Zum 50-Jahre-Jubiläum: 5 zärtliche Scheiche (eBook)

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2023 | 1. Auflage
800 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2179-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zum 50-Jahre-Jubiläum: 5 zärtliche Scheiche -  Trish Morey,  Jennie Lucas,  Susan Mallery,  Heidi Rice,  Susan Stephens
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Seit 50 Jahren steht Julia für Liebesromane der Extraklasse: starke, mächtige Männer, hinreißende Frauen, zärtliche Romantik und prickelnde Leidenschaft an glamourösen Schauplätzen - Happy End garantiert! Der CORA Verlag möchte dieses Jubiläum gebührend feiern - feiern Sie mit!
Dieses Jubiläums-eBundle enthält die schönsten Scheich-Romane aus der Reihe Julia:
WIE ZÄHMT MAN EINEN SCHEICH? von TRISH MOREY

'Rennen Sie um Ihr Leben, Prinzessin!' Und Aisha gehorcht. Zusammen mit dem Fremden, der sie aus den Fängen ihrer Entführer befreit hat, läuft sie in die klare Wüstennacht hinaus. Der Freiheit entgegen, glaubt sie. Zu spät erkennt sie, dass sich ihre Situation nicht verbessert hat. Denn ihr Retter ist Scheich Zoltan Al Farouk - in ihren Augen ein Barbar - der sie zur Ehe zwingen will! Wild wie der Wind und feurig wie die Sonne scheint er nur seinem eigenen Gesetz zu gehorchen. Wird es Aisha jemals gelingen, diesen stolzen Sohn der Wüste zu zähmen?
EROBERT VON DEM PRINZEN DER WÜSTE von JENNIE LUCAS
Ich wünsche dir noch ein schönes Leben, Sharif! Scheich Sharif bin Nazih al-Aktoum ist fassungslos. Normalerweise sinken ihm die schönsten Frauen willenlos in die Arme. Aber Irene Taylor ist offensichtlich anders! Dabei versucht er seit 48 Stunden, sie zu verführen. Doch mit ihrer Absage ist sein männliches Interesse an dieser Traumfrau mit den aufregenden Kurven nicht gestorben. Im Gegenteil. Wenn er Irene nicht mit kostbaren Geschenken und seinem feurigem Charme locken kann, dann muss der Prinz der Wüste eben zu anderen Waffen greifen ...
ZAUBER DER WÜSTE von SUSAN MALLERY
In einer heißen Wüstennacht lässt Kayleen sich von Prinz As'ad zur Liebe verführen und ist überglücklich. Bis As'ad entdeckt, dass er ihr erster Mann ist, und ihr sofort einen Antrag macht. Nur aus Pflichtgefühl? Denn die magischen drei Worte sagt er nicht ...
FALSCHE VERLOBUNG MIT DEM PLAYBOY-SCHEICH von HEIDI RICE
Sie soll sich als seine Verlobte ausgeben? Orla kann nicht fassen, was Playboy-Scheich Karim vorschlägt. Doch der kämpferischen Irin bleibt keine Wahl. Wenn sie das geliebte Gestüt ihrer Familie behalten will, muss sie tun, was er verlangt. Aber Vorsicht: So arrogant und unendlich reich Karim ist, so atemberaubend sexy ist er. Als er sie zu einem Verlobungskuss in die Arme zieht, beginnt ein gewagtes Spiel. Denn Orla spürt nicht nur ungewollt sinnliche Erregung, sie ertappt sich auch bei dem heimlichen Wunsch, dass Karim sie nie mehr loslässt ...
EIN SCHEICH FÜR DIE DIAMANTENPRINZESSIN von SUSAN STEPHENS
Kein Mann hat die kühle Britt Skavanga je so dahinschmelzen lassen wie der charmante Scheich Sharif. Aber will er wirklich sie – oder hat er es auf die Diamantenmine ihrer Familie abgesehen? Sie folgt dem Wüstenprinz heimlich in sein Königreich Kareshi ...



Im Alter von elf Jahren schrieb Trish ihre erste Story für einen Kinderbuch- Wettbewerb, in der sie die Geschichte eines Waisenmädchens erzählt, das auf einer Insel lebt. Dass ihr Roman nicht angenommen wurde, war ein schwerer Schlag für die junge Trish. Doch ihr Traum von einer Karriere als Schriftstellerin blieb. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter erfuhr sie, dass der englische Liebesroman-Verlag Mills & Boon auf der Suche nach neuen Autoren war. Hier war ihre Chance! Umgehend nahm sie an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Sie sandte einige ihrer Manuskripte ein, bekam aber etliche Ablehnungen. Da sie mit ihrer Familie in verschiedenen Ländern lebte und Zeitungsartikel schrieb, wurde es ihr jedoch nicht langweilig Ihre dritte Tochter wurde in Hemel Hempstead, England geboren. Zufällig dieselbe Stadt, in der Trishs Tante vor 70 Jahren geboren wurde, bevor ihre Familie nach Australien auswanderte. Zurück in Australien und nach der Geburt ihrer vierten Tochter, wusste Trish: Jetzt ist es an der Zeit, ernsthaft mit dem Schreiben zu beginnen. Sie nahm an Wettbewerben der Romance Writers of Australia teil und landete gleich beim ersten Anlauf auf Platz drei. Weitere Erfolge folgten, und Trish half bei der Organisation der Wettbewerbe mit. Zurzeit ist sie Vizepräsidentin der RWA in Australien. 2003 schaffte sie endlich den Durchbruch als Autorin. Ihr erster Roman wurde bei Mills & Boon herausgebracht. Nach Trishs Meinung ist die Veröffentlichung eines Buches eine bedeutende Lebenserfahrung, die man mit der Geburt eines Kindes oder dem Fallschirmsprung aus einem Flugzeug vergleichen kann. Alle drei Dinge verlangen Einsatz, Entschlossenheit und großen Mut, aber der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.

<h3>Trish Morey</h3> <p>Im Alter von elf Jahren schrieb Trish ihre erste Story für einen Kinderbuch- Wettbewerb, in der sie die Geschichte eines Waisenmädchens erzählt, das auf einer Insel lebt. Dass ihr Roman nicht angenommen wurde, war ein schwerer Schlag für die junge Trish. Doch ihr Traum von einer Karriere als Schriftstellerin blieb. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter erfuhr sie, dass der englische Liebesroman-Verlag Mills &amp; Boon auf der Suche nach neuen Autoren war. Hier war ihre Chance! Umgehend nahm sie an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Sie sandte einige ihrer Manuskripte ein, bekam aber etliche Ablehnungen. Da sie mit ihrer Familie in verschiedenen Ländern lebte und Zeitungsartikel schrieb, wurde es ihr jedoch nicht langweilig Ihre dritte Tochter wurde in Hemel Hempstead, England geboren. Zufällig dieselbe Stadt, in der Trishs Tante vor 70 Jahren geboren wurde, bevor ihre Familie nach Australien auswanderte. Zurück in Australien und nach der Geburt ihrer vierten Tochter, wusste Trish: Jetzt ist es an der Zeit, ernsthaft mit dem Schreiben zu beginnen. Sie nahm an Wettbewerben der Romance Writers of Australia teil und landete gleich beim ersten Anlauf auf Platz drei. Weitere Erfolge folgten, und Trish half bei der Organisation der Wettbewerbe mit. Zurzeit ist sie Vizepräsidentin der RWA in Australien. 2003 schaffte sie endlich den Durchbruch als Autorin. Ihr erster Roman wurde bei Mills &amp; Boon herausgebracht. Nach Trishs Meinung ist die Veröffentlichung eines Buches eine bedeutende Lebenserfahrung, die man mit der Geburt eines Kindes oder dem Fallschirmsprung aus einem Flugzeug vergleichen kann. Alle drei Dinge verlangen Einsatz, Entschlossenheit und großen Mut, aber der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.</p> <h3>Jennie Lucas</h3> <p>Jennie Lucas wuchs umringt von Büchern auf! Ihre Eltern betrieben einen kleinen Buchladen und so war es nicht weiter verwunderlich, dass auch Jennie bald deren Leidenschaft zum Lesen teilte. Am liebsten studierte sie Reiseführer und träumte davon, ferne Länder zu erkunden: Mit 17 buchte sie ihre erste Europarundreise, beendete die Schule, begann zu studieren und reiste weiter … Erst mit 22, als sie ihrem zukünftigen Ehemann begegnete, verspürte sie das erste Mal den Wunsch, seßhaft zu werden. Heute schreibt sie von all den Ländern, die sie bereist hat (oder noch gerne mit ihrem Mann und den beiden Kindern bereisen würde) und lässt ihre Leserinnen so an ihren Träumen teilhaben. Danke, Jennie!</p> <h3>Susan Mallery</h3> <p>Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.</p> <h3>Heidi Rice</h3> <p>Heidi Rice wurde in London geboren, wo sie auch heute lebt – mit ihren beiden Söhnen, die sich gern mal streiten, und ihrem glücklicherweise sehr geduldigen Ehemann, der sie unterstützt, wo er kann. Heidi liebt zwar England, verbringt aber auch alle zwei Jahre ein paar Wochen in den Staaten: Sie und ihre beste Freundin lassen dann Männer und Kinder zu Hause und fahren quer durch die nordamerikanische Landschaft. Besonders oft haben sie schon das Monument Valley, den Nantahala Forest, einen riesigen Nationalpark in North Carolina, die Hafenstadt St. Michaels in Maryland und New Orleans besucht. Heidi sieht gerne Filme (am liebsten isst sie dabei Schokolade); sie war auch zehn Jahre lang Filmkritikerin. Vor zwei Jahren beschloss sie allerdings, Romances zu schreiben und dadurch noch mehr Spannung in ihr Leben zu bringen. Irgendwann möchte sie noch lernen, wirklich gut französisch zu sprechen, immerhin hat die Familie ihres Ehemanns französische Wurzeln.</p> <h3>Susan Stephens</h3> <p>Das erste Buch der britischen Schriftstellerin Susan Stephens erschien im Jahr 2002. Insgesamt wurden bisher 30 Bücher veröffentlicht, viele gehören zu einer Serie wie beispielsweise “Latin Lovers” oder “Foreign Affairs”. Als Kind las Susan Stephens gern die Märchen der Gebrüder Grimm. Ihr Studium beendete die Autorin mit einem MA in Musik, sie wurde professionelle Sängerin und schrieb Sachbücher. Mit dem Schreiben von Liebesromanen begann sie erst, als sie eines Tages die Autorin Penny Jordan kennenlernte, die sie als Freundin und Mentorin zum Schreiben ihres ersten Liebesromans ermutigte. Auf einer Auktion einer Benefiz-Veranstaltung konnte ein Tag mit einem Autor ersteigert werden. Susans Ehemann gab das höchste Gebot ab und so verbrachte Susan einen Tag mit der bekannten Romance-Autorin Penny Jordan, die beiden wurden gute Freundinnen. Für Susan Stephens steht die Familie an erster Stelle, danach kommen das Schreiben, die Freunde sowie die Haustiere. Gern besucht sie Theatervorstellungen sowie Konzerte, sie reist viel. Zu ihren Hobbys in der Freizeit zählen Lesen, Kochen und Stricken. Susan Stephens liebt Wanderungen durch die Landschaft in Yorkshire, wenn es regnet, spielt sie Klavier. Ihre liebsten Sportarten sind Reiten und Ski laufen. Ihren Ehemann lernte Susan Stephens auf Malta kennen, sie trafen sich an einem Montag und am folgenden Freitag verlobten sie sich, knapp drei Monate später waren sie verheiratet. Bis heute sind sie glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Trotzdem hofft Susan, dass ihre Kinder bei der Wahl ihrer Lebenspartner etwas besonnener vorgehen.</p>

1. KAPITEL

Sie kamen in der Nacht, während alle im Lager schliefen. Nur das Rascheln der Palmen im kühlen Wüstenwind und das Schnauben der Kamele, die von einstigen Karawanen träumten, waren zu hören.

Sie verspürte keine Angst, als sie das leise Ritzen des Messers in der Zeltwand vernahm, auch nicht, als der Mann, ganz in Schwarz gekleidet und mit einem Tuch vor dem Gesicht, das die Augen durch schmale Stoffschlitze blitzen ließ, sich in das Zelt stahl. Selbst wenn seine große Gestalt und die Breite seiner Schultern ihr den Atem raubte und ihren Puls ins Stocken brachte.

Nein, es war Erleichterung, die sie durchflutete und ihr die Tränen in die Augen trieb. Erleichterung, dass die Rettung, um die sie so verzweifelt gefleht hatte, endlich hier war.

„Ich wusste, man würde mich finden“, flüsterte sie und glitt aus dem Bett, um ihrem Retter entgegenzueilen. Sie war komplett angezogen, und in ihrer Eile, von hier wegzukommen, wäre sie mit ihren feinen Pantoffeln fast gestolpert. Sie unterdrückte das Schluchzen, wusste sie doch, dass sie endlich fliehen konnte. Endlich war sie in Sicherheit. Es gab keinen Grund mehr für Angst.

Doch als sich eine Hand über ihren Mund legte, um sie zum Schweigen zu bringen, und sie sich mit dem Rücken gegen einen harten, muskulösen Körper gezogen fühlte, zuckte dennoch Angst durch sie hindurch.

„Kein Wort, Prinzessin“, zischte der Mann an ihrem Ohr. „Oder es könnte Ihr letztes sein.“

Sie versteifte sich. Ihre Erziehung erlaubte es ihr nicht, sich von Fremden anfassen zu lassen. Nur hatte sie keine andere Wahl, als die Unwürdigkeit der Berührung zu ertragen. Sein Arm lag wie ein eiserner Ring um ihre Taille, seine rechte Hand auf ihrem Leib, die andere noch immer über ihren Lippen. Fast konnte sie den Geschmack seiner warmen Haut schmecken.

Unnötig nah. Unnötig besitzergreifend.

Jeder Atemzug, den sie nahm, war angereichert mit seinem Duft, eine Mischung aus Pferdeschweiß und Leder und Wüstenluft, vermengt mit einem männlich herben Aroma, das ihr in der Nase brannte. Die Stellen, wo er sie berührte, flammten heiß auf, bis „unnötig besitzergreifend“ zu „unnötig intim“ wurde und ein ursprünglicher Instinkt sie warnte, dass sie vielleicht doch nicht so sicher war, wie sie zuerst angenommen hatte.

Etwas in ihr rebellierte. Törichter Mann! Er mochte gekommen sein, um sie zu retten, aber war sie nicht längst vorbereitet gewesen? Glaubte er wirklich, dass sie gebetet und gefleht hatte und jetzt hysterisch losschreien und alles verderben würde?

Sie war es leid, wie ein Ding behandelt zu werden, erst von Mustafas Schergen und jetzt von den Männern ihres Vaters. Sie war schließlich die Prinzessin von Jemeya. Wie konnte dieser Mann es wagen, sie wie einen Sack Mehl auf dem Basar herumzuschubsen?

Sie versuchte sich loszumachen, doch sein Griff wurde nur fester, auch wenn er plötzlich reglos verharrte und lauschte. So fest, dass es ihr die Luft aus den Lungen presste. Unwillkürlich rang sie um Atem, ihre Lippen teilten sich, und sie fühlte seinen Finger in ihren Mund dringen.

Schock wandelte sich in Panik, als sie seine Haut schmeckte. Die Intimität der Geste ließ sie sich fühlen, als würde man ihr Gewalt antun. So machte sie das Einzige, was ihr übrig blieb.

Sie biss zu.

Fest.

Er zuckte zusammen und stieß einen unterdrückten Fluch aus, zog den Finger zurück, ließ sie jedoch nicht los, sondern zog sie noch enger an sich. „Halten Sie still!“

Sie war überzeugt, dass er aus Stein gemacht sein musste, so hart, wie seine Brust war. Ein warmer Fels, in dessen Zentrum der Herzschlag rhythmisch wie eine Trommel schlug. Dieser Mann war nicht nur einfach ein namenloser Krieger, geschickt von ihrem Vater, sondern ein Mann aus Fleisch und Blut. Ein Mann, der seine Hände an Stellen auf ihrem Körper legte, wo niemandes Hand das Recht hatte zu liegen. Eine Hand, die eine seltsame Hitze in ihrem Leib zusammenfließen ließ …

Sie war froh, dass sie ihn gebissen hatte. Hoffentlich tat es weh. Das würde sie ihm auch sagen, wenn er nur endlich seine Hand von ihrem Mund nehmen würde.

Dann hörte sie es – ein dumpfes Grunzen draußen vor dem Zelt. Sie zuckte zusammen, als ein Körper durch den Vorhang zu Boden sackte. Ahmed. Die Wache. Ahmed, der sie mit lüsternen Blicken taxiert hatte, jedes Mal, wenn er ihr Essen brachte. Ahmed, der nur gelacht hatte, wenn sie gebieterisch forderte, zu ihrem Vater zurückgebracht zu werden, und ihr genüsslich beschrieb, was Mustafa mit seiner Braut machen würde, sobald sie verheiratet wären.

Ein zweiter Mann in Schwarz tauchte hinter der bewusstlosen Wache auf und nickte dem ersten Krieger zu. „Die Luft ist rein. Aber geht schnell, da sind mehr.“

„Und Kadar?“

„Bereitet seine Überraschung vor.“

Sie fühlte, wie sie hochgehoben wurde, ihre Füße berührten den Teppich nicht mehr. Ihr Krieger zögerte den Bruchteil einer Sekunde, dann setzte er sie wieder ab und gab sie frei.

„Können Sie so gut rennen, wie Sie beißen?“, fragte er.

Das amüsierte Funkeln in seinen Augen machte sie nur wütender. Jetzt lachte er auch noch über sie? Ihr hochmütiger Blick war dazu gedacht, ihm den Humor vergehen lassen! „Ich beiße besser.“

„Hoffen wir, dass Sie sich irren“, murmelte er düster, packte ihre Hand und rannte mit ihr auf die Dünen hinter dem Zelt zu.

Laute Rufe erschollen hinter ihnen, das Lager war alarmiert. Adrenalin pumpte durch ihren Körper, feuerte sie an, so wie sie sich an dem Gedanken festhielt, dass sie dem Mann ihres Vaters Manieren gegenüber einer Prinzessin beibringen würde, sobald sie in Sicherheit waren.

Eine Gewehrkugel flog zischend über ihre Köpfe hinweg, und sie vergaß, wütend auf ihren Retter zu sein. Erschießen würde man sie sicher nicht, die Banditen konnten keinen politischen Eklat riskieren. Doch es war dunkel, und unter ihren Entführern herrschte Hektik … Sie hatte nicht vor, es auf einen Beweis für ihre Theorie ankommen zu lassen.

So wie sie nicht gedachte, den lauten „Halt!“-Rufen Folge zu leisten. Sie würde sich nicht mehr einfangen lassen, nicht, wenn Mustafas Drohung ihr noch immer in den Ohren hallte und sie mit Abscheu erfüllte. Einen Wurm wie Mustafa heiraten? Niemals! Das hier war das einundzwanzigste Jahrhundert. Niemand würde sie zwingen, irgendjemanden zu heiraten!

Also klammerte sie sich fester an die Hand ihres Retters und zwang sich, durch den Sand zu laufen, so schnell sie konnte. Ihre Lungen brannten, ihre Muskeln schmerzten, ihr Mund war staubtrocken. Lange würde sie nicht mehr durchhalten …

Sie hatten den Grat der Düne erreicht und stolperten auf der anderen Seite den Hang hinunter. Über ihrem rasselnden Atem hörte sie plötzlich ein schrilles Pfeifen hinter sich, und dann färbte sich der Nachthimmel orangerot, als nacheinander eine Reihe von Explosionen hochgingen. Die gellenden Rufe und Schreie wurden hektischer, schriller, der beißende Geruch von Schwarzpulver hing in der Luft.

„Was haben Sie gemacht?“, wollte sie wissen. Von hier oben sah man das Flackern der Flammen von den brennenden Zelten. Flucht war eine Sache, aber dabei eine Spur von Verletzten, vielleicht sogar Toten zu hinterlassen, eine ganz andere.

Er zuckte mit den Schultern, als wäre es völlig unwichtig. „Wollen Sie nicht gerettet werden, Prinzessin?“ Er reckte den Kopf höher, sah sich suchend um und erblickte die Schemen in der Dunkelheit. Pferde schnaubten leise. Ein Mann wartete mit vier Tieren, eines für jeden von ihnen.

Für einen Moment bereute sie, dass sie beim Laufen durch den Sand ihre Pantoffeln verloren hatte, bis ihr klar wurde, dass es ein geringer Preis für das war, was sie gewinnen würde. „Sicher mussten Sie nicht zu weit reiten, oder?“, fragte sie, während sie auf die Tiere zueilten.

„Halten Sie sich der Mühe nicht für wert?“

Wieder gewann sie den Eindruck, dass er sich über sie amüsierte. Frustriert wandte sie das Gesicht ab, konzentrierte sich auf das Positive. Ihr Vater hatte einen Rettungstrupp geschickt. Bald wäre sie wieder zu Hause, wo man sie ernst nahm und Männer sie weder mit funkelnden Augen noch mit kaum verhohlenem Grinsen ansahen – und sie erst recht nicht anfassten und ihr Stromstöße über die Haut jagten.

Sie konnte es kaum noch abwarten. Sie wollte nach den Zügeln eines Pferdes greifen, doch er hielt ihr Handgelenk fest.

„Nein, Prinzessin. Sie reiten mit mir.“

„Wieso? Es sind doch vier Tiere.“

„Und wir sind zu fünft.“

„Aber …“ Dann sah sie die beiden Männer die Düne hinunterlaufen. Sie hatte nur mit einem Mann gerechnet.

„Kadar.“ Ihr Retter schlug einem der Männer auf die Schulter, und sie fragte sich, wie er überhaupt wissen konnte, wer wer war. Sie hätte die Männer niemals auseinanderhalten können. „Dein Feuerwerk hat die Prinzessin nicht beeindruckt.“

Feuerwerk? dachte sie fassungslos, während der Mann, der Kadar hieß, sich gespielt enttäuscht gab. Das war nur ein Feuerwerk gewesen?

„Dann muss ich mich entschuldigen, Prinzessin. Beim nächsten Mal werde ich mir mehr Mühe geben.“

„Den Zweck hat es auf jeden Fall erfüllt, Kadar. Jetzt lasst uns losreiten, sonst erinnern sie sich noch, was sie getan...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2023
Reihe/Serie eBundle
Übersetzer Ivonne Senn
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • Cora ebundles • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • eBundles • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2179-8 / 3751521798
ISBN-13 978-3-7515-2179-6 / 9783751521796
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