Romana Exklusiv Band 358 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1730-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Exklusiv Band 358 - Penny Roberts, Teresa Carpenter, Lucy Gordon
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AM STILLEN FLUSS DER SEHNSUCHT von PENNY ROBERTS
Charlotte hat keine andere Wahl: Wenn sie das zauberhafte Haus ihres Großvaters an der Loire behalten will, muss sie für den arroganten Laurent Laferre arbeiten - dem sie die Schuld am tragischen Tod ihres Großvaters gibt! Aber warum genießt sie dann Laurents Küsse so sehr?
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Hinter Penny Roberts steht eigentlich ein Ehepaar, das eines ganz gewiss gemeinsam hat: die Liebe zum Schreiben. Schon früh hatten beide immer nur Bücher im Kopf, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Und auch wenn der Pfad nicht immer ohne Stolpersteine und Hindernisse war - bereut haben beide ihre Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, nie. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der Kraft der eigenen Fantasie immer wieder neue Geschichten zu erzählen?

1. KAPITEL


Die Landschaft war so zauberhaft, dass sie schon unwirklich erschien. Beinahe hatte Charlotte den Eindruck, sich mitten im Gemälde eines alten Meisters zu befinden, während sie ihren Wagen über die breite, gewundene Straße lenkte. Rechts von ihr wechselten sich grüne Felder mit prächtigen Weinbergen und farbenfrohen Blumenwiesen ab. Und wenn sie nach links schaute, hatte sie freien Blick auf den letzten wilden Fluss Europas.

Die Loire.

Charlotte konnte sich an dem Panorama kaum sattsehen, und sie musste sich zwingen, vorwiegend auf die Straße vor ihr zu achten. Es faszinierte sie, wie ursprünglich dieser weitläufige und majestätische Fluss noch wirkte. Mal floss er kraftvoll, mal teilten sich die Gewässer in ruhige Seitenarme, unterbrochen von riesigen Sandbänken, die der Strom in seiner langen Geschichte geschaffen hatte.

Wie automatisch wanderten auch ihre Gedanken in längst vergangene Zeiten.

Zurück in ihre Kindheit.

Ihre ersten Lebensjahre hatte sie in Credoux, einem kleinen Dorf an der Loire, verbracht. Noch heute glaubte sie manchmal, den Duft der Petit Sablés – kleiner Sandteigplätzchen – riechen zu können, der Leibspeise ihres Großvaters. Dann hörte sie auch die Musik, mit der er die Familie allabendlich unterhalten hatte. Damals hatte Charlotte geglaubt, dass diese Klänge sie ihr ganzes Leben begleiten würden, und sie war fest entschlossen gewesen, eines Tages ebenfalls eine bekannte Komponistin zu werden.

Alles kam anders, als ihre Eltern sich mit ihrem Großvater, dem Komponisten Gustave Valbois, zerstritten und Hals über Kopf mit ihr nach England auswanderten. Charlotte war da gerade sieben Jahre alt gewesen und im festen kindlichen Glauben davon ausgegangen, ihren Großvater schon bald wiederzusehen. Wie anders sich die Dinge doch entwickelt hatten …

Genau zwanzig Jahre waren vergangen, seit sie zum letzten Mal einen Fuß auf französischen Boden gesetzt hatte. Und auch wenn es hier im Grunde noch so aussah wie früher, hatte sich doch alles verändert. Ihr Großvater war vor drei Wochen gestorben, und sie hatte keine Gelegenheit gehabt, sich von ihm zu verabschieden, ihn noch einmal zu sehen.

Gelegenheiten waren genug da. Vorausgesetzt, du hättest dich auch nur ein einziges Mal gegen deine Mutter durchgesetzt …

Charlotte spürte, wie sich bei dem Gedanken ein Kloß in ihrem Hals bildete. Sie schluckte. Von einem Notar hatte sie von Grand-pères Tod erfahren – und auch, dass er sie zu seiner alleinigen Erbin eingesetzt hatte. Sie wusste, dass er sich gewünscht hätte, dass sie sich um alles kümmerte, und deshalb war sie kurzerhand sofort aufgebrochen. Die Fahrt von Brighton nach Frankreich vor einer Woche hatte sie zu keinem Zeitpunkt wirklich genießen können. Zu sehr hatte sie mit ihren Schuldgefühlen zu kämpfen gehabt. Und als sie Grand-pères Haus schließlich erreichte und sich durch Berge von Unterlagen wühlte, um den Nachlass zu regeln, war ihr klar geworden, dass noch weitere Probleme auf sie zukamen.

Probleme, mit denen sie niemals gerechnet hätte und für die sie nun wohl oder übel eine Lösung finden musste.

Genau aus diesem Grund befand sie sich jetzt auf dem Weg nach Tours. Sie hatte dort ein Vorstellungsgespräch bei einem der reichsten und mächtigsten Männer Frankreichs. Wenn sie das Erbe ihres Großvaters wirklich bewahren und ihm seinen größten Wunsch erfüllen wollte, musste sie die Stelle, auf die sie sich beworben hatte, unbedingt bekommen!

Schon merkte sie, wie die Aufregung, die sie die ganze Zeit über verspürte, weiter anwuchs. Um sich abzulenken, schaltete sie das Radio ein. Das Charts-Einheitsallerlei, das aus den Lautsprechern drang, konnte sie jedoch nicht lange fesseln. Daher kehrten ihre Gedanken schon nach wenigen Minuten wieder zu dem Mann zurück, den sie gleich kennenlernen sollte.

Laurent Laferre war der Inhaber von Grâce d’Hiver Cosmetics, einer der bekanntesten Kosmetikfirmen Europas. Vor einiger Zeit war der Playboy in die Schlagzeilen geraten, weil er sich bei einem Segelunfall schwer verletzt hatte. Vorgestern war Charlotte bei ihren Recherchen schließlich auf eine Anzeige gestoßen, in der er nach einer Haushälterin suchte. Ohne lange zu zögern, hatte sie sich bei dem Unternehmer per E-Mail beworben und zu ihrer Überraschung noch am selben Abend eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch erhalten. Dabei verfügte sie über keinerlei Erfahrung als Hauswirtschafterin, sondern war ausgebildete Physiotherapeutin. Allerdings war es ihr zweckdienlicher erschienen, dies in ihrer Bewerbung zu verschweigen. Stattdessen hatte sie sich ein paar Referenzen von ihrer Freundin Laura mailen lassen, in die sie kurzerhand ihren Namen eingefügt hatte. Eigentlich war so etwas nicht ihre Art, und sie wollte auch nichts beschönigen: So etwas war Betrug. In diesem Fall jedoch verhielt sich die Sache ein wenig anders, denn sie tat es nicht, um sich zu bereichern, sondern um einen noch viel größeren Betrug aufzudecken.

Deshalb hatte sie alles tun müssen, um die Anstellung zu bekommen. Jetzt blieb ihr nur noch zu hoffen, dass sie einen guten Eindruck machte und die Wahl am Ende tatsächlich auf sie fiel.

Sie stockte, als im Radio eine Melodie erklang, die sie nur zu gut kannte. Danach der Slogan, den sie schon im Schlaf mitsprechen konnte:

„Grâce d’Hiver Cosmetics – wir wissen, was Frauen wollen …“

Sofort verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. Wenn man vom Teufel spricht …

Die Erkennungsmelodie des Werbespots für die neue Kosmetiklinie von Grâce d’Hiver Cosmetics lief nun bereits seit einiger Zeit sowohl im Fernsehen als auch im Radio rauf und runter, und zwar europaweit. Vor ihrer Reise nach Frankreich hätte Charlotte jedoch im Leben nicht damit gerechnet, wie wichtig diese Melodie einmal für sie und ihre Zukunft werden würde.

Wut kochte in ihr hoch, als sie wieder an Laferre denken musste und daran, was er getan hatte.

Und für so einen Menschen willst du wirklich arbeiten? Kannst du das überhaupt?

Doch von Wollen konnte keine Rede sein – sie musste. Und es ging ihr auch nicht um die Arbeit an sich oder das Gehalt, sondern um viel, viel mehr. Es gab einfach keinen anderen Weg, wenn …

Sie führte den Gedanken nicht zu Ende, weil rechts von ihr die ersten Ausläufer eines Ortes auftauchten. Statt weiter Felder und Wiesen fiel ihr Blick nun auf malerische, weiß getünchte Häuser, hinter denen die Spitze eines Kirchturms in die Höhe ragte. Die hoch am wolkenlosen Himmel stehende Sonne verlieh der Szenerie einen goldenen Glanz. Für einen Moment überlegte Charlotte, anzuhalten und sich dieses bestimmt sehr hübsche Dorf anzusehen. Durch die engen Gassen zu schlendern, die Auslagen der Schaufenster zu bewundern und in einem Café einen Milchkaffee zu trinken. Dann aber wurde ihr wieder bewusst, dass sie lediglich versuchte, das Unvermeidliche hinauszuzögern, und ihre Miene verfinsterte sich.

Sie atmete tief durch und bemühte sich, die innere Anspannung abzuschütteln, die von ihr Besitz ergriffen hatte. Laurent Laferre war nicht irgendjemand. Wenn sie den Job haben wollte, dann durfte sie nicht wie ein Nervenbündel wirken, sondern musste einen kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck machen. Sie lockerte ihre Schultern und probierte ein Lächeln, das jedoch reichlich missglückte, wie ihr ein Blick in den Rückspiegel verriet. Sie versuchte es noch einmal, und dieses Mal klappte es schon besser.

Ruhig, Charlotte, ganz ruhig. Du schaffst das schon. Du musst es einfach schaffen!

Doch als die blechern klingende Stimme ihres Navigationssystems zehn Minuten später verkündete, dass sie ihr Ziel jeden Moment erreichen würde, war ihre mühsam erkämpfte Ruhe dahin. Nervös kaute sie auf ihrem Daumennagel – eine scheußliche Angewohnheit, die sie schon seit ihrer Jugend hatte und einfach nicht loswurde – und bog in die Zufahrt zu Laferres Anwesen ein.

Vor einem breiten, schmiedeeisernen Tor stoppte sie ihren Wagen. Ein großes Schild wies Besucher an, die Gegensprechanlage zu benutzen, die ein paar Meter vor dem Tor an einem Pfosten auf Autofensterhöhe angebracht war. Charlotte ließ die Seitenscheibe herunter, drückte die Taste und wartete ab.

„Oui?“, erklang kurz darauf eine freundlich klingende Frauenstimme.

Charlotte räusperte sich und nannte ihren Namen. „Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei Monsieur Laferre“, fügte sie auf Französisch hinzu, was ihre Muttersprache war, obwohl sie es so lange nicht benutzt hatte, dass es etwas eingerostet war.

„Folgen Sie dem Weg und parken Sie vor dem Haus“, erklärte die Frauenstimme knapp. Gleich darauf knackte es in der Leitung, und das Tor schwang wie von Geisterhand auf. Charlotte atmete tief durch und fuhr wieder an.

Sobald sie die Grenze zu Laferres Anwesen passiert hatte, kam sie sich vor wie in einer anderen Welt. Sofort wurde ihr Blick von der prächtigen Villa gefangen genommen, die in einiger Entfernung vor ihr auf einem kleinen Hügel stand und über allem zu thronen schien. Sie bestand aus weißem Sandstein, der in der Sonne schimmerte. Gepflegte Blumenrabatten säumten den Weg, der zu einem mit Kies ausgestreuten Rondell führte, in dessen Zentrum ein Springbrunnen aus Marmor stand.

Charlotte schluckte, als ihr klar wurde, wie reich man sein musste, um hier leben zu können. Gleichzeitig keimte wieder Ärger in ihr auf, wenn sie daran dachte, was Laferre für diesen Reichtum offenbar zu tun bereit war.

...

Erscheint lt. Verlag 10.2.2023
Reihe/Serie Romana Exklusiv
Übersetzer Tess Martin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Exklusiv • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-1730-8 / 3751517308
ISBN-13 978-3-7515-1730-0 / 9783751517300
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