge. Ausgerechnet Jonas, mit dem Mia eine peinliche Vorgeschichte verbindet. Aber was tut man nicht alles für die beste Freundin? Und Mia muss zugeben, dass Jonas immer noch verdammt gut aussieht ...

Träumen, lachen, lieben, einfach wohlfühlen! In ihrem heiteren Liebesroman »Strandversprechen« entführt Bestsellerautorin Svenja Lassen an die Flensburger Förde ins malerische Glücksburg.

Entdecken Sie auch die anderen Romane der romantischen Küstenliebe-Reihe: »Muschelträume«, »Sonnenküsse« und »Seesterntage«.

Svenja Lassen lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn im schönen Schleswig-Holstein, dem Land zwischen Nord- und Ostsee. Am glücklichsten ist sie mit einer Brise Seeluft im Haar und Strandsand unter den Füßen. Ihre Leidenschaft für Bücher entdeckte sie bereits als Kind, seit 2016 kam aber auch die Liebe für das Schreiben eigener Geschichten hinzu. Inzwischen begeistert sie mit ihren romantischen und humorvollen Wohlfühlromanen zahlreiche Leserinnen und Leser und stürmt mit ihren Büchern die Kindle- und die SPIEGEL-Bestsellerlisten.

Kapitel 1


Mein Blick glitt vom Computerbildschirm zu dem Stiftebecher auf meinem Schreibtisch, an dem die Einladungskarte für die Hochzeit lehnte. Hanna und Christian stand in geschwungener Schrift auf der Vorderseite, eine filigrane Ranke schlang sich um die Namen. In zwei Wochen wollten die beiden an der Ostsee Ja sagen – und ich freute mich riesig für meine Freundin. Die Einladungskarte hatte ich für sie designt, Hanna hatte sie dann noch mit einem Inlett versehen, auf dem alle wichtigen Infos standen, und jede Karte mit einer naturfarbenen Schleife verschlossen. Es hatte mir Spaß gemacht, von Göttingen aus etwas beisteuern zu können, und ich war in einen kleinen Kreativrausch verfallen und hatte quasi ein komplettes Branding für die Hochzeit erstellt. Alles passte zusammen: Einladungs-, Menü- und Danksagungskarten. Letztere warteten nur noch auf die Hochzeitsfotos der beiden, ehe ich sie finalisieren würde. Außerdem hatte ich ein Gästebuch gestaltet und wollte im selben Look später ein Fotobuch für die beiden kreieren. Eine Website mit Infos für die Gäste gab es ebenfalls. Über diese Seite hatte man auch zu- und absagen können und würde dort später die Möglichkeit haben, Fotos hoch- und runterzuladen. Von der Erstellung einer Website hatte ich keine Ahnung, das hatte Hanna übernommen und sich das Ganze extra dafür angeeignet, ich hatte lediglich die Grafiken beigesteuert. Ich mochte das Design, alles vermittelte klar die Botschaft, dass es hierbei um den schönsten Tag im Leben meiner Freundin ging. Dennoch breitete sich jedes Mal, wenn ich an die Hochzeit dachte, in meinem Bauch ein mulmiges Gefühl aus. Seit der Trennung von Julius vor einem Dreivierteljahr würde es das erste Mal sein, dass ich ihn wiedersah – abgesehen von meinem armseligen Stalking seines Instagram-Profils. Ein Foto von ihm und einer hübschen Frau mit honigblonden Haaren hatte er vor einigen Wochen hochgeladen, sie war höchstens Mitte zwanzig. Ich stellte mich lieber schon mal darauf ein, dass es sich um seine neue Freundin handelte. Hanna hatte mir erst kürzlich erzählt, dass er mit Begleitung kam. Beim Betrachten des Fotos hatte ich mich mit meinen einunddreißig Jahren alt gefühlt, und ausgetauscht – gegen eine bessere Version. In meinen mittelblonden Haaren fanden sich nämlich schon erste graue, die aber zwischen den helleren Strähnen vom Friseur zum Glück nicht auffielen.

Verärgert, dass ich nach all den Monaten überhaupt noch über Julius nachdachte, wischte ich die Gedanken fort, schob entschlossen meinen Drehstuhl zurück und erhob mich.

Das Büro teilte ich mir mit Frank. Sein Schreibtisch stand ein paar Meter von meinem entfernt vor dem Fenster, abgetrennt durch einen aufgestellten Sichtschutz und eine große Grünpflanze, die er mitgebracht hatte, als er den Posten von Herrn Albicher, den vorherigen Leiter der Marketingabteilung, übernahm. Auch wenn die Grünpflanze, neben dem Sichtschutz, das meiste Tageslicht davon abhielt, bis zu mir vorzudringen, war sie doch das Einzige, was ich an Frank leiden konnte.

»Mia, hast du alle Unterlagen für die Präsentation zusammengestellt, und hat die Agentur die fehlenden Grafiken geschickt?«, bremste er mich nun prompt aus, und ich plumpste zurück auf das Sitzpolster. Er musste gestern an Himmelfahrt etwas zu lange in der Sonne gesessen haben, auf der Nase und den Wangen hatte er einen fiesen Sonnenbrand, der seine prägnante Nase noch ein wenig mehr betonte.

»Ich schicke dir alles in fünf Minuten.« Die neueste Waschmaschinen-Linie der Tellerrock GmbH sollte in zwei Monaten gelauncht werden, und wir in der Marketingabteilung waren für die Koordination des neuen Auftrittes zuständig. Ein bisschen wehmütig ging ich die Unterlagen und die Grafiken für das Meeting durch. Leider war ich mittlerweile mehr mit der Planung und Koordinierung beschäftigt und hatte nur noch selten Gelegenheit, selbst kreativ zu gestalten. Ich schaute über den Bildschirmrand zu Frank, der hundertprozentig am Montag bei dem Meeting die Lorbeeren für meine Arbeit einstreichen würde. Hoffentlich pellte sich seine Nase dann schon!

Seit Herr Albicher gekündigt hatte, nervte mich meine Arbeit oft noch mehr als zuvor. Herr Albicher hatte meine Vorschläge und Arbeitsweise stets zu schätzen gewusst, Frank hingegen redete alles ständig klein, erklärte mir die Welt in bester Mansplaining-Manier, nur um kurz danach meinen Vorschlag mit seinen Worten zu präsentieren. Genervt stieß ich einen Schwall Luft durch die Nase aus.

Aber jetzt würde ich erst mal in Urlaub fahren. Ich hatte nämlich beschlossen, ein paar Tage früher an die Ostsee zu reisen, um mich ein wenig zu akklimatisieren, bevor ich meinem Ex-Freund gegenübertreten musste. Hanna und Chris hatten die Gäste für eine Woche in ein kleines Resort in Glücksburg an der Flensburger Förde eingeladen. Sie selbst lebten in der Hafenstadt Flensburg. Die meisten der Gäste trafen zum nächsten Wochenende ein, einige sogar erst kurz vor der Hochzeit, je nachdem, wie es ihnen die Zeit erlaubte. Die kommenden Tage sollte ich also ganz ungestört das Meer genießen und etwas Zeit mit meiner Freundin und ihren Eltern verbringen können, die am Dienstag anreisen würden. Ich freute mich darauf, Theodor und Renate Jahn wiederzusehen. Obwohl wir nicht weit auseinanderwohnten, sahen wir uns nur noch selten, seit Hanna damals zum Studieren nach Flensburg gegangen war.

Nachdem ich Frank alle Unterlagen per Mail zugesendet hatte, schob ich erneut meinen Stuhl zurück und lief durch den Flur in das Büro meiner Freundin Franzi, die den Social-Media-Kanal der Firma betreute. Sie telefonierte, lächelte mir aber zu und deutete auf den Platz vor ihrem Schreibtisch. Doch ich blieb stehen und betrachtete die Fotos, die bei ihr an der Wand hingen. Franzi war eine Weltenbummlerin. Mit ihrer Kamera fing sie stets die Erlebnisse auf ihren Reisen ein und teilte sie auf ihrem Instagram-Account und einem Blog mit der Welt. Sie träumte davon, irgendwann von dem Reiseblog leben zu können. Ich blickte auf eine Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Marktes in Thailand. Eine einheimische Frau mit tiefen Falten im Gesicht lächelte zahnlos in die Kamera, doch ihre Augen leuchteten voller Lebensfreude.

Als ich hörte, wie Franzi sich von ihrem Gesprächspartner verabschiedete, drehte ich mich zu ihr um.

»Du hast doch gesagt, ich habe zwei Möglichkeiten, wie ich diese Hochzeit und das Treffen mit Julius angehen kann«, begann ich ohne Umschweife.

Franzi musterte mich. »Und du hast dich für die Variante ›Ich falle so wenig wie möglich auf‹ entschieden.«

»Ich habe es mir anders überlegt«, platzte es aus mir heraus, ehe ich einen Rückzieher machen konnte. »Und deswegen brauche ich ein neues Kleid!«

Franzis Gesicht erhellte sich um mehrere Nuancen.

»Du willst diesem Schlappschwanz Julius zeigen, wie blöd er war, dich aufzugeben?«

Ich nickte.

»Gib mir zehn Minuten! Ich habe eh schon wieder viel zu viele Überstunden angehäuft. Dann nutzen wir heute doch mal unser Gleitzeitmodell.« Sie zwinkerte mir zu. »Wir treffen uns vor dem Fahrstuhl.«

Nach einem erneuten Nicken marschierte ich wieder zurück in mein Büro, als sei ich auf einer wichtigen Mission. Aber das war ich auch. Ich würde diese Hochzeit zum Anlass nehmen, jedem zu beweisen, dass ich über Julius hinweg war – allen voran mir selbst! Ich hatte es gar nicht nötig, diesem Blödmann noch länger hinterherzutrauern.

Ich erklärte Frank beim Herunterfahren meines Rechners kurzerhand, dass ich früher Feierabend machte, und wünschte ihm viel Erfolg für die Präsentation. Frank saß mit gerunzelter Stirn vor dem Bildschirm und versuchte, die Grafiken in seine Power-Point-Präsentation einzufügen. Kurz war ich versucht, ihm Hilfe anzubieten, denn es sah nicht aus, als wüsste er, was er da tat. Ich entschied mich aber dagegen. Vielleicht lernte er auf diese Art, meine Arbeit zu schätzen. Kurz schaute er hoch, schien aber zu verdutzt über meinen überstürzten Aufbruch, um etwas einzuwenden. Er nickte nur und murmelte: »Schönen Urlaub.«

Ich brachte meine Kaffeetasse in die Teeküche, und als ich beim Fahrstuhl ankam, wartete Franzi bereits dort.

»Wohin gehen wir?«, fragte sie.

»Das überlasse ich ganz dir.«

Die Türen öffneten sich, und wir traten ein.

»Wieso hast du dich umentschieden?«, wollte Franzi wissen.

Ich zuckte mit den Achseln. »Ich finde, das bin ich mir selbst schuldig.«

»Gute Einstellung«, lobte meine Freundin. »Du weißt ja, er kann nicht der richtige Mann für dich gewesen sein, sonst hätte er dich nicht verlassen, nicht wegen …«

»Franzi«, unterbrach ich sie. »Bitte, darüber möchte ich jetzt nicht reden, okay? Konzentrieren wir uns auf die positiven Dinge.«

»Ich hoffe einfach, dass du bei dieser Hochzeit feststellst, dass er dir mittlerweile getrost am Allerwertesten vorbeigehen kann.« Danach fuhr sie sich mit Daumen und Zeigefinger über die Lippen, als Zeichen dafür, dass sie versiegelt waren.

Lachend verdrehte ich die Augen.

Mit meinem schwarzen Mini fuhren wir in die Innenstadt von Göttingen, wo Franzi zielstrebig einen Laden mit Braut- und Abendmode ansteuerte. Alles wirkte elegant und durchgestylt, selbst der Türgriff war vergoldet. Ich schaute mich ehrfürchtig in dem Meer aus Brautkleidern um.

»Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«, raunte ich Franzi leise zu.

»Kann ich Ihnen helfen?«, erklang eine Stimme, bevor meine Freundin mir antworten und wir den Rückzug antreten konnten.

»Wir brauchen ein Kleid für...

Erscheint lt. Verlag 20.3.2024
Reihe/Serie Küstenliebe
Küstenliebe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Contemporary Romance • eBooks • enemies to lovers • feel good • Flensburg • Frauenromane • Freundinnen • Frühling • Glücksburg • Herzklopfen • Hochzeit • Humor • Kinderwunsch • Küstenliebe • Küstenroman • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesroman deutsch • Liebesromane • lustig • lustige • Manuela Inusa • Meer • Meike Werkmeister • Neuanfang • Neuerscheinung • neuerscheinung 2024 • Ostsee • Petra Hülsmann • Romance • Romane für Frauen • romantisch • Schleswig-Holstein • Schloss • Selbstfindung • Slow-Burn-Romance • Spiegel-Bestseller-Autorin • Urlaub • Verlieben • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-641-30015-0 / 3641300150
ISBN-13 978-3-641-30015-9 / 9783641300159
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