Der Strandrosenhof (1) (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
352 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-29492-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Strandrosenhof (1) -  Jette Martens
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Strand, Dünen und eine unvergessene Liebe: Der Auftakt der Sehnsuchtsreihe von Bestsellerautorin Jette Martens
Die warmen Sommerabende auf dem Strandrosenhof verbringt Sophia am liebsten damit, Blumenkränze zu flechten. In der ländlichen Idylle zwischen der Ostsee und der Schlei kann die Sozialpädagogin endlich wieder aufatmen und sich frei entfalten: Sophia macht es Spaß, auf dem Hof zu arbeiten und Schulklassen die Arbeit in der Natur und mit Tieren näherzubringen. Auf diese Weise kann sie die aufwühlenden Ereignisse der Vergangenheit langsam hinter sich lassen. Doch das ändert sich schlagartig, als sie von den finanziellen Problemen des Strandrosenhofs erfährt - und ein alter Vertrauter plötzlich vor ihr steht: Ausgerechnet Christoph, ihre erste große Liebe, der inzwischen große Bauprojekte betreut. Schnell wird Sophia klar: Diesmal steht nicht nur ihr Herz, sondern der gesamte Strandrosenhof mit seinen Bewohnern auf dem Spiel.

Lesen Sie auch Band 2 des wunderschönen Ostsee-Zweiteilers: »Sommerglück auf dem Strandrosenhof«.

Für noch mehr romantische Lesestunden an der Küste tauchen Sie ein in die mitreißende Gut-Schwansee-Serie:

Gut Schwansee. Deine Liebe in meinem Herzen
Gut Schwansee. Du bist mein ganzes Leben
Gut Schwansee. Uns kann niemand trennen

Jette Martens, geboren 1963, liebt das Meer, ist seit ihrer Kindheit pferdeverrückt und mit Herz und Seele Familienmensch. Auf die besten Ideen für ihre romantischen Liebesromane kommt sie auf Ausritten an die Ostsee oder Spaziergängen in den Dünen. Zum Schauplatz ihrer idyllischen Gut-Schwansee-Trilogie hat sie sich von einem Gestüt inspirieren lassen, auf dem sie viel Zeit verbringt. Ihr Motto lautet: Folge deinen Träumen, sie kennen den Weg! Jette Martens lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Kiel.

1. Kapitel


Es duftete nach frisch gemähtem Gras. Sophia schloss die Augen und atmete tief ein. Sie blieb stehen, ließ den Moment in sich nachwirken und spürte, wie sie sich langsam entspannte. Ihr Kopf wurde leichter, und das unsichtbare Gewicht, das auf ihren Schultern gelegen zu haben schien, verschwand. Beschwingt lief sie weiter bis zu der kniehohen Wiese mit Wildblumen, auf der Jörg mit dem Trecker unterwegs war. Als er sie sah, hob er die Hand zu der abgewetzten Schirmmütze, die er jeden Tag trug. Seit mehr als zehn Jahren arbeitete er schon hier, jeden Morgen um sechs Uhr kam er angeradelt, pünktlich auf die Sekunde. Sophia erreichte den Verkaufsstand des Strandrosenhofs, der sich direkt neben dem Wildblumenfeld befand. Ulli war ebenfalls schon da. »Gut, dass du kommst«, grüßte ihre Chefin. »Es ist viel zu tun.« Sie strich sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Da kommt man ganz schön ins Schwitzen.« Ulli reichte Sophia die grüne Arbeitsschürze. »Wir sehen uns später.«

Kurz blickte Sophia der schlanken Landwirtin hinterher, die sich eilig in Richtung Gutshof entfernte, wo mit Sicherheit eine Menge Arbeit auf sie wartete. Ihre Chefin war ein richtiges Energiebündel. Zu Beginn ihrer Tätigkeit als Pädagogin auf dem Hof vor über einem Jahr hatte Sophia sich oft von ihrem Tempo gestresst gefühlt. Mittlerweile hatte sie sich aber daran gewöhnt und empfand es als inspirierend, mit einer Frau zusammenzuarbeiten, die einen landwirtschaftlichen Hof fast komplett allein managte. Sophia betrat den Verkaufswagen, in dem es angenehm kühl war. Jetzt um die Mittagszeit stand die Sonne hoch am Himmel. Obwohl sie sich jeden Morgen das Gesicht und die Arme eincremte, bekam sie leicht Sonnenbrand. Auf dem Parkplatz gegenüber waren nur noch wenige Plätze frei. Gut so, dachte sie, nach der langen Winterpause konnte sie ein wenig Trubel gut gebrauchen. Besonders freute sie sich auf die Schulklassen, die an ihren bauernhofpädagogischen Angeboten teilnehmen würden. Sehr viele Termine waren schon fest vereinbart, obwohl es erst Ende Mai war, und Sophia hatte bereits Vorgespräche mit Lehrerinnen und Lehrern geführt. Wie im vergangenen Jahr würde es verschiedene Module geben, die einzeln gebucht, aber auch miteinander kombiniert werden konnten. Die Hofrunde war besonders beliebt. Dabei lernten die Kinder und Jugendlichen die verschiedenen Tiere kennen, die auf dem Strandrosenhof lebten: die Angler Sattelschweine, die Sundheimer Hühner, aber auch die frei lebenden Gänse und die Schafe.

»Wo geht’s denn hier zum Gemüsegarten?« Ein junger Mann stand am Tresen und nestelte am Verschluss seines Fahrradhelms herum. Sein Gesicht war gerötet, Strähnen des schulterlangen Haares klebten ihm in der Stirn. »Puh, ist das eine Hitze«, stöhnte er.

»Ich will ein Eis!«

Sophias Blick wanderte tiefer, und sie entdeckte ein Mädchen im Grundschulalter, das seinen Fahrradhelm unter den Arm geklemmt hatte.

Ein warmes Gefühl durchströmte sie. »Leider bekommen wir erst morgen Nachschub«, erwiderte sie. »Aber wie wäre es mit einer Apfelschorle?«

»Ist die denn bio?«, fragte der Vater und runzelte die hohe Stirn.

»Aber selbstverständlich.« Sophia griff nach einer Flasche, auf deren Etikett das grüne Siegel abgedruckt war, und hielt es dem Mann entgegen.

»Okay«, erwiderte er und schob den Träger seines Rucksacks von der Schulter. »Dann bitte zwei Flaschen.«

Nachdem er bezahlt hatte, verließ Sophia den Verkaufsstand und begleitete die beiden zu dem Weg, der zum Gemüsegarten führte. »Schaut euch alles in Ruhe an«, sagte sie. »Wenn ihr eine Parzelle pachten wollt, meldet euch einfach.«

Sophia kehrte in den Verkaufswagen zurück, vor dem sich bereits eine kleine Schlange gebildet hatte. Zum Glück kam Ulli zehn Minuten später mit Nachschub. Während ihre Chefin sich um die Gäste kümmerte, sortierte Sophia die Gläser mit Wildblütenhonig und Marmelade ins Regal und stellte die Flaschen mit Rhabarber- und Apfelschorle in den Kühlschrank. Die Eisvitrine musste allerdings unbedingt aufgefüllt werden. Ulli bezog das selbst hergestellte Bio-Eis von einer Freundin, die eine Molkerei betrieb. Besonders das Schokoladen- und das Heidelbeereis waren unwiderstehlich und richtige Verkaufsschlager. Schon oft hatte sich Sophia nach der Arbeit einen Becher davon mit in ihre Wohnung genommen und sich damit den Feierabend versüßt.

Als es ruhiger geworden war, setzten sich die beiden Frauen nebeneinander auf eine der Stufen des Verkaufswagens. Sie stießen ihre Flaschen gegeneinander.

»Deine Idee mit den Gemüsegärten scheint gut anzukommen«, sagte Sophia. Sie wedelte mit der Hand und verscheuchte eine Hummel, die über ihre Köpfe hinwegflog.

»Ich bin auch total erstaunt«, erwiderte Ulli. »Ich glaube, dass der Artikel im Schlei-Boten ganz schön was gebracht hat.«

Vor einigen Tagen hatte ein Redakteur der Zeitung aus Kappeln einen Bericht über das neue Angebot des Strandrosenhofs geschrieben, und seitdem hatten sich viele Interessenten gemeldet. Einige Parzellen hatte Ulli bereits verpachtet. Die Mitarbeiter des Betriebs hatten zu Beginn des Jahres auf einem Acker des Strandrosenhofs über zwanzig verschiedene Gemüsesorten ausgesät, und nun wuchsen dort Kohl, Möhren, Salat, Porree, Pastinaken und Kürbisse, aber auch Petersilie, Rosmarin und Dill.

»Schaffst du es denn, dich noch um die Verpachtung zu kümmern, neben allem, was sonst so anfällt?«

»Auf jeden Fall, das macht doch Spaß.« Ulli knibbelte am Etikett. Sie blickte zum Himmel. »Hoffentlich hält das Wetter, damit wir die Heuernte trocken in die Scheune kriegen.«

»Laut Wetterbericht soll es erst einmal so bleiben.«

»Darauf kann man sich ja leider nicht immer verlassen. Wenn du willst, kannst du langsam Feierabend machen«, sagte Ulli. »Du hast doch heute schon um acht Uhr mit der Kindergartengruppe aus Kappeln angefangen, oder?«

»Ja, schon, aber die Zeit ist vergangen wie im Flug.«

Ulli, die bereits aufgestanden war, reichte ihr die freie Hand. »Trotzdem! Der Sommer ist noch lang genug.«

Sophia nickte. »Okay, aber ich mache hier noch klar Schiff.«

Nachdem sie alles aufgeräumt und die Kasse unter der Ladentheke verstaut hatte, schloss sie die Tür ab. Die letzten Gäste waren auf dem Weg zum Parkplatz, spätestens in einer halben Stunde würde der Trubel vorbei sein. Sie hatte nicht mehr viel in ihrem Kühlschrank, deshalb machte sie sich auf den Weg zu den Gemüsegärten, wo sie selbst eine kleine Parzelle bewirtschaftete. Sie schlenderte den Weg entlang, zu dem sie vor einigen Stunden den Vater mit der Tochter gebracht hatte. Die Kleine war entzückend gewesen, dachte sie und spürte ein schmerzhaftes Ziehen in der Brust. Seit sie denken konnte, hatte sie sich Kinder gewünscht, am liebsten fünf. Als Grundschülerin hatte sie fünf Puppen gehabt, mit denen sie nachmittags stundenlang Vater-Mutter-Kind gespielt hatte, zusammen mit ihrer Schwester Amelie. Oft sehnte sie sich in diese unbeschwerte Zeit zurück, besonders seit den Geschehnissen in Berlin. Ihr Puls ging sofort schneller, aber ehe sich die schlimmen Bilder in ihr Bewusstsein drängen konnten, visualisierte sie ein Stoppschild. Gleichzeitig atmete sie langsam ein, hielt für einen Augenblick die Luft an und atmete wieder aus. Sofort löste sich ihre innere Anspannung, wenn auch nicht vollkommen, etwas Dunkles ließ sich nicht vertreiben. Es quälte sie, dass es sich in ihrem Inneren nie richtig normal anfühlte – so wie früher.

Sophia erreichte die Gemüsegärten, blieb einen Moment stehen und ließ ihren Blick über die Parzellen gleiten, die mit Schnur und kleinen Holzpflöcken voneinander abgetrennt waren. Bunt bemalte Schilder zeigten, wer welches Stückchen Land beackerte. »Familie Lausen«, stand da in bunter Fingerfarbe, Tim und Sarah hatten ihr Schild mit Blumen bemalt, und Frederik hatte Holzbuchstaben ausgesägt und auf das Schild genagelt. Ihr eigenes kleines Reich befand sich am Rande des Feldes. Sophia steuerte den grün gestrichenen Holzschuppen an, in dem sich die Gartenutensilien befanden. Sie holte sich eine Harke, einen Weidenkorb und ein Messer aus dem Regal, in dem auch Scheren, Handschuhe in verschiedenen Größen, Schaufeln und Tüten mit Horndünger lagen. Einige Teile waren mit den Namen der jeweiligen Pächter beschriftet, andere nur mit dem Logo des Strandrosenhofs beklebt. Sophia war immer wieder erstaunt, wie gut das alles funktionierte, nur ganz selten kam irgendetwas abhanden oder ging kaputt. Manchmal vergaß jemand Utensilien auf den Feldern, aber dann brachte ein anderer Pächter sie zurück in den Schuppen. Sophia nahm noch eine Gießkanne, die sie mit dem Schlauch des Wassertankanhängers füllte, der neben dem Schuppen stand. Auf ihrem Beet inspizierte sie als Erstes die Pflücksalate und die Radieschen, die zwar noch recht klein waren, aber dafür besonders knackig. In Berlin hatte sie bereits Kräuter und Salat in Blumentöpfen auf ihrem Balkon gezogen und dabei schon ein Gespür für das Gärtnern entwickelt. Sie hatte gelernt, das Gemüse bereits zu ernten, wenn es noch etwas kleiner war, aber dafür umso zarter, und pflanzte dann Setzlinge als Nachschub ein. Vorsichtig schnitt sie zwei Salatköpfe ab, zupfte fünf Möhren und einige Radieschen aus der Erde und legte das Gemüse vorsichtig in den Weidenkorb. Die Ecke mit den Kräutern sah sehr gut aus, stellte sie fest, nur der Schnittlauch blühte, doch das war nicht weiter schlimm. Die Stängel waren etwas härter und bitterer im Geschmack, aber dennoch genießbar. Sie goss die Petersilie und den Rosmarin und harkte die Erde zwischen den Pflanzen. Ansonsten war der...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Eine Liebe an der Ostsee
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2023 • Arnis • Bestsellerautorin • die kleine inseltöpferei • eBooks • Ellin Carsta • fenna janssen • Frauenromane • Gut Schwansee • Inselpink • Jette Hansen • Jugendliebe • Kappeln • Küstenliebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Luisa von Kamecke • Marie Merburg • Meike Werkmeister • Michaela Grünig • Neuerscheinung • Ostsee • Ostseeroman • Patricia Koelle • Romane für Frauen • Romantik • Rosamunde Pilcher • Schlei • Stina Jensen • Svenja Lassen • Taschenbuch Neuerscheinung 2023 • Urlaubsromane für Frauen
ISBN-10 3-641-29492-4 / 3641294924
ISBN-13 978-3-641-29492-2 / 9783641294922
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,9 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99