Julia Gold Band 108 (eBook)

Wie ein sinnliches Märchen aus 1001 Nacht
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
447 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1961-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Gold Band 108 - Sharon Kendrick, Kim Lawrence, Jane Porter
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SULTAN MEINES HERZENS von SHARON KENDRICK
Schon seit Jahren ist Sonya rettungslos in Malik Ak Atyn, den feurigen Herrscher von Kharastan, verliebt. Und als er sie bittet, ihn auf einer Europareise zu begleiten, sagt sie sofort Ja. Sonya weiß: Das ist ihre Chance, den Sultan endlich zu erobern ...

GEHEIMNISVOLL WIE DER ORIENT von KIM LAWRENCE
Die Wüste übt eine magische Faszination auf Molly aus - genau wie Tair Al Sharif. Dabei scheint er sie nicht einmal zu mögen. Was sie nicht weiß: Tair glaubt, dass sie eine Affäre mit seinem verheirateten Cousin hat. Und um die zu beenden, will er Molly selbst verführen ...

DIE GELIEBTE DES SCHEICHS von JANE PORTER
Ein letztes romantisches Wochenende soll Bryn ihrem Mann Prinz Kahlil schenken, dann wird er der Scheidung zustimmen. Bryn muss stark bleiben! Denn als Kahlil sie in seinen goldenen Haremsgemächern zärtlich umwirbt, spürt sie: Er ist immer noch der Herrscher ihres Herzens!



Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.

1. KAPITEL


„Malik, ich …“ Sonya räusperte sich und rang sich ein Lächeln ab. „Ich verlasse dich“, vollendete sie ihren Satz und biss sich im nächsten Moment auf die Zunge, weil sie eine so missverständliche Formulierung gewählt hatte.

Malik blickte von den Unterlagen auf, die er gerade konzentriert studierte. Seine dunklen Augen blitzten ärgerlich. „Was ist?“, fragte er ungehalten.

„Ich wollte sagen …“ Nachdenklich betrachtete sie den stattlichen Scheich, der, bekleidet mit einer weißen Seidenrobe, an seinem Schreibtisch saß. Er hatte ihr Eintreten nur am Rande wahrgenommen und sah sie auch jetzt kaum an. Ganz umsonst hatte sie sich Sorgen gemacht, wie er ihre Worte verstanden haben mochte, denn er hatte ihr offensichtlich gar nicht zugehört! „Ich verlasse Kharastan“, sagte sie leise.

Zerstreut runzelte Malik die Stirn. Was hatte sie gesagt? War ihr denn nicht klar, dass er keine Zeit hatte, mit irgendwelchen Belanglosigkeiten aus dem Palastalltag belästigt zu werden? „Nicht jetzt, Sonya“, wehrte er gereizt ab.

Nicht jetzt? Wenn es für Sonya noch einer Bestätigung bedurft hätte, dass sie das Richtige tat, dann fand sie diese in der launischen, gleichgültigen Reaktion des Scheichs. Er behandelte sie wie eine lästige Fliege, die sich in seine luxuriösen Büroräumlichkeiten verirrt hatte und die man mit einem Wedeln der Hand verjagte.

Im goldenen Lichtkegel der Sonne, die durch die Fenster hereinschien, wirkte Malik wie eine von Künstlerhand gemeißelte Marmorstatue. Wie stets ließ allein sein Anblick Sonyas Herz schneller schlagen, was nur bewies, wie dringend notwendig es war, sich seinem Einflussbereich und vor allem seinem unwiderstehlichen Charme zu entziehen. Ganz bewusst wappnete sie sich jetzt gegen seine aufregend männliche Ausstrahlung, als sie ihn direkt ansah. „Wann dann, Malik? Wann können wir darüber reden?“

„Sieh her!“ Ungeduldig deutete er auf den beachtlichen Stapel von Dokumenten, die auf das königliche Siegel und die königliche Unterschrift warteten. Und daneben lag sein Terminkalender, in dem ein Eintrag auf den anderen folgte. „Du weißt doch, wie dringend die Regelung der Grenzangelegenheit mit Maraban ist. Und zu allem Überfluss muss ich heute Vormittag auch noch einen neuen Botschafter willkommen heißen. Siehst du denn nicht, wie beschäftigt ich bin?“

„Doch, Malik.“ Sie seufzte. „Natürlich sehe ich das.“ Es schmerzte sie, dass er überhaupt fragte. Er musste doch wissen, dass sie nur an sein Wohl dachte! Zu Zeiten, als er nur der erste Berater und Vertraute des alten Scheichs gewesen war, hatte sich außer ihr vermutlich niemand persönlich für ihn interessiert. Nun aber, da er der rechtmäßige Nachfolger des verstorbenen Herrschers war, waren aller Augen auf ihn gerichtet. Im königlichen Palast und in dem romantischen Wüstenland ringsum galt er als Zentrum des Universums. Auf Maliks Befehl sprang jeder – und gewöhnlich mit einem unterwürfigen Lächeln auf dem Gesicht.

Dabei hatte er bis vor zwei Jahren, als der alte Scheich die Bombe hatte platzen lassen, selbst nicht gewusst, dass er der älteste von drei unehelichen Söhnen des Wüstenkönigs war, dessen Ehe keine Kinder hervorgebracht hatte. Nach dem Tod des gebrechlichen Herrschers war Malik, als der älteste Nachkomme und zudem von rein Kharastanischer Abstammung, zu seinem Nachfolger gekrönt worden und durch eine schlichte Zeremonie vom Berater zum König, vom Untertan zum Herrscher aufgestiegen. Doch er schien sich mühelos in seiner neuen Rolle zurechtzufinden. Eine gewisse Arroganz war ihm schon immer eigen gewesen, die er nun mit königlicher Würde und Distanz paarte. Und Sonya musste einräumen, dass er diese Abgrenzung brauchte – um buchstäblich zu verhindern, dass zu viele ihm zu nahe kamen und ihm das raubten, was jetzt sein kostbarstes Gut geworden war: Zeit.

Insgeheim hatte Sonya jedoch gehofft, dass er für sie eine Ausnahme machen würde. Kam ihm denn nicht einmal in den Sinn, wie wichtig es ihr war, ihm von ihrer Entscheidung zu erzählen, ein eigenes Leben zu beginnen, anstatt nur als kaum wahrnehmbarer Satellit am Rande seines Universums zu kreisen? Nein, natürlich nicht!

Malik war immer schon ein ausnehmend eigenständiger, dominanter Mann gewesen, aber seit er den Thron von Kharastan geerbt hatte, kannten sein Stolz und seine Arroganz anscheinend keine Grenzen mehr. Allein seine Wünsche zählten, und auch wenn es ihr das Herz brach, war Sonya schließlich zu dem Schluss gelangt, dass in seinem Leben einfach kein Platz mehr für sie war.

Sie fühlte sich verloren und heimatlos. Wo gehörte sie wirklich hin? Anscheinend nicht mehr in das Land, in dem sie einen Großteil ihres Lebens verbracht hatte. Die Frage ließ ihr keine Ruhe, und wann immer sie versuchte, sich ihre Zukunft vorzustellen, sah sie eine einzige, erschreckende Leere.

Malik warf nun einen prüfenden Blick in seinen Terminkalender, denn wenn er ehrlich war, wusste er, dass Sonya ihn niemals grundlos stören würde. „In meinem Kalender ist gar kein Termin für ein Gespräch mit dir vermerkt …“ Er blickte irritiert auf. „Hast du einen ausgemacht?“

Dieser geschäftsmäßige Ton aus dem Mund des Mannes, den sie, seit sie denken konnte, vergöttert hatte, hätte sie früher zum Weinen gebracht. Er war derjenige, der sie „gerettet“ hatte, der nach dem Tod ihrer Eltern bei einem Flugzeugabsturz ihr Vormund geworden war und es ihr ermöglicht hatte, in Kharastan zu bleiben, anstatt allein in ein Internat nach England abgeschoben zu werden. Mochte es auch unvernünftig sein, es fiel ihr schwer, damit klarzukommen, wie kalt und distanziert er ihr seit Neuestem begegnete.

„Nein, ich habe keinen Termin gemacht“, antwortete sie ausdruckslos.

Malik horchte auf. Was war in letzter Zeit nur mit ihr los? Früher hatte er mit ihr reden und sich in ihrer Gesellschaft entspannen können … aber nun war sie so reizbar geworden. „Also schön, aber fass dich bitte kurz“, gab er nach, wobei er einen bezeichnenden Blick auf die moderne Golduhr an seinem Handgelenk warf, die in einem auffälligen Kontrast zu seinem traditionellen Gewand stand. „Worum geht es denn?“

Sonya fragte sich, wie er wohl reagiert hätte, wenn sie ihm ehrlich antworten würde: „Du bist ein unerträglich arroganter Mistkerl geworden.“ Hätte er sie dann wegen Hochverrats verhaften lassen? „Ich will nach England“, erwiderte sie stattdessen schlicht.

„Nach England?“, wiederholte er kritisch. „Warum?“

„Weil …“ Wo sollte sie anfangen?

Jedenfalls nicht mit der Wahrheit: Weil ich dich liebe. Weil ich dich schon seit vielen Jahren liebe, Malik, und du dich nie herabgelassen hast, mich auch nur als Frau wahrzunehmen.

Nein, die Wahrheit würde ihn allenfalls entsetzen. Sie kannte ihn schließlich lange genug, um zu wissen, dass es ihr nie gelingen würde, das kalte Herz des glutäugigen Scheichs von Kharastan zu gewinnen. „Weil ich jetzt fünfundzwanzig bin“, antwortete sie deshalb.

„Nein, das ist unmöglich, Sonya!“, wehrte er ab.

Früher hätte sie genau diese Reaktion als rührend und amüsant empfunden, jetzt aber fühlte sie sich dadurch fast beleidigt. Kein Wunder, dass er sie wie ein kleines Mädchen behandelte, wenn er keine Ahnung hatte, wie alt sie tatsächlich war! „Ich denke, wenn jemand wissen sollte, wie alt ich bin, dann doch wohl ich selbst“, entgegnete sie mit so viel Sarkasmus, wie sie „Seiner Hoheit“ entgegenzubringen wagte.

„Ja … natürlich. Fünfundzwanzig“, wiederholte er ungläubig, wobei er ihr zum ersten Mal richtig in die Augen blickte. „Wie ist das möglich?“

Sonya wappnete sich innerlich gegen den wehmütigen, traurigen, ja, fast verträumten Ausdruck in seinen dunklen Augen. Es kam ihr vor, als hätte er sich für einen Moment in seinen Erinnerungen verloren.

Was nur bewies, wie unverbesserlich sentimental sie war. Als ob Malik sich nach den Zeiten zurücksehnen würde, in denen er lediglich der Berater des Scheichs, aber nicht selbst im Besitz des Thrones gewesen war! „Die Jahre vergehen schneller, als es uns bewusst ist“, erwiderte sie sachlich, wobei ihr klar war, dass es schon fast altjüngferlich klang. Aber das war ja das Problem. Die Jahre verflogen und mit ihnen ihre Jugend, die sie verschwendete, indem sie sich nach einem Mann verzehrte, der sie überhaupt nicht wahrnahm. Jedenfalls nicht als Frau.

Eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft würde Malik anfangen, sich nach einer passenden Braut umzusehen. Der Einfachheit halber vermutlich nach einer Frau von kharastanischer Abstammung, damit seine Nachkommen sein Erbe antreten konnten, ohne dass die Verfassung von Kharastan, die gegenwärtig nur einen Thronerben von reinem Blut vorsah, geändert werden müsste. „Und ich kann nicht für immer hier bleiben“, fügte Sonya deshalb entschlossen hinzu.

„Aber du kennst England doch gar nicht“, widersprach Malik. „Du warst seit Jahren nicht mehr da.“

„Zuletzt, als ich dort im Internat war“, bestätigte Sonya. „Und selbst da habe ich natürlich vom Leben in meinem Geburtsland außerhalb der Schulmauern kaum etwas mitbekommen.“

Malik lächelte, als er sich erinnerte. Er kannte Sonya, seit sie ein kleines Mädchen gewesen war. Ein blonder Schatz, wie ihr Vater sie immer genannt hatte. Und Sonya hatte mit ihrem sonnigen Wesen wirklich jeden bezaubert. Die Bradleys waren Diplomaten gewesen, die im Lauf der Jahre Kharastan und die Kharastani schätzen und lieben gelernt hatten. Leider waren sie bei einem Flugzeugabsturz in den Bergen tragisch...

Erscheint lt. Verlag 6.1.2023
Reihe/Serie Julia Gold
Julia Gold
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Gold • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1961-0 / 3751519610
ISBN-13 978-3-7515-1961-8 / 9783751519618
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