Julia Ärzte zum Verlieben Band 176 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1912-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Ärzte zum Verlieben Band 176 - Charlotte Hawkes, Annie Claydon, Deanne Anders
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HEISSES WIEDERSEHEN UNTER PALMEN von CHARLOTTE HAWKES
Zu einer hochriskanten OP am offenen Herzen wird der renommierte Chirurg Liam Miller in die Karibik gerufen. Mit allem rechnet er, aber nicht damit, dass in seinem Expertenteam auch Schwester Talia ist. Effizient, zuverlässig, wunderschön - und seine Ex-Geliebte!
SAGEN SIE, KENNEN WIR UNS? von ANNIE CLAYDON
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EIN NEUER ANFANG IN KEY WEST von DEANNE ANDERS
In einem Rettungshelikopter-Team will Katie im sonnigen Florida einen Neuanfang wagen. Wenn Flugsanitäter Dylan Maddox sie bei den Einsätzen bloß nicht so kritisch beobachten würde! Und dann ist da noch das Verlangen, das sie manchmal unerwartet in seinen Augen aufblitzen sieht ...



Annie Claydon wurde mit einer großen Leidenschaft für das Lesen gesegnet, in ihrer Kindheit verbrachte sie viel Zeit hinter Buchdeckeln. Später machte sie ihren Abschluss in Englischer Literatur und gab sich danach vorerst vollständig ihrer Liebe zu romantischen Geschichten hin. Sie las nicht länger bloß, sondern verbrachte einen langen und heißen Sommer damit, ein eigenes Buch zu schreiben. Doch es wurde nicht veröffentlicht, und Annies Leben führte plötzlich in eine andere Richtung, sodass sie sich eines Tages in einem anderen Berufsfeld wiederfand: Sie hatte tatsächlich einen IT-Job! Glücklicherweise hörte das geschriebene Wort jedoch nie auf, sie zu reizen. Heute lebt sie in London und verfasst dort ihre erfolgreichen Arztromane. Sie bereut es nicht, den Weg zu ihrer wahren Leidenschaft zurückgefunden zu haben!

1. KAPITEL


Den Spitznamen „Herzflüsterer“ hatte sich Liam Miller mit außergewöhnlichen chirurgischen Fähigkeiten verdient. Er übernahm schwierigste Fälle und schaffte es, dass die Herzen seiner Patienten wieder in perfekt normalem Sinusrhythmus schlugen.

Was für eine Ironie, dass er seinen Herzschlag nicht in den Griff bekam, seit er vor wenigen Stunden auf St. Victoria gelandet war! Genauer gesagt, seit er mit seinem Wasserflugzeug die dreihundert Quadratmeilen große karibische Vulkaninsel angeflogen hatte.

Was für ein Paradies! Smaragdgrüne Regenwälder, weiße Sandstrände, Korallenriffs und in der Sonne glitzerndes, traumhaft türkisblaues Wasser. Auch auf der kurzen Taxifahrt zur renommierten Island Clinic faszinierten ihn die prachtvollen Farben, die üppige Natur. Alles strahlte pure Lebensfreude aus.

Genau wie sie.

Liam versuchte, den Gedanken wegzuschieben – wie alle Erinnerungen, die er seit fast drei Jahren unter dem Deckel hielt –, aber hier schien es ihm auf einmal nicht mehr zu gelingen. Ob der Jetlag schuld war oder die Tatsache, dass er sich in ihrer Heimat aufhielt, konnte er nicht sagen. Aber diese Insel war exakt so, wie sie sie ihm damals beschrieben hatte. Und sie selbst passte perfekt ins Bild.

Talia.

Die Frau, die vor gut drei Jahren in sein Leben gestürmt war. Leuchtend wie ein Regenbogen, der die dunklen Wolken durchbrach, in denen Liam sich bewegte. Bis zu dem Moment war ihm gar nicht klar gewesen, wie trostlos seine Tage waren. Verschwenderisch verteilte Talia Farbe in seiner grauen Welt, erhellte sie mit ihrem ansteckenden Lachen und ihrer Lebendigkeit. Anfangs war es ihm nicht bewusst, aber irgendwann taute das schwere schwarze, zu Eis erstarrte Ding, das ein Leben lang auf seine Brust gedrückt hatte, langsam auf.

Sie brachte ihn dazu, die düstere Schuld, die ihm sein Vater unbarmherzig und hasserfüllt ein Leben lang eingetrichtert hatte, in einem anderen Licht zu sehen. Vielleicht war er durch den Tod der Mutter genauso Opfer wie sein von Kummer zerstörter Vater gewesen? Talia ließ ihn daran zweifeln, dass er so beschädigt, gebrochen und destruktiv war, wie er immer geglaubt hatte. Bei ihr erwachte in ihm das Gefühl, dass er es wert war, geliebt zu werden.

Und dann, so plötzlich, wie sie in seinem Leben aufgetaucht war, verschwand sie wieder. Farben und Freude nahm sie mit. Nur war es jetzt schlimmer als vorher, weil ihm bewusst war, was er vermisste.

Verärgert wandte Liam sich von dem Panoramafenster ab, das sich über eine ganze Wand im Büro des Klinikleiters erstreckte. Der Ausblick war atemberaubend. Doch Liam konzentrierte sich wieder auf sein Tablet und die elektronische Patientenakte auf dem Bildschirm, während er darauf wartete, dass Nate Edwards zurückkam.

Es störte ihn gewaltig, dass er die Gedanken an Talia Johnson selbst nach Jahren noch nicht so einfach aus seinem Kopf verbannen konnte. Schließlich war er nicht nach St. Victoria gekommen, um längst begrabene Erinnerungen wiederzubeleben.

Er war wegen seiner Patienten hier. Insbesondere wegen der fünfzehnjährigen Lucy Wells mit angeborenem Herzfehler. Außerdem musste er die Notizen über sie gar nicht mehr lesen. Seit Nate Edwards’ Anruf letzte Woche, hatte er sich so gründlich mit dem Fall befasst, dass er jedes Detail in- und auswendig kannte.

Liam vertiefte sich akribisch in jeden seiner Fälle. Jede einzelne Patientin, jeder einzelne Patient zählte. Sie landeten auf seinem OP-Tisch, und das Mindeste, was er für sie tun konnte, war, ihre Krankengeschichte penibel zu studieren. Weil jeder von ihnen ein Kind von jemandem war oder ein Ehemann, eine Mutter – so wie seine Mutter damals.

Für sie war der OP-Tisch der letzte und für ihn der erste Ort auf Erden gewesen.

Sein Leben begann, als ihres endete. Eine grausame Wendung des Schicksals, die sein verzweifelter Vater ihm nie vergeben hatte.

Nie.

Liam war Arzt geworden, Chirurg, um Leben zu retten, wo und wann immer es ihm möglich war. Als könnte er mit jedem gewonnenen Leben wiedergutmachen, dass seine Mutter ihres bei seiner Geburt verloren hatte. Als gebe es eine magische Zahl, ab der ihm, wenn er sie erreichte, vergeben wurde. Damit er endlich befreit war von der inneren Zerrissenheit und betäubenden Kälte, die sein Herz umschlossen. Talia hatte den Anfang gemacht, aber dann stellte sich heraus, dass er einer naiven Hoffnung aufgesessen war.

Schluss damit!

Er war nur ein paar Wochen, höchstens einen Monat hier, um den Herzchirurgen der Klinik zu vertreten, der nach einem Bootsunfall eine Zeit lang ausfallen würde. Die Insel war nicht groß, aber groß genug, dass er Talia nicht unbedingt über den Weg laufen musste. Ob sie wieder auf ihrer Heimatinsel lebte, nachdem sie ohne ein Wort aus seinem Leben verschwunden war, konnte er nicht sicher sagen. Doch selbst wenn, musste er ihr nicht zwangsläufig begegnen.

Liam erinnerte sich noch gut daran, wie begeistert sie ihm ihren Job am lokalen Krankenhaus beschrieben hatte, das in der stärker besiedelten Gegend um die Hauptstadt Williamtown lag. Die Island Clinic dagegen war abgelegen am anderen Ende der Insel erbaut worden. Ein perfekter Zufluchtsort für A-Prominente, die sich einer medizinischen Behandlung unterziehen mussten und gleichzeitig auf höchste Privatsphäre Wert legten.

Nein, hier würde er nicht zufällig auf Talia stoßen.

Was er, wie er sich entschlossen versicherte, exakt so haben wollte.

„Hallo, Talia. Ich kann nicht behaupten, dass ich erwartet – oder gehofft – hatte, dich jemals wiederzusehen.“

Das Frösteln fing im Nacken an, sie bekam eine Gänsehaut, und ihr schien das Blut in den Adern zu stocken. Sie konnte sich nicht umdrehen. Konnte nicht einmal das letzte Instrument auf das Metalltablett legen, das sie gerade bestückte.

In ihrem Kopf drehte sich alles.

Die Stimme gehörte Liam, und doch war es nicht seine. Sie erkannte den knappen professionellen Tonfall, aber der eisige Unterton sorgte dafür, dass sie unwillkürlich ihre OP-Kleidung fester um sich ziehen wollte. Um sich zu wärmen oder um sich zu schützen, wusste sie nicht zu sagen.

Also war er tatsächlich nach St. Victoria gekommen. Obwohl sie gewusst hatte, dass es passieren könnte – schließlich hatte sie ihrem Chef Liams Namen genannt –, hatte sie nicht recht daran geglaubt. Eher damit gerechnet, dass er das Angebot ablehnen würde, weil die Klinik auf St. Victoria stand.

Dass er es doch angenommen hatte, bewies nur eins: Sie war so unbedeutend für ihn, dass sie bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt hatte. Was sie natürlich längst wusste. Das hatte sie bereits vor drei Jahren festgestellt. Zu ihrem Nachteil.

Sie hatte Nate Liam nicht vorgeschlagen, weil sie ihn wiedersehen wollte, sondern einzig und allein aus einem Grund. Talia wusste, dass der berühmte „Herzflüsterer“ des Duke University Hospitals für ihre verzweifelte junge Patientin die beste Chance war.

Ihre Gefühle hatten damit nichts zu tun.

Überhaupt nichts.

Warum zitterte ihr Körper dann, als glaubte er ihr nicht?

Du bist immun gegen ihn, sagte sie sich fest und wappnete sich, um sich umzudrehen und ihn endlich anzusehen.

Ihr einziger Trost bestand darin, dass Liam wenigstens nie erfahren würde, auf wessen Initiative hin er hier war. Sie hatte Nate gebeten, in diesem Punkt Stillschweigen zu bewahren.

„Ist das dein Plan für den nächsten Monat?“ Seine Stimme klang ruhig, fast sanft, aber sie ließ sich nicht täuschen. „So zu tun, als würdest du mich nicht hören? Ich kann mir vorstellen, dass du dieses Spielchen erfolgreich spielen kannst.“

„Natürlich nicht“, murmelte sie, bevor sie bebend Luft holte und sich umdrehte, ein angestrengtes Lächeln auf den Lippen. Es fror augenblicklich ein, als er sie abschätzig musterte.

Vor ihr stand der Mann, der mit einem Blick, mit einem Wort Sehnsucht geweckt hatte, Verlangen, drängende Lust. Und nun sah er sie an, als würde er sie nicht kennen. Als bedeutete sie ihm nicht mehr als jede x-beliebige Fremde. Es tat weh.

„Liam …“

Ihre Blicke trafen sich. Talia konnte nicht wegsehen. Das Atmen fiel ihr immer noch schwer, ihre Beine drohten ihr den Dienst zu versagen. Halt suchend griff sie hinter sich, fühlte das kalte Metall des Instrumentenwagens in den Fingern.

Drei Jahre lang hatte sie sich gesagt, dass sie Liam in ihren Erinnerungen verklärte, dass er in Wirklichkeit gar nicht so toll war. Doch das Gegenteil war der Fall, wie sie jetzt erkannte.

Der Mann war atemberaubend. Fast eins neunzig groß, breite Schultern, muskulöse Brust unter dem makellosen Businesshemd, tadellos sitzender Anzug – und das bei den auf St. Victoria üblichen Temperaturen von um die dreißig Grad im Schatten. Sein kantiges Kinn verriet männliche Entschlossenheit. Seine Züge wie gemeißelt, der Blick hart. Sie versuchte, nicht dem Gefühl zu erliegen, dass er sich wie eine eiserne Faust um ihr empfindsames Herz legte.

„Ist das alles, was du zu sagen hast? Meinen Namen? Warum erklärst du mir nicht, warum ich hier bin?“

Panik flutete ihre Gedanken, und es kostete sie alle Willenskraft, sich nichts anmerken zu lassen. Er weiß es nicht, sagte sie sich. Er kann es nicht wissen!

Vergeblich versuchte sie es mit einem Lächeln. Ihr blieb nur, ihm kontrolliert und ruhig zu antworten. Obwohl sie innerlich zitterte.

„Ich vermute, du übernimmst...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2023
Reihe/Serie Julia Ärzte zum Verlieben
Übersetzer Michaela Rabe, Dorothea Ghasemi, Katharina Illmer
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arztroman • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Ärzte zum Verlieben • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1912-2 / 3751519122
ISBN-13 978-3-7515-1912-0 / 9783751519120
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