Where have the Stars gone (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
290 Seiten
Piper Verlag
978-3-377-90007-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Where have the Stars gone -  Michelle C. Paige
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Berührende Slowburn-Romance mit Rockstar und endlosen Sommertagen im traumhaften Island. Für Fans von Kira Mohn und Kathinka Engel »Tyler stimmt die nächste Melodie an, summt dabei ein paar Töne. Ich schließe die Augen, lege mich auf den Rücken und höre einfach nur zu. Irgendwann höre ich ihn die ersten Worte wispern.« Nachdem die junge Musikerin Saga mit ihrem Duett-Partner Ingvi den wichtigsten Menschen ihres Lebens verloren hat, flieht sie für den Sommer in die wilden isländischen Highlands, um abzuschalten und alles hinter sich zu lassen. Dort trifft sie auf den amerikanischen Rockstar Tyler, der Inspiration für das neue Album seiner Band sucht. Die beiden haben einiges gemeinsam und zum ersten Mal seit Ingvis Tod hat Saga das Gefühl, wieder atmen zu können. Doch ist das genug? Der Sommer zieht vorbei, und damit auch ihre Zeit in den Bergen. Und Tyler geht bald mit seiner Band auf Welttournee ...

Michelle C. Paige, geboren 1990, hat schon als Kind in jedes Freundebuch als Traumberuf »Schriftstellerin« geschrieben, denn ihre Leidenschaft ist und war schon immer nur eins: Geschichten schreiben. Wenn man sie nicht in einem ihrer vielen Tagträume findet, dann vermutlich irgendwo in Island, wo sie seit 2016 jedes Jahr hingereist ist, und ihr Herz verloren hat. Seit Sommer 2022 darf sie die nordische Insel ihre neue Heimat nennen und geht dort zur Filmschule, um Geschichten nicht mehr nur auf dem Papier zu erzählen.

Michelle C. Paige, geboren 1990, hat schon als Kind in jedes Freundebuch als Traumberuf »Schriftstellerin« geschrieben, denn ihre Leidenschaft ist und war schon immer nur eins: Geschichten schreiben. Wenn man sie nicht in einem ihrer vielen Tagträume findet, dann vermutlich irgendwo in Island, wo sie seit 2016 jedes Jahr hingereist ist, und ihr Herz verloren hat. Seit Sommer 2022 darf sie die nordische Insel ihre neue Heimat nennen und geht dort zur Filmschule, um Geschichten nicht mehr nur auf dem Papier zu erzählen.

Kapitel 1


»Du?« Margrét lacht auf. »Du sträubst dich doch davor, auch nur eine einzige Nacht in einem Zelt zu schlafen. Und jetzt willst du den ganzen Sommer in die Berge? Dir ist schon klar, dass Weglaufen dich nicht weiterbringen wird, oder?« Sie steht auf, reißt ihre Augen besonders groß auf. »Es gibt dort nicht mal Strom.«

Na klar, wird mich Weglaufen weiterbringen, was weiß Margrét schon? Ich bin nicht so wie sie. Jeder Tag, den ich in dieser Wohnung verbringe, erstickt mich langsam und qualvoll. Das werde ich ihr aber kaum ins Gesicht sagen.

Stattdessen weiche ich ihr aus, während ich verzweifelt versuche, meinen Schlafsack in den viel zu kleinen Packsack zu quetschen. »Das ist nicht up to date«, entgegne ich. »Die Hütten haben mittlerweile Solarzellen. Sogar W-LAN. Das ist nicht wie im Zelt zu schlafen. Außerdem sind Hildur und Einar auch noch da. Die haben gesagt, es macht total viel Spaß, den Sommer in den Bergen zu verbringen.« Genervt lehne ich mich an den Schlafsack und zerre an dem Band, um den Packsack zu verschließen.

»Saga …« Ein Wort. Mit ihrer Stimme kann sie so viel mehr als nur meinen Namen ausdrücken. Sie spricht ihn so vorsichtig aus, als wäre ich zerbrechlich, dabei bin ich verdammt noch mal das Gegenteil von zerbrechlich. Alles ist bereits kaputt. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich war nie so frei.

Deshalb atme ich tief ein und bemühe mich angestrengt um ein Lächeln.

»Ich laufe nicht weg, Margrét. Ich nehme mir eine Auszeit«, lüge ich.

Margrét zieht eine Augenbraue ungläubig nach oben. Natürlich hat sie mich längst durchschaut. Natürlich laufe ich davon. Ich habe ihr direkt ins Gesicht gelogen, und sie ist nicht doof. Aber es kann wohl kaum jemand von mir erwarten, dass ich einfach so in den Alltag zurückkehre. Ich wüsste ja nicht einmal mehr, wo ich anfangen sollte.

Mein Magen zieht sich unangenehm zusammen.

Wie soll mein Alltag ohne ihn überhaupt funktionieren?

Selbst das Umschauen in dieser Wohnung, in unserer WG, ist ein Kraftakt, zu dem ich mich tagtäglich überwinden muss und zu dem ich mich nicht mehr länger überwinden will. Tränen kommen keine, aber manchmal kann ich förmlich spüren, wie mein Körper einfach nur in sich zusammensinken möchte. Jeder Zentimeter des Apartments erinnert mich an ihn, sein Geruch hängt noch in der Luft, und wenn ich die verschlossene Tür zu seinem Zimmer ansehe, wird mir schwindlig.

Am Anfang war ich mir sicher, dass es nur ein Traum war, aus dem ich jede Sekunde aufwachen würde, weil es unmöglich real sein konnte, dass er einfach weg war. Immerhin haben wir fast jede Sekunde unseres Lebens miteinander verbracht. Er war ein Teil von mir und ich ein Teil von ihm. Aber ich bin niemals aufgewacht, und jetzt fehlt ein ganz essenzielles Stück von mir. Für immer und ewig herausgebrochen. Das tiefe Loch, das sich hinter »immer und ewig« versteckt, ist zu schrecklich, um sich ihm zu stellen.

»Auszeit, richtig.« Margrét seufzt und bindet sich ungeduldig ihre knallrot gefärbten Haare zusammen. Sie nimmt mir den gepackten Schlafsack ab, an dem ich mich unbewusst festgekrallt habe, und stopft ihn in meinen vollgepackten Trekkingrucksack, den sie mir ausgeliehen hat. Sie sieht zu mir auf und lächelt zuversichtlich. »Auszeit klingt gut. Ein bisschen den Kopf freibekommen und danach in das erstbeste Abenteuer stürzen, das dir über den Weg läuft, richtig?«

Richtig.

Ich schlucke, bekomme den Kloß in meinem Hals jedoch nicht herunter und kann es nicht aussprechen.

»Willst du denn Ende des Jahres trotzdem noch nach Amerika gehen?«, fragt sie weiter, als wäre auch das nicht offensichtlich. Aber natürlich nicht für sie. Margrét ist die personifizierte Hoffnung, die Sonne, die jeden Tag aufgeht, in einer Welt, in der es keine Sonnenfinsternis gibt. Ich war doch eigentlich auch mal so, deshalb haben wir ja so gut zusammengepasst.

Ich senke den Kopf, schaffe es nicht einmal mehr, ihr in die Augen zu sehen.

»Mal schauen«, erwidere ich, als wäre auch das keine offensichtliche Lüge. Natürlich ist der Plan mit ihm gestorben. Ich würde auf keinen Fall die Dinge allein tun, die wir zusammen machen wollten. Dafür brauche ich ihn zu sehr, auch wenn mir das vorher gar nicht so bewusst war. Auf einmal ist da eine Lücke, die mir aufzeigt, wie miteinander verschlungen unsere Leben waren. Jetzt habe ich keinen verdammten Schimmer mehr, was aus meinem Leben werden soll. Margrét weiß nicht, dass ich seit seinem Tod keine einzige Melodie zusammenbekommen habe. Dass mein Hals sich zusammenschnürt, wenn ich auch nur an eines unserer Lieder denke. Dass sich meine Finger auf der immer mehr verstaubenden Gitarre wie taub anfühlen und es nicht wagen, auch nur eine Saite anzuschlagen. Das habe ich weder ihr noch sonst jemandem erzählt. Es ist, als wäre die Musik in meinem Kopf verpufft. Als wäre sie nie da gewesen. Dabei hätte meine Stimme Berge versetzen können und mit Ingvi zusammen einen Plattenvertrag in New York absahnen sollen.

Weg. Von jetzt auf gleich. Ohne jede Vorwarnung.

Ich atme tief ein, schließe einen Moment die Augen und atme wieder aus, versuche, den Strom an Gedanken wegzudrücken und zurück ins Hier und Jetzt zu kommen. Aber hier und jetzt gibt es auch keine Lösung. Hier und jetzt muss ich einfach nur weg.

Weil Margrét nichts mehr sagt, sehe ich endlich wieder zu ihr auf und begegne ihrem mich musternden Blick. Für einen Moment halte ich die Luft an, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mir alles, was mir gerade durch den Kopf ging, an meinem »Mal schauen« angesehen hat. Sie kennt mich zu gut, wir wohnen schon zu lange zusammen, kennen uns fast so lange, wie ich Ingvi kenne. Kannte – ein Wort wie ein Stich in den Bauch.

Schnell sehe ich wieder zu Boden. Sein Tod muss sie genauso getroffen haben wie mich, also wie macht sie das nur? Wie schafft sie es, nicht auseinanderzubrechen und in tausend kleine Teile zu zerfallen? Ich würde sie so gern danach fragen, aber ich traue mich nicht. Was, wenn ich das, was sie kann, nicht kann?

Bevor ich reagieren oder sie gar aufhalten kann, nimmt Margrét mich in den Arm und schmunzelt, weil ich mich sofort versteife. Sie ist größer als ich, oder ich bin einfach nur klein, und sie legt ihr Kinn auf meinem Kopf ab, atmet tief ein.

»Egal was kommt, Saga, ich bin mir sicher, dass du die Welt erobern wirst, du ganz allein. Das hast du lange genug geübt.« Ihre Stimme ist so sanft, ihre Worte so sicher, dass ich eine Gänsehaut bekomme. Was sie noch sagen will, weiß ich auch: dass ich Ingvi dafür nicht brauche. Aber wie könnte sie das jemals aussprechen? Und wie zur Hölle kann ich so etwas überhaupt denken?

Sie drückt mich noch ein wenig fester, lässt mir keine Chance, mich herauszuwinden, und will mir damit vermutlich sagen: Ich hab dich lieb, Saga. Und als ich die Umarmung erwidere, fühlt sie hoffentlich dieselben Worte an sich gerichtet.

»Ruf mich an, okay?« Endlich löst sie sich ein wenig von mir. »Du weißt ja, da draußen ist die wahre Natur, und du bist mittendrin. Also ruf mich einfach an, wenn du keinen Bock mehr hast. Ich schicke dann ein Search & Rescue-Rettungsteam.« Sie zwinkert.

»Ich bitte dich.« Statt des langen Seufzers, der mir in der Kehle liegt, erkämpfe ich mir ein schiefes Grinsen. »Das Rettungsteam hat doch keine Ahnung, wenn ich sie nicht anleite.«

Margrét verdreht die Augen.

»Richtig. Ich vergaß. Natürlich, Eure Search & Rescue-Hoheit.« Sie neigt den Kopf und stupst mich an der Schulter, weil ich meine Lippen fest zusammenpresse, statt weiterhin zu grinsen. »Die kommen auch ohne dich klar.«

»Ja«, sage ich, ohne es zu meinen, weil fake it til you make it und so. Und immerhin lasse ich nicht nur Margrét allein in unserer WG zurück, ich habe mich auch bei den Search & Rescue Volunteers abgemeldet. Ich kann nicht mehr dahin zurück. Die Morgenschichten in der Autovermietung und die Abendschichten im Pub, die mir das Studium finanziert haben, habe ich auch abgesagt, weil ich mir ein Urlaubssemester genommen habe. Aber seien wir mal ehrlich, auch das Musikstudium werde ich ohne Ingvi nicht fortsetzen. Wie könnte ich auch? Sein leerer Stuhl in den Vorlesungen neben meinem wäre unerträglich. Und somit begrabe ich alles, was Musik ist, mit ihm. Denn auch...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bücher für junge Frauen • Bücher zum Träumen • Camping • deutsche liebesromane • ebook liebesromane deutsch • für weibliche Leser ab 16 • Island • island roman • Islandroman • Kira Mohn • Laugavegur • Musik • Natur Roman • New Adult • New Adult Roman • Rockstar • Rockstar Romance • Romance • Sehnsuchtsort • Selbstvertrauen • Slow Burn • Sommerroman • The Sky in your Eyes • Trauer • Trekken • Trekking • Wandern • Wanderung • Wanderweg • wholesome romance
ISBN-10 3-377-90007-1 / 3377900071
ISBN-13 978-3-377-90007-4 / 9783377900074
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