Accidental Rebel (eBook)

Miller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
376 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-107-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Accidental Rebel -  Nicole Snow
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Ich stecke in großen Schwierigkeiten. Als das Telefon klingelte, ging ich einfach ran. Nun bin ich die vermeintliche Ehefrau von Miller Rush. Er und seine Kinder brauchen einen sicheren Ort, bis sie weiterziehen können. Denn Miller zieht Probleme nur so an. Dass ich mich dadurch selbst in Gefahr bringe, war mir anfangs nicht so richtig klar. Und wie sehr mir Miller unter die Haut geht, hätte ich nie auch nur ansatzweise geahnt ...

 

Alle Titel der 'Marriage by Mistake Reihe' können unabhängig voneinander gelesen werden.



Nicole Snow ist eine Wall Street Journal und USA Today Bestseller Autorin. Sie entdeckte ihre Liebe zum Schreiben, als sie sich in ihren Mittagspausen oder in langweiligen Büromeetings Liebesszenen ausdachte und sich in Liebesgeschichten wegträumte.

Im Mittelpunkt von Nicole Snows Büchern stehen sexy Alpha-Helden, viel Spannung und noch mehr Leidenschaft.

Kapitel 1


KLINGELING (Gwen)

»Verdammt noch mal!« Ich lasse beide Hände mit solcher Wucht auf meinen Schreibtisch klatschen, dass der Plastikbehälter voller Stifte heftig wackelt und beinahe umfällt.

Das ständige Klingeln des Telefons macht mich noch wahnsinnig.

Die Schreibutensilien klappern noch, als ich mit einem lauten Schnauben meinen Stuhl zurückschiebe. Was mache ich überhaupt hier?

Als wären die unzähligen unbezahlten Überstunden, die ich darauf verwende, Daten eines Computers von biblischem Alter wiederherzustellen, nicht Strafe genug. Dazu der unfreundliche Umgangston, eilige Anliegen in allerletzter Minute, die meinen Feierabend immer weiter hinausschieben, und all das andere, das mir in diesem Job mit großer Regelmäßigkeit die Laune verdirbt, aber das …

Dieses unablässige Klingeln ist einfach unerträglich. Lieber würde ich als Schädlingsbekämpferin arbeiten und mich den ganzen Tag mit wütenden Hornissen herumschlagen, die keinerlei Verständnis dafür haben, dass die Menschen ihre Nester nicht in der Nähe ihrer Behausungen haben möchten.

Ich habe ein für alle Mal genug.

Ich stehe auf, strecke meine schmerzenden Glieder, durchquere den Raum und reiße die Tür zu Mannys Büro auf.

Jeder Raum dieser ach so renommierten – würg – Anwaltskanzlei ist kleiner als die meisten Besenkammern. Aber so ist das Leben. Und es ist mein trauriger Witz von einem Job.

Meinem Job bei Stork, Storkley und Partner, wobei es einen Storkley ebenso wenig gibt wie die vermeintlichen Partner.

Manny Stork, Rechtsanwalt, ist der einzige Jurist hier, und auch das ist im Grunde schon übertrieben. Und die einzige andere Person, die man großzügig als »Partner« im weitesten Sinne bezeichnen könnte, bin ich, und ich befasse mich seit einem IT-Absturz vor zwei Wochen mit nichts anderem als mit der Datenwiederherstellung auf einem antiquierten Rechner.

Aber wie heißt es so schön? In der Not frisst der Teufel Fliegen.

Allerdings frage ich mich inzwischen, ob die Not irgendwann mal ein Ende hat. Zu ärgerlich, dass dieser Job die einzige freie Stelle in einer Anwaltskanzlei in ganz Finley Grove, Minnesota, war. Die Alternativen waren Jobs als Kellnerin, an der Kasse eines Fast-Food-Drive-in oder die Nachtschicht in einer Tankstelle. Damit war von Anfang an klar, wofür ich mich entscheiden würde.

Inzwischen wünschte ich, ich hätte die Alternativen nicht so voreilig ausgeschlossen. Ich fürchte nämlich, dass alles, wirklich alles, besser wäre als Stork, Storkley und Partner.

Aber vielleicht sind das ja auch nur »Wachstumsschmerzen«. Vielleicht muss ich ja erst noch in den Job »hineinwachsen«. Diesen Vergleich hat meine Mutter immer wieder gerne bemüht in Anspielung auf meine Größe von einem Meter achtzig und dem Chaos, das ich wie ein Magnet anzuziehen scheine.

Ich bin nicht gerade grazil.

Kellnern? Habe ich probiert. Hat nicht funktioniert. Mein erster und einziger Gehaltsscheck ist für das Geschirr draufgegangen, das durch meine Schuld zu Bruch gegangen ist.

Und ich glaube, die kleinen Kassenhäuschen an der Tanke sind noch winziger als Mannys Büros. Da bekäme ich erst recht Anfälle von Klaustrophobie. Außerdem sind Tankstellen-Jobs nicht ungefährlich.

Ich bin zwar groß und habe eine wilde rote Mähne, die einen Möchtegern-Räuber in die Flucht schlagen könnte, aber leider bin ich auch ein Hasenfuß. Der Job kam also ebenfalls nicht infrage.

Stattdessen konnte ich einen Abschluss als Rechtsanwaltsgehilfin vorweisen, in den ich viel Geld und mehrere Jahre meines Lebens investiert habe, weil ich dachte, das wäre etwas Solides. Glamourös. Aufregend.

Genau. Offensichtlich habe ich zu viele Folge von Law and Order gesehen.

Mein Pech. Was soll’s …

Hier bin ich also, genervt vom unablässigen Läuten des Telefons im winzigen Büro eines Anwalts, der mehr Nebenjobs hat als Mandanten – so viel weiß ich inzwischen aus den Daten, die ich wiederhergestellt habe.

Ein Teil von mir fragt sich übrigens, was genau das für Nebentätigkeiten sind. Ich muss gestehen, ich bin etwas verwirrt, und wahrscheinlich hat mich bislang nur die Neugier davon abgehalten, das Handtuch zu werfen.

Der Lärm kommt aus Mannys Schreibtisch. Ein schriller Klingelton, der nach einer halben Ewigkeit ganz kurz verstummt, um nach ein paar Sekunden wieder zu beginnen.

Seufzend ziehe ich die Schreibtischschublade auf und starre mit zusammengezogenen Brauen auf das Handy, das seit gefühlt einer Stunde permanent klingelt.

Ansonsten ist die Metallschublade leer. Kein Wunder, dass das Ding so laut ist wie eine Herde Elefanten.

Seltsam. Es ist ein billiges Prepaid-Handy von einer Marke, von der ich noch nie etwas gehört habe. Ich runzle die Stirn.

Manny besitzt doch ein schickes, brandneues Android-Smartphone.

Als ich das Handy aus der Lade nehme, verstummt es abrupt.

Ehrlich gesagt weiß ich im ersten Moment nicht, ob ich mich freuen oder enttäuscht sein soll.

Das blöde Plastikding hat mir den letzten Nerv geraubt. Tatsächlich habe ich mich darauf gefreut, das Teil mit dem Absatz zu zertrümmern, dass es nur so knirscht.

Stattdessen tippe ich auf das Display.

»Siebzehn verpasste Anrufe«, lese ich. »Das waren mindestens siebzehn. Gefühlt waren es siebzehnhundert.« Ich scrolle runter. »Zweiundzwanzig Textnachrichten. Auch hier gefühlt deutlich mehr.«

Alle von einer unterdrückten Nummer. Verfluchte Spammer.

Auf der Suche nach dem Aus-Knopf drehe ich das Handy herum, als es in meiner Hand zu vibrieren beginnt. Es fühlt sich an wie ein Frosch, der mit aller Macht versucht, sich aus meiner Hand zu befreien.

Wieder eine Textnachricht. Vermutlich wieder der oder die Unbekannte.

Bestätigung für das Meeting morgen steht noch aus. Antworte.

Kopfschüttelnd schürze ich die Lippen und starre auf die Nachricht. Der oder die Unbekannte tut mir fast ein wenig leid.

Wer immer das ist, hat Vertrauen in diese Kanzlei gesetzt. Und wenn er oder sie so naiv ist zu glauben, Manny Stork sei der erfolgreiche, vertrauenswürdige Rechtsanwalt, für den er sich selber hält, ist das sein oder ihr Problem, nicht meins.

Die Nachricht verschwindet, und mein Blick fällt auf die Zeitanzeige. »19:15? O Mann. Offenbar bin ich hier nicht die einzige Dumme. Weitere vier unbezahlte Überstunden.«

Es auszusprechen macht mir noch einmal bewusst, wie satt ich es habe.

Ich bin seit sieben Uhr morgens hier. Ich knirsche mit den Zähnen. Wie mein Boss, Herr Rechtsanwalt persönlich, in den zwei Wochen, die ich nun schon diesen Job mache, gleich mehrfach geäußert hat, heißt lange arbeiten nicht zwingend auch effizient arbeiten.

Ich muss ihm recht geben. Dieser Tag war wieder einmal für den Arsch.

Aber morgen ist ein neuer Tag, und immerhin besteht der Hauch einer Hoffnung, dass er vielleicht eventuell ein ganz klein wenig weniger beschissen wird als der heutige.

Vielleicht gelingt es mir ja morgen, die letzten Dateien wiederherzustellen, sodass ich endlich an einem richtigen Fall arbeiten kann, so wie Manny es versprochen hat. Etwas, worin ich mich verbeißen kann und das mir – hoffentlich – Spaß macht. Und mir ganz nebenbei das Gefühl gibt, dass meine Ausbildung nicht für die Katz war.

Ich hoffe nur, dass ich mich noch an alles erinnere, was ich einmal gelernt habe. Ich habe erst Marketing studiert und danach die Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin nachgeschoben, und ich muss gestehen, dass ich dieser Ausbildung vielleicht nicht ganz die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt habe, weil ich die meiste Zeit mit Schreiben beschäftigt war.

Das Telefon vibriert erneut.

Bestätigen. Sofort!

Ich starre auf die Worte, bis sie wieder verschwinden, und werde unruhig. Soll ich, oder soll ich nicht?

Es ist vermutlich übergriffig, einem geheimnisvollen Fremden zu antworten, der dringend versucht, meinen Boss telefonisch zu erreichen. Andererseits ist es nicht fair, mich als Rechtsanwaltsgehilfin einzustellen und mich dann mit nervigem IT-Kram abzuspeisen, und das ganze zwei Wochen am Stück.

Aber was soll’s?

Manny hat seine Termine alle im Telefon, aber ich bin morgen den ganzen Tag hier. Und übermorgen. Und über-übermorgen. Damit beschäftigt, langweilige alte Computerdateien durchzusehen. Vielleicht ist das ja die lang ersehnte Gelegenheit, endlich mal etwas Spannendes zu machen.

Ich tippe auf die Nachricht und schreibe eine Antwort, bevor mich der Mut verlässt.

Bestätigt.

Mit einem zufriedenen Lächeln gehe ich zur Tür. Als ich die Hand nach dem Lichtschalter ausstrecke, wird mir bewusst, dass ich das Handy noch in der Hand halte. Ich überlege, ob ich zurückgehen und es wieder in die Schublade legen soll, sage mir aber dann, dass ich mir besser die Nachrichten durchlese, um herauszufinden, wann und wo das Meeting stattfindet, das ich gerade bestätigt habe.

Manny wird das Telefon nicht vermissen.

Er wird sich morgen nicht vor neun Uhr blicken lassen. Und überhaupt, wenn das Handy wichtig wäre, hätte er es sicher mitgenommen. Und da mein Boss mir gegenüber so aufmerksam ist, möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, mich zu revanchieren.

* * * *

Als ich wieder an meinem...

Erscheint lt. Verlag 20.9.2022
Reihe/Serie Marriage by Mistake Reihe
Übersetzer Cécile Lecaux
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All in • April Dawson • Bianca Iosivoni • Billionär • Book Boyfriend • E L James • Emma Chase • Emma Scott • Fifty Shades of Grey • happily ever after • Happy End • Helena Hunting • Hero • Jennifer Snow • Katy Evans • KEEP • Kuss • Kylie Scott • Lauren Layne • Liebe • Lisa Renee Jones • L.J. Shen • Louise Bay • Lyx • Meghan March • Mona Kasten • Pepper Winters • Piper Rayne • Romance • Romantic Suspense • Sarina Bowen • scandal • Sex • Sex and the City • Still Broken • Vi Keeland • Winter Renshaw
ISBN-10 3-96797-107-4 / 3967971074
ISBN-13 978-3-96797-107-1 / 9783967971071
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