Julia Saison Band 71 (eBook)

Valentinstag
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1980-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Julia Saison Band 71 - Mary Anne Wilson, Karen Templeton, Julie Kistler
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VERFÜHRT VON EINEM ENGEL von MARY ANN WILSON
Mit einem ganz besonderen Auftrag wird Engel Angelina zur Erde gesandt. Doch Engel sind auch nur Menschen, und so kommt es, dass Angelina sich in den attraktiven Dennis verliebt. Am Valentinstag entscheidet sich ihr Schicksal ...

HERZKLOPFEN AM VALENTINSTAG von KAREN TEMPLETON
Mercys Herz schlägt höher: Ihre große Jugendliebe Ben ist nach zehn Jahren plötzlich zurückgekehrt in die Heimat. Sofort fühlt sie sich wieder zu ihm hingezogen. Doch was empfindet er für sie? Wird er ihr am Valentinstag endlich seine Liebe gestehen?

BEI KUMMER - DIESE NUMMER von JULIE KISTLER
Radiomoderatorin Nell soll ihren Hörern am Valentinstag ein Blind Date vermitteln. Der erste Anrufer ist 'John Jones'. Die Stimme kommt Nell bekannt vor: Das muss ihr neuer Chef Griffin sein. Und mit ihm hat sie etwas ganz Besonderes vor!



Mary Anne wurde in Toronto, Kanada, geboren und fing bereits im Alter von neun Jahren mit dem Schreiben kleiner Geschichten an. Über den Ausgang von Charles Dickens' berühmtem Roman "A Tale of Two Cities" ("Eine Geschichte zweier Städte") war sie so enttäuscht, dass sie das Ende kurzerhand nach ihren Vorstellungen umschrieb. Jahre später zog sie nach Südkalifornien, wo sie der Liebe ihres Lebens begegnete. Dort erkannte sie, dass sie den Schnee im Winter nicht vermisste, und nahm ihren ganzen Mut zusammen, um endlich ihren ersten Liebesroman, natürlich mit Happy End, zu schreiben. Sie verfasste acht Romane, bevor sie den Dreh raus hatte und ihr erstes Buch veröffentlicht wurde. Das war im Jahr 1988. Seitdem kamen 40 weitere hinzu. In ihrer Freizeit arbeitet sie an weiteren Liebesromanen voller Romantik und knisternder Spannung.

1. KAPITEL


12. Februar, sieben Uhr abends.

„Zwangsneurotisch“, murmelte Angelina kaum hörbar. Zwar hatte sie nicht genau begriffen, was dieser komische Ausdruck der menschlichen Sprache zu bedeuten hatte, aber irgendwie passte er hervorragend zu dem Verhalten, das sie Dennis Benning gegenüber an den Tag legte.

Sie verstand nur, dass sie sich in den vergangenen Monaten immer wieder gezwungen gefühlt hatte, nach ihm zu sehen. Es war ihr wichtig zu wissen, dass es ihm gut ging, und sie hatte ihr Verhalten damit gerechtfertigt, dass er im letzten halben Jahr eine Menge durchgemacht hatte. Zwei Mal hatte er sich von einer Geliebten getrennt. Zum ersten Mal in seinem Leben war er seinem Halbbruder begegnet. Bisher hatte er von dessen Existenz nicht die geringste Ahnung gehabt. Also schaute sie hin und wieder nach ihm.

Meistens hatten ihre heimlichen Besuche in den frühen Morgenstunden stattgefunden, wenn er noch schlief. Jedes Mal hatte sie sich überzeugen können, dass es ihm an nichts fehlte. Warum also hatte sie ihn wieder aufgesucht? Sie hatte es einfach getan, wieder und wieder. Und dieses Mal hatte sie nicht auf die Nachtstunden gewartet.

Abends um sieben entdeckte sie ihn in seinem Büro im zehnten Stock eines alten Hochhauses in der Innenstadt.

„Du siehst müde aus.“ Sam, sein Halbbruder, musterte ihn aufmerksam. „Was ist los?“

Angelina beobachtete Dennis genau, während sie unsichtbar über ihm schwebte. Müde? Ja, tatsächlich. Er wirkte müde. Wie hatte ihr das nur entgehen können?

Sam beugte sich vor und stützte die Handflächen fest auf die dicken Wälzer von Gesetzestexten, die auf dem Schreibtisch seines Bruders herumlagen. Eindringlich schaute er Dennis an. Die beiden Männer sahen einander sehr ähnlich.

Angelina dachte, dass eine irdische Frau Dennis vermutlich für attraktiv halten musste. Sam sicher auch, aber trotz der Ähnlichkeit der beiden Brüder bemerkte sie doch eine Reihe von Unterschieden in ihrem Aussehen.

Sam wirkte rauer als Dennis, irgendwie unvollkommener. Sam war die Zwischenstation, Dennis das makellose Endprodukt. Groß, blond, schlank, die Haut ein wenig gebräunt. Die Gesichtszüge waren bemerkenswert glatt, die Augen strahlten in durchdringendem Blau. Oh, ganz bestimmt hatte er sich seit ihrer ersten Begegnung sehr verändert. Das helle Haar war inzwischen länger. Jetzt reichte es ihm fast bis auf den Kragen des Hemdes. Sogar das Hemd und die bequeme Jeans waren neu. Vorher hatte er stets unbequeme dreiteilige Anzüge mit zugeknöpfter Weste getragen.

Er war Anwalt in der renommiertesten Kanzlei von Santa Barbara gewesen und hatte sich kürzlich selbstständig gemacht. Im Augenblick war Sam sein wichtigster Mandant. Dennis überwachte dessen Verträge mit der Filmindustrie, half ihm bei den Verhandlungen, beriet ihn bei Investitionen und in Steuerangelegenheiten. Obwohl die beiden Männer sich erst vor zwei Monaten kennen gelernt hatten, waren sie einander sehr nahe. Was für ein Glück, dachte Angelina, ganz besonders jetzt, wo die wichtigste Phase in Dennis’ Leben beginnt. Oder schon begonnen hatte.

Es gefiel Angelina, dass er sich von der fixen Idee gelöst hatte, ein „Benning“ zu sein. Er gehörte zu einer der einflussreichsten Familien in der High Society von Santa Barbara und hatte sich nach und nach von dieser schweren Bürde befreit.

„Ich schlafe nicht viel“, murmelte Dennis und lächelte trocken. „Ich habe wieder diese Träume.“

„Träume?“, wiederholte Sam.

Dennis zuckte die Schultern. „Verrückt, nicht wahr? Ich kann mich nicht erinnern, früher geträumt zu haben. Jedenfalls nicht wirklich.“

„Was für Träume? Von Monstern, die dich jagen? Oder von Clowns im Zirkus, die dich verfolgen?“

Dennis lehnte sich zurück. „Nein, keine Clowns. Die Träume sind …“ Er seufzte auf, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und warf seinem Bruder einen schrägen Blick zu. „Man nennt das wohl erotische Träume.“

„Erotische Träume?“

„Nein, nicht wirklich. Aber die Träume könnten sehr erotisch werden, wenn sie nicht immer so plötzlich enden würden“, erklärte Dennis.

„Und deshalb bist du so erledigt?“

„Es sind keine harmonischen Träume“, stellte Dennis richtig. „Sie sind unglaublich frustrierend.“

„Aha. Die Lady frustriert dich also. Mach dir nichts draus. Ich verstehe dich sehr gut. Francine, nicht wahr?“

„Da verstehst du offenbar mehr als ich. Nein, nicht Francine. Ich kenne die Frau meiner Träume irgendwie, und gleichzeitig kenne ich sie nicht“, seufzte Dennis und lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück.

„Glaub mir, diese Clark-Schwestern rauben einem manchmal schier den Verstand. Und sie sind unglaublich sexy.“

„Ja, das stimmt wohl“, meinte Dennis. „Aber jetzt erzähl doch mal, warum du mich heute besuchst, noch dazu ohne deine neue Braut?“

„Melanie ist mit Reggie und dem Baby zu Mutter gefahren. Ich hole sie dort ab, und dann fahren wir ins Restaurant“, erklärte er. „Und da ich schon auf dem Weg war, wollte ich kurz anhalten und nachsehen, ob du noch arbeitest. Vielleicht willst du uns begleiten. Wir könnten bei Francine vorbeifahren und sie abholen.“

„Du liebe Güte, das Dinner. Das hab ich vollkommen vergessen.“ Entsetzt schaute Dennis auf die Armbanduhr. „Ich habe mich vollkommen in die Arbeit vergraben. Würdest du vielleicht auch allein …?“

„Nein, auf keinen Fall. Du brauchst dringend eine Pause. Und warum verbringst du sie nicht mit einer Traumfrau?“

„Ich wusste, dass ich dir nichts hätte verraten dürfen.“ Dennis stand auf und schaute seinen Bruder an. „Wer kommt denn noch zu unserem Abendessen?“

„Ben, Reggie, Mel und ich. Und natürlich du und Francine.“

„Mutter und Vater sind also nicht eingeladen?“

Sam schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe heute Nachmittag bei ihnen vorbeigeschaut. Deine Mutter hatte sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen, weil sie wieder an einer plötzlichen Migräneattacke litt. Offenbar konnte sie es nicht ertragen, dass du dich mit Francine zum Dinner triffst.“ Sam schlug Dennis freundschaftlich auf die Schulter.

Angelina erschauerte, als sie das verbissene Lächeln auf Dennis’ Lippen sah. „Ja, Mutter ist schon ein Fall für sich. So viel ist sicher.“

„Unser Vater sagte mal, dass sie überzeugt sei, die Bennings würden sich zum Gespött der High Society von Santa Barbara machen, wenn sie sich mit einer Familie verschwägern, die sich wie die Kaninchen vermehren.“

Dennis ließ den Verschluss einer Aktentasche aufschnappen und legte einige Papiere hinein. „Eins wirst du noch lernen müssen, wenn du zu unserer Familie gehören willst. Mutter überlebt immer.“ Er ließ den Verschluss wieder zuschnappen und wandte sich an Sam. „Sie ist zäh wie Leder, wenn man mal von den Kopfschmerz-Attacken absieht, die sie immer wieder überfallen. Aber sie kann sie auch nach Belieben hervorzaubern. Die Frau hält alles durch.“

Angelina hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich ihm immer mehr angenähert hatte. Plötzlich nahm sie den Duft seines Rasierwassers wahr. Nein, das durfte sie nicht. Schließlich war sie auf Beobachtung eingestellt und nicht darauf, menschliche Erfahrungen nachzuahmen.

Dennis fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Unwillkürlich streckte sie ebenfalls die Hand aus, um sanft über sein Haar zu streichen. Sie war schockiert. Noch dazu war es ein dummer Impuls, denn mit ihrer Hand konnte sie keinerlei Kontakt zu ihm aufnehmen. Sie fuhr einfach durch seinen Körper hindurch und verursachte keinerlei Regungen bei ihm. Wenn sie sich auf ihrem Beobachtungsposten über ihm befand, besaß ihr Körper keine Substanz. Kontakt kam also nicht infrage.

„Du hast vollkommen Recht, was deine Mutter angeht“, murmelte Sam.

Sie schob die Hände hinter den Rücken und versteckte sie schließlich in den Falten ihres weißen Kleides. So ein dummer Fehler sollte ihr kein zweites Mal passieren. Vergiss nicht, wer du bist, mahnte sie sich. Sie war eine gute Fee. Ein Wesen, dass unmögliche Dinge zwischen den Menschen möglich werden ließ. Sie half den Menschen, die echte Liebe zu finden. Die große Liebe, die jeder Mensch sich so sehnlich herbeiwünschte.

„Lass uns um Himmels willen von hier verschwinden.“ Dennis drehte sich abrupt um und eilte zur Tür.

Alles ging rasend schnell. Erst als es vorbei war, wurde ihr bewusst, was eigentlich geschehen war. Er schritt durch ihren Nebel hindurch und stoppte. Sie erschrak zutiefst, als sie bemerkte, dass er sie direkt anschaute. Einen Moment lang fragte sie sich, ob sie sich durch den Schock vielleicht unbemerkt materialisiert hatte.

In letzter Zeit war ihr das zwei Mal passiert, beide Male im Haus von Dennis. Aber ein Blick genügte, um festzustellen, dass sie immer noch unsichtbar war. Jedenfalls für Menschen. Trotzdem starrte Dennis unablässig auf die Stelle in der Luft, wo sie schwebte. Besorgt runzelte er die Stirn.

„Hast du das gerochen?“, fragte er.

„Was gerochen?“, fragte Sam und öffnete die Tür. „Ich rieche nur den würzigen Duft von Audrys Shampoo vermischt mit dem Toner aus dem Kopierer.“ Er hielt inne. „Was ist los?“

„Einen kurzen Augenblick lang duftete es nach einer Wiese … nach Sommerblumen.“ Er sog die Luft ein und schüttelte dann den Kopf. „Nein, du hast Recht. Es ist der Toner.“ Dennis knipste das Licht aus, folgte Sam nach draußen und schloss die Tür hinter...

Erscheint lt. Verlag 6.1.2023
Reihe/Serie Julia Saison
Julia Saison
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Saison • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • Wintersale24_2
ISBN-10 3-7515-1980-7 / 3751519807
ISBN-13 978-3-7515-1980-9 / 9783751519809
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