The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen? (eBook)

Roman

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
392 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-3228-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen? -  Elle Cook
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Hannah liebt Davey, und Davey liebt Hannah - doch warum will er ihr nicht begegnen? 

Ein Telefonat, das zwei Leben verändert. Es ist ein Zahlendreher. Davey ruft Hannah an, aus Versehen. Ein nettes Gespräch, doch was soll's? Davey lebt in Amerika und Hannah in England. Aber dann nimmt Davey einen Job in London an, und auf einmal könnten sich ihre Wege kreuzen. Und als aus Nachrichten Telefonate werden und aus Telefonaten Videocalls, fühlt sich das wie der Anfang von etwas an, das Liebe sein könnte. Doch kann man jemanden wirklich lieben, dem man noch nie begegnet ist? Dann taucht Davey plötzlich ab. Wird er für immer der Mann bleiben, den Hannah niemals traf? 

Eine große Lovestory, die süchtig macht.



Elle Cook arbeitete als Journalistin und in der PR-Branche, bevor sie das Schreiben zu ihrem Beruf machte. Unter dem Namen Lorna Cook sind von ihr drei historische Romane erschienen, die sich mehrere hunderttausendmal verkauft haben. »The Man I Never Met« ist ihr erster zeitgenössischer Roman. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Küstenregion von Essex. Mehr zur Autorin unter www.lornacookauthor.com Facebook: LornaCookWriter Instagram: LornaCookAuthor Twitter: LornaCookAuthor Christine Strüh übertrug u. a. Kristin Hannah, Cecelia Ahern und Ali Hazelwood ins Deutsche. Sie lebt in Berlin.

Erstes Kapitel


Hannah

Dezember


Weißt du noch, wo du in dem Augenblick warst und was du gerade getan hast, als sich dein Leben plötzlich von Grund auf änderte? Ich schon. Mit ziemlich zerzausten Haaren stand ich vor dem Fitnessstudio, hatte nach einem mörderischen Spinning-Kurs dringend eine Dusche nötig und suchte in meiner Tasche verzweifelt nach meinen Handschuhen, als mein Handy lossummte. Natürlich ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Aber so ist das wohl immer. Man begreift die wahre Bedeutung eines solchen Augenblicks erst im Nachhinein.

Ich schnappe mir also mein Handy, ohne die Handschuhe gefunden zu haben, die irgendwo in den Tiefen der Tasche verschwunden sind. Es ist Dezember, eiskalt, und obwohl es noch früh am Abend ist, hat der Himmel schon die Farbe schwarzer Tinte angenommen, gesprenkelt mit kleinen grauen Wolken, die aussehen, als wären sie aufgemalt und würden gemächlich von der einen Seite der Leinwand auf die andere gezogen.

Als Ortsvorwahl wird +1 angezeigt, was mich zögern lässt. Ich starre auf das vibrierende Telefon in meiner Hand. Wo um in alles Welt ist +1? Callcenter beginnen mit einer zufälligen Auswahl von Kennzahlen, das hier sieht jedoch nicht aus wie eine davon.

»Hallo?«, sage ich schließlich.

»Hallo«, antwortet ein Mann mit eindeutig amerikanischem Akzent und fügt in tieferem, freundlicherem Ton hinzu: »Spreche ich mit Jonathan White?«

Ich muss lachen. »Klinge ich wie ein Jonathan White?

»Oh. Nein. Tut mir leid. Ich meine, ist er da?«

»Nein. Sorry, ich glaube, Sie haben sich verwählt.«

Pause, Papiergeraschel. »Okay. Entschuldigung. Bye.«

»Bye«, antworte ich noch, aber er ist schon weg. Kaum zehn Sekunden sind vergangen, da klingelt mein Handy wieder.

Ich dehne das »Hallo«, als ich drangehe – die gleiche +1-Nummer leuchtet auf meinem Display.

»O nein, nicht schon wieder«, stöhnt der Anrufer. »Das kann doch wohl nicht sein? Nicht mal ich bin so blöd, mich zweimal nacheinander zu verwählen.« Ich muss wieder lachen.

»Sieht aber aus, als wäre genau das passiert.«

Schweigen. Dann: »Moment mal.«

Ich warte und grinse amüsiert. Auf einmal fühlt sich die Kälte gar nicht mehr so kalt an.

»Ist das Plus-vier-vier …?«, beginnt er und spult eine Liste von Ziffern ab, die ganz eindeutig meine Nummer ergeben.

»Ganz genau. Welche Nummer wollten Sie denn anrufen?«

»Na, genau diese.«

Schon wieder muss ich mir ein Lachen verkneifen.

»Verdammt«, fährt er fort. »Anscheinend habe ich sie mir falsch aufgeschrieben. Ich soll um vier Uhr nachmittags britischer Zeit diese Nummer anrufen. Für ein Jobinterview.«

»Aber es kann nicht diese Nummer sein. Sie müssen einen Zahlendreher drin haben.«

»Ja«, erwidert er, klingt aber unsicher. »Aber was könnte ich vertauscht haben? Es gibt ungefähr eine Billion möglicher Kombinationen.«

»Tja, weiß ich auch nicht. Von wo rufen Sie denn an?«

»Aus Texas.«

»Und Sie sollen eine britische Nummer für ein Vorstellungsgespräch anrufen? Haben Sie hier in England einen Job in Aussicht?« Ich bin furchtbar neugierig.

»Hoffentlich …«

»Allerdings eher unwahrscheinlich angesichts der Tatsache, dass Sie mit mir sprechen, während Sie doch eigentlich Fragen beantworten sollten zu … ja, wozu eigentlich?«

»Zu Gebäuden. Genau in diesem Augenblick müsste ich Fragen zur Gebäudeplanung beantworten. Mist.«

»Zur Gebäudeplanung?«

»Architektur, genauer gesagt.« Er hat eine echt nette Stimme. Tief, aber nicht zu tief.

»Versuchen Sie doch, die Nummer des Büros zu googeln, das Sie erreichen wollen«, schlage ich vor, für den Fall, dass er ein bisschen schwer von Begriff sein sollte und nicht selbst daran gedacht hat.

»Bin schon dabei.« Er redet schnell, denn es ist uns beiden klar, dass sein Gespräch inzwischen seit mehreren Minuten laufen müsste.

»Dann viel Glück. Ich hoffe, Sie schaffen es.«

»Die Nummer zu finden oder den Job zu kriegen?«

»Beides. Als Erstes die Nummer«, antworte ich und lächle schon wieder.

»Danke. Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe. Gleich zweimal.«

»Kein Problem. Aber ich würde schrecklich gern erfahren, ob Sie den Job bekommen.«

»Danke noch mal«, sagt er. »Bye.«

»Bye«, antworte ich, aber die Leitung ist schon tot. Ein paar Sekunden lang starre ich auf das Telefon, in der Hoffnung, er könne albern genug sein, meine Nummer ein drittes Mal zu wählen. Es wäre wirklich nicht schlimm, wenn er noch einmal anrufen würde. Doch jetzt wünsche ich dem Mann mit der angenehmen Stimme, dass er tatsächlich die richtige Nummer wählt, Fragen über Gebäude beantwortet und den Job bekommt. Wer immer er sein mag.

* * *

Eigentlich sollte man sich nach einem einstündigen Spinning-Kurs nicht ausgerechnet ein Mikrowellen-Fertiggericht und ein großes Glas Wein genehmigen, aber da es Freitagabend ist, tue ich genau das. Immerhin wäre ich gar nicht erst im Fitnessstudio gewesen, wenn ich nicht von einem sehr unzuverlässigen Mann schmählich versetzt worden wäre. Der Betreffende hat sich das schon zum zweiten Mal geleistet, und ich habe mir geschworen, mich nie wieder mit ihm zu verabreden – wir hatten ja noch nicht mal ein echtes erstes Date. Meine beste Freundin Miranda nennt so etwas Absageritis. Also ist das Glas Wein, das ich jetzt trinke, in Wirklichkeit dasjenige, das ich getrunken hätte, wenn ich mit diesem Typen ausgegangen wäre. Damit dürfte ich mich wohl angemessen gerechtfertigt haben, wenn auch noch nicht für das scheußliche Mikrowellen-Curry.

Stunden später zappe ich mich durch die verschiedenen Optionen im Fernsehen und frage mich, wie ich es geschafft habe, alles einigermaßen Gescheite auf Netflix schon gesehen zu haben, wo ich doch gar nicht so oft zu Hause bin. Vielleicht sollte ich ausnahmsweise mal die Nachrichten schauen und wenigstens versuchen, über die Tagesereignisse in aller Welt so informiert zu sein wie meine Kollegen. Vielleicht sollte ich auch mit Leuten zusammenarbeiten, die mehr Schunddramas anschauen als BBCs Question Time.

Neben mir piept mein Handy und zeigt mir eine Nachricht an. Sie stammt von einer Nummer, die ich erst erkenne, als ich genauer hinschaue – es ist die des Amerikaners. Drei Worte nur: Ich hab ihn.

Ich schalte den Fernseher auf stumm und lasse die Lückenfüller-Nachrichten, denen ich schon die ganze Zeit keine Aufmerksamkeit geschenkt habe, im Hintergrund weiterlaufen.

Ob er möchte, dass ich antworte? Ob er das erwartet? Freut mich, schreibe ich, dann: Glückwunsch. Sieht so aus, als hätten Sie die richtige Nummer rausbekommen.

Ich formuliere es nicht als Frage und erwarte auch keine Antwort, die jedoch wenige Sekunden später eintrifft.

Ja. Ich habe mich für die Verspätung entschuldigt und erzählt, wie es dazu kam. Er hat ganz cool reagiert.

Freut mich, tippe ich, lösche es jedoch gleich wieder, weil ich genau das gerade erst geschrieben habe, und ersetze es mit: Ehrlich währt eben doch am längsten.

Unbedingt.

Ich beobachte das Display. Er schreibt nicht mehr. Ich bin an der Reihe mit einer Antwort, aber mir fällt nichts ein, und einen Moment später fährt er schon fort.

Also, England im Januar. Kalt?

Ein leises Lächeln schleicht sich in meine Mundwinkel. Sehr sogar. So leid es mir tut. Planen Sie denn, im Januar hier anzukommen?

Genau heute in einem Monat, ja.

Wo in Texas sind Sie?

Austin, antwortet er prompt.

Nein, ich habe keine Ahnung,...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Übersetzer Christine Strüh
Sprache deutsch
Original-Titel The Man I Never Met
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ali Hazelwood • Colleen Hoover • Dani Atkins • Drama • Große Liebe • Jojo Moyes • Krankheit • Krebs • Liebe • Liebe auf den zweiten Blick • Romance • Romane England • Romantik • romcom • Rosie Walsh • Second Chance • Sick Lit • tragische Liebe • will they won't they
ISBN-10 3-8412-3228-0 / 3841232280
ISBN-13 978-3-8412-3228-1 / 9783841232281
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