Hallo, Sommer (eBook)

Roman
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2023 | 1. Auflage
496 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491441-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hallo, Sommer -  Mary Kay Andrews
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Vom Glück, nach Hause zu kommen: Ein Sommerroman zum Genießen von Bestsellerautorin Mary Kay Andrews Anfangs ist die investigative Journalistin Conley Hawkins gar nicht begeistert, als es sie nach Florida in ihre kleine Heimatstadt verschlägt. Doch der familieneigenen Zeitung geht es nicht gut. Conley setzt alles daran, sie mit ihrer Schwester zusammen zu retten. Im Strandhaus ihrer Großmutter lernt Conley, dass auch Regionaljournalismus Sensationen bereithält. Und dass aus alten Verletzungen neue Liebe entstehen kann.  Noch mehr glückliche Lesestunden mit Mary Kay Andrews: ?Die Sommerfrauen?, ?Sommerprickeln?, ?Weihnachtsglitzern?, ?Sommer im Herzen?, ?Winterfunkeln?, ?Liebe kann alles?, ?Ein Ja im Sommer?, ?Mit Liebe gewürzt?, ?Kein Sommer ohne Liebe?, ?Auf Liebe gebaut?, ?Zurück auf Liebe?,  ?Sommernachtsträume?, ?Zweimal Herzschlag, einmal Liebe?, ?Liebe und andere Notlügen?, ?Der geheime Schwimmclub?, ?Sommerglück zum Frühstück?, ?Hallo, Sommer?

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ›Die Sommerfrauen‹ gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre. Andrea Fischer hat Literaturübersetzen studiert und überträgt seit über fünfundzwanzig Jahren Bücher aus dem britischen und amerikanischen Englisch ins Deutsche, unter anderem die von Lori Nelson Spielman, Michael Chabon und Mary Kay Andrews. Sie lebt und arbeitet im Sauerland.

[...] wunderbar leicht geschriebene[r], aber dennoch spannende[r] Sommerroman zum Genießen.

Kurzweilig und unterhaltsam – die perfekte Urlaubslektüre!

1


Ich hasse so was«, sagte Conley Hawkins und schaute zum gläsernen Konferenzraum der Redaktion hinüber, wo sich gerade die Angestellten sammelten. »Trockener Blechkuchen, lauwarmer Sekt und leere Abschiedsworte. Alles so künstlich. Mindestens ein Drittel der Leute in diesem Raum kann mich nicht leiden. Bei denen, die mir wichtig sind, bin ich längst gewesen. Können wir es nicht einfach dabei belassen?«

Fast war es Conley gelungen, unauffällig zu verschwinden, sie war bis wenige Meter vor den Fahrstuhl gekommen. Doch Butch hatte gemerkt, dass sie sich davonschleichen wollte. »Du kannst nicht deine eigene Verabschiedung schwänzen«, hatte er gesagt. »Alle warten auf dich. Sich jetzt heimlich davonzustehlen käme echt nicht gut an.«

Bevor Conley widersprechen konnte, hatte Butch sich den Pappkarton unter den Arm geklemmt, den sie gerade gepackt und auf ihren Schreibtisch gestellt hatte. Auf ihren ehemaligen Schreibtisch im Newsroom der Zeitung The Atlanta Journal-Constitution, in den vergangenen vier Jahren Conleys zweites Zuhause.

»Es sind wohl eher zwei Drittel der Leute in diesem Raum, die dich hassen«, bemerkte Butch und führte sie in Richtung Konferenzraum. »Natürlich nicht persönlich. Wohl eher Berufsneid. Abgesehen von Rattigan natürlich. Der hat aber auch einen persönlichen Grund, stimmt’s?«

Butch Culpepper war nicht einfach irgendjemand, der in den letzten drei Jahren neben Conley gesessen hatte. Er war ihr soziales Gewissen, ihr selbsternannter »Office Husband«, und er war in fast all ihre Geheimnisse eingeweiht.

Als sie den Namen »Rattigan« hörte, zog Conley den Kopf ein. »Sei leise!«

Butch hob die Augenbraue. »Noch zu früh?«

»Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass er es so persönlich nimmt«, sagte Conley. »So ernst war das zwischen uns gar nicht.«

»Ihr habt zusammengewohnt«, erinnerte Butch sie. »Für die meisten Frauen, die ich kenne, wäre das ernst.«

»Das waren nur sechs Wochen, und ich hab ihn bloß einziehen lassen, weil er sich seine Dreizimmerwohnung nicht mehr leisten konnte, nachdem sein Mitbewohner nach Miami versetzt wurde.«

Sie standen vor der offenen Tür zum Konferenzraum. Roger Sistrunk, Conleys Nachrichtenredakteur, winkte sie herein.

»Hawkins! Beweg deinen Hintern hier rüber! Du hast vielleicht nichts Besseres zu tun, aber ein paar von uns müssen heute noch eine Zeitung rausbringen.«

»Oh, nein«, murmelte sie.

Dann knallten die Sektkorken, und Conley bekam eine signierte Zeichnung des politischen Karikaturisten geschenkt. Roger rollte eine Ausgabe des Metro-Teils zu einem provisorischen Megaphon zusammen und setzte zu einer wohlmeinenden Rede an, in der er ausmalte, wie sehr Conley vermisst würde.

»Achtung, Achtung!«, rief er. »Also, unserer geschätzten Kollegin Conley Hawkins ist es ja irgendwie gelungen, diese Knalltüten in Washington zu überzeugen, ihr doppelt so viel Geld für halb so viel Arbeit zu zahlen«, witzelte er. Seine Glatze glänzte im Licht der Neonröhren.

Ein paar leise Lacher und Buhrufe. Conley lächelte schwach, und ungewollt wanderte ihr Blick zu Kevin hinüber, der mit versteinertem Gesicht in der hintersten Ecke stand. Seine weizenblonden Ponysträhnen fielen ihm auf die Brille. Conleys Finger zuckten, am liebsten hätte sie Kevins Haare zurückgeschoben, seine Brille geputzt und ihm etwas Anzügliches ins Ohr geflüstert, nur um zu sehen, wie sein blasses Sommersprossengesicht knallrot anlief. Kevin bemerkte ihren Blick und schaute schnell zur Seite.

Butch drückte ihr einen Pappbecher in die Hand, und Conley leerte ihn in zwei Schlucken.

Den Rest von dem, was ihr Chef sagte, hörte sie nicht mehr. Tiana Baggett kam zu ihr, legte ihr den Arm um die Schulter und lehnte den Kopf an. »Du wirst mir fehlen, Süße«, sagte sie und schniefte. »Ich fasse es nicht, dass du wirklich gehst und mich allein lässt. Wer soll jetzt die gruseligen Slasherfilme mit mir gucken? Wer schreibt meine Einleitungen um?«

Abgesehen von Butch war Tiana, die Polizeireporterin des Metro-Teils, Conleys beste Freundin in der Redaktion.

»Ach, komm, Tia! Mach mich nicht fertig«, flehte Conley. »Ich hab doch gesagt, sobald ich von einer freien Stelle höre, werfe ich deinen Namen in den Ring.«

Tiana schniefte wieder und streckte den Arm aus, um ein Selfie zu machen. »Ach, Mist!«, sagte sie und schüttelte ihr Handy. »Kein Saft mehr. Gib mal deins!«

Conley holte ihr Telefon aus der Tasche, hielt es vor sich und Tiana und machte schnell drei Fotos. Als sie es wieder einstecken wollte, hörte sie das unverkennbare Fahrradklingeln, das ihr eine neue Nachricht ankündigte.

Tiana sah sich suchend um. »Von wem ist die, von Kevin?« Hoffnungsvoll schaute sie quer durch den Konferenzraum. Sie hatte die beiden miteinander verkuppelt und Conley mehr als einmal vorgeworfen, seit der Trennung herzlos zu sein.

»Nein.« Conley schüttelte den Kopf. »Der guckt mich nicht mehr an. Die Nachricht ist von meiner Schwester.«

»Von Grayson? Die dich angeblich nicht ausstehen kann?«

»Sie kann mich wirklich nicht ausstehen, das weiß ich. Woher die überhaupt meine Nummer hat …« Die Nachricht enthielt einen Link zu einer Eilmeldung auf dem Nachrichtenportal von Bloomberg. Conley tippte darauf und las den ersten Absatz.

Intelligentsia, der aufstrebende investigative digitale Nachrichtendienst, gab heute bekannt, dass er seinen Betrieb mit sofortiger Wirkung einstellt. Als Grund wird die gescheiterte letzte Runde der Risikokapitalfinanzierung genannt.

Conley starrte auf die Sätze. Ihr Gehirn und ihre Zunge waren gelähmt. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.

»Was ist? Jemand gestorben?«

Conley reichte Tiana das Handy.

»Mein lieber Herr Gesangsverein«, murmelte sie. »Macht deine Schwester einen Witz, oder was?«

»Grayson macht keine Witze, dazu ist sie gar nicht fähig«, erwiderte Conley. »Ihr fehlt das Gen für Humor.«

»Glaubst du, das stimmt?«, fragte Tiana. »Das mit Intelligentsia? Ich meine, wenn das richtig ist, dann müsstest du doch was gehört haben, oder? Vielleicht ist das nur ein Gerücht.«

»Vielleicht.«

»Am besten rufst du diesen Typen an, diesen Redakteur, wie heißt der noch mal?«

»Fred Ward.« Conley öffnete die Liste ihrer letzten Anrufe, doch es war keiner von Fred Ward dabei, auch hatte niemand mit der Vorwahl von Washington versucht, sie zu erreichen.

»Conley! Schneid den Kuchen an!«, rief ein Sportreporter.

»Genau!«, fiel eine andere Stimme ein. »Wann geht’s endlich los? Ich muss noch eine Story fertig machen!«

Sie schaute hoch. Alle Gesichter waren auf sie gerichtet. Conley schluckte und kämpfte gegen die Welle von Übelkeit, die aus ihrem Magen hochstieg. Sauer brannte der Sekt in ihrem Mund.

»Mach’s einfach!«, flüsterte Tia.

Roger hielt ihr das Typometer hin, an das ein verblichenes rotes Geschenkband gebunden war. Das Typomaß war ein kurioses Relikt aus einer anderen Zeit, als die Zeitung noch auf der Marietta Street beheimatet gewesen war und die Ausgaben Buchstabe für Buchstabe in der Setzerei im Zentrum an Tischen gesetzt wurden, anders als heute, wo sie in einem klotzigen Rauchglasbau im Gewerbepark vor den Toren der Stadt digital entstanden.

Conley nahm das starre Aluminiumlineal und zog es waagerecht durch den klebrigen weißen Zuckerguss, dann einmal senkrecht, um den Blechkuchen in vier Teile zu schneiden. »Mach du weiter«, sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln und gab dem Redakteur das Typometer zurück. »Ich kann keinen Kuchen essen. Hab eine Glutenallergie.«

Seine dunklen Augen musterten Conley. »Seit wann?«

»Lass mich einfach in Ruhe«, erwiderte sie leise. »Es ist was dazwischengekommen, okay?«

»Gut, aber sag Bescheid, bevor du gehst. Das meine ich ernst.«

 

Während sich die Kollegen und Kolleginnen um den Tisch scharten und sich an Kuchen und Sekt bedienten, ging Conley zur Damentoilette im zweiten Stock. Sie schloss sich in einer Kabine ein und las die Meldung erneut. Betrieb eingestellt. Was bedeutete das genau?

Sie rief Fred Wards Namen in ihren Kontakten auf und tippte auf seine Nummer.

Das Telefon klingelte einmal, dann sprang die Mailbox an. Freds sonore Stimme triefte aus dem Handy wie bernsteingelber Rohrzuckersirup. »Hier ist Fred Ward, Chef vom Dienst bei Intelligentsia. Ich habe gerade keine Zeit, muss das Blatt ins Bett bringen. Hinterlasst gern eine Nachricht, dann melde ich mich früher oder später.«

»Fred?« Conley versuchte, nicht zu verzweifelt zu klingen. »Hey, hier ist Conley Hawkins aus Atlanta.« Sie lachte nervös. »Ich hab gerade bei Bloomberg was ganz Merkwürdiges gelesen. Da steht, ihr würdet dichtmachen. Ruf mich bitte an, ja?«

Sie legte auf und wartete fünf Minuten. Dann ging sie langsam wieder hoch in die dritte Etage an ihren leer geräumten Platz. Der Schreibtisch in der hinteren Reihe des Newsrooms an einer Fensterreihe, die auf eine Dauerbaustelle auf der Autobahn ging, war in den letzten viereinhalb Jahren ihre Heimat gewesen. Jetzt waren Conleys Habseligkeiten – Bücher, Aktenordner, der angelaufene Kaffeebecher, selbst die Schlüsselbänder mit den laminierten Presseausweisen von Veranstaltungen, über die sie im Laufe der Jahre berichtet hatte – in Pappkartons verstaut, die sich auf der Rückbank ihres Subaru drängten.

Heute war der Tag, auf den sie sich seit der aufregenden E-Mail von Fred Ward gefreut hatte (Betreff: »Wann können Sie anfangen?«)....

Erscheint lt. Verlag 29.3.2023
Reihe/Serie Die Sommerbuchreihe
Übersetzer Andrea Fischer
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller-Autorin • DIY • Familie • Geheimnis • Großmutter • Happy End • Investigativer Journalismus • Liebesroman • Skandal • Sommer • Sommer-Roman • Upcycling • Urlaubslektüre • Wohlfühlroman • Zeitung
ISBN-10 3-10-491441-9 / 3104914419
ISBN-13 978-3-10-491441-1 / 9783104914411
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