Bianca Gold Band 74 (eBook)

Bald sind wir eine Familie
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
447 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1693-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bianca Gold Band 74 - Emily Dalton, Colleen Norman, Ginna Gray
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EIN BABY FÜR MAGGIE von EMILY DALTON
Über Nacht ist Maggie plötzlich für ein Baby verantwortlich und bekommt einen Mann gleich dazu! Bis jetzt stand für die bekannte TV-Schauspielerin ihre Karriere im Mittelpunkt. Ist sie bereit für die Herausforderung, die man Liebe nennt?

ZUM GROSSEN GLÜCK FEHLST NUR NOCH DU von COLLEEN NORMAN
Um für die kleine Waise Katie so schnell wie möglich ein neues Zuhause zu finden, muss Sozialarbeiterin Rachel deren Onkel, den smarten Spence, überprüfen. Der hätte nichts dagegen, wenn auch Rachel bei ihm und Katie bleiben würde ...

EMILYS BABY von GINNA GRAY
Bald wird Emily ihr Kind zur Welt bringen. Es wird keinen Daddy haben, denn der ist bei einem Unfall umgekommen. Umso dankbarer nimmt Emily die Hilfe ihres Schwagers Dillon an. Doch steht er ihr wirklich nur aus Mitleid zur Seite?



Ginna Gray wuchs in einer sehr fantasievollen und kreativen Familie in Texas auf. Erst mit zwölf Jahren erkannte sie, dass es nicht selbstverständlich war, wie leicht es ihr fiel, sich Geschichten auszudenken. Schon ihre Lehrer erkannten ihr Talent und Ginna war sich sehr früh sicher, dass sie Schriftstellerin werden wollte. Trotzdem schlug sie zunächst eine andere Richtung ein. Nach ihrer frühen Hochzeit, die recht bald nach der Geburt ihrer ersten Tochter scheiterte, musste sich Ginna darauf konzentrieren, ihr Kind und sich zu versorgen. In Abendkursen am College nach der Arbeit besuchte sie das College, um sich fortzubilden. Deshalb blieb ihr nur noch wenig Zeit zum Schreiben. Erst nach sieben Jahren traf sie den Mann ihres Lebens und heiratete ihn ein Jahr danach. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind wurde erst weitere neun Jahre später erfüllt, als die beiden die Hoffnung bereits fast aufgegeben hatten. Ginna Grays zweite Tochter wurde geboren. Jetzt hatte sie die Möglichkeit, sich voll und ganz ihrer Mutterrolle zu widmen. Anders, als nach der Geburt ihrer ersten Tochter, war sie nun nicht mehr allein und konnte sich auf die Unterstützung ihres Ehemanns verlassen. In dieser Zeit begann sie wieder zu schreiben, versuchte jedoch nicht einmal, ihr Werk zu veröffentlichen.

1. KAPITEL


„War das da gerade eben der Arzt am Telefon, Darling? Was hat er gesagt? Gibt’s gute Neuigkeiten?“

Die Kamera nahm den Fürsten Alexander Tolstoi, gespielt von Soap-Star und Frauenliebling Greg Moran, ins Visier, ganz vornehme Eleganz in seinem schwarzseidenen Hausmantel und dem streng zurückgekämmten glänzend schwarzen Haar. Mit mühsam unterdrückter Erregung umfasste er Maggies Schultern und drehte sie sanft zu sich herum.

Als die Kamera auf sie schwenkte, um ihre Reaktion festzuhalten, widerstand Maggie dem dringenden Bedürfnis, sich die Nase zu kratzen, und setzte die für Monica Blake so charakteristische tragische Miene auf. Darin war sie längst Profi – bereitwillig füllten ihre Augen sich mit Tränen, und ihre Unterlippe bebte. In ihrem blassrosa Spitzennegligé und dem perfekten Make-up – ungeachtet der Tatsache, dass Monica Blake gerade eben erst dem Bett entstiegen war – verkörperte sie tragische Eleganz.

„Musst du da wirklich erst noch fragen, Alexander?“, hauchte Maggie mit gebrochener Stimme. „Die In-vitro hat nicht geklappt! Ich werde nie schwanger werden! Nie werde ich in der Lage sein, dir den Sohn zu schenken, den du dir so sehr wünschst! Ich weiß nicht, wie du mich überhaupt noch lieben kannst. Ich bin doch gar keine vollwertige Frau!“

Maggie machte Anstalten, sich dem Griff des Fürsten zu entwinden, woraufhin er in einer Mischung aus ungarischem Akzent und breitem Texas-Slang deklamierte: „Sag das nie wieder, Monica! Gott weiß, du bist mehr Frau als jede andere, die ich je gekannt habe. Mehr Frau als …“

Der Fürst brach ab und richtete den Blick auf den Teleprompter hinter ihr. Obwohl sie die Szene schon zwei Mal durchprobiert hatten, hatte Maggie Verständnis dafür, dass er ins Stottern kam. Verflixt noch mal, wozu nur immerzu alles wiederkäuen! Ehrlich gesagt fand Maggie, dass Monica Blake mehr Frau war, als jede Normalsterbliche sich bei klarem Verstand wünschen sollte!

Es hatte einfach zu viele Diamanten und Designerklamotten gegeben, zu viele Liebhaber und zu viele Ehemänner in zu kurzer Zeit. Ganz zu schweigen von den Komas, der Querschnittslähmung, der Erblindung, den Mordanschlägen, dem Drogenmissbrauch, Gedächtnisverlust und der multiplen Persönlichkeit …

Um die Szene zu retten, umfasste sie das Gesicht des Fürsten mit beiden Händen und zwang ihn, sie anzusehen, anstatt weiterhin auf den Teleprompter zu starren. „Du bist zu großherzig, Alexander. Aber ich weiß, wie viel es dir bedeutet, deinen Titel an einen Sohn weiterzuvererben. Und wer sollte wohl sonst das Schloss in Carsovia erben?“

Dankbar für die Rettung, setzte der Fürst seine charakteristische betroffene Miene auf. Er ließ seine Partnerin los und schritt mit düsterer Miene zum Fenster, den Kopf in tiefer Resignation gesenkt.

Die Kamera schwenkte auf Maggie zurück. Es war das Ende der Szene, und sie wusste, die Kamera würde sekundenlang auf ihr ruhen, bevor der Werbeblock eingeblendet würde. Ihre Nase juckte jetzt wirklich ganz unerträglich …

Während der gesamten zwölf Jahre, die Maggie jetzt schon in der Seifenoper Die Reichen und die Sorglosen mitspielte, war es für sie immer am schwierigsten gewesen, jene endlos erscheinenden Sekunden vor Einblendung des Werbeblocks hindurch den gleichen Gesichtsausdruck zu halten. Doch sie hatte gelernt, die Zeit produktiv zu nutzen … zum Beispiel, indem sie sich noch einmal alle missglückten Dates in Erinnerung rief oder sich süße, verlockende Möglichkeiten ausmalte, ihre Dauerdiät zu brechen. Sie wusste, im wirklichen Leben käme kein Mensch, der bei klarem Verstand war, auf die Idee, sekundenlang reglos und stumm auf demselben Fleck zu verharren. Doch Seifenopern hatten mit dem wirklichen Leben nicht viel gemeinsam … Gott sei Dank.

Doch das schien manchen Fans der Serie nicht ganz klar zu sein. Es passierte immer wieder, dass die ganz fanatischen unter ihnen Maggie mit ihrer Rolle identifizierten. Letzte Woche hatte eine wohlmeinende Frau ihr per Expresszustellung ein Marmeladenglas mit dem Sperma ihres Mannes zugeschickt. Andere Fans versorgten sie mit gut gemeinten Ratschlägen, wie man am besten schwanger wurde, und es gab sogar Frauen, die sich als Leihmutter für Monica und den Fürsten anboten.

Maggie marschierte schnurstracks in ihre Garderobe und wischte sich die dicken Lagen Make-up vom Gesicht. Sie schlüpfte in Jeans und Sweatshirt und tauschte die hochhackigen Schuhe, die zu Monicas Outfit gehörten, mit einem Paar bequemer Sportschuhe. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf und stopfte ihr langes braunes Haar unter eine Baseballkappe. Nachdem sie ihren Kollegen zum Abschied noch einmal freundlich zugewinkt hatte, eilte sie durch die Hintertür des Studios und stieg geradewegs in die dort wartende Limousine.

„Nach Hause, Jeeves“, wies sie den Fahrer in gespielt herrischem Ton an.

Der Chauffeur, der in Wirklichkeit Chuck hieß, lächelte zurück. „Zu Ihrer neuen Adresse, Miss Stern?“

„Jawohl“, betonte Maggie enthusiastisch. „In meiner neuen Wohnung habe ich jede Menge Platz, ganz im Gegensatz zu der Sardinenbüchse, in der ich früher gewohnt habe. Ich kann’s gar nicht erwarten, all meine Sachen auszupacken.“

„Jede Menge Platz also, hm? Zwei Schlafzimmer?“

„Ja … und ein Studio.“

Wieder zeigte Chuck sein umwerfendes Lächeln, und seine weißen Zähne blitzten im Rückspiegel auf. Wenn der Knabe nicht erst süße neunzehn wäre, hätte Maggie seinem Charme schwerlich widerstehen können. Hoch gewachsen, blond und stets gut gelaunt, war er einfach der Traummann schlechthin.

„Das freut mich für Sie, Miss Stern. Sie haben’s verdient.“

„Danke, Chuck.“

„Jetzt lehnen Sie sich mal schön zurück und entspannen Sie sich. Bei diesem elenden Freitagabendverkehr dauert’s wohl noch ein Weilchen, bis ich Sie bei Ihrem neuen Zuhause abliefern kann.“

Dankbar folgte sie seinem Rat. Sie war inzwischen mehr als froh, dass sie auf Morty, ihren Produzenten, gehört hatte, sich mit der Limousine zum Studio und wieder zurück kutschieren zu lassen. Selbst in ihrem unauffälligsten Outfit konnte sie nicht sicher sein, in der U-Bahn nicht doch von ihren Fans erkannt zu werden. Das konnte mitunter ganz nett sein, mitunter aber auch nicht – das hing immer vom augenblicklichen Stand der Story ab.

Als Monica beispielsweise einmal eine Affäre mit dem besten Freund ihres Mannes hatte, hatten einige ältere Damen sie in der U-Bahn-Station aufgebracht angehalten und ihr einen Vortrag über die Verworfenheit ihres Tuns gehalten.

Und was die Beförderung per Taxi betraf, selbst Soap-Stars hatten Schwierigkeiten, während der Rush Hour dieses heiß begehrte Transportmittel aufzutreiben. Dennoch hatte sich Maggie bis vor einem Jahr standhaft geweigert, die Studiolimousine zu benutzen. Sie wehrte sich nämlich ganz bewusst dagegen, Starallüren zu entwickeln wie so viele ihrer erfolgreichen Kollegen.

Ihrer Meinung nach hatte sie es einfach nur ihrem Glück zu verdanken, dass sie direkt im Anschluss an die Schauspielschule die Rolle der Monica Blake bekommen hatte. Mit der Rolle hatte sie alle Höhen und Tiefen durchlaufen, die so typisch für einen Soap-Charakter waren. Der Lohn waren zwei Emmys gewesen.

Maggie war sehr stolz auf diese Emmys, denn sie hatte sich mit Leib und Seele ihrer Rolle gewidmet, besonders während der ersten Jahre. Doch in letzter Zeit fragte sie sich zunehmend häufig, ob sie nicht bloß noch von Szene zu Szene schlafwandelte. Ganz allmählich hatte sich eine vage Unzufriedenheit in ihr Leben eingeschlichen, ohne dass sie hätte sagen können, ob diese Unzufriedenheit ihr Privat- oder ihr Berufsleben betraf.

Unwillkürlich lachte sie leise auf. Privatleben? Was für ein Privatleben?

Als die Limousine vor dem schicken Apartmenthaus hielt, in dem Maggies neue Wohnung lag, konnte sie es kaum erwarten, auszusteigen. Sie winkte Chuck noch einmal flüchtig zu und lief die Stufen zu dem imposanten Eingang hinauf. Dennis, der Portier, verbeugte sich respektvoll und wünschte Miss Blake noch einen schönen Tag, während er ihr die Tür aufhielt. Seufzend registrierte sie, dass sie hier offenbar schon wieder jemand mit ihrer Fernsehrolle identifizierte, aber sie erwiderte nichts. Das passierte ihr so häufig, dass ihr gar nichts anderes übrig blieb, als es einfach zu ignorieren. Sie schenkte Dennis ein freundliches Lächeln, nahm die Sonnenbrille ab, ging zum Fahrstuhl und fuhr in den einundzwanzigsten Stock hinauf. Als Maggie forschen Schrittes aus dem Fahrstuhl trat, stieß sie prompt mit einem hoch gewachsenen Mann zusammen, der so in seine Lektüre vertieft war, dass er nichts um sich herum wahrzunehmen schien. Die Kollision bewirkte, dass er einen ganzen Stapel Papiere fallen ließ, die in wildem Chaos zu Boden rieselten. Einige der Papiere gerieten sogar zwischen die sich schließenden Türen des Aufzugs und wurden zerrissen, als der Fahrstuhl sich nach unten in Bewegung setzte.

„Ach, herrje.“ Maggie ging in die Hocke, um beim Aufsammeln zu helfen. „Das tut mir leid. Waren das wichtige Unterlagen?“

„Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss.“ Der Mann stellte seinen Aktenkoffer ab und ging ebenfalls in die Hocke, um seine Papiere zusammenzusammeln. „Ich habe nicht aufgepasst.“ Er lächelte schuldbewusst. „Die meisten Mieter wissen schon, wie zerstreut ich bin, und machen einen weiten Bogen um mich.“

„Tja, ich bin noch neu hier.“ Beide standen auf, und Maggie reichte ihm lächelnd den Stapel Papiere, den sie gerettet hatte. „Aber jetzt,...

Erscheint lt. Verlag 17.3.2023
Reihe/Serie Bianca Gold
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bianca Gold • bücher für frauen • Cora • cora bianca • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Familienglück • Familienroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Second Chance • second chance for love
ISBN-10 3-7515-1693-X / 375151693X
ISBN-13 978-3-7515-1693-8 / 9783751516938
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