Feuriges Verlangen im Urlaubsparadies (2 Miniserien) (eBook)

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2023 | 1. Auflage
475 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2181-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Feuriges Verlangen im Urlaubsparadies (2 Miniserien) -  Maggie Cox,  Christina Hollis,  Susan Stephens,  Michelle Conder
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SAMBANÄCHTE MIT DEM BOSS von MAGGIE COX
Ich darf mich nicht in meinen Boss verlieben, beschwört Marianne sich. Vergebens: Als Eduardo de Souza sie heiß küsst, schlägt ihr Herz plötzlich im Sambatakt. Bis sie mit dem attraktiven Geschäftsmann nach Rio de Janeiro fliegt und dort eine schockierende Entdeckung macht ...
DER MILLIONÄR UND DIE GÄRTNERIN von CHRISTINA HOLLIS
Als Stefano mit dem Hubschrauber auf seinem Gut in der Toskana landet, bleibt Kira die Luft weg: Die hübsche Landschaftsgärtnerin fühlt sich stark zu dem unverschämt attraktiven Millionär hingezogen. Doch nach einer romantischen Nacht ist er spurlos verschwunden ...
DER KLANG DER VERSUCHUNG von SUSAN STEPHENS
Nacho Acostas wilde Locken, sein verwegenes Lächeln - das alles sieht Grace nur noch in ihren Träumen, denn die schöne Weinexpertin hat ihr Augenlicht für immer verloren. Dennoch zieht allein die Ausstrahlung des Argentiniers sie sofort wieder in seinen Bann, als sie auf seinem Weingut eintrifft. Von ihrem Urteil hängt der Fortbestand der Winzerdynastie ab - doch der stolze Erbe bezweifelt ihr Können. Bis Grace beweist, dass ihren Sinnen nichts entgeht. Kein Geruch, kein Geschmack - und erst recht nicht der erregte Klang seiner Stimme, als er sie eines Nachts in seine Arme zieht ...
VERLOCKUNG UNTER GRIECHISCHER SONNE von MICHELLE CONDER
'Ich soll mit Ihnen nach Griechenland reisen?' Überraschend muss die Kindergärtnerin Lexi ein Wochenende auf der Luxusjacht des Milliardärs Leo Alexandrov verbringen. Natürlich bloß, weil er eine Nanny für seinen Sohn benötigt! Aber dann beginnt Leo sie zu verführen ...



Schreiben und Lesen gingen bei Maggie Cox schon immer Hand in Hand. Als Kind waren ihre liebsten Beschäftigungen Tagträumen und das Erfinden von Geschichten. Auch als Maggie erwachsen wurde, zu arbeiten begann, heiratete und eine Familie gründete blieben ihre erfundenen Heldinnen und Helden ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Was immer auch am Tag geschehen mochte - nachts kehrte Maggie in ihr Bett zurück und ließ ihre Figuren neue spannende und romantische Abenteuer erleben. Während ihrer langjährigen Karriere als Sekretärin drehte sich Maggies ganzes Leben um das Schreiben: Tagsüber verfasste sie nüchterne Geschäftsbriefe, abends füllte sie Seite um Seite in ihren Notizbüchern. Diese romantischen Geschichten blieben allerdings viele Jahre lang ihr Geheimnis - bis Maggie eines Tages ihren zweiten Mann kennenlernte, die große Liebe ihres Lebens! Er brachte Maggie dazu, ihre Geschichten bei verschiedenen Verlagen einzureichen. Und im Juli 2002 war sie endlich am Ziel ihrer Träume: Der berühmte Liebesromanverlag Mills & Boon veröffentlichte Maggies ersten Roman, der bei CORA unter dem Titel: Vertrau auf dein Herz erschien. Seitdem kann Maggie sich endlich ganz der Liebe widmen. Inzwischen sind bereits zahlreiche romantische Geschichten aus ihrer Feder erschienen, und ihre weltweite Fangemeinde wächst mit jedem neuen Buch.

<h3>Maggie Cox</h3> <p>Schreiben und Lesen gingen bei Maggie Cox schon immer Hand in Hand. Als Kind waren ihre liebsten Beschäftigungen Tagträumen und das Erfinden von Geschichten. Auch als Maggie erwachsen wurde, zu arbeiten begann, heiratete und eine Familie gründete blieben ihre erfundenen Heldinnen und Helden ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Was immer auch am Tag geschehen mochte – nachts kehrte Maggie in ihr Bett zurück und ließ ihre Figuren neue spannende und romantische Abenteuer erleben. Während ihrer langjährigen Karriere als Sekretärin drehte sich Maggies ganzes Leben um das Schreiben: Tagsüber verfasste sie nüchterne Geschäftsbriefe, abends füllte sie Seite um Seite in ihren Notizbüchern. Diese romantischen Geschichten blieben allerdings viele Jahre lang ihr Geheimnis – bis Maggie eines Tages ihren zweiten Mann kennenlernte, die große Liebe ihres Lebens! Er brachte Maggie dazu, ihre Geschichten bei verschiedenen Verlagen einzureichen. Und im Juli 2002 war sie endlich am Ziel ihrer Träume: Der berühmte Liebesromanverlag Mills &amp; Boon veröffentlichte Maggies ersten Roman, der bei CORA unter dem Titel: Vertrau auf dein Herz erschien. Seitdem kann Maggie sich endlich ganz der Liebe widmen. Inzwischen sind bereits zahlreiche romantische Geschichten aus ihrer Feder erschienen, und ihre weltweite Fangemeinde wächst mit jedem neuen Buch.</p> <h3>Christina Hollis</h3> <p>Christina Hollis wurde ein paar Meilen entfernt von Bath* in der englischen Grafschaft Somerset geboren. Sie schreibt, seitdem sie und einen Stift halten konnte. Ihr erstes Buch bestand aus ein paar Sätzen über Puppen, die in einem Korb lebten. Damals war sie drei Jahre alt! Die Schule verließ sie mit sechzehn. Sie arbeitete als Aushilfskraft in der Marketingabteilung eines Finanzinstitutes. Ihren Ehemann lernte sie bei einem Blind Date kennen und lieben, und sie heiraten schon nach wenigen Monaten. Zum Zeitvertreib schrieb sie in ihrer Freizeit und kam in die engere Wahl für einen Buchpreis. Ihr Ehemann schlug vor, sie solle doch hauptberuflich schreiben. Über die nächsten Jahre hinweg verfasste Christina ein halbes Dutzend längerer Romane, viel Sachliteratur für Magazine und bekam zwei Kinder. Im Jahr 2000 nahm sie an einem College- Kurs für kreatives Schreiben teil, um ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Ihre Studienfreunde drängten sie dazu, das Manuskript beim englischen Liebesroman-Verlag Mills &amp; Boon einzureichen. Ausgerechnet am Geburtstag ihres Sohnes erhielt sie die Zusage für die Veröffentlichung. Überglücklich veranstaltete sie ein Fest für ihre Familie. Christinas Hobbys sind Kochen und Gartenarbeit. Natürlich hat sie stets ein Buch griffbereit. Selbstverständlich am liebsten Liebesromane. Verheiratet mit dem romantischsten Mann der Welt, genießt sie ihr Leben und ihren Beruf – den sie für den besten der Welt hält.</p> <h3>Susan Stephens</h3> <p>Das erste Buch der britischen Schriftstellerin Susan Stephens erschien im Jahr 2002. Insgesamt wurden bisher 30 Bücher veröffentlicht, viele gehören zu einer Serie wie beispielsweise “Latin Lovers” oder “Foreign Affairs”. Als Kind las Susan Stephens gern die Märchen der Gebrüder Grimm. Ihr Studium beendete die Autorin mit einem MA in Musik, sie wurde professionelle Sängerin und schrieb Sachbücher. Mit dem Schreiben von Liebesromanen begann sie erst, als sie eines Tages die Autorin Penny Jordan kennenlernte, die sie als Freundin und Mentorin zum Schreiben ihres ersten Liebesromans ermutigte. Auf einer Auktion einer Benefiz-Veranstaltung konnte ein Tag mit einem Autor ersteigert werden. Susans Ehemann gab das höchste Gebot ab und so verbrachte Susan einen Tag mit der bekannten Romance-Autorin Penny Jordan, die beiden wurden gute Freundinnen. Für Susan Stephens steht die Familie an erster Stelle, danach kommen das Schreiben, die Freunde sowie die Haustiere. Gern besucht sie Theatervorstellungen sowie Konzerte, sie reist viel. Zu ihren Hobbys in der Freizeit zählen Lesen, Kochen und Stricken. Susan Stephens liebt Wanderungen durch die Landschaft in Yorkshire, wenn es regnet, spielt sie Klavier. Ihre liebsten Sportarten sind Reiten und Ski laufen. Ihren Ehemann lernte Susan Stephens auf Malta kennen, sie trafen sich an einem Montag und am folgenden Freitag verlobten sie sich, knapp drei Monate später waren sie verheiratet. Bis heute sind sie glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Trotzdem hofft Susan, dass ihre Kinder bei der Wahl ihrer Lebenspartner etwas besonnener vorgehen.</p> <h3>Michelle Conder</h3> <p>Schon als Kind waren Bücher Michelle Conders ständige Begleiter, und bereits in ihrer Grundschulzeit begann sie, selbst zu schreiben. Zuerst beschränkte sie sich auf Tagebücher, kleinen Geschichten aus dem Schulalltag, schrieb Anfänge von Büchern und kleine Theaterstücke. Trotzdem hätte sie nie gedacht, dass das Schreiben einmal ihre wahre Berufung werden würde. Um ihren kreativen Drang zu stillen, stürzte sie sich voller Elan in ihr Studium, nahm einige Jobs an, die sie nie wirklich glücklich machten und reiste viel. Trotzdem konnte sie den Wunsch zu schreiben, nie ganz vergessen. Ein kurzer mutiger Moment, in dem sie den Anfang ihres ersten Romans schrieb und an Mills &amp; Boon schickte und eine anschließende Woche erholsamer Meditation, in der sie Kraft und Selbstsicherheit schöpfen konnte, waren die Auslöser, sich endgültig ihrer großen Leidenschaft zu widmen. &nbsp;Heute schreibt sie erfolgreich von starken Helden, die auf spritzige und moderne Heldinnen treffen, die einander nicht widerstehen können. Für Michelle ist damit ein Traum wahr geworden, den sie gemeinsam mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und einigen Haustieren glücklich in Melbourne lebt.</p>

1. KAPITEL

Nichts schien sie aus der Ruhe bringen zu können, nicht einmal der schneidend kalte Wind, der durch die Straße fegte.

In den vergangenen drei Wochen war Eduardo mehrmals hier vorbeigekommen. Und er hätte schon blind sein müssen, um das Mädchen zu übersehen, das am Straßenrand Gitarre spielte und dazu melancholische Folksongs sang. Anscheinend hatte es weder Eltern noch sonst jemanden, der sich um es kümmerte. Dass ein so junger Mensch gezwungen war, sich auf diese Weise das Geld für eine warme Mahlzeit zu verdienen, schockierte Eduardo.

Nach kurzem Zögern blieb er vor dem Mädchen stehen. Seit den tragischen Ereignissen vor zwei Jahren war es das erste Mal, dass ihn das Schicksal einer anderen Person mehr als nur oberflächlich berührte. Vermutlich war es eine sentimentale Anwandlung, die sich rasch wieder verflüchtigen würde. Trotzdem legte er eine Banknote in die abgetragene Tweedmütze vor ihren Füßen und beschwerte sie mit zwei Fünfzigpencemünzen, damit der Wind sie nicht davonwehte.

„Ein hübsches Lied“, murmelte er und wollte gerade wieder gehen, als die junge Sängerin zu spielen aufhörte.

„Vielen Dank, aber das ist bei Weitem zu viel.“ Zu Eduardos Verblüffung nahm sie den Geldschein wieder aus der Mütze und drückte ihn energisch in seine behandschuhte Hand zurück. „Falls Sie etwas für einen guten Zweck spenden möchten, gibt es am Ende der Straße eine Kirche, wo für die Obdachlosen des Viertels gesammelt wird. Ich bin weder ein Fall für die Wohlfahrt, noch lebe ich auf der Straße.“

Jäher Ärger stieg in Eduardo auf, dessen Intensität ihn selbst überraschte. „Und warum stehen Sie dann mit diesem Hut vor sich in der Kälte und singen, wenn es Ihnen an nichts fehlt?“, erkundigte er sich sarkastisch. Noch nie hatte jemand seine Großzügigkeit zurückgewiesen. Warum machte er sich überhaupt die Mühe, ihr zu antworten?

„Ich singe, weil ich das Bedürfnis danach habe, nicht wegen des Geldes. Haben Sie noch nie etwas allein aus Liebe zur Sache getan?“

Die schlichte Frage brachte Eduardo aus dem Konzept, und er wusste nicht recht, wie er mit seinem plötzlichen Unbehagen umgehen sollte. „Ich muss jetzt weiter“, erklärte er schroff und wandte sich ein zweites Mal zum Gehen.

„Wie Sie meinen“, sagte das Mädchen. „Aber ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie es waren, der mich angesprochen hat.“

„Ich bin keineswegs stehen geblieben, um Sie anzusprechen “, fuhr Eduardo sie an. Der Blick aus ihren haselnussbraunen Augen ließ urplötzlich sein Temperament aufflammen.

„Den Eindruck habe ich inzwischen auch.“ Ihr Tonfall verriet, dass sie nun ebenfalls ärgerlich wurde. „Vermutlich wollten Sie mit diesem lächerlich hohen Geldbetrag Ihr soziales Gewissen beruhigen und sich in dem Gefühl sonnen, für diesen Tag Ihre gute Tat vollbracht zu haben.“

Eduardo umfasste den Elfenbeingriff seines Gehstocks so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Ohne ein weiteres Wort wandte er ihr abrupt den Rücken zu und ging davon.

Erst als er am Ende der Straße angekommen war, setzten das Gitarrenspiel und der Gesang wieder ein. Daraus schloss Eduardo, dass das Mädchen ihm nachgeblickt und dabei zweifellos sein Hinken bemerkt hatte. Der Gedanke, dass sie jetzt wahrscheinlich Mitleid für ihn empfand, breitete sich wie Gift in ihm aus. Er beschloss, in Zukunft einen großen Bogen um sie zu machen. Für wen hielt sie sich überhaupt, dass sie seine wohlmeinende Geste so rüde zurückwies und ihn auch noch behandelte wie einen verkorksten Spinner auf dem Wohltätigkeitstrip?

Trotz seiner Schmerzen zwang Eduardo sich zu einem zügigen Schritt, während die Frage des Mädchens gnadenlos in seinem Kopf widerhallte: Haben Sie noch nie etwas allein aus Liebe zur Sache getan? Zu seinem Entsetzen spürte er plötzlich ein heißes Brennen hinter den Augenlidern. Er murmelte einen unverständlichen Fluch und setzte grimmig seinen Weg fort, ohne Rücksicht auf sein verletztes Bein zu nehmen.

Es war lange her, dass er sich so hilflos und angreifbar gefühlt hatte. Und das nur wegen der unbedeutenden Bemerkung eines Mädchens, das sein Geld zurückgewiesen und seinen Stolz verletzt hatte.

Als die Temperaturen am späten Nachmittag unter den Gefrierpunkt fielen und Marianne ihre Finger kaum noch spürte, beschloss sie, es für diesen Tag gut sein zu lassen. Der Gedanke an eine heiße Schokolade vor einem warmen Feuer zog sie rasch heimwärts. Auf dem Weg dorthin versuchte sie, möglichst nicht an das leere Haus zu denken, das sie bei ihrer Rückkehr erwartete. Jedes einzelne Stück dort – vom kleinsten Ziergegenstand bis zu dem schönen Musikzimmer mit dem schimmernden Flügel – erinnerte sie an Donal. Ihren Ehemann und besten Freund, der ihr viel zu früh genommen worden war.

„Du musst mir versprechen, dein Leben weiterzuleben, wenn ich nicht mehr da bin“, hatte Donal sie vom Krankenbett aus beschworen. Der fiebrige Glanz, der dabei in seinen Augen lag, hatte Marianne Angst gemacht. Er verriet, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. „Schau dir die Welt an, triff neue Menschen … was auch immer, aber lebe ! Tu es für uns beide.“

Das würde sie auch tun, aber so etwas ging nicht von heute auf morgen. Ohne den einzigen Menschen, dem sie je etwas bedeutet hatte, kam ihr das Leben vor, als würde sie nie wieder festen Boden unter den Füßen spüren.

Straßenmusik zu machen mochte vielleicht ein merkwürdiger Anfang sein, aber Marianne sah es als positiven Schritt. Wenn sie erst ihre Angst überwunden hatte, vor Publikum zu singen, könnte sie vielleicht in dem lokalen Folkclub auftreten – als erste Etappe auf ihrem neuen eigenen Weg. Jeden Tag gewann sie ein kleines bisschen mehr Selbstvertrauen, und wieder einmal hatte die Musik sie gerettet. Donal wäre stolz auf sie gewesen, dass sie den Mut gefunden hatte, einen so unkonventionellen Weg zu ihrer inneren Heilung einzuschlagen.

Seine beiden erwachsenen Kinder dagegen würden es als weiteres Zeichen ihrer labilen Gemütsverfassung interpretieren. Als weiteren Beweis dafür, dass Marianne einen katastrophalen Einfluss auf ihren Vater gehabt und ihn schließlich dazu gebracht hatte, seine leiblichen Nachkommen zu übergehen und stattdessen seine Frau als Alleinerbin einzusetzen.

Die Hände um den warmen Kakaobecher geschlossen, den Blick starr auf das knisternde Kaminfeuer gerichtet, verlor Marianne sich in ihren Erinnerungen an Donal … bis unvermittelt ein anderes Gesicht das vertraute Antlitz ihres Mannes überlagerte.

Verstört erkannte Marianne, dass es die Züge des Fremden waren, der die Fünfzigpfundnote in ihren Hut gelegt hatte. Noch nie hatte sie Augen von einem solchen Blau gesehen – wie ein frostiger, klarer Winterhimmel. Der warme Bernsteinton seines Haars, das von hellen Strähnen durchzogen war, bildete dazu einen reizvollen Gegensatz. Seine Kleidung – und mehr noch seine Ausstrahlung – hatten verraten, dass er einen Lebensstil pflegte, den die meisten Menschen nur aus Filmen und Zeitschriften kannten, und dass er Macht und Einfluss besaß und vermutlich nur sehr selten auf Widerstand stieß. In seinem perfekten Englisch hatte ein leichter Akzent mitgeschwungen – vielleicht südamerikanisch – und eine Autorität, die Marianne noch vor Kurzem eingeschüchtert hätte. Aber in den Wochen und Monaten, in denen sie Donal bis ans Ende seiner langen, schrecklichen Krankheit begleitet hatte, waren Stärke, Mut und ein eiserner Wille zur Selbstbehauptung in ihr gewachsen. Diese unschätzbaren Fähigkeiten wollte sie sich von nichts und niemandem wieder nehmen lassen.

Insofern schien es ihr absolut richtig, die übertrieben, ja fast beleidigend großzügige Spende ihres unbekannten Gönners abgelehnt zu haben, auch wenn sie es ruhig etwas freundlicher hätte tun können. Immerhin war es eine gut gemeinte Geste gewesen. Der Mann wusste schließlich nichts von ihrer Vorgeschichte. Doch bevor Marianne dazu kam, sich zu entschuldigen, war er bereits weitergegangen, schwer auf seinen Stock gestützt und das rechte Bein hinter sich herziehend.

Betroffen hatte sie sich gefragt, ob er einen Unfall gehabt hatte oder an einer schweren Krankheit litt. Irgendwie kam es ihr nicht richtig vor, dass ein so schöner, wohlgestalteter und noch relativ junger Mann mit einer solchen Behinderung leben musste. Allerdings tat sie seiner imponierenden Erscheinung und seinem fesselnden Gesicht keinerlei Abbruch. Im Gegenteil – auf eine unergründliche Weise schien sie seine Vorzüge noch zu verstärken.

Wie hypnotisiert hatte Marianne ihm nachgeblickt und dabei alles andere vergessen, bis die beißende Kälte ihr mit scharfen Messern ins Gesicht schnitt und sie wieder in die Gegenwart zurückholte.

„Sie haben es wieder einmal übertrieben, habe ich recht?“

Eduardo warf seinem Arzt einen grimmigen Blick zu. Er hätte gern auf Evan Powells vierzehntägige Besuche verzichtet. Aber nach seinem schweren Unfall war regelmäßige ärztliche Betreuung unerlässlich. Und sein Arzt in Rio de Janeiro hatte ihm Dr. Powell, der in London als die Koryphäe auf dem Gebiet der Orthopädie galt, ausdrücklich empfohlen.

„Mir wurde gesagt, ich könnte mein Bein nach einer gewissen Zeit wieder ganz normal belasten“, erwiderte Eduardo ungehalten. „Warum, zum Teufel, dauert es so lange?“

...

Erscheint lt. Verlag 23.3.2023
Reihe/Serie eBundle
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-2181-X / 375152181X
ISBN-13 978-3-7515-2181-9 / 9783751521819
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