If he had been with me (eBook)
400 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-31274-9 (ISBN)
Eine herzzerreißende Second-Chance- und Friends-to-Lovers-Romance <3
Auf einer regennassen Straße soll sich Finns und Autumns Schicksal für immer entscheiden. In dem Moment, als das Auto von der Fahrbahn abkommt. Doch eigentlich beginnt Autumns und Finns Geschichte viel früher: Schon ihre Mütter sind beste Freundinnen und so wachsen sie Tür an Tür auf, verbringen jede freie Minute gemeinsam, kennen den anderen besser als sich selbst. Bis aus ihrer Freundschaft etwas anderes wird. Nur kann Autumn sich diese tiefen Gefühle nicht eingestehen. Stattdessen versucht sie, Finn zu vergessen. Doch wie soll sie das schaffen, wenn ihr Herz so verräterisch schlägt, sobald sich ihre Blicke treffen? Und wie soll sie das schaffen, wenn niemand jemals Finns Platz in ihrem Herzen einnehmen kann?
Alles beginnt mit einer Freundschaft. Doch wie wird ihre Geschichte enden?
Fesselnd und herzzerreißend. If He Had Been With Me ist perfekt für Leser*innen von:
•Zeitgenössischen Liebesromanen für Teenager
•Unwiderstehlichen und fesselnden Romanen
•Komplexen emotionalen YA-Geschichten
•TikTok Büchern
•Jenny Han, Colleen Hoover und Dustin Thao
Laura Nowlin hat einen BA in Englisch mit dem Schwerpunkt Kreatives Schreiben von der Missouri State University. Wenn sie nicht gerade über ihre Romane und Figuren nachdenkt, arbeitet sie in einer öffentlichen Bibliothek. Der perfekte Ort, um sich für ihre Bücher inspirieren zu lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in St. Louis.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 35/2023) — Platz 13
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 34/2023) — Platz 10
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zehn
Erst als ich vor der Haustür stehe, fällt mir ein, dass ich den Schlüssel im Spind vergessen habe. Es ist Donnerstag, der Tag, an dem meine Mutter erst zur Therapie und dann zum Sport geht. Sie kommt nicht vor halb sechs zurück. Es ist halb drei und Anfang März. Der Schnee ist weg, aber es ist immer noch kalt, und gleich wird es anfangen zu regnen.
Ich bleibe kurz vor der Tür stehen. Es gibt zwei Optionen. Option eins: Ich warte auf der Veranda, in der Hoffnung, dass ich nicht nass werde, und erkläre meiner Mutter später, warum ich nicht die zweite Option gewählt habe.
»Ich hab mich ausgeschlossen«, sage ich, als er die Tür öffnet. Trotzdem sieht er mich kurz verwirrt an.
»Oh. Okay«, sagt Finny. Er tritt zur Seite und lässt mich rein. Ich trage Doc Martens und eine neue pinke Tiara, er Khakihose und Pullover. Seine Schuhe hat er schon ausgezogen. Seine Socken sind grün. Fast sage ich etwas dazu. Welcher Junge trägt grüne Socken?
»Wann kommt deine Mom nach Hause?«, frage ich.
»Um vier«, sagt er. Seine Mutter hat einen Ersatzschlüssel. »Wo ist deine Mom?«
»Heute ist Therapietag«, sage ich. Ich folge ihm ins Wohnzimmer, wo er sich aufs Sofa setzt. Bei Tante Angelina ist es immer ein bisschen unordentlich, aber gemütlich, mit Bücherstapeln in den Ecken und überall verstreuten Kissen und Schuhen. Tante Angelina hat sich auch nie zu Ende eingerichtet; an der Wand über Finnys Kopf sind drei große Kleckse verschiedener Farbproben. Die sind da, solange ich denken kann.
»Was willst du gucken?«, fragt Finny. Er nimmt die Fernbedienung und sieht mich an.
»Ich werde lesen«, sage ich. Eigentlich wollte ich nach der Schule an einem Gedicht arbeiten, das ich in der Geschichtsstunde angefangen habe, aber hier, vor ihm, kann ich auf keinen Fall mein Notizbuch rausholen und schreiben.
Ich setze mich in den Sessel auf der anderen Seite des Zimmers. Er ist knallblau, und Tante Angelina will ihn seit Jahren neu beziehen lassen – sobald sie sich für eine Wandfarbe entschieden hat. Als ich höre, wie Finny anfängt, durch die Programme zu zappen, hole ich mein Buch aus der Tasche und sehe flüchtig zu ihm rüber.
Finny sieht aus wie das Renaissancegemälde eines Engels oder wie das Mitglied einer modernen Königsfamilie. Sein Haar bleibt den ganzen Winter blond und wird im Sommer golden. Er wird oft rot, teils wegen seiner hellen Haut, teils weil er schüchtern ist und schnell verlegen. Ich weiß, dass Sylvie ihn zuerst angesprochen haben muss, und sie war definitiv auch diejenige, die ein Date vorgeschlagen hat.
Finny spricht nie über seine Gefühle; man muss ihn gut genug kennen, um zu wissen, wann er traurig oder eingeschüchtert ist. Heute verrät mir sein Gesicht nichts darüber, wie er es findet, dass ich hier bin. Entweder ist es ihm egal oder er ist genervt.
Wir sehen uns oft, aber wir sind selten allein miteinander. Und auch wenn wir noch manchmal gemeinsame Sache gegen unsere Mütter machen, haben wir uns nichts zu sagen außer Oberflächlichkeiten.
Vor Jahren haben Finny und ich ein Seil mit zwei Dosen zwischen unseren Fenstern gespannt, um nachts miteinander reden zu können. Dann hörten wir auf, miteinander zu reden, und irgendwann ist das Seil verrottet.
Finnys Handy klingelt, und er verlässt ohne ein Wort das Zimmer.
Ich blicke in mein Buch und beginne zu lesen. Es hat angefangen zu regnen, das Geräusch lenkt mich ab. Früher hat Finny mich immer gefragt, ob ich mit ihm rauskomme, um Regenwürmer zu retten. Er ertrug es nicht, zu sehen, wie sie sich am Tag nach dem Regen auf dem Asphalt wanden und vertrockneten. Er hasste die Vorstellung, dass irgendjemand – oder irgendetwas – leiden musste.
Als wir acht waren, hörten wir seine Mutter nach einer Trennung in ihrem Schlafzimmer schluchzen, und Finny schob Taschentücher unter der Tür durch. Als wir elf waren, schlug er Donnie Banks mit der Faust in den Magen, weil er mich Freak genannt hatte. Es war die einzige Schlägerei, in die er je verwickelt war, und ich glaube Mrs Morgansen ließ ihn nur nachsitzen, weil sie musste. Tante Angelina hat ihn gar nicht bestraft.
»Autumn ist schon hier«, höre ich ihn im Zimmer nebenan sagen. Es folgt eine Pause. »Sie hat sich ausgesperrt.« Es folgt eine längere Pause. »Okay«, sagt er, und dann: »Ich dich auch.«
Diesmal sieht er mich an, als er zurückkommt. »Ihr esst heute sowieso bei uns, sagt Mom, also kannst du gleich bleiben.«
»Eigentlich wollte mein Dad heute Abend zu Hause sein«, sage ich. Finny zuckt die Schultern. Mein Dad sagt das gemeinsame Abendessen so oft ab, dass es sich nicht lohnt, ein Wort darüber zu verlieren. Ich zucke ebenfalls die Schultern und widme mich wieder meinem Buch.
Das nächste Mal sehe ich erst auf, als ich Tante Angelina reinkommen höre.
»Hallo?«, ruft sie.
»Hier drin«, ruft Finny zurück. Er schaltet den Fernseher auf stumm, und seine Mom kommt rein.
»Hi, Kinder«, sagt sie. Ihr langer Patchwork-Rock flattert noch um ihre Fußgelenke, als sie stehen bleibt. Sie trägt ihren Duft nach Patschuliöl mit ins Zimmer.
»Hi«, sagen wir. Tante Angelina sieht mich an und lächelt mit der linken Mundhälfte – dasselbe Grinsen wie Finny, wenn er zu Scherzen aufgelegt ist.
»Autumn, warum trägst du ein T-Shirt von Jimmy Carters Wahlkampf?«, fragt sie.
»Keine Ahnung«, sage ich. »Warum trägt dein Sohn grüne Socken?«
Sie sieht Finny an. »Phineas, trägst du etwa grüne Socken?«
Er blickt auf seine Füße. »Äh, ja.«
»Woher hast du grüne Socken?«
»Die waren in meiner Sockenschublade.«
»Ich habe dir nie grüne Socken gekauft.«
»Sie waren aber da.«
»Das hört sich für mich alles sehr verdächtig an«, sage ich.
»Sehe ich genauso. Finny, Autumn und ich gehen jetzt in die Küche, und wenn wir wiederkommen, hast du besser eine Erklärung für deine Socken.«
Finny und ich sehen uns überrascht an. Ich wende den Blick ab und lege mein Buch beiseite. Tante Angelina wartet an der Tür auf mich. Als ich bei ihr bin, legt sie eine Hand auf meine Schulter und dirigiert mich in die Küche.
»Süße, deine Mom hat keinen guten Tag«, sagt sie leise. »Dein Dad musste für heute Abend absagen, und sie ist deshalb sehr aufgebracht.«
Für andere mag das vielleicht nicht dramatisch klingen. Aber wenn deine Mom zweimal wegen Depressionen eingewiesen wurde, lernst du, zwischen den Zeilen zu lesen.
»Okay«, sage ich.
Das letzte Mal, als Mom eingewiesen wurde, war ich in der sechsten Klasse. Ich habe zwei Wochen bei Tante Angelina und Finny gewohnt. Damals fand ich das nicht schlimm. Alle sagten ständig, meiner Mom würde es bald wieder gut gehen. Sie sprachen von einem chemischen Ungleichgewicht und sagten, es sei eine Krankheit wie jede andere, und dass Mom wieder gesund würde. Also nahm ich es hin, und jeden Abend schlich Finny sich zu mir ins Gästezimmer, und wir malten mit den Fingern Bilder auf den Rücken des jeweils anderen und versuchten zu erraten, was sie darstellten.
Ich bezweifle, dass es diesmal so sein wird. Nichts davon. Jedenfalls werde ich diesmal fragen, wie es ein chemisches Ungleichgewicht sein kann, wenn Dad die Ursache zu sein scheint.
»Das wird schon wieder. Wir müssen heute Abend nur alle sehr verständnisvoll sein, okay?«
»Kapiert«, sage ich.
Sie bittet mich, am Esstisch keinen Teenager-Aufstand aufzuführen. »Deine Mutter liebt dich wirklich sehr«, sagt sie.
»Kapiert«, sage ich noch mal. »Schon gut.«
»Okay«, sagt sie und drückt meine Schulter. Trotz des Versprechens, dem Geheimnis der grünen Socken auf den Grund zu gehen, folgt Tante Angelina mir nicht zurück ins Wohnzimmer. Als ich reinkomme, stellt Finny den Fernseher stumm und sieht zu, wie ich mich wieder setze.
»Alles okay?«, fragt er.
»Japp«, sage ich. »Ist es das nicht immer?«
Er lacht, indem er scharf durch die Nase ausatmet, dann wird sein Gesicht wieder ernst und er neigt den Kopf zur Seite. Er fragt mich, ob ich darüber reden will. Ich schüttle den Kopf, und er wendet den Blick wieder ab. Der Ton des Fernsehers geht an, und ich nehme mir mein Buch.
Damals in der sechsten Klasse musste er sich ins Gästezimmer schleichen, weil wir nicht mehr im selben Bett schlafen durften. Wir verstießen selten gegen Regeln, und ich war jedes Mal aufgeregt, wenn er kam, doch ich sagte ihm nie, er solle es lassen. In Wahrheit wäre mir von allein nie in den Sinn gekommen, dass sich zwischen uns etwas ändern könnte, nur weil wir älter wurden. Wir lagen nebeneinander auf dem Bauch und berührten uns nur, um uns gegenseitig etwas auf den Rücken zu malen. Ich malte Blumen und Herzen und Tiere. Finny malte Raketen und Fußbälle.
An meinem letzten Abend dort stand Tante Angelina in der Tür. Ihre Silhouette zeichnete sich in der Dunkelheit vor dem Licht im Flur ab. Ich nehme an, sie konnte uns besser sehen als wir sie.
»Phineas, was tust du hier?«, fragte sie.
»Autumn ist traurig«, sagte er. Erst als er das sagte, begriff ich, dass es stimmte. Es herrschte lange Schweigen. Finny lag ganz still neben mir. Ich beobachtete ihre dunkle Gestalt im Türrahmen.
»Fünfzehn Minuten«, sagte sie, und dann ging sie. Finny war dran mit Malen. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Linien, die er auf meinem Rücken zog. Es kitzelte immer, aber ich lachte nie.
»Zwei Häuser«, sagte ich. »Und vier Menschen.«
»Unsere Häuser«, sagte...
Erscheint lt. Verlag | 14.6.2023 |
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Reihe/Serie | Friends-to-Lovers-Reihe | Friends-to-Lovers-Reihe |
Übersetzer | Juliane Zaubitzer |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | If he had been with me |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2023 • beste Freunde • best friends • binge reading • Booktok • BookTok Hype • Bücher zum Weinen • Colleen Hoover • Depressionen • Depressionen Jugendliche • Der Sommer als ich schön wurde • Dustin Thao • eBooks • enemies to lovers • Erste Liebe • Frauenromane • Friends to Lovers • Jenny Han • Jugendbuch • Liebesroman • Liebesromane • Neuerscheinung • New Adult • New York Times Bestseller • New York Times Bestseller Autorin • Romane für Frauen • Sadbooks • schicksalhafte Liebe • Second Chance • Slow Burn • Spiegel Bestsellerliste aktuell • TikTok • tragische Liebe • Twist am Ende |
ISBN-10 | 3-641-31274-4 / 3641312744 |
ISBN-13 | 978-3-641-31274-9 / 9783641312749 |
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