Nicht jeder Frosch ist gleich (m)ein Prinz -  Natascha Uhrmann

Nicht jeder Frosch ist gleich (m)ein Prinz (eBook)

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2023 | 1. Auflage
222 Seiten
BC Publications (Verlag)
978-3-941717-68-8 (ISBN)
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Es könnte wie im Märchen sein, auch wenn der Prinz einen froschgrünen Anzug trägt. Weder Aliena noch Aron sind derzeit auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens und doch lernen sie sich auf einer Hochzeit kennen und es macht Klick. Schnell entwickelt sich die Beziehung der beiden zu einer stürmischen Romanze. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn schon nach kürzester Zeit leidet Alienas Freundschaft mit Jannik darunter und eine folgenschwere Entscheidung stellt ihre Liebe auf die Probe, denn auch Arons Vergangenheit wirft ihre Schatten auf das Glück der beiden. Findet Aliena ihr Happy End? Eine humorvolle Lovestory über die Suche nach dem Märchenprinzen.

Natascha Uhrmann wurde am 02.11.1971 in Niederbayern geboren und wuchs in Deggendorf auf, wo sie auch ihre Ausbildung als Großhandelskauffrau absolvierte. Sie zog der Liebe wegen zu ihrem Mann in die Nähe von Wien, mit dem sie seit 2014 verheiratet ist. Seit über dreißig Jahren arbeitet sie als Fachberaterin in einer Bäderausstellung. Ihre ersten Schreibversuche als Teenager waren handschriftliche Kurzromane für Freundinnen. Später beteiligte sie sich an einer Rollenspiel-Fantasy-Story. Sie hört Heavy Metal, spielt gerne MMORPGs und liest hauptsächlich Fantasy- oder Liebesromane. Außerdem mag sie Hunde, je größer, desto lieber. 'Nicht jeder Frosch ist gleich (m)ein Prinz' ist ihr Debüt-Roman, mit dem sie 2022 den zweiten Platz im Schreibwettbewerb 'Loud-like-Love' vom Bookspot-Verlag belegt hat.

Kapitel 1 – Die Hochzeit

»Ganz cool bleiben, Süße«, versuchte Jannik Aliena zu beruhigen, da sie kurz davorstand, auszuflippen.

Das war eindeutig nicht ihr Tag. Morgens hatte sie einmal zu oft auf die Erinnerungsfunktion ihres Weckers gedrückt, sodass sie beinahe zu spät in die Arbeit kam. Dafür kam sie genau aus dieser nicht pünktlich raus, was sie aber nicht davon abhalten konnte, sich dementsprechend zu schminken und herzurichten. Schließlich heiratete in – sie warf einen Blick auf die Uhr – genau diesem Moment ihre Arbeitskollegin. Sie hatte den Samstagsdienst übernommen, und wenn alles nach Plan verlaufen wäre, wären sie sicher rechtzeitig zur Trauung vor Ort gewesen, welche um fünfzehn Uhr begonnen hatte. An ihrem besten Freund hatte es nicht gelegen, dieser war gestylt und zum Aufbruch bereit. Aber diese dämliche Kundschaft hatte sie einfach nicht aus den Klauen gelassen: »Eine Frage hätte ich noch kurz …« Die Kundin war auch resistent gegen ihre Unhöflichkeit, die sie dann an den Tag gelegt hatte. Sie hatte mindestens fünfmal versucht, ihr zu erklären, dass sie dringend wegmusste, und außerdem seit dreißig Minuten Feierabend hatte. Wäre sie also minutiös um dreizehn Uhr aus der Arbeit gekommen und eine Stunde später mit ihrem Styling fertig gewesen, hätte es geklappt. Aber so war sie nun eine halbe Stunde über dem Zeitplan, und zu allem Überfluss mussten sie einen Umweg wegen einer Baustelle fahren. Sie fluchte wie ein alter Kesselflicker. Wenigstens hatte endlich dieser verdammte Regen aufgehört, und mit etwas Glück würde sogar noch die Sonne durchkommen.

»Das sagst du so leicht«, erwiderte sie genervt. Ihre Hände waren schweißnass, ihre Nerven lagen blank.

»Beruhige dich. Schau, hier ist ein Wegweiser. In drei Kilometern sollten wir dort sein.«

Sie setzte den Blinker und folgte der Ausschilderung. »Wird auch Zeit. Wir können von Glück reden, wenn wir noch Kaffee abbekommen und zur Agape pünktlich sind.«

Endlich hatten sie es geschafft, und ein Angestellter führte sie zum Saal, in dem die Trauung im vollen Gange war. Aliena bedankte sich überschwänglich und sie gesellten sich zu ihren Kolleginnen.

»Da seid ihr ja endlich«, flüsterte Ivana ihr zu. »Das meiste habt ihr schon verpasst.«

Sie sortierte die Eindrücke, um sich ein wenig zu beruhigen.

Der Boden des prunkvollen Schlosssaals war mit altem Parkett belegt, kostbare Gemälde hingen an den Wänden, die Decke war mit aufwendigem Stuck verziert. Beim Blick auf die Braut blieb ihr der Atem kurzzeitig weg.

»Ich dachte, sie will in Schwarz heiraten?«, wisperte sie.

»Das dachten wir alle«, gab Alicia, eine andere Kollegin, leise zurück.

»Wieso ist sie jetzt doch traditionell in Weiß? Und wer ist der Clown, der neben dem Bräutigam sitzt?«

Jannik prustete leise hinter vorgehaltener Hand, denn das Wort traf es ziemlich genau. Der farbenprächtige Anzug in Froschgrün mit orangefarbenem Revers ließ den Bräutigam im Vergleich dazu verblassen, und er musste zugeben, dass dieser Mann mehr Blicke auf sich zog als das Brautpaar.

»Dürfte wohl der Trauzeuge des Bräutigams sein«, meinte er flüsternd.

»Spaßvogel, das ist mir auch klar. Ich wollte wissen …«

»Pssst«, kam es von der Reihe hinter ihnen. »Da versteht man ja nichts mehr. Quatscht gefälligst später!«

Sie zuckte zusammen. »Sorry«, presste sie zwischen zusammengebissen Zähnen hervor und hielt die Klappe.

Wieso wanderte ihr Blick nur immer wieder zum Trauzeugen? Allein an seiner schillernden Erscheinung konnte es nicht liegen, denn eigentlich stand ihm der Anzug sogar ausgezeichnet. Seine grau-grünen Augen wirkten dadurch grüner, seine kurzen hellbraunen Haare waren mit Gel in Form gebracht, und wenn er lächelte, blitzten ebenmäßig weiße Zähne auf. Allerdings tat er das nur selten, er wirkte fast nervöser als das Brautpaar, und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten.

Ivana riss sie aus ihren Überlegungen und drückte ihnen Mini-Seifenblasen in die Hand. Inzwischen hatten sich Ramona und Nils das Ja-Wort gegeben und sie wurden aufgerufen, Spalier zu stehen und dabei die Seifenblasen zu pusten.

Dem Brautpaar strahlte das Glück nur so aus den Augen, und Aliena beneidete die beiden. Allerdings hatte sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass auch sie irgendwann Mister Right finden würde – oder er sie. Ihre letzte feste Beziehung hatte sie vor etwa einem Jahr beendet, nachdem sie bemerkt hatte, dass dieser sie mehr als Putzfrau und Köchin und weniger als Lebensgefährtin gesehen hatte. Sie hatten kaum noch etwas gemeinsam unternommen. Abends war er lieber mit einer Flasche Bier auf der Couch gesessen und hatte ferngesehen, statt sich mit ihr zu unterhalten, oder am Ende sogar Zärtlichkeiten auszutauschen. Wenn er nach Hause gekommen war, war seine erste Frage »Was gibt’s zu essen?« gewesen, und kein »Wie war dein Tag?«. Es war ihr relativ leichtgefallen, die paar Dinge zu packen, die sie in seiner Wohnung gehabt hatte, und diesen Schlussstrich zu ziehen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er ihren Abschied überhaupt bemerkt hatte, während er vor seiner Playstation gesessen war.

Sie brauchte ihn nicht, schließlich wohnte ihr bester Freund in ihrer direkten Nachbarschaft. Und dieser hatte gleich am ersten Abend nach ihrer Rückkehr eine leckere Lasagne gezaubert und sie eingeladen, um über ihren Liebeskummer hinwegzukommen. Jannik wohnte seit drei Jahren in der Wohnung nebenan, und seither gingen die beiden durch dick und dünn. Nachdem sie heute mit Partner eingeladen waren, hatte sie ihn einfach gefragt, ob er sie begleiten würde, und sie war im Nachhinein wirklich froh, dass er dabei war. Sonst hätte sie wohl während der Autofahrt bereits die Flinte ins Korn geworfen und auf die Hochzeitsfeier verzichtet.

Nachdem das Gruppenfoto geschossen worden war, schnitt das Brautpaar unter großem Applaus die Hochzeitstorte an und eröffnete die Kaffeetafel. Jannik kam mit einem Teller an, randvoll mit kleinen Mini-Törtchen.

»Die sind urlecker«, stellte er fest, während er in das zweite biss. »Möchtest du probieren?«

»Nein, danke. Ich habe mit dem Stück Torte genug zu tun. Aber sie sehen köstlich aus. Magst du von der Biedermeier versuchen?«

Jannik schüttelte den Kopf, sprechen konnte er im Moment nicht, da er das gesamte Törtchen in den Mund geschoben hatte und mit vollen Backen kaute.

Sie lächelte.

Sina Jutatu, ihre Abteilungsleiterin, stellte sich zu ihnen und begrüßte sie. »Schön, dass ihr es geschafft habt. War so viel los heute, oder wieso seid ihr so spät dran gewesen?«

»Frag nicht«, stöhnte sie. »Ich kam erst um halb aus der Firma.«

»Oje, so schlimm?«

»Das nicht, aber eine absolut nervige Kundschaft. Und dann noch diese dämliche Baustelle. Jannik hat mich gerade noch davon abhalten können, wieder umzudrehen und heimzufahren.«

Sina lachte. »Na, dann bin ich froh, dass wenigstens er die Nerven behalten hat.«

»Hast du eine Ahnung, wer Nils’ Trauzeuge ist?«

»Das ist sein Bruder, soweit ich weiß. Wieso fragst du?«

»Keine Ahnung. Ich möchte nur wissen, was den geritten hat, dass er so was Buntes anzieht. Er stiehlt damit dem Brautpaar die Show.«

Sina zuckte die Schultern. »Ramona wird das sicher abgesegnet haben. Ich glaube nicht, dass er das ohne Zustimmung von Nils oder ihr angezogen hätte.«

»Mag sein. Zum Glück nicht mein Problem.« Dennoch beschäftigte sie der Gedanke.

Um achtzehn Uhr wurden sie ins Restaurant gebeten. Dank eines Tischplans vorm Eingang hatten sie ihre Plätze schnell gefunden. Ramona hatte die Gastgeschenke – die üblichen Hochzeitsmandeln in einem kleinen Karton, der farblich auf die Deko abgestimmt war – mit Namenskärtchen versehen, welche auf den Tellern lagen.

Jannik saß zwischen Aliena und Ivana und hatte den besten Blick auf die Tanzfläche. Als die Kellner mit den Getränken kamen, ließ er sich ein Glas Wein einschenken, das erste und letzte für heute. Er hatte Aliena versprochen, dass er nach Hause fahren würde, so konnte sie dementsprechend feiern. Er war sich beinahe sicher, dass er später eine Alkoholleiche im Wagen haben würde, und er konnte nur hoffen, dass sie sich nicht übergeben musste. Andererseits – es war nicht sein Auto, insofern war er auch nicht für die Reinigung zuständig, obwohl er ihr natürlich dabei helfen würde.

Das Essen war hervorragend, die Vorspeise wurde serviert, das Hauptgericht war in Büfettform aufgebaut, und er holte sich eben den nächsten Teller, da er von allem probieren wollte. Er hatte überall nur ein klein wenig genommen, da er genau wusste, dass er sich sonst hoffnungslos überfressen würde. Und er hatte keine Lust, dass ihm den Rest des Abends schlecht war. Alicia blickte ihm mit großen Augen entgegen.

»Wo futterst du das bitte alles hin?«, fragte sie ihn, halb entsetzt.

Er blickte an sich hinab. »Das weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich habe ich einfach einen guten Stoffwechsel«, sagte er und lächelte sie verschmitzt an. In Wirklichkeit machte er relativ viel Sport und achtete auf seinen Körper, aber das musste er ihr ja nicht auf die Nase binden.

Alicia und Ivana waren ohne Begleitung hier, und Alicia saß ihm gegenüber. Genug Auswahl, um sein Singledasein zu versüßen oder zu beenden, wenn er denn wollte. Normalerweise ließ er nichts anbrennen, aber er bevorzugte es, wenn er sich die Namen seiner Betthäschen nicht merken musste. Er wunderte sich öfter darüber, dass es relativ einfach war, eine Frau...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-941717-68-5 / 3941717685
ISBN-13 978-3-941717-68-8 / 9783941717688
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