Zur Hölle mit James Holding: Pete Hackett Western Edition 106 -  Pete Hackett

Zur Hölle mit James Holding: Pete Hackett Western Edition 106 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
130 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7067-8 (ISBN)
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Der Bass Ernest Wallaces grollte: 'Waco Jordan hat meinen Traum, Town Mayor in Lincoln zu werden, zerstört. Er hat mich niedergeschlagen. Meinen Vorarbeiter hat er zusammengeschossen und eingesperrt. Er hat mir eine Menge kaputt gemacht. Das schreit nach Vergeltung - nach blutiger Vergeltung.' 'Wie sieht dein Plan aus, Ernest?', fragte Steve Sturgess. Er war der Vertreter Rice Hollows, des Mannes, den Waco Jordan vor einigen Tagen nach einer Schießerei im Sägewerk verhaftet hatte. Ernest Wallace musste nicht lange überlegen. 'Du schießt ihm eine Kugel zwischen die Augen, Steve', bellte sein Organ. 'Leg dich zwischen der Stadt und der Shining Star Ranch auf die Lauer. Und wenn Jordan auftaucht - peng - aus!' Ernest Wallace hatte es mit brutaler Unmissverständlichkeit und erschreckender Offenheit ausgestoßen. Er hatte die Brauen finster zusammengeschoben. In seinen Augen zeigte sich ein unheilvolles Glimmen. Er trug einen Verband um den Schädel, weil ihm Waco Jordan mit dem Lauf der Winchester eine ziemlich üble Platzwunde verpasst hatte. Lauernd, mit einem hintergründigen Ausdruck, beobachtete er Sturgess. Steve Sturgess schaute skeptisch. Er saß seinem Boss gegenüber. Zwischen ihnen stand der schwere Schreibtisch. Draußen ratterte die mit Wasserkraft getriebene Säge. Das Geschrei der Arbeiter trieb durch das halb hochgeschobene Fenster herein. Mit gepresster Stimme gab Sturgess zu verstehen: 'Das ist ein heimtückischer Mord, mit dem du mich beauftragst, Ernest. Dafür kann ich gehängt werden. Und du mit mir.'

​Zur Hölle mit James Holding: Pete Hackett Western Edition 106


Western von Pete Hackett


Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie „Texas-Marshal“ und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: „Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.“

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie „Der Kopfgeldjäger“. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.



****

Der Bass Ernest Wallaces grollte: "Waco Jordan hat meinen Traum, Town Mayor in Lincoln zu werden, zerstört. Er hat mich niedergeschlagen. Meinen Vorarbeiter hat er zusammengeschossen und eingesperrt. Er hat mir eine Menge kaputt gemacht. Das schreit nach Vergeltung – nach blutiger Vergeltung."

"Wie sieht dein Plan aus, Ernest?", fragte Steve Sturgess. Er war der Vertreter Rice Hollows, des Mannes, den Waco Jordan vor einigen Tagen nach einer Schießerei im Sägewerk verhaftet hatte.

Ernest Wallace musste nicht lange überlegen. "Du schießt ihm eine Kugel zwischen die Augen, Steve", bellte sein Organ. "Leg dich zwischen der Stadt und der Shining Star Ranch auf die Lauer. Und wenn Jordan auftaucht – peng – aus!"

Ernest Wallace hatte es mit brutaler Unmissverständlichkeit und erschreckender Offenheit ausgestoßen. Er hatte die Brauen finster zusammengeschoben. In seinen Augen zeigte sich ein unheilvolles Glimmen. Er trug einen Verband um den Schädel, weil ihm Waco Jordan mit dem Lauf der Winchester eine ziemlich üble Platzwunde verpasst hatte. Lauernd, mit einem hintergründigen Ausdruck, beobachtete er Sturgess.

Steve Sturgess schaute skeptisch. Er saß seinem Boss gegenüber. Zwischen ihnen stand der schwere Schreibtisch. Draußen ratterte die mit Wasserkraft getriebene Säge. Das Geschrei der Arbeiter trieb durch das halb hochgeschobene Fenster herein.

Mit gepresster Stimme gab Sturgess zu verstehen: "Das ist ein heimtückischer Mord, mit dem du mich beauftragst, Ernest. Dafür kann ich gehängt werden. Und du mit mir."

"Wenn sie dich erwischen – ja. Dann hängen wir wahrscheinlich beide. Aber wie sollen sie dich erwischen, wenn du einen sauberen Schuss abfeuerst und dich dann unerkannt verziehst? Auf der Kugel, die Jordan das Gehirn aus dem Schädel bläst, wird dein Name schließlich nicht stehen." Wallace beugte sich weit nach vorn. Eindringlich und zwingend starrte er seinen derzeitigen Vorarbeiter an. "Es wird dein Schaden nicht sein, Steve."

"Wie meinst du das?", fragte Sturgess, und es klang missmutig. Was Wallace von ihm verlangte, gefiel ihm nicht. Er war kein Killer. Er war auch kein besonders guter Gewehrschütze. Sturgess fragte sich, ob der Hass einen Mann wirklich so weit treiben konnte, dass er sogar bereit war, einen heimtückischen, skrupellosen Mord zu begehen.

"Du wirst immer einen Job bei mir haben, Steve", stieß Wallace eindringlich, mit beschwörendem Unterton hervor. "Ich bessere deinen Lohn um zehn Dollar im Monat auf. Du hast doch eine Frau und vier Kinder zu ernähren, Steve. Was ist, wenn ich dich eines Tages feuere? Arbeit bieten in dieser Gegend nur einige Ranches. Kannst du reiten? Kannst du das Lasso werfen? Du bist vielleicht in der Lage, das Vorderteil vom Hinterteil eine Kuh unterscheiden. Das ist aber auch schon alles."

Unter halb gesenkten Lidern hervor starrte er Steve Sturgess an. Sein Blick mutete hypnotisch an – wie der Blick einer Würgeschlange.

Steve Sturgess begriff. Wenn er ablehnte, würde Wallace ihn gnadenlos feuern. Einen Zeugen dieses Gespräches gab es nicht. Er würde auf der Straße sitzen und betteln müssen, um seine Familie zu ernähren. Oder er musste die Gegend verlassen. Für einen Neubeginn jedoch besaß er nicht das nötige Kapital. Außerdem würde ihn seine Frau einen jämmerlichen Versager schimpfen. Sie nörgelte sowieso ständig an ihm herum.

Er seufzte und sagte: "Okay, Ernest. Ich mach's. Gib mir dein Wort, dass ich immer einen Job bei dir haben werde."

"Das hast du bereits", knurrte Wallace. Sein feistes Gesicht glänzte vor Zufriedenheit. "Und nicht nur das, Steve. Wenn ich in Lincoln eines Tages derjenige sein werde, der den Ton angibt, bist du nach mir und Rice Hollow der dritte Mann."

"Das hört sich gut an", murmelte Sturgess und dachte an Belinda, seine Gemahlin, die dann keinen Grund mehr haben würde, ihn verächtlich als den ewigen Verlierer hinzustellen.

"Wann wirst du den Job erledigen, Steve?", fragte Wallace erwartungsvoll.

"So bald wie möglich", murmelte Steve Sturgess. "Ich denke, heute Abend."

"Gut. Ich hab noch was für dich. Pass auf, Steve ..."

Er sprach auf Sturgess ein. Der Arbeiter war entsetzt und bestürzt. Was Wallace von ihm verlangte, überstieg seine Vorstellungskraft. Aber schließlich sagte er zu allem Ja und Amen. Er war einfach nicht stark genug, sich dem Strom von Leidenschaft und Hass zu widersetzen und die unverhohlene Drohung, arbeitslos zu werden, zu ignorieren. Außerdem gefiel ihm die Aussicht, im Fahrwasser Wallaces sozusagen Karriere zu machen. Wallace hatte keinen Zweifel offen gelassen, dass er mit ihm etwas Besonderes im Sinn hatte ...

"Hast du ein Gewehr, Steve?"

Sturgess zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Die Frage riss ihn aus seiner gedanklichen Versunkenheit und in die unerbittliche Realität zurück. "Nein – nein ..."

"Ich gebe dir eins. Du kannst es behalten. Eine nagelneue Winchester 73. Eine erstklassige Waffe."

Sturgess erhob sich. Die Last dessen, was ihm Ernest Wallace aufgeladen hatte, drohte ihn trotz der rosigen Zukunftsaussichten zu erdrücken. Sein Blick schien sich nach innen verkehrt zu haben. Seine Gedanken rotierten und drifteten auseinander. Hals und Mundhöhle waren ausgetrocknet. Das Schlucken bereitete ihm Mühe. Wie in Trance verließ er das Office.

Draußen atmete er tief durch. Der Geruch frischen Holzes hing in der Luft. Das Wasserrad, das die Säge betrieb, drehte sich ächzend im Rio Bonito. Überall waren Stapel von Brettern und Balken aufgeschichtet. Das war seine Welt. Was Wallace von ihm verlangte, mutete ihn an wie ein Alptraum.


*


Waco Jordan stand im Flur des Zellentraktes. Rice Hollow, der Vorarbeiter Ernest Wallaces, hockte auf seiner Pritsche und stierte vor sich hin.

In der Nachbarzelle befand sich Vince Hunter, den James Holding nach harter Verfolgungsjagd mit der Hilfe Silvers, des schwarzen Wolfshundes, gestellt und zurückgebracht hatte. Der Wolfshund hatte dem Banditen, der Samantha Holding vergewaltigt hatte, den Unterarm zerfleischt. Er trug einen Verband.

"Noch einmal, Hollow", kam es hart und unerbittlich aus Wacos Mund, "hast du von Wallace den Auftrag erhalten, zusammen mit drei weiteren Schlägern Jonathan Smith einen Besuch abzustatten, Smith einen Denkzettel zu verpassen und im Lincoln Star alles kurz und klein zu schlagen?"

Jonathan Smith, der in Lincoln eine Zeitung herausgab, war nach einem Sonderdruck, mit dem er massiv für Furore gegen Ernest Wallaces Streben nach dem Bürgermeisteramt sorgte, brutal in seiner Werkstatt von Maskierten niedergeschlagen worden. Danach hatten die Kerle für Kleinholz gesorgt. Druckerpresse, Druckplatten, Setzkästen, die Einrichtung – sie hatten einfach alles kurz und klein geschlagen. Smith' Existenz war ruiniert ...

"Nein, verdammt!", knirschte Rice Hollow, ohne den Marshal anzusehen. "Ich hab zu der Zeit, als die Schläger Smith heimsuchten, im Bett gelegen und geschlafen. Es gibt dafür Zeugen."

"Nenn mir ihre Namen, Hollow", knurrte Waco.

Hollow erhob sich ungelenk. Der vierschrötige Bursche humpelte zur Gitterwand. Als Waco ihn verhaften wollte, griff Hollow zum Gewehr. Es kam zu einer Schießerei in der Sägemühle. Jetzt hatte Rice Hollow eine schmerzhafte Schramme über den Rippen und einen durchschossenen Oberschenkel zu beklagen. Hollows mächtige Pranken legten sich um zwei der soliden Gitterstäbe. "Black Stone, Hank Hillary und Chuck Tucker!", grunzte er.

Ein spöttisches Grinsen umspielte die Lippen Waco Jordans. "Und die drei haben auch im Bett gelegen, nicht wahr?"

"Yeah."

Waco nickte. "Du hast mir sehr geholfen, Hollow." Seine Stimme triefte vor Spott. "Ich denke, Black Stone, Hank Hillary und Chuck Tucker werden dir sehr bald im Käfig Gesellschaft leisten."

Rice Hollow rüttelte grimmig an den Stäben. Metallisches Scheppern erklang. Hollow stieß gehässig hervor: "Du kannst uns nichts beweisen, Jordan. Und der Tag, an dem ich wieder frei bin, ist sicher nicht mehr allzu fern. Dann sieh dich vor."

Waco spitzte die Lippen. "Du willst mir doch nicht etwa drohen, Hollow?"

"Geh...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-7067-3 / 3738970673
ISBN-13 978-3-7389-7067-8 / 9783738970678
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