The Darkest Gold - Die Kämpferin (eBook)

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2023 | 1. Auflage
800 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01610-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Darkest Gold - Die Kämpferin -  Raven Kennedy
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Meine Magie ist goldener Tod ... Epische Fantasy und herzzerreißende Liebesgeschichte. Band 4 der Spiegel-Bestseller-Reihe. König Midas hat mir alles genommen. Geblieben ist mir nur diese eine Sicherheit: Ich werde nie wieder zulassen, dass jemand so viel Macht über mich hat. Deshalb muss ich lernen, meine Magie zu kontrollieren. Ich muss lernen zu kämpfen. Und zwar so schnell wie möglich. Denn durch meinen Angriff auf Midas habe ich die anderen Monarchen gegen mich aufgebracht. Sie verlangen meine Auslieferung. Doch der mächtigste von ihnen steht auf meiner Seite. Er würde die Welt für mich in Brand setzen, und ich für ihn. Und wenn uns das in den Augen der Welt zu den Bösen macht ... dann lasst sie brennen!

Raven Kennedy wurde in Kalifornien geboren. Ihre Liebe zum Lesen hat sie schließlich dazu gebracht, eigene Welten zu kreieren. Sie hat bereits mehrere Buchserien veröffentlicht, der Durchbruch gelang ihr mit der «The Darkest Gold»-Reihe, einer dunklen Neuinterpretation des König-Midas-Mythos. Die Romane haben sich bisher mehr als drei Millionen Mal verkauft, die Übersetzungsrechte wurden in etliche Länder lizensiert, eine Verfilmung befindet sich in Vorbereitung.

Raven Kennedy wurde in Kalifornien geboren. Ihre Liebe zum Lesen hat sie schließlich dazu gebracht, eigene Welten zu kreieren. Sie hat bereits mehrere Buchserien veröffentlicht, der Durchbruch gelang ihr mit der «The Darkest Gold»-Reihe, einer dunklen Neuinterpretation des König-Midas-Mythos. Die Romane haben sich bisher mehr als drei Millionen Mal verkauft, die Übersetzungsrechte wurden in etliche Länder lizensiert, eine Verfilmung befindet sich in Vorbereitung. Anita Nirschl träumte als Kind davon, alle Sprachen der Welt zu lernen, um jedes Buch lesen zu können, das es gibt. Später studierte sie Englische, Amerikanische und Spanische Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seit 2007 arbeitet sie als freie Übersetzerin und hat zahlreiche Romane ins Deutsche übertragen.

Kapitel 1


KÖNIGIN KAILA

Die Luft ist angefüllt mit Geschrei.

Ranholds gesamter Burghof gleicht einem Meeresufer, an das Menschenmassen angespült werden. Sie wogen hin und her, ihre schäumenden Schreie schlagen Wellen in der Flut.

Hinter mir versuchen Ranholds Wachen, die Menschen durch das Tor hinauszudrängen, mit hektischen Befehlen, die das Chaos kaum durchdringen. Die Hälfte der Leute will hinein, um zu sehen, was vor sich geht, die andere Hälfte flieht um ihr Leben.

Manu und meine Wachen haben uns herausgebracht, aber es war knapp. Mein Herzschlag hämmert, und meine Atemzüge pumpen ebenso heftig wie das Adrenalin, das durch meine Adern rauscht. Es ist die Art von Verletzlichkeit, bei der ich mich fühle wie ein in die Ecke gedrängtes Tier. Eines, das im Schnee festgefroren ist, unfähig, sich zu bewegen. Und doch, was mich wirklich erstarren lässt, sind die Geräusche, die aus der Burg kommen. Schwappen. Tropfen. Klirren. Scheppern. Noch mehr Schreie.

Eine weitere Woge schrillen Kreischens brandet auf, als plötzlich flüssiges Gold durch die Eingangstüren bricht. Alle weichen zurück, erschrocken nach Luft schnappende Leiber drängen gegen die Massen hinter ihnen, als sie versuchen, weiter wegzukommen.

Manu und Keon stehen vor mir, der Burg zugewandt, und beide schieben mich schützend rückwärts, während unsere Wachen uns umringen. Nicht alle meine Wachen haben es herausgeschafft, aber ich konnte noch nicht herausfinden, wie viele ich verloren habe.

Das Gold ergießt sich aus der Tür, strömt die vorderen Stufen herunter und an den Mauern der Burg entlang. Wie mit ausgestreckten Händen greift es nach einem Mann und bekommt ihn beinahe zu fassen, doch er wird in allerletzter Sekunde von einigen Wächtern aus dem Weg gerissen.

Das flüssige Metall schlägt nach seinem erfolglosen Versuch auf den Boden wie die Fäuste eines trotzigen Kindes in einem Wutanfall. Spritzer fliegen über die schneebedeckten Stufen und sprenkeln den Stein mit goldenen Tupfen. Noch mehr Gold trieft wie Blut von den Fensterbänken, es befleckt das Glas und quillt durch die Fensterrahmen.

Wir sind von den laternenbeleuchteten äußeren Mauern der Burg umgeben, doch was uns eigentlich Schutz bieten sollte, sorgt nur dafür, dass wir alle hier draußen gefangen sind. Ich will meinem Bruder gerade vorschlagen, dass wir verschwinden, für den Fall, dass das Gold weiter herausströmt und wir zusammen mit der Menge in der Falle sitzen, doch ein weiteres lautes Krachen ertönt irgendwo im Innern und schneidet mir das Wort ab.

Mein Blick schnellt wild zwischen meinem Bruder und Keon hin und her, während ich mich frage, was dort drinnen sonst noch zerstört, wer sonst noch getötet wurde. Aber dann, als wäre dieses letzte Krachen ein Signal für das Ende, hört das Gold, das die vorderen Mauern umklammert, plötzlich auf zu schimmern, hört auf zu wabern.

Es härtet aus, während die Burg mit einem Mal ganz still wird.

Die Schreie der Menge verstummen ebenfalls, alle warten mit angehaltenem Atem, ob es tatsächlich vorüber ist. Ich bin mir nicht sicher, wie lange wir alle dastehen, beobachtend und lauschend, aber die goldenen Spritzer auf dem grauen, gefrorenen Stein bewegen sich nicht mehr, und trotz der Fackeln, die ihren Feuerschein werfen, wirkt alles dunkler. Kälter.

Die Bewegung und die Geräusche mögen zwar aufgehört haben, stattdessen bricht nun in meinem Innern der Tumult los. Mein Körper beginnt zu zittern, in meinem Kopf wirbelt ein Strom lärmender Gedanken herum.

Was zur Göttlichkeit ist gerade passiert?

Meine Schuhe sind durchnässt vom Schnee, in dem ich hier stehe, und die schrecklich eisige Nachtluft überzieht mich mit einer Gänsehaut. Ich sollte in diesem Kleid nicht draußen sein. Ich sollte jetzt im Ballsaal sein. Ich sollte die Verkündung meiner Verlobung feiern und Pläne schmieden, meine Kontrolle auf das Sechste Königreich auszuweiten.

Aber allermindestens sollte mir wärmer sein.

Als ich nach unten sehe, entdecke ich ein Durcheinander aus glänzenden goldenen Spritzern auf meinem dunkelblauen Kleid. Ich wage es nicht, mit dem Finger darüberzustreichen. Nicht nach dem, was ich in diesem Ballsaal gesehen habe.

«Hat es aufgehört?», frage ich.

Die Frage ist übertrieben vereinfacht für das, was da drin gerade passiert ist. Hat es aufgehört – es. Das rasende Gold, das sich soeben wütend erhoben hat. Ich weiß bereits, dass mir die Erinnerung an den heutigen Abend noch lange im Kopf bleiben wird, dass ich sie immer wieder vor meinem geistigen Auge ablaufen lassen werde.

Ich werde den Anblick nicht auslöschen können, wie sich das Gold mit brutaler Präzision bewegte. Wie es von den Wänden troff. Wie es sich auf dem Boden sammelte. Wie es spritzte und zustach und verzehrte.

«Hat es aufgehört?», frage ich noch einmal, dabei ist meine Stimme schriller, als ich sie je gehört habe.

Ich war tödlicher Gefahr noch nie zuvor so nah, und mein Körper weiß das. Weshalb mein Puls immer noch rast und wild in meinen Ohren hämmert.

Weshalb ich nicht aufhören kann zu zittern.

«Ich glaube schon», antwortet Manu schließlich, als er sich umdreht.

Sein Gemahl beobachtet immer noch die Burg, als traue er sich nicht, sie aus den Augen zu lassen. Als erwarte er, dass die Grausamkeit des flüssigen Metalls jäh wieder zum Leben erwacht.

«Verdammte Göttlichkeit», höre ich ihn leise sagen.

Vielleicht hat sein gemurmelter Fluch den Korken aus der angestauten Menge gezogen, denn ein wildes Stimmengewirr beginnt sich über den Burghof zu ergießen. Automatisch schweift meine Macht aus, um ihre Worte zu mir zu holen. Meine Magie fängt ein, was sie sagen, und reiht ihre Aussagen in meinem Geist aneinander.

«Was ist passiert?»

«Das ist König Midas’ goldene Magie.»

«Wo ist König Midas? Wo ist König Fäule?»

«Unser Prinz ist tot.»

«Hat Midas das absichtlich getan?»

«Aber was ist passiert?»

Die Wörter fließen von ihren Mündern zu meinen Ohren, wo sie sich sammeln wie Fäden, um ein Netz aus ihnen zu spinnen. Doch bald schon brauche ich meine Macht nicht mehr, um sie zu hören, denn die Menge beginnt zu brüllen und hektisch Antworten zu fordern.

«Scheiße», zischt Manu und dreht sich zu mir um. «Vielleicht solltest du –»

Plötzlich ruft jemand: «Ich weiß, was passiert ist!»

Sofort richten sich alle Augen auf die Frau, die nach vorne taumelt. Sie zeigt mit einem zitternden Finger auf die Türen, aus deren Tiefen Gold wie aus einer klaffenden Wunde blutet.

«Das war nicht König Midas’ Werk!», spuckt sie aus. Ein langer Vorhang schwarzer Haare hängt ihren Rücken hinunter, ihr Kleid sieht aus, als wäre ein Teil davon weggeschmolzen. «Das war seine goldgeküsste Favoritin! Sie hat seine Magie gestohlen!»

Überrascht zucke ich zurück, während ihre Worte sich in meinem Kopf überschlagen.

«Wer ist das?», murmelt Manu.

Ein Mann aus der Menge drängt sich vorwärts. «Wovon redest du, Weib?»

Sie richtet sich auf und lässt einen stolzen Blick über die Menge schweifen. «Ich bin einer von König Midas’ Sätteln, und ich kann euch allen hier und jetzt sagen, dass das alles Auren war. Sie hat das getan! Die goldene Hure hat seine Magie gestohlen, als er sie goldgeküsst hat. Sie hat herausgefunden, wie sie sie für sich selbst nutzen kann. Sie hat ihn angelogen, und nun hat sie ihn angegriffen. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, als ich hinausgerannt bin!»

Schock durchschneidet die Menge wie ein Ruder die Brandung.

«Was zur Hölle?», zischt Manu kaum hörbar, als er sich zu mir umdreht.

Als die Frau eine Hand auf ihren Bauch legt, wird mir bewusst, wer das ist.

Flair. Der Sattel, den Midas geschwängert hat.

Als ihre Worte zu mir durchdringen, fange ich zuerst an, leugnend den Kopf zu schütteln, und dennoch, es muss wahr sein. Denn was ich in diesem Raum gesehen habe … Es war, als wäre das Gold überhaupt nicht mehr unter Midas’ Kontrolle, als würde jemand anderes es tun …

Wieso habe ich dieses Geheimnis nicht schon früher entdeckt?

«Seht!», schreit jemand. «Waldschwingen! Jemand flieht auf Waldschwingen!»

«Das ist sie! Die goldene Mörderin!»

Ich drehe meinen Kopf zu dem Mann, der gesprochen hat, und mein Blick folgt der Richtung, in die er zeigt. Ich erhasche nur für einen Sekundenbruchteil etwas, bis sie von der Dunkelheit der Nacht verschluckt werden, ein Aufblitzen von Federn und Krallen, das in die Wolken verschwindet.

War das König Fäule mit Lady Auren?

«Ich habe es euch gesagt!», ruft Flair aus. «Sie ist eine Schwindlerin. Eine Betrügerin. Sie hat Midas verführt und seine Macht gestohlen, und jetzt wird sie dasselbe mit König Fäule machen!»

Ein Crescendo aus Stimmen schwillt an, und innerhalb weniger Momente wird das Gerücht von einer zu mächtigen Strömung mitgerissen, um aufgehalten zu werden.

Wie um alles in der verdammten Göttlichkeit konnte ich so etwas übersehen? Wie konnte ich das nicht wissen?

«Du zitterst», reißt mein Bruder mich aus meiner Gedankenflut. Er richtet den Blick über meine Schulter. «Eurer Königin ist kalt. Findet etwas für sie.»

Hinter mir höre ich ein Schlurfen, und dann wird mir das Gewicht eines Mantels...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2023
Reihe/Serie The-Darkest-Gold-Reihe
The-Darkest-Gold-Reihe
Übersetzer Anita Nirschl
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller • Blood and Ash • crescent city • Dark Fantasy • Dark Romance • Endlich Kyss • Fae • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Roman • Fantasy Romance • Glow deutsch • griechische Mythologie • Jennifer L Armentrout • Kyss • Kyss Verlag • Lyx • Lyx Verlag • Paranormal Romance • Plated Prisoner deutsch • Raven Kennedy Bücher deutsch • Raven Kennedy deutsch • Romantasy • Sarah J. Maas • Scarlett St. Clair • TikTok • tiktokhomepage
ISBN-10 3-644-01610-0 / 3644016100
ISBN-13 978-3-644-01610-1 / 9783644016101
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