Die Leben des Jacob
Hanser, Carl (Verlag)
978-3-446-27627-7 (ISBN)
Ein Jahr lang, zwischen 1973 und 1974, lässt sich ein gewisser Jacob B’chiri täglich und in wechselnder Verkleidung in einem Fotoautomaten ablichten. Wozu dienten die geheimnisvollen Aufnahmen?
Christophe Boltanski begibt sich fasziniert auf Jacobs Spur, die von Paris über Rom und Marseille führt, zu den Friedhöfen von Djerba und an die Ränder der israelischen Negev-Wüste. Dabei fördert er eine unglaubliche Biographie zu Tage, in der sich Kriegs- und Exilerfahrung mit künstlerischen Ambitionen vermischen.
Leichthändig und klug setzt er das Leben eines Fremden zu einer Erzählung über Identität, Glauben und die großen Tragödien des 20. Jahrhunderts zusammen.
Christophe Boltanski, 1962 in Paris geboren, arbeitete lange als Journalist und Kriegsreporter bei Libération und Nouvel Observateur und war Chefredakteur der Zeitschrift XXI. Er ist der Sohn des Soziologen Luc Boltanski und ein Neffe des bildenden Künstlers Christian Boltanski. Sein erster Roman Das Versteck (Hanser, 2017) war ein Überraschungserfolg in Frankreich und wurde mit dem Prix Fémina ausgezeichnet.
Eine zu gleichen Teilen fesselnde Spurensuche und philosophische Reflexion über Identität und Zugehörigkeit.
"Boltanskis Buch kaschiert - mehr Installation als Dramaturgie - nicht die Brüche in dieser Existenz - ‚es gilt bei allem, das Recht auf Unergründlichkeit zu respektieren‘. Die Unrast Jacobs gleicht der des Odysseus, aber sie kennt kein Ithaka, keine Heimat, in die eine Rückkehr denkbar wäre." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 13.04.23
"Die autobiographischen Romane ‚Das Versteck‘ und ‚Le guetteur‘ bezeugen, wie findig, beharrlich und einfühlsam Christophe Boltanski Spurensuche betreibt. … ‚Das herrenlose Album‘, das Christoph Boltanski vor Jahren in die Hände bekam, war für ihn zunächst nichts anderes als eine Todesanzeige. Mit großer Einfühlsamkeit ist es ihm gelungen, ein ganzes, 66 Jahre währendes Leben mit seinen Abgründen und Leerstellen, Verrücktheiten und Glücksmomenten wiedererstehen zu lassen." Sigrid Brinkmann, DLF Kultur, 12.04.23
"Christophe Boltanski ist ein literarischer Fährtenleser. Er versucht, etwas über die Psychologie der Menschen zu erfahren, indem er den von ihnen bewohnten Orten eine Seele zuspricht. In den Menschen wiederum sucht er nach Orten, nach inneren Heimaten. Beides zusammen ergibt labyrinthische Wege durch die Existenz, durch die Absurditäten des Daseins. … Christophe Boltanskis Hommage an einen Unbekannten ist ein Buch der Vermutungen. Hier, im Bereich des Unklaren, steckt die Spannung dieses Buchs, aber auch ein Kern des Respekts vor einem Menschen." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 11.04.23
Erscheinungsdatum | 10.03.2023 |
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Übersetzer | Tobias Scheffel |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | LES VIES DE JACOB |
Maße | 135 x 211 mm |
Gewicht | 319 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Boltanski • Djerba • Exil • Familie • Flohmarkt • Flucht • Fotoalbum • Fotoautomat • Glaube • Israel • Judentum • Krieg • Marseille • Paris • Photomaton • Vertreibung |
ISBN-10 | 3-446-27627-0 / 3446276270 |
ISBN-13 | 978-3-446-27627-7 / 9783446276277 |
Zustand | Neuware |
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