Witches of New London 1. Sunblessed (eBook)

Aufregende Urban Romantasy mit Crime-Elementen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
368 Seiten
Moon Notes (Verlag)
978-3-96981-041-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Witches of New London 1. Sunblessed -  Isabel Clivia
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Verliere dein Herz im magischen London Jack the Ripper ist zurück - so lautet die Schlagzeile, wegen der ganz London den Atem anhält. Die junge Hexe Reva kennt jedoch die Wahrheit: Der Mörder stammt aus ihren Reihen. Als Detektivin im Dienste der Hexen-Geheimgesellschaft ist es Revas Pflicht, der Sache auf den Grund zu gehen. Eine Spur führt sie nach New London, ihre einstige Heimatstadt, die hinter einem magischen Schleier verborgen liegt. Dort benötigt sie ausgerechnet die Hilfe des charismatischen Hexers Gabriel. Auf das Herzklopfen, das er in ihr auslöst, würde sie lieber verzichten. Aber um die Verbrechen aufzuklären, muss sie notgedrungen mit ihm zusammenarbeiten. Schon bald steht weit mehr auf dem Spiel als nur ihr Herz ...  

Isabel Clivia lebt und schreibt in einem der schönsten Flusstäler Deutschlands. Ihre Romane handeln von schlagfertigen Heldinnen, die mit viel Herz für ihre Träume und die Liebe kämpfen.

Isabel Clivia lebt und schreibt in einem der schönsten Flusstäler Deutschlands. Ihre Romane handeln von schlagfertigen Heldinnen, die mit viel Herz für ihre Träume und die Liebe kämpfen.

Kapitel 1


Verdrossen beobachte ich die Reportermeute vor dem kleinen, spärlich ausgeleuchteten Park. Die Blitze ihrer Kameras zucken durch die Vollmondnacht und lassen grelle Punkte vor meinen Augen tanzen.

So ein Mist.

Das habe ich jetzt davon, zu dieser Unzeit noch ans Telefon gegangen zu sein. Aber wahrscheinlich wäre ich auch hier gelandet, wenn ich Jonathans Anruf ignoriert hätte. Naomi fühlt sich nämlich leider grundsätzlich dazu verpflichtet, den Hörer abzunehmen, und schleift mich dann jedes Mal zum Tatort.

»Die Presse dreht durch, wenn’s wieder eine Frau ist«, murmelt sie neben mir. »Ich sehe die Schlagzeile schon vor mir: London in Angst vor dem Killer – Ripper schlägt erneut zu. In genau diesem Wortlaut. Wollen wir wetten?«

Ich schnaube. »Mit dir wette ich nicht mehr. Sonst muss ich den Abwasch noch drei Wochen länger übernehmen.«

Ein verräterisches Grinsen schleicht sich auf ihre Lippen. »Genau das ist der Plan.«

»Tja, da mache ich aber nicht mit. Das Geschirr hat gesagt, es vermisst dich.«

»Hör nicht auf diese lügenden Tassen! Tief in ihren kleinen Porzellanherzen lieben sie nur dich.«

»Könnte das eventuell daran liegen, dass sie bei mir keine Angst haben müssen, auf dem Fußboden zu zerschellen?«

»Das waren tragische Unfälle!«, echauffiert sie sich.

Wir drängen uns an einigen Presseleuten vorbei, die den Polizisten hinter der Absperrung Fragen zubrüllen. Mit dieser neugierigen Horde haben sie zum Glück alle Hände voll zu tun, sodass uns kaum jemand Beachtung schenkt.

»Hast du Coulter schon gesehen?«, frage ich und halte auf den Zehenspitzen stehend Ausschau nach einem karierten Hut.

»Bisher nicht. Bestimmt ist er wieder in die falsche U-Bahn gestiegen. Keine Ahnung, wieso ihm das ständig passiert.«

Wahrscheinlich, weil er im Gegensatz zu uns hier geboren wurde und sich deshalb um die ganzen Wie-funktioniert-die-Menschenwelt-Fortbildungen drücken durfte. Es ist mir ein Rätsel, wie ein so unzuverlässiger Mann unsere Kontaktperson bei der Londoner Polizei werden konnte.

Ich stöhne auf. »Er weiß genau, dass die Spuren von Magiegebrauch nicht ewig nachweisbar sind.«

In solchen Momenten bereue ich meine Entscheidung, bei der magischen Abteilung angefangen zu haben. Ein Job bei einer Cafékette wäre sicher entspannter gewesen als nächtliche Detektivarbeit. Aber aus irgendeinem idealistischen Impuls heraus musste ich ja unbedingt das hier wählen.

Naomi schiebt ihre Hände in die Taschen ihres Designer-Trenchcoats. »Was sollen wir denn jetzt machen? Ohne Coulter kommen wir da nicht durch.«

Ich lasse meinen Blick schweifen und bleibe an einem Polizisten hängen, der ganz allein den Westzugang des Parks bewacht.

»Erinnerst du dich noch an den Theaterunterricht in der dritten Klasse?«, frage ich dann.

Naomi schneidet eine Grimasse. »Wie könnte ich je das Jahr vergessen, in dem ich den tanzenden Baum gespielt habe?«

Ich grinse. »Lust auf eine neue Herausforderung, kleine Eiche?«

Sie lacht halbherzig. »Vergiss es. Das einzige Ablenkungsmanöver, das ich beherrsche, ist Angesagtes-Starlet-in-freier-Wildbahn. Klappt leider nur bei der Regenbogenpresse.«

Dank der teuren Kleidung und dem Tausend-Watt-Lächeln könnte Naomi tatsächlich als TV-Sternchen durchgehen. Sogar um diese Uhrzeit sieht sie aus, als wäre sie gerade aus der Maske einer aufwendigen Produktion spaziert. Trotzdem muss ich ihr recht geben. Promijäger könnte sie ablenken, wenn sie es darauf anlegt. Die Leute da vorne sind jedoch wegen des vermeintlich neuesten Verbrechens eines Serienmörders hergekommen.

»Sag bloß, du willst das Ganze mir überlassen«, schmolle ich.

Sie zuckt mit den Schultern. »Jonathan hat dich angerufen. Ich bin heute nur zur moralischen Unterstützung dabei.«

»Behauptest du nicht immer, wir seien ein Team?«

»Wir sind sogar Freundinnen«, erklärt sie stolz. »Deshalb bleibe ich auch in der Nähe und feuere dich ganz doll an.«

Ich lege mir eine Hand auf die Brust. »Das ist sehr aufopferungsvoll von dir.«

Sie quittiert meine Bemerkung mit einem unschuldigen Lächeln. »Für dich doch immer. Aber wenn’s so peinlich wird wie beim letzten Mal, tue ich so, als ob ich dich nicht kenne.«

Ich werfe ihr einen zynischen Luftkuss zu, bevor ich mich auf den Weg zum Westzugang mache.

Der schlaksige Polizist wirkt angespannt. Glücklicherweise lassen ihn die Schaulustigen auf der anderen Straßenseite in Ruhe, also kann ich meinen Plan ungestört durchziehen. Ich mache den Rücken gerade, marschiere direkt auf den Tatort zu und versuche dabei, einen Blick auf das Mordopfer zu erhaschen. Leider versperrt der Polizist mir mit einem Schritt zur Seite den Weg.

»Sie dürfen hier nicht durch, Miss. Das ist ein Tatort.«

Obwohl er seiner Stimme Nachdruck verleiht, ist die Unsicherheit darin deutlich zu hören.

»Ein Tatort?«, wiederhole ich entsetzt. »Wie schrecklich!«

»Treten Sie zurück.«

»Aber meine Geldbörse …« Ich deute auf die laubbedeckte Wiese hinter ihm. »Da drüben habe ich sie heute Nachmittag verloren. Bitte, ich brauche sie!«

Meine verzweifelten Worte bringen ihn dazu, über die Schulter zu blicken. Diesen unachtsamen Moment nutze ich und stürme an ihm vorbei.

»Halt! Bleiben Sie stehen!«

Als ob.

Ich eile weiter, ignoriere die anderen Beamten und gehe zwei Meter neben dem leblosen Opfer in die Hocke. Stichwunden übersäen den Körper des jungen Mannes, den ich auf höchstens fünfundzwanzig schätzen würde. Überall ist Blut. Diesen Anblick hätte ich mir gern erspart. Wer auch immer das getan hat, wollte sichergehen, dass der Kerl mausetot ist.

»Gehen Sie da weg!«, fordert der Polizist.

An den bleichen Fingern des Toten entdecke ich einige edelsteinbesetzte Ringe. Solche Schmuckstücke schreien geradezu nach Hexer-Eigentum, aber über das Opfer kann ich später nachdenken. Zuerst muss ich mehr über den Mörder herausfinden.

Das Stimmengewirr hinter mir wird lauter, während gleichzeitig das Blitzlichtgewitter zunimmt. Schnell hole ich den kleinen schwarzen Quellenstein aus meiner Manteltasche und schließe die Finger darum. Nachdem ich meine Magie in das Artefakt geleitet habe, erwärmt es sich. Mal sehen, ob es eine magische Spur gibt, zu deren Ursprung es mich führen kann.

»Hören Sie mir überhaupt zu?«

Der Polizist packt mich an den Schultern und versucht, mich auf die Füße zu ziehen. Ich mache mich absichtlich so schwer wie möglich, um mir ein paar Sekunden Zeit zu verschaffen.

»Was hat man dem armen Mann nur angetan?«, schreie ich inbrünstig.

»Stehen Sie auf.«

»Die Welt ist so dunkel geworden! Hat denn keiner mehr Liebe übrig?«

»Miss!«

Mit erhöhtem Kraftaufwand schafft er es, mich hochzuhieven. Ich gebe es auf, mich gegen ihn zu wehren. Der kriegt sicher genug Ärger, weil er jemanden durchgelassen hat. Seine Kollegen gucken schon ganz komisch.

Er zieht mich vom Tatort weg und bringt mich zurück zum Parkausgang, während die Reporter weiter auf den Auslöser ihrer Kameras drücken. Ich halte den Kopf gesenkt, bis wir außer Sichtweite sind.

»Was haben Sie sich dabei gedacht?«, schnauzt der Polizist mich an.

»Ich wollte bloß meine Geldbörse suchen«, rechtfertige ich mich mit der glaubhaftesten Unschuldsmiene, die ich zu bieten habe. »Da drüben bei dem Baum hätte sie sein müssen, aber sie ist verschwunden! Haben Sie schon mal Ihren Ausweis und Ihre Kreditkarte verloren? Ich jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres. Ätzend, ich sag’s Ihnen. Gott, warum bin ich so ein Tollpatsch? Und jetzt habe ich auch noch diesen zugerichteten Toten gesehen. Eine echte Leiche. Oh, ich glaube, mir wird gleich schlecht.«

Nachdem ich ihn vollgeplappert habe, drehe ich mich um und stütze mich einhändig auf der Motorhaube eines geparkten Autos ab. Dann atme ich lautstark ein und aus, wie meine Kollegin Mary, als sie mir letzten Monat eine Technik aus dem Geburtsvorbereitungskurs demonstriert hat.

»Miss, ich muss Sie leider …«

»Nein, bitte«, rufe ich und hole hörbar Luft. »Ich will wirklich nicht Ihre Uniform vollkotzen. Die steht Ihnen echt toll. Machen Sie Sport?«

»Ich …«

»Im Ernst, die macht was her. Verleiht Ihnen Autorität.«

Er räuspert sich verlegen. »Hören Sie, ich muss Sie jetzt …«

»O bitte, haben Sie Mitleid mit mir! Ich stehe so unter Schock. Können Sie sich das vorstellen? Eben war ich noch beim langweiligsten Date aller Zeiten, und kaum habe ich meinen fehlenden Geldbeutel bemerkt, stolpere ich in einen Echtzeit-Krimi! Das Bild von diesem Toten werde ich bestimmt nie mehr los. Wer tut denn so was Schreckliches? War das etwa wieder dieser Ripper? O Gott, sollte man überhaupt noch vor die Tür gehen, wenn so einer draußen rumläuft?«

Als ich mich wieder umdrehe, hoffe ich, dass Tränen in meinen Augen schimmern. Ein mitleidiger Ausdruck macht sich im hochroten Gesicht des Polizisten breit. Ich weiß nicht, ob er gerade mich oder sich selbst bedauert, tippe aber auf Letzteres.

»Verzeihen Sie mir«, bitte ich ihn reumütig. »Ich wollte Sie nicht bei Ihrer Arbeit stören. Hätte ich das geahnt …«

»Sie …« Er stutzt. »Haben Sie vielleicht etwas Verdächtiges bemerkt, als Sie heute im Park waren?«

»Was? Nein, tut mir leid. Mir ist ja nicht mal aufgefallen, dass ich meinen Geldbeutel verloren habe.«

Der Polizist starrt mich ratlos an, dann lässt er die Schultern sacken. Seine hoffnungslose...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2023
Reihe/Serie Witches of New London
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte ab 16 • Detektivin • Ermittlerin • Fantasy • Forbidden Love • für Fans von Sarah J. Maas und Ava Reed • Hexen • Jack the Ripper • London • Magie • New Adult • Paranormal • politisch motivierte Morde • Romantasy • Starke Frauen • wie Chilling Adventures of Sabrina • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-96981-041-8 / 3969810418
ISBN-13 978-3-96981-041-5 / 9783969810415
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