Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die hinreißende Fortsetzung der neuen Reihe der Bestseller-Autorin
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01374-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln -  Katharina Herzog
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Es wird Frühling im kleinen Bücherdorf: Frühlingsgefühle, alte Geheimnisse und neues Glück in Swinton-on-Sea - dem Ort, wo die Bücherliebe wohnt. Zweiter Band der Bücherdorf-Serie von Bestsellerautorin Katharina Herzog.  Niemand würde vermuten, dass die toughe Shona nicht nur ein Café in Swinton führt und fantasievolle Cupcakes backt, sondern auch einen Blog betreibt, in dem sie nie abgeschickte Briefe veröffentlicht. Einer dieser Briefe ist von ihr selbst. Sie hat ihn an Alfie, ihren verstorbenen Freund, geschrieben, an dessen Tod sie sich schuldig fühlt. Womit sie allerdings nicht gerechnet hätte: Eines Tages bekommt sie eine Antwort darauf, und der unbekannte Schreiber scheint sie besser zu kennen, als ihr lieb ist. Nathan Wood, Bestsellerautor und das Enfant terrible von Swinton, hat den Ort vor Jahren verlassen, nach dem Tod seines besten Freundes Alfie. Shona, Nathan und Alfie waren von Kindheit an unzertrennlich, doch irgendwann wurden die Dinge kompliziert - und schmerzhaft. Als Nathan nach einigen wilden Jahren in Edinburgh nun unerwartet nach Swinton zurückkehrt, möchte er Shona endlich seine Gefühle gestehen. Doch dafür müsste er enthüllen, was er damals getan hat ...  Leseglück und Frühlingszauber: Die bezaubernden Bücherdorf-Romane von Bestsellerautorin Katharina Herzog erzählen von romantischen Verwicklungen und sind eine Liebeserklärung an das Lesen.

Katharina Herzog ist die deutsche Autorin für Liebesromane mit Fernweh-Garantie. Sie liebt es, ihre Leser an Sehnsuchtsorte wie Amrum, die Amalfiküste, Juist und New York zu entführen und diese Schauplätze auch selbst zu bereisen. Mit ihren Romanen schrieb sie sich nicht nur in die Herzen ihrer Leser, sondern eroberte auch die Bestsellerlisten. Katharina Herzog lebt mit ihrer Familie, Pferd und Hund bei München und plant schon ihre nächste Reise.  

Katharina Herzog ist die deutsche Autorin für Liebesromane mit Fernweh-Garantie. Sie liebt es, ihre Leser an Sehnsuchtsorte wie Amrum, die Amalfiküste, Juist und New York zu entführen und diese Schauplätze auch selbst zu bereisen. Mit ihren Romanen schrieb sie sich nicht nur in die Herzen ihrer Leser, sondern eroberte auch die Bestsellerlisten. Katharina Herzog lebt mit ihrer Familie, Pferd und Hund bei München und plant schon ihre nächste Reise.  

Prolog Shona


Die Luft roch nach Frühling und Abenteuer. Leise öffnete Shona das Fenster und kletterte hinaus. Kein Geräusch war zu hören. Die Äste der alten Eiche erstreckten sich bis zu ihrem Zimmer. Shona kletterte auf den größten und stabilsten davon.

Im Spätsommer hatte Dad den Baum zurückschneiden wollen. Doch dann war zum Glück schneller als gedacht ein kalter, nasser Herbst gekommen, und er hatte das Vorhaben verworfen.

Shona lauschte noch einmal in das Haus hinein, und als sie sich sicher sein konnte, dass die Luft rein war, hangelte sie sich die Äste hinunter. Wenn ihr Vater wüsste, wie oft sie das tat, dann wäre der Baum schneller gefällt, als sie bis drei zählen könnte, dachte sie. Und dann hätte sie bis in alle Ewigkeiten Hausarrest.

Geduckt schlich Shona durch den Vorgarten. Ihr Fahrrad lehnte am Zaun. Die Kette müsste dringend mal wieder geölt werden, aber zum Glück hatte Dad einen tiefen Schlaf und hörte das Quietschen nicht. Und Graham war die Woche über im Internat.

Shona trat kräftig in die Pedale. Für Ende März war es ein ungewöhnlich warmer Tag gewesen, das Thermometer hatte über zwanzig Grad angezeigt, aber jetzt, nach Mitternacht, drang die Nachtluft kühl durch ihr Shirt und ihre dünne Hose.

Bevor sie den Weg in die Hügel antreten konnte, musste sie aber noch in die Main Road. Dort, in einem schmalen pistazienfarbenen Häuschen, wohnte ihr Freund Nate, und Shona fuhr durch einen Torbogen in den Hinterhof. Das Haus lag im Dunkeln, aber in Nates Zimmer brannte noch Licht. Bestimmt lag er auf seinem Bett und las. Oder er schrieb an seinem Buch. Nate wollte nämlich Schriftsteller werden. Shona konnte diese Liebe zum Schreiben nicht nachvollziehen, für sie waren schon Aufsätze eine Qual, und sie erlebte Abenteuer lieber selbst, als darüber zu lesen. So wie heute Nacht!

Shona klopfte gegen Nates Fensterscheibe, klingeln konnte sie um diese Zeit schließlich nicht mehr. Aber drinnen regte sich nichts. Shona versuchte es ein zweites Mal.

Endlich! Nate schob die Vorhänge zur Seite und öffnete das Fenster. Seine sonst so ordentlich gescheitelten Haare waren ganz zerzaust.

«Was machst du denn so spät noch hier?», fragte er. Wenn Nate erst einmal seine Zahnspange los war und seiner Mum verbot, ihm weiterhin seinen braven Streberhaarschnitt zu verpassen, würde er gar nicht so schlecht aussehen. Kein Vergleich zu Alfie natürlich, aber okay!

«Hast du Alfies Nachricht denn nicht gelesen?» Treffpunkt, 23:30 Uhr bei mir, hatte ihr Freund heute Nachmittag geschrieben.

«Doch … aber Mum und Dad … Sie sitzen immer noch im Wohnzimmer und schauen fern. Wenn sie in mein Zimmer kommen und ich nicht da bin, werden sie total ausflippen.»

«Dann dürfen sie es eben nicht merken. Leg ein paar Kissen unter deine Bettdecke! Dann werden sie denken, dass du schläfst. Ich habe das auch gemacht.»

«Ich weiß nicht …»

«Nathan Wood», sagte Shona streng. «Du wirst doch eine Dame nicht um diese Zeit allein in die Hügel fahren lassen.»

Sie sah, wie Nate mit sich rang. «Gut», stieß er hervor. «Ich mach’s.»

Ein paar Minuten später holten sie sein Fahrrad aus dem Schuppen, und schon bald hatten sie Swinton hinter sich gelassen und waren auf dem Weg in die Hügel.

«Weißt du, wieso Alfie will, dass wir zu ihm fahren?», keuchte Nate. Sein Rad hatte nur drei Gänge, außerdem war er nicht der Sportlichste.

«Nein.» Wahrscheinlich war es nur mal wieder eine von Alfies spinnerten Ideen. Komisch fand Shona nur, dass er heute auch nicht in der Schule gewesen war. Sylvie ließ ihn normalerweise nicht blaumachen.

Sylvie war Alfies Oma. Vor ein paar Jahren hatte Alfie eigentlich nur die Sommerferien bei ihr verbringen sollen, aber irgendwie hatte seine Mum, die in London als Schauspielerin arbeitete, vergessen, ihn wieder abzuholen. Und so war Alfie nach den Ferien in Nates und Shonas Klasse gekommen. Eigentlich wäre er schon eine Klasse höher gewesen, aber in London hatte er nicht besonders oft den Unterricht besucht. Das wusste Shona von ihrem Dad, der es wiederum von Sylvie erfahren hatte. Alfie selbst sprach nicht gerne über seine Zeit in London. Und noch weniger gern redete er über seine Mutter. Er besuchte sie nie und sie ihn auch nicht.

«Wenn sie tot wäre, würde das keinen Unterschied für mich machen», hatte er einmal gesagt. Das war an seinem zwölften Geburtstag gewesen, als sie eine Floßfahrt auf dem River Bladnoch unternommen hatten. Nicht nur Nate hatte bei diesen Worten sichtlich geschluckt, sondern auch Shona. Sie wusste schließlich nur allzu gut, dass es sehr wohl einen Unterschied machte. Denn Alfie konnte seine Mum jederzeit besuchen, wenn er seine Meinung änderte. Er müsste sich dazu nur in den Zug setzen.

Shona konnte das nicht. Ihre Mum war nämlich gestorben, als sie gerade einmal sechs Jahre alt gewesen war.

Nate war wirklich zu beneiden! Molly war zwar unglaublich streng, aber immerhin war sie noch da. Zwar musste Nate jeden Abend sein Zimmer aufräumen und vor jeder Mahlzeit beten, aber dafür brachte seine Mutter ihm von ihrer Arbeit in Bob’s Bakery immer jede Menge Leckereien mit. Außerdem backte sie die besten Kuchen und Torten, und manchmal durfte Shona ihr dabei helfen.

 

Alfies Gartenhütte lag versteckt hinter zwei großen Kirschbäumen, die jetzt – Ende März – bereits erste Knospen trugen und sich schon bald in ihrer vollen Pracht präsentieren würden. Shona liebte die Zeit der Kirschblüte, auch wenn es sie immer ein bisschen traurig machte, dass sie nur so kurz war. Schon nach wenigen Tagen wehte der Wind die filigranen, rosafarbenen Blütenblätter davon und erinnerte daran, dass alles vergänglich und nichts Schönes von Dauer war.

Alfie saß vor der Hütte auf der grünen Bank und schaute über die dunklen Umrisse der Hügelkuppen aufs Meer hinaus. Schwarz und funkelnd lag es hinter den Marschwiesen im Mondlicht. Shona sah, dass er auf einem Grashalm kaute. Es war nur eine Frage der Zeit, dann würde der Grashalm in seinem Mund durch eine Zigarette ersetzt werden, dachte sie. Wahrscheinlich wäre das schon längst geschehen, gäbe es in Swinton einen Automaten. Doch Zigaretten gab es nur im Laden von Jack Pebbles, und der verkaufte sie nicht an Minderjährige. Den immer schlecht gelaunten Jack Pebbles zu beklauen, würde nicht einmal der mutige Alfie wagen.

«Da seid ihr ja endlich!», sagte er, als sie näher kamen, und spuckte den Grashalm aus.

«Wieso warst du heute nicht in der Schule?», fragte Shona.

«Und wieso sollten wir zu dir kommen?», fügte Nate schwer atmend hinzu. Es täte ihm wirklich gut, etwas weniger von Mollys Gebäck zu essen, dachte Shona.

«Ich muss euch was erzählen.» Alfie rutschte ein Stück zur Seite, damit Nate und Shona sich neben ihn setzen konnten. Dann schob er die Hände in die Taschen seiner überweiten Baggyhose und streckte seine langen Beine aus. «Meine Mum war heute da.» Sein Gesichtsausdruck wirkte steinern.

«Deine Mum!» Nate blieb der Mund offen stehen. Auch Shona konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Alfies Mum war immer so etwas wie ein Gespenst gewesen. Dass sie jetzt auf einmal leibhaftig hier aufgetaucht sein sollte, war irgendwie gruselig. Und noch gruseliger war das, was Alfie jetzt mit tonloser Stimme hinzufügte: «Sie wollte, dass ich wieder zu ihr nach London ziehe.»

«Nein!»

Shona war sich nicht sicher, ob sie dieses Wort wirklich ausgestoßen hatte oder ob sie es nur laut gedacht hatte. Alfie sollte nach London ziehen! London, das so weit weg war! Sie würde ihn nie wiedersehen – oder zumindest nur noch selten. Dann würde sie nur noch Nate haben. Nate, der lieber in Büchern über Abenteuer las, als sie selbst zu erleben, und der nachmittags manchmal nicht zum Spielen rauskam, weil er für die Schule lernte. Freiwillig …

Seit Alfie in Swinton-on-Sea war, war ihr Leben so viel aufregender geworden. Er durfte nicht wieder fortgehen!

Alfie erzählte, seine Mum sei eine ganze Zeit lang in einer Klinik gewesen. Weil sie immer so traurig war. Dass sie jetzt aber wieder gesund sei. Dass sie wieder einen Job hatte, nicht als Schauspielerin, sondern in dem Blumenladen einer Freundin. Und sie hatte einen neuen Freund, einen Banker, und dessen Haus sei groß genug, dass Alfie wieder bei ihr wohnen konnte.

«Aber da mache ich nicht mit, sie kann mich schließlich nicht zwingen», sagte Alfie, und erst jetzt merkte Shona, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Sie atmete auf, doch ihre Erleichterung währte nur kurz, denn Nate sagte: «Aber sie ist deine Mum. Sie könnte es schon, wenn sie es unbedingt wollte, oder?» Er sah Alfie abwartend an.

«Nein, so eine Mutter ist Claudia nicht. Sie war ja die ganze Zeit froh, wenn sie mich möglichst wenig zu Gesicht bekommen hat.» Alfie zog eine Grimasse. «Ich glaube sowieso, dass die ganze Sache mehr von ihrem neuen Typen ausgeht als von ihr. Der will unbedingt einen auf glückliche Familie machen. Aber das kann er knicken. Bevor ich bei ihm wohne, haue ich lieber ab!»

«Wenn es wirklich so weit kommen sollte, dann haue ich mit dir ab!», sagte Nate, und Shonas Augenbrauen schossen nach oben. Was war denn in ihn gefahren? Wahrscheinlich hatte er Molly noch nicht gebeichtet, dass er seine letzte Mathematikarbeit verhauen hatte. Was auch immer der Grund für Nates ungewohnte Waghalsigkeit war – jetzt schaute er durch seine dicken Brillengläser zu ihr auf. Zwar war er in den vergangenen Wochen ganz schön gewachsen, aber...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Reihe/Serie Das schottische Bücherdorf
Das schottische Bücherdorf
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller-Autorin • Bibliophil • Bücherliebe • Bücher über Bücher • Buchladen • Cozy • cozy romance • Dorf • Dorfbewohner • Familienroman • Freundschaftsroman • Friends to Lovers • Highlands • kleiner Buchladen • Kleinstadtroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane deutsch • Romane für Frauen • Schottland • Second Chance Liebesromane • spiegel bestseller • Spiegel Bestsellerliste aktuell • wholesome romance • wigtown
ISBN-10 3-644-01374-8 / 3644013748
ISBN-13 978-3-644-01374-2 / 9783644013742
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