Sternhimmelleuchten (eBook)

Der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin | Selbstfindung, Herzschmerz, Freude und Liebe in Cedar Cove

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
430 Seiten
HarperCollins eBook (Verlag)
978-3-7499-0609-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sternhimmelleuchten - Debbie Macomber
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Ein Städtchen, das das Herz am rechten Fleck hat: Willkommen zurück in Cedar Cove!

In einer engen Gemeinschaft wie Cedar Cove gibt es nicht viele Geheimnisse. Als Emily Flemming also einen Ohrring in der Tasche ihres Mannes findet, ist sie verständlicherweise verwirrt. Der verlorene Ohrring gehört definitiv nicht ihr, und Emily ist besorgt, dass ihr Mann Dave eine Affäre haben könnte. Sie will nicht glauben, dass Dave sie betrügen könnte oder würde, aber er verhält sich in letzter Zeit so seltsam, dass sie sich einfach nicht sicher sein kann. Und dann erfährt sie auch noch, dass vor kurzem Schmuck aus dem Haus einer älteren Frau gestohlen wurde - und Dave die Dame häufiger besucht hat. Emily kann nicht glauben, dass Dave etwas Illegales getan hat - das liegt einfach nicht in seiner Natur. Irgendetwas stimmt nicht, und Emily ist entschlossen, herauszufinden, was es ist.



SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer Cedar Cove-Serie inspiriert hat.

1. Kapitel


Es heißt, die Ehefrau erfährt es immer als Letzte.

Emily Flemming wusste jedoch Bescheid, und das schon seit über einer Woche. Ihr Mann Dave hatte ein Verhältnis mit einer anderen. Nun war er aber nicht einfach nur Dave Flemming. Sondern Pastor Dave Flemming. Der Gedanke, dass er eine andere Frau liebte, war inakzeptabel, undenkbar und unerträglich. Dass er sie betrog, war schon schlimm genug, aber dass er seine moralischen Verpflichtungen der Gemeinde und Gott gegenüber missachtete, konnte sie kaum glauben. Dieses schockierende Geheimnis passte absolut nicht zu dem Mann, den sie kannte.

Seit dem Abend, an dem sie zur Feier ihres Hochzeitstages essen gegangen waren, hatte Emily ihr Wissen sorgsam für sich behalten. Sie hatte im Büro der Kirche auf Dave gewartet und seine Anzugjacke, die an der Tür hing, in den Garderobenschrank räumen wollen. Dabei war ein Diamantohrring aus der Jackentasche gefallen. Später entdeckte sie den zweiten in der anderen Jackentasche. Emily hatte noch nie etwas so Extravagantes wie diese beiden großen, diamantbesetzten Ohrhänger besessen.

Zu Anfang war sie noch davon ausgegangen, dass Dave ihr die Ohrringe zum Hochzeitstag schenken wollte, war aber schnell zu dem Schluss gelangt, dass das nicht sein konnte, vor allem, weil sie lose in seinen Jackentaschen lagen statt in einem Schmuckkästchen. Aber auch so war es nicht möglich – Dave hätte sich angesichts ihrer angespannten finanziellen Lage niemals Diamantohrringe leisten können.

Sie hätte ihn sofort fragen sollen, was es mit dem Schmuck auf sich hat … und hatte es nicht getan, aus Angst, das Essen zum Hochzeitstag mit ihrem Verdacht zu ruinieren. Aber beinahe sofort fielen ihr andere Details auf, die ins Bild passten. Sie konnte nicht länger ignorieren, dass Dave so häufig bis in die Nacht hinein arbeitete, zumal auch ihre private Stunde nach dem Abendessen diesen Überstunden zum Opfer gefallen war. Vielleicht bildete sie es sich ja nur ein, aber er schien sich auch mehr Zeit für seine Körperpflege zu nehmen.

Ihr Verdacht verstärkte sich immer mehr. Sie behielt ihn für sich, ließ ihn sich immer wieder durch den Kopf gehen und versuchte, sich das Verhalten ihres Mannes zu erklären. Wann immer sie ihn fragte, wo er gewesen sei, fielen seine Antworten vage aus. Ein weiteres Warnzeichen …

»Mommy, wann kommt Daddy nach Hause?«, fragte Mark, der jüngere ihrer beiden Söhne, und blickte dabei von seinem Teller auf. Er war acht und hatte die gleichen dunkelbraunen Augen wie sein Vater.

Emily stellte sich dieselbe Frage. »Bald«, versicherte sie ihrem Sohn so zuversichtlich, wie sie konnte. Zwei- oder dreimal pro Woche kam Dave erst lange nach dem Abendessen nach Hause. Zuerst hatte sie sich für die Jungs Ausreden einfallen lassen, aber jetzt wusste sie nicht, was sie ihnen sagen sollte.

»Dad isst kaum noch mit uns zusammen«, beklagte sich Matthew und setzte sich neben seinen jüngeren Bruder an den Tisch.

Dass Dave zu spät kam, war relativ neu und hatte sich ganz allmählich eingebürgert. Früher war es ihm sehr wichtig gewesen, rechtzeitig zum gemeinsamen Essen zu Hause zu sein. Emily starrte ins Leere, während sie sich unwillkürlich fragte, ob er mit einer anderen Frau zu Abend aß … und einer anderen Familie. Entschlossen verscheuchte sie diesen Gedanken aus ihrem Kopf.

Um ihrer Kinder willen griff sie zu ihrer Standardausrede. »Euer Vater hat viel in der Kirche zu tun.«

»Jeden Abend?«

Ihre Söhne waren damit genauso wenig zufrieden wie sie. »Sieht ganz so aus«, erwiderte sie leichthin, tat dabei so, als wäre alles in bester Ordnung, und setzte sich zu ihnen an den Tisch. Automatisch fassten sie sich alle drei an den Händen und beugten die Köpfe, während Emily das Tischgebet sprach. Im Stillen hängte sie ein Gebet für sich selbst an und bat um den nötigen Mut, sich dem zu stellen, was die Zukunft für ihre Ehe bereithalten mochte.

»Sollten wir nicht wenigstens an einem Abend mit dem Essen auf ihn warten?«, fragte Mark und griff zögernd nach seiner Gabel.

»Ihr beide habt noch Hausaufgaben zu erledigen, richtig?«, gab sie zurück, ohne darauf einzugehen.

»Aber Dad –«

»Euer Vater wird später essen.«

»Kommt er nach Hause, bevor wir zu Bett gehen?«, fragte Matthew, der sensiblere der beiden Brüder.

»Das weiß ich nicht«, erwiderte sie und schluckte hart.

Sie tat mehr oder weniger nur so, als würde sie essen. Seitdem sie die Diamantohrringe entdeckt hatte, war ihr der Appetit vergangen. Der Fund hatte sie aufgerüttelt, nachdem sie alle anderen Verdachtsmomente monatelang ignoriert hatte. Natürlich kann es alle möglichen Erklärungen für den Schmuck geben, hatte sie sich eingeredet und sich vorgenommen, Dave gleich am nächsten Tag danach zu fragen … und es nicht getan.

Emily wusste, was sie davon abhielt. Sie wollte die Wahrheit nicht hören. Sie war dafür einfach nicht bereit, und ihr graute davor, welche Konsequenzen es haben könnte, wenn sie ihn darauf ansprach.

Mehr als einmal hatte sie ihren Mann gefragt, warum er jeden Abend so lange arbeite. Aber Dave hatte ihre Besorgnis als unbegründet abgetan und ihr vage Ausreden aufgetischt, Leute erwähnt, denen sie nie begegnet war, Besprechungen, von denen sie nichts wusste. Es schien ihn zu stören, dass sie fragte, also hatte sie es nach einer Weile sein lassen.

Jetzt kannte sie vermutlich die Antwort. Seit der Entdeckung der Diamantohrringe hatte sie ein völlig klares Bild von dem, was geschah – was bereits geschehen war. Leider waren Pastoren auch nicht besser gegen Versuchungen gefeit als alle anderen Menschen. Wie alle Sünder konnten sie dazu verführt werden, eine Affäre zu beginnen. Auch sie konnten schwerwiegende Fehler begehen.

Wenn Emily anfangs noch gehofft hatte, das alles sei nur ein Missverständnis, dem sie viel zu viel Bedeutung beimaß, waren ihre Hoffnungen inzwischen zunichtegemacht worden. Anfang der Woche war sie Bob und Peggy Beldon beim Einkaufen begegnet. Den beiden gehörte die Pension Thyme and Tide. Sie unterhielten sich eine Weile im Gang des Supermarktes, und Bob erwähnte beiläufig, dass ihm das Golfspielen mit Dave fehlte.

In den letzten drei Jahren hatten die beiden jede Woche zusammen gespielt, wann immer das Wetter es erlaubte. Innerhalb weniger Minuten entlockte sie Bob die Information, die sie so sehr fürchtete: Dave hatte sich bereits über ein Jahr nicht mehr im Golfclub blicken lassen. Ein ganzes Jahr! Und trotzdem hatte er im Sommer jeden Montagnachmittag seine Golfschläger ins Auto gepackt und war weggefahren, angeblich, um sich mit Bob zu treffen. Offensichtlich hatte er sich jedoch mit jemand anderem getroffen.

Emily seufzte. Sie konnte es sich einfach nicht erlauben, in Gedanken ständig diesem ausgetretenen Pfad aus Zweifeln und Verdächtigungen zu folgen. Die halbe Zeit spielte sie die Rolle der stillen, ahnungslosen Ehefrau. In der restlichen Zeit musste sie sich mit aller Macht zusammenreißen, um nicht eine Erklärung von Dave zu verlangen. Sie wollte die Wahrheit wissen, so schmerzhaft sie auch sein mochte – einerseits, andererseits aber auch nicht. Welche Ehefrau hätte das schon gewollt?

Bisher hatte sie geschwiegen und staunte selbst darüber, wie gut es ihr inzwischen gelang, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Keiner ihrer Freunde hatte Verdacht geschöpft. Fast genauso sehr wie ihr eigener Argwohn beunruhigte sie die Tatsache, dass Dave nicht anzunehmen schien, sie könnte ihn durchschaut haben. Sie fragte sich, ob er von sich aus das Thema ansprechen würde. Vielleicht, wenn er wusste, dass sie hinter sein Geheimnis gekommen war … Womöglich hatte sie ja genau darauf gewartet, wollte, dass er sie von sich aus fragte.

Aber Dave fragte nicht. Genau wie sie selbst schien er ein fabelhafter Schauspieler zu sein. Am letzten Sonntag hatte er sogar eine Predigt über die Bedeutung der Ehe gehalten, darüber, wie wichtig es sei, seinen Ehepartner zu lieben.

Emily fühlte sich wie die am wenigsten geliebte Frau der Welt. Es gelang ihr nur mit Mühe, sich so weit zu beherrschen, dass sie nicht vor der versammelten Gemeinde in herzzerreißendes Schluchzen ausbrach. Natürlich musste jeder davon ausgegangen sein, dass die Gefühle sie überwältigt hatten, weil Dave ihr mit seiner Predigt indirekt eine Liebeserklärung machte. Am liebsten wollte sie den Leuten sagen, dass, so schön seine Worte auch waren, sie eben auch nicht mehr als das waren: bloße Worte.

Es fiel ihr schwer zu glauben, dass ausgerechnet Dave und ihr das geschah. Emily war sich immer so sicher gewesen, dass ihre Ehe gefestigt und er ihr bester Freund war. Anscheinend hatte sie sich geirrt.

Die Tür, die in die Garage führte, wurde geöffnet, und zu ihrer Überraschung betrat Dave das Haus.

»Dad!« Mark sprang von seinem Stuhl auf und rannte zu seinem Vater, als hätte er ihn ein Jahr lang nicht mehr gesehen.

»Hallo, kleiner Mann, wie geht’s, wie steht’s?« Dave beugte sich vor und hob ihn hoch. Mark war eigentlich schon zu groß, um wie ein kleines Kind auf den Arm genommen zu werden, aber er brauchte diese väterliche Zuwendung offensichtlich.

Dave küsste Emily auf die Wange, strubbelte dann Matthews Haare durch, bevor er sich setzte. »Ich bin froh, dass ich es heute rechtzeitig zum Abendessen geschafft habe.«

»Ich auch«, erklärte Mark mit leuchtenden Augen.

Trotz allem wurde auch Emily wieder froh. Sie stand auf, um ein viertes Gedeck aufzulegen.

Als sie ihm die Schüssel mit dem Enchilada-Auflauf reichte, füllte er...

Erscheint lt. Verlag 24.10.2023
Reihe/Serie Cedar Cove
Cedar Cove
Sprache deutsch
Original-Titel 8 Sandpiper Way
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Bücher Liebesroman • Cedar Cove • Frauen Roman • Frauenunterhaltung • Leuchtturm • Liebe • Romantische Bücher • Rose Harbor • Rose-Harbor-Serie
ISBN-10 3-7499-0609-2 / 3749906092
ISBN-13 978-3-7499-0609-3 / 9783749906093
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